Weniger Zuschauer, unsichere Aussichten: Die Lage der Theater und Kinos ist mancherorts dramatisch. Mit Ausnahme der ganz großen Events mit Starbesetzung bleibt ein Teil des Publikums weg. Woran liegt das?
Die Ausnahmesituation Corona hat Bühnen und Kinos eine Achterbahnfahrt beschert. In Deutschland zum Beispiel zeigt die neueste Statistik der Filmförderungsanstalt (FFA), dass die Geschäfte für die Kinos immer noch nicht so laufen wie vorher.
Im ersten Halbjahr 2022 wurden rund 33,2 Millionen Tickets verkauft. Das war zwar deutlich mehr als ein Jahr zuvor – da hatten Filmtheater wegen des Coronavirus weitgehend geschlossen -, aber es sind noch immer etwa 20 Millionen Tickets weniger als vor der Krise.
In den Theatern ist die Lage unterschiedlich. Manche Bühnen berichten von guten Auslastungszahlen, manche nicht. Was aber klar zu beobachten ist: Abo-Zahlen gehen zurück.
Woran liegt das – und wo wird es hinführen? Stirbt die Kultur – also das Kulturleben mit Theatern, Opernhäusern, Konzertsälen und Lichtspielhäusern? Eine Auswahl von Thesen zum Thema:
– Innerer Lockdown als Dauerzustand: Die Corona-Zahlen empfinden viele bis heute als beunruhigend und sie überlegen sich genau, wofür sie ein Risiko eingehen. Öffentliche Verkehrsmittel, Fitnessstudios, Clubs, aber auch Kinos und Theater sind für manche Angst-Orte in Sachen Infektion. Dabei betonen Wissenschaftler, dass das Risiko nicht überall gleich ist. Wichtig sind die Personenanzahl im Raum, die Belüftung, die Aufenthaltsdauer, die Aktivität (beim Sprechen und zum Beispiel Singen werden mehr möglicherweise ansteckende Tröpfchen produziert).
– Anderes Planungsverhalten: Theaterkarten werden inzwischen oft kurzfristiger gekauft als vor der Pandemie. Vor allen Dingen älteres Publikum bleibt aus. Menschen kaufen kurzfristig. Abonnements, schon seit Jahren weniger begehrt, sind weiter rückläufig. Viele denken inzwischen: Wer weiß schon, was in drei Monaten ist? In der Spielzeit 2021-2022 zum Beispiel wurden viele Vorstellungen plötzlich geändert oder abgesagt, weil es Coronafälle in Theater-Teams gab. Da wurde oft Vorfreude enttäuscht.
– Andere Prioritäten: Selbst Theaterfans berichten in Gesprächen, dass sie „jetzt nach Corona“ erstmal ganz viele andere Sachen nachholen und machen wollten und Kultur – also Theaterspielpläne, aber auch Kinoprogramme – so gar nicht auf dem Schirm haben. Manche sprechen aber auch von einem neuen Biedermeier, also einer Lebens- und Geisteshaltung, die dem Privaten und den eigenen vier Wänden den Vorzug gibt und das öffentliche Leben und Engagement scheut.
– Neue Gewohnheiten: „Pandemie, Ukrainekrieg, Inflation, Klimaängste, Energiesorgen – unter dem wachsenden Druck der Verhältnisse ändern sich nicht nur Bedürfnisse und Prioritäten, sondern auch Gewohnheiten“, schrieb die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ kürzlich. „Die Gesellschaft enthabitualisiert sich in immer stärkerem Maße.“ Sie werde in neue Formen gepresst, deren Umrisse noch unklar sind.
– Geld ist knapp: Bei aller Liebe zur Kultur – es kostet halt auch Geld. Viele Leute überlegen derzeit genau, ob sie angesichts von Inflation, Angst vor Rezession und einem harten Winter Lust haben, ins Theater zu gehen.
