In Eupen ist zum ersten Mal ein „Herzensprinz“‑Projekt ins Leben gerufen worden. Ziel der Aktion ist es, Menschen mit Beeinträchtigung aktiv am Karneval teilhaben zu lassen und ein Zeichen für Inklusion und Gemeinschaft zu setzen.
Der Auserwählte ist Finn Aussems, genannt Finn I. Der 20-Jährige aus Eupen engagiert sich seit Jahren im Karneval, etwa in der Karnevalspolizei Raeren, und kennt das närrische Treiben seit seiner Kindheit.
Die offizielle Proklamation, gemeinsam mit seinen Pagen Charline Haugg und Aurelia Haugg, fand am vergangenen Mittwoch im Amtssitz von Ministerpäsident Oliver Paasch statt, der zusammen mit Ministerin Lydia Klinkenberg die Schirmherrschaft übernommen hat.
„Es war ein sehr emotionaler Moment: Es wurde gelacht, gefeiert und viele hatten Tränen der Freude in den Augen“, berichtete ein Teilnehmer.
Mit dieser Wahl soll gezeigt werden: Karneval und damit Gemeinschaft, Freude und Zugehörigkeit sind für alle da, unabhängig von körperlichen oder geistigen Einschränkungen. Das Projekt will Barrieren abbauen, Inklusion fördern und Menschen den Zugang zu Traditionen ermöglichen, die sie sonst vielleicht ausgeschlossen hätten. Man wolle „ein starkes Zeichen für Inklusion, Teilhabe und Vielfalt in der Deutschsprachigen Gemeinschaft setzen“, hieß es in einer Pressemitteilung von Ministerpäsident Oliver Paasch.
In den kommenden Wochen und Monaten wird Finn I. als „Herzensprinz“ tanzen, singen und Stimmung machen — und damit symbolisch für ein offenes, inklusives Miteinander stehen.

Ministerin Lydia Klinkenberg (l) hat zusammen mit Ministerpäsident Oliver Paasch die Schirmherrschaft übernommen. Foto: Helmut Koch
Die Wahl des ersten „Herzensprinzen“ in Eupen hat überwiegend positive Reaktionen hervorgerufen. Die Proklamation von Finn I., die im kleinen Rahmen stattfand, wurde als ein besonders emotionaler und bewegender Moment beschrieben.
Viele Anwesende – darunter Familienmitglieder, Freunde und Vertreter des ostbelgischen Karnevals – reagierten mit Begeisterung und großer Freude auf das neue inklusive Projekt, das Menschen mit Beeinträchtigung aktiv in das karnevalistische Geschehen einbezieht. Auch in den sozialen Medien wurde die Proklamation des ersten „Herzensprinzen“ begrüßt.
Es gibt aber auch andere Stimmen, die vor allem die Beteiligung der DG-Regierung kritisch sehen, der sie vorwerfen, mit dieser Aktion das Thema Inklusion für die eigenen Belange instrumentalisieren zu wollen. (cre)
Nachfolgend eine FOTOGALERIE mit Bildern von Fotograf Helmut Koch von der ersten Proklamation des „Herzensprinzen“ am Amtssitz des DG-Ministerpräsidenten Oliver Paasch (Zum Vergrößern Bild anklicken):





















Warum nur Herzensprinz und nicht ganz einfach Prinz?
Gute Frage.
Gleich ist wohl doch nicht gleich.
Wohlwollender Beifall, wie bei einem Kind.
Schade
Ob der Herr Paasch sein Kostüm bis nach Altweiber tragen wird, weil er den Krawattenschnitt fürchtet?
Aus sicherheitstechnischer Sichtweise, alleine durch die Farbauswahl der Fliege, vorbildlich.
