Am Donnerstag weilte Verteidigungsminister Theo Francken (N-VA) in Eupen. Auf dem Programm standen Besuche des Robert-Schuman-Instituts (RSI) und der Irmep-Kaserne.
Das RSI bietet seit diesem Schuljahr erstmals die Studienrichtung „Verteidigung, Prävention und Sicherheit“ an, die Jugendliche gezielt auf eine berufliche Laufbahn im Sicherheitsbereich vorbereitet – etwa bei der Armee, der Polizei, der Feuerwehr oder in privaten Sicherheitsdiensten.
Minister Francken informierte sich vor Ort über die Inhalte des neuen Programms, das praktische Elemente wie Einsatzgrundlagen, Teamarbeit, Konfliktlösung sowie körperliche Vorbereitung umfasst. Im Gespräch mit Lehrpersonen und Schülern zeigte sich der Verteidigungsminister interessiert daran, wie junge Menschen früh Einblicke in sicherheitsrelevante Berufe erhalten und welche Rolle Schulen bei der Nachwuchsgewinnung spielen können.

04.12.2025, Belgien, Eupen: Studierende des Studiengangs „Kandidaten für Verteidigungs-, Präventions- und Sicherheitsberufe” des RSI bei der Unterzeichnung einer Sponsoring-Vereinbarung mit der Irmep-Kaserne in Eupen. Foto: OD
Der Minister betonte, dass die belgische Verteidigung vor großen Herausforderungen stehe – vom Personalmangel über neue technische Anforderungen bis hin zu zunehmenden Bedrohungen durch Drohnen, Cyberangriffe und hybride Kriegsführung. Vor diesem Hintergrund misst das Verteidigungsministerium Ausbildungswegen, die sicherheitsbezogene Kompetenzen vermitteln, eine wachsende Bedeutung bei. Die neue Studienrichtung in Eupen passt damit gut in die laufende Reform der Streitkräfte, die auf mehr Personal, breitere Rekrutierung und eine stärkere regionale Verankerung setzt.
Nach dem Schulbesuch führte Francken seinen Aufenthalt in Eupen mit einem Besuch der Irmep-Kaserne in der Unterstadt fort, wo er Gespräche mit militärischem Personal führte und sich über den Zustand der Infrastruktur informierte.
Die Irmep-Kaserne spielt traditionell eine Rolle in Ausbildung und Logistik der Armee und bleibt ein wichtiger Standort für Ostbelgien. Zwar wurden keine konkreten Projekte angekündigt, dennoch deutet Franckens Besuch darauf hin, dass sowohl die militärische Präsenz als auch sicherheitsbezogene Bildungswege in der Deutschsprachigen Gemeinschaft künftig stärker in die nationale Verteidigungsstrategie eingebunden werden sollen.

04.12.2025, Belgien, Eupen: Verteidigungsminister Theo Francken (M) bei seinem Besuch in der Irmep-Kaserne in Eupen. Foto: Belga
Theo Francken zählt seit vielen Jahren zu den polarisierendsten Politikern Belgiens. Genauso wie seine Partei, die N-VA, und deren Vorsitzender Bart De Wever, heute sogar Premierminister, war Francken anfangs auch für etliche Politiker in Ostbelgien ein rotes Tuch. Den flämischen Nationalisten wurde vorgeworfen, Belgien spalten zu wollen.
Nationale Bekanntheit erlangte Francken vor allem während seiner Zeit als Staatssekretär für Asyl und Migration in der föderalen Regierung von Charles Michel (MR) zwischen 2014 und 2018. In dieser Funktion setzte er auf eine ausgesprochen harte Linie in der Migrationspolitik und prägte damit eine der strengsten Asylpolitiken, die Belgien bis dahin erlebt hatte. Befürworter beschrieben ihn als entschlossen und effektiv, Kritiker hingegen warfen ihm einen kaltherzigen, populistischen Kurs vor, der Flüchtlinge systematisch abschrecken sollte.
In den vergangenen Monaten geriet der Verteidigungsminister erneut in die Kritik, nachdem ihm vorgeworfen wurde, Russland bewusst zu provozieren. Auslöser waren äußerst scharfe Äußerungen, die der Minister im Zusammenhang mit der Sicherheitslage in Europa gemacht hatte.
In einem Interview hatte Francken darauf hingewiesen, dass ein Angriff Russlands auf Brüssel – insbesondere auf das NATO-Hauptquartier – schwerwiegende Folgen hätte, und formulierte dies in ungewöhnlich drastischen Worten. Beobachter werteten seine Aussage, man würde „Moskau vom Erdboden tilgen“, als unverhohlene nukleare Drohung.

