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Selenskyj zu Besuch in Brüssel: Belgien will Kampfjets F-16 an die Ukraine liefern – ab 2025

11.10.2023, Belgien, Brüssel: Alexander De Croo (r), Premierminister von Belgien, begrüßt Wolodymyr Selenskyj, Präsident der Ukraine, vor dem Nato-Verteidigungsministertreffen im Nato-Hauptquartier. Foto: Yves Herman/Pool Reuters/AP/dpa

AKTUALISIERT – Lange Zeit hatte die Ukraine die nahezu uneingeschränkte Aufmerksamkeit der westlichen Partner sicher. Nun eskaliert der Nahost-Konflikt. Bei seinem ersten Besuch im Nato-Hauptquartier seit Kriegsbeginn wählt Präsident Wolodymyr Selenskyj deutliche Worte.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat bei einem zuvor nicht angekündigten Besuch im Hauptquartier der Nato in Brüssel um weitere Waffenlieferungen für den Abwehrkrieg gegen Russland gebeten. Die größte Herausforderung für sein Land sei es, den Winter zu überleben, sagte der Staatschef am Rande eines Treffens mit Generalsekretär Jens Stoltenberg und Verteidigungsministern westlicher Partner am Mittwoch. Die Ukraine bereite sich auf die kommenden Monate vor, brauche aber weitere Unterstützung.

Selenskyjs Besuch im Nato-Hauptquartier war sein erster seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine vor knapp 600 Tagen. Als er im Februar in die belgische Hauptstadt gereist war, hatte er lediglich EU-Vertreter getroffen.

11.10.2023, Belgien, Brüssel: Wolodymyr Selenskyj (l), Präsident der Ukraine, spricht während einer Pressekonferenz mit Jens Stoltenberg, Nato-Generalsekretär, vor einem Treffen der Nato-Verteidigungsminister im Nato-Hauptquartier. Foto: Virginia Mayo/AP/dpa

– Selenskyj appelliert an Partner: Als am dringendsten benötigte Waffen nannte Selenskyj zusätzliche Luftverteidigungssysteme, weitreichende Raketen und Artillerie. Nach Angaben des Staatschefs könnte damit verhindert werden, dass Russland wie im vergangenen Winter ukrainische Kraftwerke und Versorgungsnetze zerstört. Mit einem Schutz des Himmels könne in den Städten ein normales Leben garantiert werden, sagte er. Mit weitreichenden Raketen ließen sich zudem auch Versorgungswege über das Schwarze Meer und die Donau-Region sichern. Über sie wird auch ukrainisches Getreide exportiert, das für die Versorgung von armen Ländern über das Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen gebraucht wird.

Als Gastgeschenk bekam Selenskyj am Mittwoch unter anderem neue Hilfszusagen der USA, Belgiens und Großbritanniens. So kündigte US-Verteidigungsminister Lloyd Austin ein neues Waffen- und Munitionspaket im Wert von 200 Millionen US-Dollar (189 Millionen Euro) an. Es umfasst unter anderem AIM-9-Raketen für ein neues Luftverteidigungssystem sowie Artilleriegeschosse, Panzerabwehrwaffen und präzisionsgelenkte Munition für Luftangriffe.

– Dänemark weckt Hoffnung auf schnelle F-16-Lieferung: Belgien versprach unterdessen, wie die Niederlande, Dänemark und Norwegen Kampfjets vom Typ F-16 an die Ukraine liefern zu wollen – ab 2025. Die ersten Flugzeuge aus Dänemark dagegen könnten bereits in einigen Monaten zur Verfügung gestellt werden. Ziel sei es, im März oder April in der Lage zu sein, die ersten Flugzeuge zu übergeben, sagte der dänische Verteidigungsminister Troels Lund Poulsen.

Deutschland hatte der Ukraine bereits vor dem Treffen ein umfangreiches Paket von Luftabwehrsystemen, Panzern und Munition zugesagt. Großbritannien kündigte zudem an, gemeinsam mit Partnern weitere Ausrüstung zur Verfügung zu stellen, um Minenfelder zu räumen und Verteidigungsanlagen zu verstärken. US-Verteidigungsminister Austin bezifferte die über die Kontaktgruppe getätigten Hilfszusagen auf bereits mehr als 33 Milliarden Dollar (31,2 Mrd. Euro).

