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Trauerfeier für den Pandemie-Helden „Captain Tom“ wird in Großbritannien zum medialen Großereignis

27.02.2021, Großbritannien, Bedford: Britische Streitkräfte tragen den Sarg von Kapitän Sir Thomas Moore („Captain Tom“), der an den Folgen einer Corona-Infektion gestorben ist, während seiner Beerdigung im Krematorium von Bedford. Foto: Joe Giddens/PA Wire/dpa

Salutschüsse, Überflug eines Militärjets, Live-Übertragung im Fernsehen: Die Bestattung des im Alter von 100 Jahren gestorbenen britischen Pandemie-Helden und Rekord-Spenden-Sammlers Tom Moore „Captain Tom“ wird zum medialen Großereignis.

Die Briten haben sich in einer emotionalen Zeremonie von ihrem Pandemie-Helden Tom Moore („Captain Tom“) verabschiedet. Wegen der Maßnahmen zur Eindämmung des Coronavirus waren nur acht Familienmitglieder bei der Trauerfeier mit militärischen Ehren im ostenglischen Bedford dabei.

27.02.2021, Großbritannien, Keighley: David Pearson, Deputy Lieutenant für West Yorkshire, legt am Tag der Beerdigung von Kapitän Sir Thomas Moore („Captain Tom“), der an den Folgen einer Corona-Infektion gestorben ist, einen Kranz aus 200 weißen Rosen an dessen Gedenktafel nieder. Foto: Danny Lawson/PA Wire/dpa

Die BBC übertrug das Ereignis aber live im Fernsehen. Tausende Menschen brachten zudem ihre Anteilnahme in einem Online-Kondolenzbuch zum Ausdruck.

Der Anfang Februar im Alter von 100 Jahren nach einer Coronavirus-Infektion gestorbene Weltkriegsveteran hatte im vergangenen Jahr umgerechnet knapp 37 Millionen Euro an Spenden für den in der Pandemie unter Druck geratenen Gesundheitsdienst NHS gesammelt. Er war dafür 100 Runden mit seinem Rollator durch seinen Hinterhof spaziert. Beinahe über Nacht avancierte er zum nationalen Helden. Queen Elizabeth II. (94) schlug ihn im vergangenen Sommer zum Ritter.

Bei der Trauerfeier am Samstag wurde der in eine Union-Jack-Fahne gehüllte Sarg von sechs Soldaten in die Aussegnungshalle des Krematoriums in Bedford getragen. Gleichzeitig wurden Salutschüsse abgefeuert. Ein Militärflugzeug aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs donnerte über das Gelände.

16.04.2020, Großbritannien, Marston Moretaine: Der damals 99-jährige Kriegsveteran Tom Moore streckt vor seinem Wohnhaus den Daumen nach oben. Foto: Joe Giddens/PA Wire/dpa

Zu Beginn der nicht-religiösen Trauerfeier wurde „Captain Toms“ Version der Fußball-Hymne „You’ll Never Walk Alone“ gespielt, mit der er im vergangenen Jahr die Charts gestürmt hatte – nur einer von vielen Triumphen des späten Helden. Den Song hatte er gemeinsam mit dem britischen Sänger und Schauspieler Michael Ball und einem NHS-Chor aufgenommen (siehe VIDEO unten).

Mehrere Familienmitglieder würdigten Moore in Beiträgen als fürsorglichen und vorbildhaften Vater und Großvater. Er habe seine Angehörigen immer dazu angespornt, ihr Bestes zu geben, sagte seine Tochter Lucy Teixeira. „Das ist, was du vergangenes Jahr getan hast, als du ein Vermögen für den NHS gesammelt hast, indem du in die Herzen der Nation spaziert bist.“

„Meine Schwester und ich haben die Beerdigung geplant, die mein Vater sich gewünscht hat“, hatte Teixeira der britischen Nachrichtenagentur PA vor der Zeremonie verraten. Ihr Vater habe sehr deutlich zum Ausdruck gebracht, wie er sich seine Beisetzung vorstellte. Einen Wunsch habe sie aber nicht erfüllen können: „Wenn er in einen Pappkarton hätte gelegt werden können, anstatt dass ein Baum gefällt wird, dann hätte er das getan“, so Teixeira. Es sei aber geplant, dass mehrere Bäume zu seinen Ehren gepflanzt würden, berichtete sie weiter.

Zum Abschluss der Zeremonie verabschiedete ein Trompeter Moore mit dem militärischen Signal „Last Post“. Seine Asche soll in einem Familiengrab in der nordostenglischen Grafschaft Yorkshire beigesetzt werden. (dpa)

Nachfolgendes VIDEO zeigt Captain Tom Moores Version der Fußball-Hymne „You’ll Never Walk Alone“, mit der er an die Spitze der Charts in Großbritannien stürmte:

 

2 Antworten auf “Trauerfeier für den Pandemie-Helden „Captain Tom“ wird in Großbritannien zum medialen Großereignis”

  1. marcel Scholzen eimerscheid

    Friede seiner Asche.

    Er hat mehr für den britischen staatlichen Gesundheitsdienst getan als so mancher Politiker, der mit neoliberalen Ideen den NHS an den Rand des Zusammenbruchs gebracht hatte. In Belgien war es genau so. Nur die Coronakrise hat zu einem Umdenken geführt. Beteiligt waren alle Parteien. Beseelt vom Gedanken, die anderen zu übertrumpfen. Jetzt will keiner mehr was davon wissen.

  2. Pensionierter Bauer

    Möge er in frieden Ruhen!
    Möge er in frieden Ruhen, genau wie alle Menschen die uns aus gleich welchen Gründen für immer verlassen haben.
    Schade finde ich aber, dass dieser eine Tod jetzt für diese unerträgliche Coronapropaganda missbraucht wird.

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