Gesellschaft

Jugend von heute ohne Interesse und ohne Engagement? RdJ will mit Vorurteilen aufräumen

Von rechts nach links: Catherine Weisshaupt (RdJ), Manuel Staner (Patro Jungen), Jean-Luc Schöffers (KLJ Ostbelgien), Anne-Marie Jouck (Patro Mädchen St. Raphael Eupen), Sylvie Ernst (Pfadfinderinnen), Clara Miessen (Jugend & Gesundheit), Olivier Ernst (Pfadfinder). Foto: Jannis Mattar

Bei einer Pressekonferenz hat der Rat der deutschsprachigen Jugend (RdJ) seine Filmkampagne „WertVoll – so sind wir!“ vorgestellt. 10 Kurzfilme stellen jeweils einen Wert dar, der in den Jugendorganisationen vermittelt wird. Ziel der Kampagne ist es, mit Klischees über Jugendliche aufzuräumen.

Dass die Jugend von heute faul, egoistisch, unmotiviert und unkreativ sei, ist nicht nur in der DG ein weit verbreitetes Vorurteil. Möglichen Klischees über den Werteverlust und die Interessenlosigkeit junger Menschen soll die Filmkampagne des RdJ entgegenwirken.

Im Zuge dieser Kampage wird ab Montag wöchentlich ein Kurzfilm veröffentlicht, der durch Mitschnitte einzelner Lager sowie Interviews zeigt, wie viele Kinder und Jugendliche sich allein in der DG mit Herzblut engagieren.

Arbeitsnachweis der Jugendorganisationen

Die Jugend von heute ist anders, als sie oft in der breiten Öffentlichkeit dargestellt wird. Foto: Shutterstock

Die Jugend von heute ist anders, als sie oft in der breiten Öffentlichkeit dargestellt wird. Foto: Shutterstock

„Wir wollen durch diese Filme zeigen, was wir als Jugendorganisationen für eine Arbeit machen und wie groß das Engagement der Jugendlichen ist“, so Anne-Marie Jouck, Vertreterin der Patro Mädchen St. Raphael Eupen: „Das Image der Jugend ist in diesem Punkt nicht sehr positiv, obwohl es das sein sollte. Wir wollten die allgemeinen Klischees nicht auf uns sitzen lassen.“

Allerdings handelt es sich bei den Filmen nicht ausschließlich um „Imagefilme für die Jugend“, sondern auch um einen „Arbeitsnachweis“ der Jugendorganisationen. Diese haben nachweislich einen großen Einfluss auf das spätere Leben der Jugendlichen. „Sie machen bei den Organisationen Erfahrungen, die sie fürs Leben brauchen“, so Jean-Luc Schöffers, KLJ Ostbelgien.

Freundschaft, Gemeinschaftsgefühl, Verantwortungsbewusstsein und Vertrauen sind nur einige der Werte, die in den einzelnen Organisationen vermittelt werden sollen.

Flyer in 10 Sprachen veröffentlicht

Zielgruppe für diese Kampagne ist nicht auschließlich die deutschsprachige Jugend. Neben den Kurzfilmen, die in Französisch und Niederländisch untertitelt sind, wird auch das Flyer-Projekt „Schälchen überall“ neu aufgelegt. Dabei sollen die Organisation und der Sinn einer Jugendorganisation erklärt werden. Wichtig ist dabei, dass die Flyer in 10 Sprachen veröffentlicht werden, um sie möglichst vielen Bürgern zugänglich zu machen.

RdJ-Koordinatorin Catherine Weisshaupt (rechts). Foto: Jannis Mattar

RdJ-Koordinatorin Catherine Weisshaupt (rechts). Foto: Jannis Mattar

Sylvie Ernst von den Pfadfinderinnen: „Wir wollen auf alle Kulturen zugehen und ihnen zeigen, was wir machen. Durch die mehrsprachige Ausführung versuchen wir, unter anderem die Neuankömmlinge des Asylbewerberheims Belle-Vue für die Organisationen zu gewinnen und ihnen die erste Kontaktaufnahme zu erleichtern.“

Für die Kampagne konnte der RdJ auf die Unterstützung einiger bekannter Gesprächspartner und Vertreter anerkannter Jugendorganisationen der DG bauen. So standen beispielsweise Claudia Niessen, Daniel Offermann oder Helmut Schmitz für die Kurzfilme Rede und Antwort und schilderten ihre Erfahrungen bei den Organisationen.