Sollte jeder Straßenbauarbeiter tragen, damit er zeitig wahrgenommen wird ;-)
@Hans
Ganz einfach, weil es seit seiner Kindheit ein Herzenswunsch war einmal Prinz zu sein, und er der Meinung war, das es aufgrund seiner Beeinträchtigung nicht möglich sei.
da aber sein Herzenswunsch in Erfüllung gegangen ist, kam der Name „Herzensprinz“ zustande.
würden Sie diesbezüglich die Beiträge richtig lesen, wüssten Sie die Hintergründe.
Ich finde es eine sehr tolle Aktion und freue mich sehr für Finn und seine Paginen 🫶🏻🎊🍀genauso wie ich mich für die Zukünftigen Prinzengespanne mit Beeinträchtigungen freuen würde!🫶🏻
Ok, danke.
Persönlich glaube ich, dass er ohne weiteres auch ganz einfach Prinz hätte werden können, seine Reden wären vielleicht etwas kürzer gehalten, aber das stört uns Karnevalisten nicht wirklich.
Die Art und Weise der „Proklamation“ scheint ja an den Karnevalsvereinen vorbei zu gehen. Wo sind Exprinzen oder „Goldene Federn“, die Vertreter der Vereine?
Sehr schade.
Finn I. wird mit Sicherheit mehr Herz in die tollen Tage bringen als die üblichen Elite Clowns…
Es ist eigentlich wunderschön, wenn Menschen mit Beeinträchtigung in die Gesellschaft integriert werden. Nur wenn der MP und eine Ministerin dort auftauchen, dann wird es unausweichlich zum Politikum. Das hat dann nichts mehr mit Karneval zu tun.
War auch mein erster Gedanke. Selbstdarstellung?
#Politischer Karneval/ Das Politikum wird bei Karnevalsumzügen, nicht selten auf dem Karnevalswagen, dem Publikum gezeigt.
Und manchmal nicht nur in Form von gebastelter Gestalt, sondern in lebender Form.
Den Karneval von der Politik zu trennen, dürfte schwierig werden. Persönlich wäre es mir aber auch egal, denn die Büttenreden der Politiker, müssen wir uns täglich, das ganze Jahr anhören. Ob diese jemand zur Karnevalszeit vermissen würde?
;-)
Leider kommentieren hier (wie immer) einige Menschen, die mal wieder mehr Meinung als Wissen haben. Ich empfehle allen hier, sich mal vernünftig mit dem ganzen Projekt zu beschäftigen, bevor sie ihren üblichen Frust über die Politik abgeben, den man so unter fast jedem Beitrag hier findet. Das haben nämlich Finn und seine Pagen nicht verdient.
Ich bin übrigens kein Mitglied dieses Projektes, mir gehen nur diese selbstdarstellenden Kommentare von einigen tierisch auf die Eier.
Und jetzt nochmal für alle: Das Projekt wurde von einer motivierten Familie aus Raeren gegründet, um Finn seinen Herzenswunsch zu erfüllen. Als der finanzielle Aufwand größer wurde, fragte man die zuständige Ministerin, ob sie die Schirmherrschaft übernehmen möchte. Die ganze Proklamation fand aus Rücksicht auf die 3 und um die ganze DG zu repräsentieren im Sitz des MP statt. Dass der Gastgeber da ist und auch ein paar Worte sagt, dürfte ja wohl verständlich sein. Ein guter Journalist hätte dies auch klargestellt. Diese Infos habe ich alle von der Facebookseite des Projektes. Ich übernehme keine Verantwortung, ob alles exakt richtig wiedergegeben ist aber auf jeden Fall dürfte es so klarer sein.
LG
#ODK/ Sie haben recht und es tut mir leid, dass ich den Artikel nicht komplett gelesen hatte.
Und wenn dem so ist wie sie beschreiben, ziehe ich meinen Hut, für diese politische und gesamte Initiative.
Ihnen sei verziehen. Wer so viel kommentiert kann unmöglich immer alles lesen.
Finde, diese Initiative sollte seitens der Karnevalskomitees zur Tradition werden. Ein Herzensprinz für de Norden, einer im Süden