Politik

„TRADUKO“: Erster Dolmetscherdienst in der DG

Sozialminister Antonios Antoniadis (2.v.r.) bei der Vorstellung des Sozialen Übersetzungsdienstes „TRADUKO“. Foto: Gerd Comouth

Seit 1980 ist die DG für den Bereich Integration zuständig. Minister Antonios Antoniadis (SP) hat am Freitag „TRADUKO“, den Sozialen Übersetzungs-Dienst, vorgestellt. Es ist der erste Dolmetscher-Dienst in der DG.

2018 hatte Antoniadis den verpflichtenden Integrationsparcours eingeführt. Der Soziale Übersetzungsdienst ist in erster Linie dazu gedacht, Menschen, die die deutsche Sprache noch nicht ausreichend beherrschen, bei der Anfrage von öffentlichen Diensten oder Terminen zu begleiten und sie zu unterstützen.

Veronique Wetzelaer, Direktorin von Info Integration. Foto: Gerd Comouth

Auch wenn das Erlernen der deutschen Sprache in der DG verpflichtend bleibt, haben Dienste wie die Schulen, Jugendhilfeeinrichtungen, BTZ, Krankenhäuser, Fachärzte, Anwälte, etc… um eine Unterstützung für komplexe Sachverhalte wie zum Beispiel Arztbesuche, Teilnahme an Elternsprechtagen oder spezifische Beratungen gebeten.

Der Soziale Übersetzerdienst ist bei Info-Integration angesiedelt. Er bietet sowohl Dolmetsch-Dienstleistungen vor Ort, per Telefon oder per Videokonferenz als auch das Übersetzen von Dokumenten an. Eine elektronische Datenbank regelt Anfragen, Verfügbarkeiten, usw. Der Dienst ist ausschließlich für den öffentlichen und nicht-kommerziellen Sektor zugänglich.

Zunächst Dolmetscher für Arabisch, Russisch und Türkisch

In einer Pilotphase werden bei Info-Integration drei Dolmetscher für die meistgebrauchten Sprachen eingestellt: Arabisch, Russisch und Türkisch. Die Übersetzer bieten kostenlos sowohl mündliche als auch schriftliche Dienstleistungen an. Die mündlichen Dienstleistungen können vor Ort stattfinden, telefonisch oder per Videokonferenz.

Joanna Mathie, Mitarbeiterin vonfo Integration, zuständig für die Einschätzungdes Sprachniveaus. Foto: Gerd Comouth

Die Schaffung des Sozialen Übersetzerdienstes geht mit folgenden Aufgaben einher:

– Die Konzeption des Übersetzerdienstes;

– Die Zurverfügungstellung von Material und Räumlichkeiten;

– Das Aufsetzen eines Regelwerks zur Nutzung des Dienstes, einer Deontologie, eines Rahmenvertrages mit den fragenden Einrichtungen und eines Beschwerdemanagements für die fragenden Einrichtungen;

– Die Rekrutierung und Begleitung der Übersetzer sowie die Überprüfung der nachzuweisenden Kompetenzen;

– Die Schulung der Übersetzer;

– Die bedarfsorientierte Koordination der Dienstleistungen;

– Die Entwicklung einer elektronischen Datenbank zur Buchung der Übersetzer;

– Die Öffentlichkeitsarbeit zur Bewerbung des neuen Dienstes.

Zur Durchführung der erwähnten Aufgaben und Dienstleistungen und der damit verbundenen annehmbaren Personal- und Funktionskosten erhält das Referenzzentrum im Rahmen der verfügbaren Haushaltsmittel eine Bezuschussung in Höhe von maximal 80.000 Euro für den Zeitraum vom 1. Januar 2021 bis zum 31. Dezember 2021. (cre)

29 Antworten auf “„TRADUKO“: Erster Dolmetscherdienst in der DG”

  1. Eifel_er

    Wir müssen also auf Arabisch und was weiss ich noch was übersetzen zu Kosten der DG ? Wieder mal, ein Fass ohne Boden, für solche Spielereien ist Kohle da. Aber dass mal endlich die belgischen Webseiten wie zb Staat, Proximus, usw auf Deusch erscheinen ist keine Kohle und/oder Handlungsbedarf da.
    Wahrscheinlich werden hierzu mindestens noch 4 Referenten eingestellt. Man liebe DG, wann hat eure Verschwenderei mal endlich ein Ende. . Merkt ihr gar nix mehr ?