Belgische Soldaten bei einer Parade in Brüssel. Die Reform der Streitkräfte setzt auf mehr Personal, breitere Rekrutierung und eine stärkere regionale Verankerung. Foto: Shutterstock
Franckens Vorgängerin als Verteidigungsminister, die frankophone Sozialistin Ludivine Dedonder (PS), sparte nicht mit Kritik an Francken: „Natürlich hätten wir auf seine Äußerung, er würde Moskau dem Erdboden gleichmachen, gerne verzichtet. Wenn ich ihm einen Rat geben darf, dann sicherlich den, dass er in seiner sensiblen Position, die er bekleidet, das nötige Maß und die erforderliche Zurückhaltung walten lassen sollte.“ Die ehemalige Verteidigungsministerin prangerte die Gefahr solcher Verhaltensweisen an: „Als Verteidigungsminister provoziert man nicht. Man ist da, um die Bevölkerung zu schützen und um zu handeln.“
Der Minister selbst wies die Kritik zurück und betonte, er wolle gerade durch klare Worte verhindern, dass Belgien oder die NATO zum Ziel von Einschüchterungsversuchen würden. Dennoch bleibt seine Aussage ein Beispiel dafür, wie stark sicherheitspolitische Kommunikation in der aktuellen Lage zwischen Abschreckung und Eskalationsgefahr balancieren muss – und wie leicht eine unbedachte Formulierung internationale Wellen schlagen kann. (cre)
Was sollen einem solche Bilder sagen? Vielleicht, daß wir uns dran gewöhnen sollen, daß auf den Pressephotos demnächst nicht nur Politiker drauf sind, sondern auch auch immer ein netter Mensch in Uniform (wo hat der eigentlich seine Waffe?)? Bin ich froh, daß wir keine kleinen Kinder mehr in der Schule haben.
Ob unser MP überhaupt weiß welcher Dienstgrad (Balken mit 2 Sterne) der Offizier auf dem Bild hat? Aber Hauptsache auf allen Bildern mit lächeln, auch wenn man keine Zuständigkeit hat…. 😁
Die ehrenamtliche Volksmiliz von Shanghai ist besser ausgerüstet als die gesamte belgische Armee.
Ganz toll den “ Kosentext“ von OBD für Minister Francken , welcher vor den Russen keine Angst hat.
Eines steht fest wie das Amen in der Kirche , wenn die Belgier sich morgen weich machen lassen von Merz und dem schlacksigem Weiblein V D L in Brüssel um die Freigabe der eingefrorenen Russengelder , ja dann kommen der Francken und Konsorten mit ihren Arscbacken noch am klabbern wenn Putin an diesen Rache nehmen wird .
„Der Minister, der keine Angst vor Russland hat.“
Ist schon klar. Wenn es bei uns heiß wird, sitzt er im Bunker oder im Ausland, den Kopf halten dann andere hin. Man, hat der ’ne große Klappe. Finde den Typ absolut unsympathisch.
Nachdem man nun in Europa die Backen groß aufgeblasen hat, ist man jetzt auf der Suche nach Kanonenfutter. Ich bin sicher daß es hier im Forum auch den ein oder anderen Freiwilligen gibt, der mit Inbrunst sich und seine Familie in den Kampf wirft.