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„Turboschüler“ und „Wunderkind“ Laurent (10) will in Israel studieren

04.11.2019, Niederlande, Eindhoven: Der heute zehnjährige Laurent steht in der Technischen Universität vor einer Antenne. Foto: Annette Birschel/dpa

Der als „Wunderkind“ oder als „Turboschüler“ bekannt gewordene Laurent Simons will nach israelischen Angaben im Heiligen Land studieren. Das belgische junge Genie wolle an einer israelischen Universität lernen und die Welt verändern, schrieb der israelische Botschafter in Brüssel, Emmanuel Nachschon, am Mittwoch auf Twitter.

„Welche Universität wird gewinnen?“ Dazu postete er ein Bild von dem Zehnjährigen und sich am Schreibtisch.

Laurent ist hochbegabt und hatte im Alter von acht Jahren sein Abitur gemacht. Medien vergleichen ihn schon jetzt mit dem Astrophysiker Stephen Hawking und dem Nobelpreisträger Albert Einstein.

04.11.2019, Niederlande, Eindhoven: Der zu diesem Zeitpunkt noch neunjährige Laurent steht im Arbeitszimmer seines Professors vor einer Vergrößerung seines Examen-Projektes. Er deutet auf einen von ihm entwickelten Mikrochip, mit dem Reaktionen von Gehirnzellen gemessen werden. Foto: Annette Birschel/dpa

Ende 2019 stand Laurent kurz vor dem Bachelor-Abschluss in Elektro-Technik an der niederländischen Universität TU Eindhoven. Dann stoppte der belgisch-niederländische Junge mit einem IQ von 145 sein Studium nach einem Streit mit der Einrichtung. Die Eltern hätten das entschieden, teilte sein Vater Alexander Simons damals der Deutschen Presse-Agentur mit.

Nach Angaben der Universitätsleitung wollten die Eltern, dass ihr Sohn vor seinem zehnten Geburtstag Ende Dezember Examen machte. Das sei aber nicht möglich, erklärte die Universität. Laurent hätte noch einige Prüfungen ablegen müssen. Nach dem Zeitplan der Universität hätte Laurent Mitte 2020 sein Diplom bekommen sollen.

An welcher Universität der Junge nun studieren werde, sei noch nicht klar, schrieb die israelische Nachrichtenseite ynet. Botschafter Nachschon habe mit der Familie vereinbart, er werde zunächst mit mehreren Universitäten sprechen und die Antworten an die Familie weiterleiten.

Der Junge sei vor allem an Biotechnologie, Medizin und Bioverfahrenstechnik interessiert, hieß es auf ynet weiter. Er wolle die drei Bereiche parallel studieren, um später künstliche Organe züchten zu können.

Laut ynet hatte sich der Junge zunächst für ein Studium in den USA interessiert. Letztlich habe er sich aber wegen des hohen akademischen Niveaus und der „gemeinschaftlichen und warmen Atmosphäre“ für Israel entschieden. (dpa)

5 Antworten auf “„Turboschüler“ und „Wunderkind“ Laurent (10) will in Israel studieren”

  1. „Er wolle die drei Bereiche parallel studieren, um später künstliche Organe züchten zu können.“

    Wenn er dann die ersten Gehirne fertig hat, kenne ich hier ein paar Kandidatendie eins brauchen könnten.