    • Gerne kann man über den Aufwand für Integrationsübersetzungen reden und streiten
      Keinesfalls ist es Aufgabe der DG, die Übersetzung für andere Staatsorgane (oder Unternehmen die in ihren Filialen sehr wohl deutsche Websites unterhalten zu finanzieren.

    • Immigranten sind auch Menschen.Daher ist diese Initiative wünschenswert. Als kranker Mensch und Dreisprachiger Belgier bin ich leider auf andersprachiges Medizinpersonal (ohne Überetzer) angewiesen. Wenn es dann hier keine Behandlunsmöglichkeit gibt, darf ich dann nach Aachen gehen. Die,hierzu erforderlichen medizinischen Dokumente, gibt es leider nur, in der deutsprachigen Gegend, üblichen Sprache: Französisch!!! Jetzt begreife ich auch, weshalb wir uns neuerdings „Ostbelgier“ nennen sollen, obschon wir für viele, noch immer zu den „Les cantons rédimés“ gezählt werden.

      • arme Kunst

        Wenn ich zum Carrefour einkaufen fahre, habe ich bislang noch nie jemanden ins I-Kopp gehen sehen. Die „Kunstliebhaber“ (arme Kunst…) sind wohl wie Coco und andere Blutsauger, sie gehen nur zwischen 22:00 und 6:00 ein und aus…

    • Johann Martin

      Ich wurde gebeten, diesen Text aus dem Arabischen zun übersetzen:

      „Ich und mein Clan gehen gerne in das IKOB. Die Kunst dort ist sehr gut und schön. Gerne lassen wir uns dabei vom Übersetzungsdienst der DG alles übersetzen. Dafür vielen Dank an Sie alle die hier wohnen. Wir kommen gerne wieder. Regen sie sich bitte nicht auf. Das Geld ist ghut angelegt für uns. In schā‘ Allāh“

  2. Die Wahrheit

    Es wäre sinnvoller, wenn der Übersetzungsdienst zuerst mal die französischsprachigen Dokumente für uns deutsprachigen Bürger ins Deutsche übersetzt.
    Was ist das für ein Theater.
    Zuerst sollen unsere Dienste sich um uns Bürger kümmern, wir bezahlen ja schließlich die Steuern, oder??

  3. alter Eupener

    „TRADUKO“:
    Abgesehen davon das ich der 3 Belgischen Amtssprachen mächtig bin, und auch ausreichend Englisch spreche bin ich bis Dato mit Google Translate ganz gut zurechtgekommen.(Kostenlos)
    Einfach Lächerlich, normalerweis kümmere ich mich darum mich in einem „fremden Land“ verständlich zu machen.
    Aber was soll’s, „WIR SCHAFFEN DAS“

    • Klötschkopp

      Sie verstehen das nicht!
      Es geht darum den integrationswilligen akademischen ausländischen Mitbürgern auch mal ein Stückchen vom Kuchen abzugeben und ihnen Pöstchen zu verschaffen.
      Mittlerweile hat man das Gefühl unsere Volksvertreter wollen einen Bürgerkrieg provozieren.

      • Schon wieder ein Bürgerkrieger. Traumtänzer wie verschiedene Extremisten wie dereinst die RAF in Deutschland und jetzt rechtsextreme Kameradschaften hatten auch jeglichen Realitätssinn verloren, vielleicht nie gehabt. So etwas kommt dabei heraus, wenn man nur in seiner eigenen, unter anderem Internet-Blase lebt, eine große Portion Frustration schiebt und fälschlich glaubt, die laut krähende Minderheit habe irgendeine Chance, dass sich die Mehrheit der Bürger kriegerischen Absichten anschließt. Letztlich wäre es ein Bürgerkrieg weniger verblendeter Extremisten gegen die Bevölkerungsmehrheit und zu Recht ein Fall für die Strafverfolgungsbehörden.