27.01.2022, Litauen, Vilnius: Ein F-16-Kampfjet der dänischen Luftwaffe landet auf dem Luftwaffenstützpunkt Siauliai. Foto: Uncredited/Lithuanian Ministry of National Defense/AP/dpa

– Nahost-Konflikt und US-Politik als Unsicherheitsfaktor: Überschattet wurde das Treffen allerdings von der anhaltenden Unklarheit darüber, wie es mit der amerikanischen Unterstützung für die Ukraine weitergeht. In einem Ende September vom US-Kongress verabschiedeten Übergangshaushalt sind wegen eines ungelösten Haushaltsstreits keine weiteren Hilfen für das Land vorgesehen. Die bisher genehmigten Mittel, aus denen auch das am Mittwoch angekündigte Hilfspaket finanziert wird, gehen langsam zur Neige. Für neue bräuchte es eine Genehmigung des Kongresses.

Seit dem Wochenende gibt es zudem mit dem Großangriff der islamistischen Hamas auf Israel einen weiteren Unsicherheitsfaktor. Niemand kann derzeit genau abschätzen, wie sich die Lage in Nahost entwickelt und ob Israel möglicherweise Partner wie die USA um Unterstützung bitten muss, was zu einem weiteren Ressourcenkonflikt führen könnte. „Wir werden in engem Kontakt mit unseren israelischen Partnern bleiben und sicherstellen, dass sie alles haben, was sie zum Schutz ihres Landes benötigen“, sagte Austin am Mittwoch zu dem Thema. Selenskyj warnte davor, dass die internationale Unterstützung für Kiew wegen des Konflikts im Nahen Osten nachlassen könnte. „Das ist ein Risiko nicht nur für die Ukraine“, sagte er bei einer Pressekonferenz mit Belgiens Regierungschef Alexander De Croo.

Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg zeigte sich unterdessen überzeugt, dass sich die Ukraine keine Sorgen machen muss. „Euer Kampf ist unser Kampf“, sagte er zu Selenskyj. „Wir werden der Ukraine so lange zur Seite stehen, wie es nötig ist.“ (dpa)

68 Antworten auf “Selenskyj zu Besuch in Brüssel: Belgien will Kampfjets F-16 an die Ukraine liefern – ab 2025”

  1. Rainer W.

    Seit Samstag hat Ukraine den Krieg doch schon verloren. Was will die korrupte Witzfigur noch?
    Interessiert jetzt keine Sau mehr.
    Arme Israelis sind jetzt doch in vogue. Siehe Ursulas Flagge am EU-Parlament.
    Soll Russland ruhig seine Gebiete wieder zurückholen und gut ist.
    Dort wird ja eh nur russisch gesprochen.

  2. Joseph Meyer

    Das Alles ist nur noch kriminell in meinen Augen! Die ukrainische Armee bombardiert zunehmend zivile Infrastruktur im eigenen Land um diese Verbrechen dann den Russen anhängen zu können und um so Mitleid und Verständnis des Westens bzw weitere finanzielle und militärische Hilfe zu erhalten. Denn die Hilfsbereitschaft im Westen steht auf dem Kipppunkt, endlich! Wir unterstützen in der Ukraine ein durch und durch korruptes und von Neo-Nazis beherrschtes Regime!
    Das einzig Richtige ist, die Kampfhandlungen sofort zu beenden (der Krieg ist laut Aussagen von vielen Militärs sowieso für die Ukraine, d.h. für den Westen!, verloren) um dann in Verhandlungen mit Russland einen fairen Deal für die Ukraine zu erreichen! Nur so kann das Sterben von völlig unschuldigen Menschen auf beiden Seiten endlich aufhören!!
    Verdammt noch mal, wieso lassen sich unsere gewählten Mehrheitspolitiker, die Parlamentarier, von dem militärisch-industriellen Komplex und von der NATO dermaßen am Nasenring durch die Manege ziehen?!

      • Besorgter Vater

        Nochmal Du und deine Freunde JAMMERN nur, Ihr wart nie bei Militär.