  2. Diktionär

    Peer van Daalen damit die Leute auch verstehen wovon sie reden
    Infantilismus : Der Begriff Infantilismus bezeichnet den Zustand des Zurückbleibens auf der Stufe eines Kindes und kann sich sowohl auf die körperliche als auch auf die geistige Entwicklung beziehen. Der Begriff stammt vom lateinischen Wort infantilis (dt. kindlich) ab und hat in den einzelnen Fachgebieten genauer abgegrenzte Bedeutungen.[1] Die Herbeiführung eines Infantilismus wird als Infantilisierung bezeichnet.
    Infantilismus – oder Infantilisierung in diesem Fall – zeigt sich oft in der Medizin und in der Langzeit-Pflege. Ausgelöst wird dies durch eine gewisse Hilfsbedürftigkeit bei Patienten, die sich nicht mehr um sich selber kümmern können und auch in intimen Situationen auf die Hilfe des Pflegepersonals angewiesen sind. Viele Pflegepatienten haben große Schwierigkeiten damit und reagieren darauf mit Frustration, Aggressivität oder sogar Depressionen.
    Infantilismus zeigt sich in der psychologischen Definition meist in Form von hemmungslosen, undisziplinierten, emotionalen Verhaltensweisen wie beispielsweise Trotz, Egozentrismus und Imponierverhalten, oder allgemeiner im Fehlen einer altersentsprechenden Selbstreflexion und dementsprechend meist in einer sozialen und/oder emotionalen Unreife. Aber auch eine erlernte Hilflosigkeit ist eine Form von Infantilismus. Infantilismus kann zum Beispiel bei kognitiver Behinderung vorkommen, aber auch als Abwehrverhalten gegenüber Mitmenschen und Frustrationen.
    Als Infantilismus bezeichnet man auch die Neigung einer Person, sich selbst in sexuellen Fantasien als Kind vorzustellen. Ein Ausleben dieser Neigung ist denkbar in Form von Rollenspielen, in denen die betreffende Person wie ein Kind behandelt wird. Die Partner sind oft älter, weil das die gesuchte Rollenidentität unterstreicht.
    Ursache für diese Neigung dürfte ein früh (vor dem üblichen Alter der Pubertät) erwachter Sexualtrieb sein (vgl. Infantile Sexualität, Frühreife), denn viele Menschen haben lebenslang Fantasien mit Bezug auf die intensiv empfundene Phase des ersten sexuellen Interesses.
    Infantilismus darf nicht mit Pädophilie verwechselt werden. Der Pädophile ist ein Erwachsener, der sich zu Kindern hingezogen fühlt; die zum Infantilismus neigende Person ist (in der eigenen Wahrnehmung bzw. im Selbstbild) selbst das Kind.
    In der Kulturwissenschaft verwendet Johan Huizinga den Begriff Puerilismus für von ihm als infantil eingeordnetes Verhalten Erwachsener in der Moderne. Hierzu zählt er das Bedürfnis nach banaler Zerstreuung, die Sucht nach Sensationen, die Lust an Massenschaustellungen, Unterstellung von bösen Absichten oder Motiven bei anderen und Unduldsamkeit gegen jede andere Meinung, maßloses Übertreiben von Lob und Tadel.[2] Nach Norbert Elias, der etwa gleichzeitig wie Sigmund Freud zu seiner Theorie gelangt, wonach der Zivilisationsprozeß als Prozess wachsender Impulskontrolle zu verstehen ist,[3] vergrößert sich die Differenz zwischen dem Verhalten von Erwachsenen und Kindern im Laufe dieses Prozesses. Immer wieder sind jedoch zivilisatorische Rückfälle, massenpsychologische Regressions- und Entsublimierungsprozesse möglich, die er als infantil bezeichnet.
    Der Medienwissenschaftler Neil Postman[4] begriff infantiles Verhalten als Gegensatz zu dem von „normalen“ Erwachsenen, denen er insbesondere folgende Merkmale zuschrieb: „Fähigkeit zur Selbstbeherrschung und zum Aufschub unmittelbarer Bedürfnisbefriedigung, ein differenziertes Vermögen, begrifflich und logisch zu denken, ein besonderes Interesse sowohl für die historische Kontinuität als auch für die Zukunft, die Wertschätzung von Vernunft und gesellschaftlicher Gliederung“. Auf dieses Begriffsverständnis beziehen sich weitere Wissenschaftler, etwa der US-amerikanische Politologe Benjamin R. Barber,[5] der deutsche Schulpädagoge und Schriftsteller Horst Hensel[6] und der österreichische Literaturwissenschaftler Thomas Rothschild.[7] Als Vorläufer dieser Perspektive kann Herbert Marcuse[8] gelten, der den von Wilhelm Reich geprägten sexualpsychologischen Begriff der repressiven Entsublimierung auf die moderne westliche Kultur übertrug. Diese sei durch eine repressive Toleranz ihrer herrschenden Institutionen geprägt, lasse aber immer mehr Grenzüberschreitungen zu und mache Privates in skandalöser Form öffentlich.