– Siegeszug des Heimkinos: Die Zeit des Kinos ist einfach vorbei, dank Streamingdiensten und Pandemie. Diese These stellte zumindest der Schriftsteller Bret Easton Ellis („American Psycho“) schon letztes Jahr in seinem Podcast auf, wie die „Welt“ kürzlich zitierte. Eine Lebensspanne von 99 Jahren sei der Kunstform vergönnt gewesen, von 1920 bis 2019 – „in den Palästen und Tempeln, die für dieses Medium gebaut worden waren, deren Darsteller wir zu unseren Königinnen und Königen machten und für die wir uns in langen Schlangen anstellten“.
– Nur noch Stars zählen: Aus Film und Fernsehen bekannte Gesichter oder zumindest unter Theaterinteressierten bekannte Namen ziehen noch Publikum ins Theater, so eine Mutmaßung. Deshalb gehe es Theatern in Städten mit mehr Promis wie Berlin, Hamburg, München, aber auch Wien, Köln und Zürich besser als etwa in kleineren und ärmeren Kommunen.
– Keine Lust auf Belehrung: Das Regietheater in Deutschland mit seinen Befindlichkeiten und Provokationen ist seit den 1970ern zum Klischee geworden. Viele Leute empfinden die Theaterszene als arrogant und selbstbezüglich, es sei eine Branche, in der hochsubventionierte Macher die sie bezahlenden Bürger erziehen wollten, so der Eindruck. Die „Süddeutsche Zeitung“ meinte neulich, offenbar „haben immer weniger Zuschauer Lust, sich von der Bühne herab mit kapitalismuskritischen Banalitäten und den neuesten Windungen der Identitätspolitik belehren zu lassen“. Die Pandemie wirke hier wie ein Brandbeschleuniger. „Sie verstärkt eine Besucher-Krise, die sich schlecht geführte Theater selbst eingebrockt haben.“ (dpa)
Früher war ein Kino Besuch noch ein Erlebnis, da dauerte es noch 6-12 Monate bis die DVD/Blueray rauskam.
Heute nach 3 Monaten UHD Stream verfügbar und kurz darauf die UHD.
Im Kino laufen gefühlt nur Remakes, Teenie Horror, schlechte Komödien und Superhelden Filme.
Die guten Filme werden mittlerweile für Streamanbieter gemacht.
Eupener Kino kannste vergessen, laufen nur Kinderfilme und Schnulzen, musste schon zur Eifel oder nach Aachen fahren.
Kultur wird in Krisenzeiten immer zum Luxusgut, Heizen, Reisen und Essen sind den meisten wichtiger.
Die Dotationen werden wohl auch nach unten angepasst ….
Es kommen ja irgendwann auch wieder bessere Zeiten.
Ein auf und ab, wie das Leben selbst …
Ichglaube,dass sich neue Gewohnheiten eingestellt haben.Wir wohnen an einer Haupstrasse.Wo vor Corona auch abends noch reger Verhehr herrschte,ist es jetzt nach dem Berufsverkehr meistens beängstigend still.
Und dies ist erst der Anfang, unser Wohlstand wird rapide abnehmen !
Die Preise für Energie und Essen steigen weiter.
Die Erhöhung der Zinsen wird der Handlungsspielraum der Wallonischen Region verkleinern.
Kurz gesagt, die Brötchen werden sehr klein
Es gibt sicher verschiedene Gründe. So wie die jungen Leute vielfach keine Zeitungen lesen, gehen sie eher nicht ins Theater usw., Konzerte je nach dem, wie altmodisch das Angebot ist. Dann kam Corona und ist nach wie vor präsent, was man am Krankenstand in vielen Sektoren sieht, weshalb viele Leute vorsichtig sind. Aber der Hauptgrund dürfte momentan das fehlende Geld sein, man kommt entweder schon jetzt schwer über die Runden oder befürchtet, dass es noch schlimmer kommt und spart vorsichtshalber. Üble Zeiten.
@Hugo, die jetzigen Coronaerkrankten sind in meinem Umfeld ausschließlich geimpfte.
Wir ungeimpfte laufen alle gesund und munter umher und gehen fleißig unserer Arbeit nach.
Die Kultur krankt weil sich viele Leute sich durch Corona fein gemütlich im Internet eingerichtet haben. Zudem hört man auch, dass etliche Anbieter jetzt auch noch die Ticket- und Konsumpreise anheben wollen.