        Ihr wart nie an der Front,
        ihr wart nie in einem Katastrophengebiet,
        ihr habt noch nie geholfen weder aktiv noch finaziell !!

        Dann geh doch in den GAZAStreifen, es hält Euch keiner zurück !!!

        So einen Feigen Jammerlappen wie Dich habe ich noch nie gesehen !!!

      • Und der Grund das die Amerikaner das verlangen ist GELD! Amerika profitiert vom Krieg! Schon mein Vater und meine Grossväter (die 2 Weltkriege erlebt haben) sagten: „immer wenn’s den Amis schlecht geht kommt Krieg!“

    • Herr Schuster

      Herr Meyer, Sie verbreiten 1zu1 die Parolen, die Putin als Grund für den Angriff im Februar ’22 verbreitet hat.
      Putin konnte inzwischen seine wahren Beweggründe nicht mehr verheimlichen und er nennt es jetzt auch einen Krieg und keine Befreiungsaktion mehr.

      Sie sollten mal neuere russische Propaganda googeln und auswendig lernen.
      Sonst langweilen Sie uns echt zu sehr.

  3. Also für was und für wen sind die armen Kerle gestorben? Für die Waffen Industrie die das Geld gemacht hat ! Amis geraten immer mehr in Bedrängnis mit ihrer Juden Politik ala Selensky jetzt auch noch dem Juden Stadt zuseiten stehen wie immer!na dann alles gute !

  4. Von gestern

    Kampfflugzeuge von gestern aber erst übermorgen liefern… so‘n Quatsch! Im Krieg ist der „compromis à la belge“ Handlungsfähigkeit… wir haben 45 von den Teilen: 15 in Reparatur, 15 im NATO Einsatz und 5 um Belgien (eh nicht richtig) zu verteidigen… schenken wir gleich 10 sofort, wieder ein paar egomanische Sauf-und-Rauf-Russen weniger vor unserer (europäischen) Haustür!

  5. DR ALBERN

    Lieferungen sollen ab 2025 erfolgen!!! Also dauert der Krieg noch lange an!!! Man kann viel versprechen, wenn der Tag lang ist!!! Die finanziellen Zusagen werden die Staaten auf Dauer aber nicht durchhalten können, da die Länder intern bereits genug Probleme zu bewältigen haben!!!

    • Man kann viel sterben, wenn der Tag lang ist!!! Und nächstes Jahr ist ja auch in Belgien ein Super-Wahljahr (es wird beinahe alles neu gewählt) und bekanntlich findet man nicht so schnell eine Regierung. Die EU wird auch erstmal ein paar Monate brauchen eh die Ämter wieder neu besetzt sind … Und der Amerikaner hat ja schon seit Samstag ein neues Schlachtfeld gefunden und 2 Flugzeugträger losgeschickt, ist also jetzt auch OFFIZIELL im Krieg (nicht nur in einem Stellvertreterkrieg).
      Dieser Tag wird lang!

      • 9102Anoroc

        Belgien liefert an Selenskyj
        Bekanntlich nicht nur Belgien , zählt zu den Lieferanten.
        Im Gegenzug hat Putin dann Lieferanten wie z.B Nordkorea und andere .
        Sinnvoll?
        Nein, das ganze ist eine Mischung aus Dummheit und Schwachsinn.
        Hunderte Milliarden werden in einen Streit investiert , für den die Zivilbevölkerung zwar nichts kann das ganze aber finanzieren darf und Teile davon, auch als Dankeschön sterben dürfen.

        Wie viel Geld Weltweit in verschiedenen Streitigkeiten , durch alle Steuerzahler investiert wird , bleibt wohl ein Geheimnis .
        Man wird ja von politischer Seite so erzogen ;
        das viele Kriege die seit einer gefühlten Ewigkeit laufen , uns nicht emotional berühren sollen , sondern das foltern und morden zum normalen Tagesgeschäft dazu gehören ;
        damit die Geschäfte mit der Rüstungsindustrie immer besser funktionieren.
        Auf der anderen Seite , nutzt man geniale
        Schauspielkunst ;
        dann werden Informationen an die Medien weitergegeben um die Rechtfertigung unserer Finanzierung zu gewährleisten.
        Dabei fällt mir der hier bei Ostbelgien direkt , erschienene Artikel ein ;
        bei dem sich Prinz Laurent ja nicht nur die Frage stellt, ob wir einen König brauchen ?
        sondern überhaupt Zweifel daran hat, ob auch in der Politik die Notwendigkeit einer Figur an der Spitze unserer Gesellschaft einen Sinn macht.

