Die Leichen der seit dem 14. November 2013 vermissten Roger und Caroline Lennertz aus Baelen sind am Montag aus der Maas bei Lüttich geborgen worden. Hundertprozentige Gewissheit soll eine Obduktion am Dienstag ergeben.
Taucher hätten die beiden Leichen auf Höhe des Quai de Wallonie in Lüttich gefunden und ihre Beschreibung passe auf Roger Lennertz und seine Tochter, bestätigte Isabelle Dogné, die bei der Vervierser Staatsanwaltschaft die Ermittlungen nach den beiden vermissten Personen koordiniert hat.
Endgültige Gewissheit über die Identität der Toten werde eine für Dienstagmorgen geplante Untersuchung im Rechtsmedizinischen Institut erbringen, „doch wir wissen nicht von anderen Vermissten, deren Beschreibung auf die gefundenen Leichen zutrifft“, erklärte Dogné.
Der Fund sei nicht das Resultat einer gezielten Suche, hieß es. Vielmehr seien Lütticher Feuerwehrleute bei Tauchübungen auf ein Pkw-Wrack mit zwei Insassen gestoßen. Das Fahrzeug soll am Dienstag geborgen werden.
Zum letzten Mal bei Freund in Sclessin gesehen
Am Morgen des 14. November hatte der 55-jährige Roger Lennertz in Begleitung des 4-jährigen Kindes kurz nach 7 Uhr das Haus eines Freundes in Sclessin bei Lüttich verlassen. Seitdem fehlte von Vater und Tochter jede Spur.
Als Erstes wurden die Telefonverbindungen analysiert. Dabei stellte sich heraus, dass mit dem Handy von Roger Lennertz an jenem Donnerstag, dem 14. November, um 17.59 Uhr das letzte Mal ein Anruf getätigt wurde. Seitdem konnte das Telefon nicht mehr lokalisiert werden. Auch die Kontobewegungen brachten keine Erkenntnisse.
Noch bevor die Föderale Polizei und Child Focus aktiv wurden, also am Freitag und am Samstag danach, machte bereits ein Suchaufruf im Internet die Runde. “GESUCHT” war in Großbuchstaben zu lesen.
Zudem war von “Entführung eines Kindes durch den Vater” die Rede. Zum Schluss hieß es auf dem Zettel: “Es besteht die Gefahr eines Selbstmordes und die Drohung, die Kleine ebenfalls umzubringen.”
Zuletzt schwermütig und von Freitod gesprochen
Nach einem Bericht von La Meuse trug sich der Vermisste offenbar mit Freitodgedanken. Die Tageszeitung veröffentlichte ein Interview mit dem Bekannten, der ihn zuletzt gesehen hat. Darin erklärte dieser, Roger Lennertz sei zusammen mit dem Kind bei ihm aufgetaucht. Er sei sehr schwermütig gewesen und habe auch von Freitod gesprochen. Das habe ihn besorgt gemacht. Deshalb habe er ihn gedrängt, nicht wegzufahren, sondern bei ihm zu übernachten. Nach dem Frühstück habe der Vater ihm gesagt, er wolle die Kleine zur Schule bringen und ihn am Nachmittag anrufen, was aber nicht geschehen sei.
Am Sonntag, 17. November, veröffentlichten dann die Föderale Polizei und Child Focus einen Aufruf. Die Ermittler appellierten an die Mithilfe von möglichen Zeugen und auch an den Vater Roger Lennertz. Sie versicherten ihm, dass keine Straftat vorliege, weil es keinen richterlichen Beschluss gebe, was das Sorgerecht für die vierjährige Tochter betreffe. Roger Lennertz habe folglich nichts zu befürchten, wenn er sich melde. Es handele sich um keinen Fall von Kindesentführung.
Suchaktion in der Maas und Gileppe-Talsperre
In der Folge konzentrierten sich die Ermittler auf die Maas und die Gileppe-Talsperre. Die Maas wurde in Jemeppe untersucht, ohne Erfolg. Auch die Untersuchungen an der Gileppe blieben ergebnislos. Die Inspektion des Uferbereichs sowie die anschließende Überprüfung mittels Unterwasser-Ultraschall brachten keine Erkenntnisse.
Die Gileppe liegt im Einzugsbereich des Handymastes, der am 14. November um 17.59 Uhr das letzte Signal von Lennertz’ Handy registriert hatte. Zudem ist es von der Gileppe bis nach Baelen, dem Wohnort von Roger Lennertz, nicht weit.
Auch die Eupener Talsperre befand sich eine Zeit lang im Visier der Ermittler, doch wurde dort von einer Suchaktion, wie sie an der Gileppe durchgeführt worden war, abgesehen. Es gebe keine Hinweise darauf, dass sich ein Fahrzeug in dem Stausee befinden könnte, hieß es von Seiten der Vervierser Staatsanwaltschaft.
Mutter hoffte auf Hinweise aus Deutschland
Zwischenzeitlich führte eine Spur ins deutsche Solingen. Dort wurde angeblich ein ähnliches Fahrzeug wie das von Roger Lennertz gesehen. Jedoch sollte sich auch dieser Hinweis nicht weiter konkretisieren.
Auch Carol Fors, die Mutter der kleinen Caroline, schien mehr und mehr davon überzeugt zu sein, dass sich Roger und seine Tochter in Deutschland befanden. Sie gewährte deshalb Mitte Dezember 2013 dem WDR-Fernsehen ein Interview. „Aus Deutschland kamen bisher die meisten Zeugenaussagen“, so Carol Fors in dem Interview: “Roger spricht perfekt Deutsch, er kennt Deutschland gut, hat in Aachen, Düren und Stolberg Krankenhäuser mit frischer Wäsche beliefert. Vielleicht hat er da in der Gegend einen Freund, der es gut mit ihm meint und ihn versteckt. Vielleicht hat er Angst, nach Hause zu kommen.”
Es tat sich trotzdem nichts. Und plötzlich wurde es still. In regelmäßigen Abständen wurde die Vervierser Staatsanwältin Isabelle Dogné von Journalisten angerufen, doch ihre Antwort war immer die gleiche: „Es gibt leider keine Neuigkeiten.“ Das blieb auch so – bis Montag, 10. Februar 2014. (cre)
Sie mögen ruhen in Frieden.
Einfach furchtbar.
Ruht in Frieden.
Mein Beileid, Warum muß so ein kleiner Engel so jung Sterben….
Es ist schon schlimm genug das sich ein Mensch sein Leben nimmt,aber noch dazu ein unschuldiges Kind mit in den Tod zureißen,nur weil er nicht alleine Sterbem will,habe ich kein Verständnis,er ist nicht nur ein Selbsmörder sondern auch ein Mörder