    Als Merkmale der Infantilisierungstendenz von Erwachsenen werden u. a. genannt: „Mitteilungsdrang gegenüber Fremden, Indiskretion; ein gewisser Zeigestolz; der Hang, seinen Spiel- und Zerstreuungsbedürfnissen zu fast jeder Zeit und ohne Rücksicht auf die Umgebung nachzugehen“ sowie die „fortlaufende Preisgabe des Privaten, Persönlichen“.[9]
    Während Postman angesichts der Verbreitung des steigenden Fernsehkonsums in den frühen 1980er Jahren argumentierte, dass durch das Medium Fernsehen Kinder und Erwachsene eine viel größere Schnittmenge aus Informationen und Erlebnissen besäßen und Kindheit nichts Spezifisches mehr sei, sondern verschwinde, reißt heute die Werbe- und Unterhaltungsindustrie die altersspezifischen Schranken gänzlich ein und sieht als wichtigste „Werberelevante Zielgruppe“ die Menschen zwischen 14 und 49. Durch diese Ausdehnung des Jugendgefühls („One age“) wird die Infantilisierung strukturell im Markt verankert: Kinder- und Jugendbücher und -filme oder Comics werden heute vielfach von Erwachsenen konsumiert. Über 19 Prozent der in der Sinus-Milieustudie als „Moderne Performer“ und damit als gesellschaftliches „Leitmilieu“ definierten Zielgruppe, also die gebildeten „Selbstverwirklicher“, kaufen Kinder- und Jugendbücher für sich selbst (im Bundesdurchschnitt sind es immerhin über 16 Prozent aller Menschen.)[10] Die Schottin Johanna Basford hat 1,4 Millionen Exemplare ihres Malbuchs für Erwachsene Mein verzauberter Garten verkauft.[11] 30 Millionen Deutsche spielen am Computer, davon fast 13,5 Millionen täglich. Sieben Millionen Gamer sind über 50 Jahre alt.[12] Auch Designer entwerfen immer mehr All-age-Produkte, die die Baby-Boomer an ihre Kindheit erinnern. Der Slogan der Popkultur Die Young, Stay Pretty[13] lässt das Altern als kognitiven Verfall (senility) und Fluch erscheinen.
    Weitere Effekte der Allgegenwart der populären Medien seien die Verdrängung der sozialen Ungleichheit und der infantile Traum vom sozialen Aufstieg als Medienstar oder Topmodel.[14]
    Matthias Heitmann sieht in der scheinbaren „Aufwertung der Belange und Potenziale junger Menschen“ auch eine „Entwertung des erwachsenen ‚mündigen‘ Menschen“. Die Zielsetzung, junge Menschen dazu zu erziehen, Verantwortung zu übernehmen, werde nicht mehr wirklich ernstgenommen. Einerseits klage man über die Orientierungslosigkeit der Kinder, spreche aber den Erwachsenen das Recht ab, in Erziehungsfragen entscheiden zu können. Heitmann spricht in diesem Zusammenhang von „Erwachsenenkulissen“ wie Kinderparlamenten oder dem Informatikunterricht in der Grundschule, dessen Lernresultate im Erwachsenenleben kaum umzusetzen seien.[15]

    Ein anderer Aspekt der Infantilisierung sei die feste kulturelle Verankerung der erlernten Hilflosigkeit in den Strukturen des Wohlfahrtsstaates der letzten Jahrzehnte. Der „Nanny-Staat“[16] – so die Kritik von konservativer Seite – verwandele den Menschen in ein realitätsfernes, fremdbestimmtes Kindheitswesen, das in der Traumwelt einer großen „Villa Kunterbunt“ lebe. Pascal Bruckner beschreibt[17] den Zusammenhang von Infantilismus und Selbstviktimisierung moderner Gesellschaften: Das Individuum sei bis zum Äußersten auf seine Unabhängigkeit bedacht, beanspruche aber zugleich Fürsorge und Hilfe und schaue neid- und angstvoll auf andere; es verbinde die Doppelgestalt des Dissidenten und des Kleinkindes miteinander.

  3. Alfons van Compernolle

    Wenn dieser junge Mensch geistig dazu in der Lage ist , so soll er doch Studieren was immer er moechte / kann ! Ich kann mich noch an eine Zeit in Deutschland erinnern , wo Hochbegabte als UNNORMAL angesehen wurden und von den Jugendaemtern & Familiengerichten zur psychiatrischen
    Untersuchung in die Psychiatrie eingewiesen wurden. In dieser Hinsicht , hat sich etwas sehr positives entwickelt in den letzten 45 Jahren !

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