AKTUALISIERT – Im Duell zwischen Vingegaard und Pogacar bei der Tour fügt der Däne dem Rivalen eine schwere Pleite zu. Beim Zeitfahren fährt Vingegaard 98 Sekunden heraus und steht dicht vor der Titelverteidigung.
Mit einer Machtdemonstration am Mont Blanc hat Jonas Vingegaard einen riesigen Schritt zur erfolgreichen Titelverteidigung bei der Tour de France gemacht. Zum Beginn der entscheidenden Woche hat der Däne seinem großen Rivalen Tadej Pogacar eine schwere Niederlage im Einzelzeitfahren zugefügt und das Gelbe Trikot eindrucksvoll verteidigt.
Im Kampf gegen die Uhr am Dienstag auf der 16. Etappe in Combloux war Vingegaard schier unglaubliche 1:38 Minuten schneller als Pogacar auf nur 22,4 Kilometer und vergrößerte damit den Abstand auf den Slowenen von zehn Sekunden auf 1:48 Minuten. Vingegaard streift sich schon seit der sechsten Etappe das Gelbe Trikot über. Der Belgier Wout van Aert wurde im Zeitfahren Dritter und darf sich angesichts der drückenden Überlegenheit von Vingegaard und Pogacar im Kampf gegen die Uhr als „Best of the Rest“ betrachten.
„Ich habe mich großartig gefühlt. Das war das beste Zeitfahren, dass ich jemals gefahren bin. Ich bin sehr stolz, was ich geschafft habe“, sagte Vingegaard. Von einer Vorentscheidung wollte sein Teamchef Richard Plugge noch nicht sprechen: „Die Tour ist erst entschieden, wenn der Bus mit Pogacar Richtung Slowenien abfährt.“
Enttäuscht zeigte sich Pogacar: „Heute hatte ich nichts mehr entgegenzusetzen. Es war nicht mehr bester Tag.“ Trotzdem will er wieder angreifen: „Es ist noch nicht vorbei.“
Das muss er auch auf der sehr schwierigen Königsetappe am Mittwoch, die auf den 2.304 Meter hohen Col de la Loze führt und schon einen Vorgeschmack auf den späteren Gesamtsieger geben dürfte.
Im einzigen Zeitfahren bei der diesjährigen Frankreich-Rundfahrt fuhr Vingegaard im Expresstempo auf der zum Schluss stark ansteigenden Strecke in den Alpen. Dabei war Pogacar gar nicht mal schlecht und hatte selbst einen großen Vorsprung auf den Dritten Wout van Aert, der als Landesmeister das Zeitfahren im Belgien-Trikot absolvierte.
Wie ein gewöhnliches Zeitfahren war die 22,4 Kilometer lange Strecke zwischen Passy und Combloux in den Alpen ohnehin nicht angelegt. Auf den ersten Kilometern ging es noch flach zu, doch zum Schluss standen anspruchsvolle 2,5 Kilometer mit durchschnittlich 9,4 Prozent Steigung an.
Beim Zeitfahren galt wie sonst auch: Das derzeit Beste kommt zum Schluss. So startete Pogacar auf seiner Zeitfahrmaschine um 16.58 Uhr, Vingegaard begann um 17.00 Uhr. Der Däne schoss pfeilschnell von der Rampe und fuhr ein enormes Tempo. An der zweiten Zeiterfassung lag er 31 Sekunden vor Pogacar. 5,6 Kilometer vor dem Ziel wechselte der Slowene von der Zeitfahrmaschine zum Bergrad, das kostete ihn wertvolle Zeit.
Die beiden Ausnahmefahrer lieferten sich bislang einen großen und vor allem ausgeglichenen Zweikampf. Lediglich zehn Sekunden betrug der Abstand vor dem Zeitfahren.
Vor der Tour hatte Pogacar noch mit den Folgen eines Kahnbeinbruchs zu kämpfen. Der sei immer noch nicht vollständig ausgestanden, aber darum kümmere er sich nach der Rundfahrt, erklärte er und bekräftigte: „Die Beine sind gut, das ist das Wichtigste.“
Die wird der Slowene am Mittwoch brauchen. Dann steht für die Favoriten die Königsetappe zum Col de la Loze auf dem Programm. Die 17. Etappe, die mehr als 5.000 Höhenmeter bereithält, könnte im Duell um den Gesamtsieg zwischen Vingegaard und Pogacar zu einer Vorentscheidung führen.
Das Teilstück auf den 166 Kilometern zwischen Saint-Gervais Mont-Blanc und Courchevel gilt als eine der schwierigsten bei der Frankreich-Rundfahrt. Der qualvolle Weg auf den Alpen-Giganten geht über 28 Kilometer bei einer durchschnittlichen Steigung von sechs Prozent. „Mittwoch wird die härteste Etappe der Tour“, sagte Pogacar. (dpa/cre)
Da hat der Vingegaard dem Pogacar aber einen eingeschenkt. Damit konnte keiner rechnen, vielleicht er selbst nicht mal. Trotz der schweren Bergetappe morgen dürfte die Tour damit entschieden sein.
Pogacar holt den zwei Minuten vor ihm gestarteten Spanier Carlos Rodriguez an der Ziellinie ein. Ebenfalls hatte Pogi, bei jeder Zwischenzeit, mit Abstand die Bestmarke und erbrachte somit den Beweis seiner absoluten Ausnahmestellung. Und dennoch, wäre das Rennen nur einen Kilometer länger gewesen, hätte Vingegaard ihn fast selbst eingeholt. Auf den „flachen“ Abschnitten fuhr Jonas Vingegaard über 70 km/h !! Sorry, ich mag es nicht sagen, aber das war „zu gut“ …
Der Sieger hatte das bessere Doping…
Mit dem Zeitfahrrad bis zum Schluss durchziehen machte den Unterschied… ein bestechender Vingegaard vor hervorragenden zweiten und dritten, Bravo! Heute wird die letzte (kleine) Angriffschance sein.
Die Leistung von Vingegaard und Van Aert sollte man zumindest hinterfragen.