Gesellschaft

So viele Rentner wie noch nie: Aus „Baby-Boom“ wird „Opa-und-Oma-Boom“

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Im vergangenen Jahr sind in Belgien so viele Menschen in den Ruhestand getreten wie noch nie. Das gab am Dienstag laut Medienberichten der föderale Pensionsminister Alexander De Croo (Open VLD) bekannt. Diese Entwicklung mache es unbedingt nötig, dass die Menschen in Belgien künftig länger arbeiten als bisher, hieß es.

Es ist keine Zuständigkeit der DG, jedenfalls noch nicht, aber die Sicherheit der Renten geht jeden Bürger an. Die so genannten „Baby-Boomer“, also die Geburtenjahrgänge zwischen 1945 bis 1965, belasten heute zunehmend den Pensionshaushalt, und die Vergreisung der Bevölkerung schreitet immer weiter voran.

Die Menschen bleiben länger fit: Die Lebenserwartung ist immer weiter gestiegen. Foto: Shutterstock

Die Menschen bleiben länger fit: Die Lebenserwartung ist immer weiter gestiegen. Foto: Shutterstock

„Seit 1951 hat sich die durchschnittliche Lebenserwartung in Belgien um 16 Jahre erhöht“, sagte kürzlich Premierminister Elio Di Rupo (PS) bei seinem Besuch in Eupen.

„Aus dem Baby-Boom wird jetzt der Opa-Boom“, hieß es am Dienstag in einem BRF-Bericht. Oder genauer: „Opa-und-Oma-Boom“. Mehr als 121.000 Menschen sind nach offiziellen Angaben im vergangenen Jahr in Belgien in den Ruhestand getreten. Das entspricht einer Steigerung um fast sieben Prozent im Vergleich zu 2011. Laut Studien werden im Jahr 2060 die Pensionsausgaben 15 Prozent des Bruttoinlandsproduktes (BIP) verschlingen.

Laut Alexander De Croo muss man dafür sorgen, dass das Rentensystem bezahlbar bleibt. Der flämische Liberale schlägt vor, dass die Menschen länger arbeiten. Das gesetzliche Rentenalter werde man anheben müssen. Außerdem müsse der Haushalt weiter saniert werden. „Jeder Euro, den man nicht an Zinsen für die Staatschuld ausgeben muss, kann in die Zukunft des Rentensystems investiert werden“, wurde De Croo zitiert.

Ein spannendes und schwieriges Thema…

 

12 Antworten auf “So viele Rentner wie noch nie: Aus „Baby-Boom“ wird „Opa-und-Oma-Boom“”

  1. Stimmt! Wo bekommt denn heutzutage selbst noch ein „junger Fünfziger „beispielsweise eine neue Arbeit, wenn er entlassen wurde? Abgesehen davon, dass auch Büroarbeit oftmals stressig ist, sollen beispielsweise Handwerker, wie Dachdecker usw. mit 65 (oder demnächst 67 Jahren) noch auf’s Gerüst klettern? Selbst junge Leute haben es doch schwer, einen Job zu finden. Und da faseln diese Politiker sowas. Richtige Arbeit kennen die wahrscheinlich nur vom Hören-Sagen!

  2. Ostbelgistan

    Fangen wir doch mal an das Politiker weniger Rente bekommen und das Rückwirkend das würde die Kassen unglaublich entlasten.
    20 Jahre in einem Parlament und man hat anrecht auf 63000 Euro Pension Jährlich Brutto.
    40 Jahre gearbeitet und man bekommt +- 15000 pro Jahr.

  3. Fragen sie mal einen Maurer oder Fliesenleger ob er gewillt ist bis 65 oder 67 Jahre zu arbeiten , Die meisten müssen sich schon bis 60 rumquälen. Man sollte besser jeden bis 60 Jahren minimum arbeiten lassen und dann sollte jeder selber entscheiden,an seiner persönlichen finanziellen Situation gemessen, ob er länger arbeiten
    möchte, oder seinen Platz lieber für einen Jüngeren frei macht. Bei der hohen
    Jugendarbeitslosigkeit macht das mehr Sinn !!

  4. Werner Pelzer

    Die Politiker, die so etwas verlangen, sind einfach nicht ehrlich. Sie wissen genau, dass in Zukunft noch weniger Menschen bis zum Rentenalter arbeiten können. Denn die meisten verlieren schon lange vorher ihre Arbeit, wie das ja auch jetzt längst Alltag ist. Das ist günstig für den Staat, da er dann weniger Rente bezahlen muss. Das Ganze Getue nennt man „verdeckte Rentenkürzung“.

  5. Die Lösung scheint einfach für die Politiker: „Lasst die MEnschen arbeiten, bis sie tot umfallen, dann wird die Rentenkasse nicht belastet“.

    Ich erwarte schon, dass ich bis 70 arbeiten muss. und wenn ich PEch habe, habe ich nur noch bis 80 zu leben oder bin ein Pflegefall.

    Zudem reicht beispielsweise eine „normale“ Rente so gut wie garnicht aus um einen Platz im Altenheim zu bezahlen. Da müssen natürlich die Familienmitglieder ran. Traurig, traurig.

    • Soweit ich informiert bin,ist das Gesetz wonach Familienangehörige zur Zuzahlung an der Unterbringung in einem belgischen Altenheim verpflichtet werden können,abgeschafft worden.Sofern aber der Bewohner eines Altenheimes noch Vermögen bzw.Immobilien besitzt,müssen erst diese verbraucht oder veräussert werden.

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