Auch spielen der stark fallende Wohlstand hier eine große Rolle.
Frau Mutter, gerne erinnere ich mich an alte wissenschaftliche Weisheiten der OD-, Telegram- usw-Akademie, aus diesem Forum und muss deshalb zitierend hinzufügen: Erkrankte Geimpfte? Welch Verharmlosung. Alle Geimpften werden im September 2021 tot sein, oder aber drei oder aber fünf Jahre nach der Impfung. Da werden viele Kinoplätze, Wohnungen, Arbeitsplätze frei. Nachfrage gibt es nur, und zwar massenhaft, auf den Friedhöfen. Warten wir mal ab.
@Hugo, alles was Sie hier ironisch anführen, dass mögen einige Leute geschrieben haben, ich aber nicht.
Ich sehe es im Freundeskreis und auch in der Arbeit, die Krankenstände sind für diese Jahreszeit ziemlich hoch. Auffallend ist dabei, dass es praktisch nur die Geimpften sind, die jetzt erkrankt sind.
Nebenbei sei aber auch bemerkt, es hat auch eigenartige Sterbefälle in meinem größeren Umfeld gegeben, nur behaupte ich nicht, dass es sich hierbei unbedingt um Impfschäden gehandelt hat.
@Hugo
Mal ne Frage weil Sie immer wieder mit dem gleichen Durchfall kommen, das Verschwörungstheoretiker behauptet haben sollen, das alle Geimpfte September sterben würden…
Sollte die Impfung nicht erst zu 100% schützen? Danach waren es nur noch 95% dann 80,70,60 und anschließend gar nicht mehr, sondern verhindert ein schweren Verlauf, dann manchmal ein schweren Verlauf usw. War die Impfung nicht zuerst der ultimative Gamechanger?
Hatte der Berufslügner in der BRD nicht auch behauptet das nach dem Winter alle Ungeimpften verstorben sind?
Waren die Impfungen nicht zuerst absolut Nebenwirkungsfrei?
….selbstverständlich konnten die Wissenschaftler das damals alles nicht wissen….Sie mussten es erst an Millionen Versuchskarnickeln testen, bevor Sie es in Erfahrung stellen konnten.
Ich habe nirgendwo gelesen, dass die Impfung Ansteckung verhindern könne. Falls Sie das Gegenteil verifizieren können, würde mich das interessieren.
„Hatte der Berufslügner in der BRD nicht auch behauptet das nach dem Winter alle Ungeimpften verstorben sind?“
Das hatten wir hier auch schon mehrfach, gehört ebenfalls in die Abteilung Kabarett. Nach wie vor habe ich von niemandem hier eine Quelle genannt bekommen, wer das wann behauptet habe. Hier wurden und werden unfassbare Dinge in die Welt gesetzt, die sofort auf das Wohlgefallen der Weitererzähler stoßen. Es kann nicht verrückt genug sein, um hier nicht besonders attraktiv zu werden. Die Sache mit dem Massensterben aller Geimpften SOLLEN hier nicht Leute verbreitet haben. Es HABEN Leute ernsthaft behauptet.
Ich finde es interessant, dass es bei Ihnen „PRAKTISCH nur die Geimpften“ sind, die erkranken. Was genau heißt „praktisch“ und wie groß bzw repräsentativ ist Ihre Datengrundlage?
Jeder hat seine Erfahrungen aus dem Freundeskreis, aber vielleicht sollte man daraus keine „allgemeingültigen“ Rückschlüsse ziehen.
Natürlich werfe ich Ihnen persönlich nicht die kabarettistischen Erscheinungen dieses Forums vor, die mit Inbrunst und unter Ausschüttung verschiedenster Beschimpfungen vorgetragen wurden, bis hin zur Belehrung, dass es überhaupt keine Viren gäbe, Chips im Impfstoff seien usw. Aber ich gebe zu, Spaß daran zu haben, diese Sprűche in Erinnerung zu rufen, weil ich hoffe, dass die entsprechenden Leute einmal still neben sich treten und ihr eigenes Verhalten reflektieren.