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Tod von Roger und Caroline Lennertz: Justiz von Verviers gibt erste Einzelheiten bekannt

Das Auto von Roger Lennertz wurde im Februar 2014 aus der Maas gezogen. Foto: Belga

Bei einer Pressekonferenz in ihrem Büro im Justizpalast hat die Prokuratorin des Königs von Verviers, Christine Wilwerth, erste Informationen über den Tod von Roger und Caroline Lennertz aus Baelen bekanntgegeben. Der 55-jährige Vater und seine vierjährige Tochter, die seit dem 14. November vermisst wurden, waren am Montag tot aus der Maas geborgen worden.

Am Dienstag um 11.30 Uhr, als die Prokuratorin in Anwesenheit der für den Fall zuständigen Staatsanwältin Isabelle Dogné ihre Pressekonferenz begann, war das Wrack des Autos noch nicht aus der Maas nahe Coronmeuse gezogen worden. Dies war erst nach der Pressekonferenz der Fall. Es bestand hingegen Gewissheit darin, dass es sich bei den beiden Toten um Roger Lennertz und seine Tochter Caroline handelt.

Prokuratorin Christine Wilwerth (rechts) wurde bei der Pressekonferenz von der zuständigen Staatsanwältin Isabelle Dogné (links) assistiert. Foto: OD

Prokuratorin Christine Wilwerth (rechts) wurde bei der Pressekonferenz von der zuständigen Staatsanwältin Isabelle Dogné (links) assistiert. Foto: OD

Die Autopsie war noch im Gange. Folglich lagen noch keine Ergebnisse der Untersuchung der beiden leblosen Körper durch die Rechtsmedizin vor. Es ist aber nach Worten von Prokuratorin Wilwerth sehr wahrscheinlich, dass Vater und Tochter bei einem Selbstmordversuch von Roger Lennertz ums Leben kamen – und nicht etwa bei einem Verkehrsunfall, was ja auch nicht ganz ausgeschlossen werden kann.

Von der Autopsie erhoffen sich die Ermittler auch Hinweise darüber, in welchem Zustand sich Vater und Tochter zum Zeitpunkt der Tragödie befanden, ob die vierjährige Caroline bereits tot war oder in der Maas ertrunken ist, ob ihr vor dem Unfall zum Beispiel Medikamente verabreicht wurden und wann genau das Drama sich ereignet hat.

Ermittler gehen von Selbstmord aus

Die Vervierser Justiz geht von Selbsttötung aus, weil Roger Lennertz am Vorabend gegenüber seinem Freund in Sclessin, bei dem er die Nacht zum 14. November verbracht hatte, eindeutige Selbstmordgedanken geäußert und eine freiwillige Fahrt ins Wasser angekündigt bzw. angedroht hatte.

Ein weiteres Indiz für die These eines Selbstmordes ist, dass das Wrack des Autos gut 15 Meter vom Ufer gefunden wurde, was darauf schließen lässt, dass das Fahrzeug mit sehr hoher Geschwindigkeit, also ohne Bremsmanöver, in den Fluss gerast ist.

Zahlreiche Pressevertreter hatten sich im Büro der Prokuratorin des Königs im Justizpalast von Verviers eingefunden. Foto: OD

Zahlreiche Pressevertreter hatten sich im Büro der Prokuratorin des Königs im Justizpalast von Verviers eingefunden. Foto: OD

Ganz genau wird man darüber erst Bescheid wissen, wenn das Auto näher untersucht worden ist. Spuren wird man am Unfallort nicht finden, dafür sind die Geschehnisse schon zu lange her.

Prokuratorin Wilwerth und Staatsanwältin Dogné halten für wahrscheinlich, dass der Tod in den Abendstunden erfolgte, vielleicht sogar in den Abendstunden des 14. November, denn es habe nicht eine einzige Zeugenaussage gegeben, obwohl einige Zeit verstrichen sein muss, ehe das Auto in den Gewässern der Maas verschwand. Mitten im Tag hätte es wahrscheinlich Augenzeugen gegeben.

Am 14. November 2013 um 17.59 Uhr war das Handy von Roger Lennertz zum letzten Mal benutzt worden. Nahm die Tragödie ab dann ihren Lauf? Die weiteren Ermittlungen werden womöglich darüber Klarheit schaffen. (cre)

Siehe auch Artikel „Roger und Caroline Lennertz in Lüttich tot aus der Maas geborgen“

 

4 Antworten auf “Tod von Roger und Caroline Lennertz: Justiz von Verviers gibt erste Einzelheiten bekannt”

  1. Ostbelgien Direkt

    HINWEIS: Das Auto von Roger Lennertz ist inzwischen aus der Maas gezogen worden. Dazu wurde dem Bericht über die Pressekonferenz der Prokuratorin des Königs in Verviers ein aktuelles Foto von Belga hinzugefügt.

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