„Es ist nicht das erste Projekt, das wir in Zusammenarbeit mit Jugendlichen und für Jugendliche lancieren“, so Catherine Weisshaupt, Koordinatorin des RdJ. „Wir hoffen, dass die neue Kampagne uns ins Gespräch bringt und dazu beiträgt, dass wir auch in Zukunft gute Leute für unsere Sache gewinnen können. Wir freuen uns über jeden, der sich engagieren möchte. Denn nur so können wir ähnliche Initiativen ergreifen und dafür Sorge tragen, dass die Jugendarbeit weiterhin Früchte trägt.“

JANNIS MATTAR

 

13 Antworten auf “Jugend von heute ohne Interesse und ohne Engagement? RdJ will mit Vorurteilen aufräumen”

  1. Eupenmobil

    Über die Jugendlichen gibt es genauso viele Vorurteile wie über die Erwachsenen, die Frauen, die Männer, die Eifeler, die Eupener, die Deutschen, die Bayern… Unsere Welt lebt von Vorurteilen. Die Jugendlichen haben sich schon immer falsch verstanden gefühlt.

  2. Disco-Albert

    Chillen ( egal was das auch genau ist ,für mich nur Rumhängen) , keine Sperrstunden für Party´s , um Gotteswillen nicht auch noch arbeiten ( kann man ja nicht ausschlafen ) .
    Ab 3 Uhr in der Nacht fahren sie sich dann auf dem Heimweg von den Party´s die Köpfe ein.
    Für die männliche Jugend wäre ich noch mal für einen Militärdienst. Meiner Generation hat das viel gegeben . Kann ruhig nur 5 oder 6 Monate sein , verlieren kann man dabei nichts .

  3. Renardy Alfred

    Ich darf euch sagen das dies so nicht stimmt was hier einige über Jugendliche schreiben, bzw. denken.
    Wir von der Gruppe Kanyakumari haben Jugendliche ganz anders erlebt.

    Beispiele : Im Jahr 2009 verkauften 420 Messdiener in der DG Lasagne bei Wind und Wetter um unsere Bananenfarmer in Südindien ein besseres Dasein zu ermöglichen, Resultat rund 27.000 € .

    Im Jahr 2013 fliegen 9 Jugendliche der KLJ Ostbelgien nach Kanyakumari um das Umfeld der Bananenfarmer zu erleben und hier vor Ort Aktionen zu starten um diese zu unterstützen.

    Ich denke auch an tausende Jugendliche in der DG die Fussball spielen – sich in Schwimmklubs engagieren – die Laufen, Rad fahren und andere Sportarten betreiben.
    Nicht zu vergessen alle die Musikvereine, Harmonien, Theater Gruppen usw.

    Wenn ihr Probleme mit Jugendlichen habt, dann darf ich euch folgenden Spruch ans Herzen legen:“ Mancher Jugendliche wirkt verändert/verwandelt, sobald man menschlich/jugendlich in behandelt“

  4. Auf einer Altägyptischen Steintafel des mittleren Reiches ( 2100 – 1700 v.Chr.) fand sich folgender Text:“ Wir leben in einem lügenhaften, sehr heruntergekommenen Zeitalter. Die heutige Jugend zeigt kaum noch Respekt vor den Eltern. Sie ist von Grund auf verdorben, voller Ungeduld und ohne jede Selbstbeherschung. Über die Erfahrungen und Weisheiten der Älteren spottet sie. Das sind bedenkliche Zeichen, und man muß vermuten daß sich darin Verderben und Untergang des Menschengeschlechts drohend ankündigen.

    Manches ändert sich nie…..

  5. eifelbube

    Ich kann dem Herrn Renardy nur zustimmen. Anfang März war ich mit dem Bus von Aachen nach Eupen unterwegs. Ein junges Mädchen war auf ihrem Smart Phone Musik am Hören und hat jedem älteren Fahrgast aus dem Bus geholfen und zwar ohne aufgefordert zu werden.
    Es gibt bestimmt Jugendliche die keinerlei Interesse haben, aber es gibt auch Jugendliche die sich sozial engagieren, das sollte man nicht vergessen. Ic h halte es jedenfalls für einen großen Fehler alle über einen Kamm zu scheren.

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