        • Martialisch

          Alles kein Thema, demnächst wird eben auch Martialisch (keine Ahnung wie diese Sprache klingt, aber eine Farbe hat sie: grün) angeboten… Wo leben Sie? In welcher harmonischen Traumwelt? Lesen Sie Nietzsche, der erklärt Ihnen woher Ihr schlechtes Gewissen kommt, denn nur darum geht es: Alles muß für die Minderheiten getan werden weil der Weiße Mann alles ausgebeutet hat. Weswegen ihr sogar die Erde als Minderheit betrachtet und sie retten wollt. Ihr seid echt nicht von diesem Planeten.

          • Es ist Ihnen wohl entgangen: Was ich von diesem Dolmetscherdienst halte, habe ich nicht thematisiert, nur meine Position zu dem Stoff, aus dem das ständige Fabulieren von einem Bürgerkrieg ist: Aggression, Hass, Frustration. Und leider beobachtet man in letzter Zeit immer wieder, dass aus wirren Worten auch Taten werden. Natürlich nicht ansatzweise ein Bürgerkrieg. Den könnte Klötschkopp ausrufen, aber keiner würde hingehen, nur polizeiliche Einsatzkommandos, und der Spuk wäre schnell vorbei.

  4. Christophe Ponkalo

    Oh nee Kommentare aus den tiefen Abgründen. Es gibt eine Vielzahl an Mitarbeitern in verschiedensten Diensten in Ostbelgien, die jeden Tag mit diesen Sprachbarrieren konfrontiert sind. Für sie in ihrer Arbeit ist diese Dienstleistung unerlässlich. Es gibt nichts frustrierenderes als mit Menschen zu arbeiten und nicht sicher zu sein, dass sie uns verstanden haben. Bei den meisten Kommentaren bin ich mir übrigens sicher, dass sie auch nichts verstanden haben. Übersetzer bringen da leider auch nichts mehr …

      • Alter Postbote

        Ich hatte mit anderssprachigen Bürgern nie ein Problem. Wenn ich ein Einschreiben hatte und fragte, wer Mohammed So und so sei, antworteten alle in der Wohnung: Ich. Für die Unterschrift sagte ich dann: Hier bitte, Kribbelekrabbele. Wo ist das Problem?

  5. Walter Keutgen

    Verschiedensprachige Formulare lagen schon vor fünfzig Jahren bei deutschen Behörden herum. Die Nationen, aus denen die deutsche Industrie sich Gastarbeiter holte, sind uns allen bekannt. Politische Flüchtlinge gab es auch, allerdings meistens aus dem Ostblock. Akut war damals der Rückfall in den Stalinismus der Tschechoslowakei. So abstrus ist das nicht.

    In den USA muss jedes Krankenhaus Dolmetscherdienste für alle Sprachen anbieten. Da es mehr als tausend Sprachen in der Welt gibt, denke ich mal, dass damit jede Sprache, mit der ein nicht des Englischen mächtiger Patient vorstellig wird, gemeint ist. Sogar über Klingon wurde diskutiert!

    „Arabisch, Russisch und Türkisch“. Warum kein Französisch? Laut OD oder jedenfalls einem Kommentar, ist es nicht immer möglich in unseren Krankenhäusern von einem Deutsch sprechenden Arzt verarztet zu werden. Auch soll einer davon Dolmetscherdienste eines Verwandten oder Bekannten verweigert haben. Es gibt doch Deutsche hier, die kein Französisch können, und trotzdem mal in eine hiesige Notaufnahme landen.

  6. Steurerzahler

    Wie wäre es wenn unsere Steuergelder mal endlich für die Übersetzung aller französischer Dokumente die uns betreffen ins deutsche übersetzt würden, anstatt diesen Schwachsinn!
    Die Prodeoanwälte der o.e. Klientel werden sich jedenfalls freuen damit Sie wissen was die von uns bezahlten Anwälte von unserem Staat fordern können?

  7. Eifel_er

    Ist doch lustig wenn man zur Notaufnahme kommt und von einem Arzt empfangen wird der gerade mal drei Wörter franzosich versteht .. die deutschsprachigen liegen dann gemütlich im Bett und lachen sich schlapp.

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