        Persönlich denke ich schon dass es einen Sinn macht .
        Es dürfen nur eben nicht , die üblichen Verdächtigen sein.

  6. Erleuchtung Jean

    „Präsident Selenskyj führt einen hohen ausländischen Gast durch Odessa – und bekommt Flugabwehrraketen für den Schutz der Hafenstadt. Russland erhält derweil neues Waffenmaterial aus Nordkorea. (dpa/lh)“14.10.23

    Das Gleichgewicht wird so auch künftig gewahrt.

  7. Robin Wood

    Ganz neue Töne … Friedensgipfel?

    https://www.msn.com/de-de/nachrichten/welt/ukrainer-fordern-pause-f%C3%BCr-ihre-soldaten/ar-AA1iZozR?ocid=hpmsn&cvid=b74033af9145488cb1ce1547dc98f846&ei=19
    „… Unterdessen hat in Malta hat am Samstag ein drittes großes internationales Ukraine-Treffen für einen möglichen späteren Friedensgipfel zur Beendigung des russischen Angriffskriegs begonnen.
    Die internationale Unterstützung für die ukrainische Friedensformel wächst“, sagte der Leiter des Präsidentenamtes in Kiew, Andrij Jermak, zum Auftakt ohne allerdings weitere Einzelheiten zu nennen. Zu der Konferenz versammeln sich am Wochenende Topdiplomaten und nationale Sicherheitsberater zahlreicher Staaten.
    Es wird erwartet, dass die Ukraine die beiden Verhandlungstage bis Sonntag als Gelegenheit nutzen wird, um Unterstützung für den Friedensplan von Präsident Wolodymyr Selenskyj zu gewinnen. Die aus zehn Punkten bestehende „Friedensformel“ sieht im Kern den Abzug russischer Truppen aus dem Land vor.“

    Wer vor noch nicht allzu langer Zeit die Wörter „Frieden“ oder „Friedensverhandlungen“ im Zusammenhang mit der Ukraine aussprach, war doch noch ganz rääächts…

  8. Robin Wood

    https://www.msn.com/de-de/nachrichten/welt/selenskyj-zahlt-f%C3%BCr-die-fehler-die-er-gemacht-hat/ar-AA1kVrpt?ocid=hpmsn&cvid=9ab84c3f17bf49b79b63f9fac0764af1&ei=19

    „Vitali Klitschko hat Wolodymyr Selenskyj Fehler in der Kriegsführung vorgeworfen, die sich rächen würden. Gleichzeitig warnte Kiews Bürgermeister vor politischen Grabenkämpfen „in einem Land, das in seiner Existenz wackelt“.
    Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko hat dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj ungewöhnlich deutlich „Fehler“ vorgeworfen. „Die Leute fragen sich, wieso wir auf diesen Krieg nicht besser vorbereitet waren. Wieso Selenskyj bis zum Schluss verneinte, dass es dazu kommen werde“, sagte Klitschko dem schweizerischen Nachrichtenportal „20 Minuten“. „Es gab zu viele Informationen, die sich mit der Realität nicht deckten“, sagt der Ex-Boxweltmeister, der um mehr Ehrlichkeit warb mit Blick auf die wahre Lage der Ukraine in ihrem Kampf gegen Russlands Angriffskrieg. „Selenskyj zahlt für die Fehler, die er gemacht hat“, so Klitschko.

    Da bin ich anderer Meinung: Selenski sitzt in Sicherheit, aber die Soldaten an der Front und die Bürger im Kriegsgebiet zahlen für Selenskis Fehler. Und zwar mit ihrem Leben!

    „Der 52-Jährige stellte sich auch demonstrativ auf die Seite des ukrainischen Oberkommandierenden der Streitkräfte, Walerij Saluschnyj, der zur Verärgerung Selenskyjs unlängst von einer Pattsituation in dem Krieg gesprochen hatte.
    Die Ukraine sei in einer Sackgasse, hatte Saluschnyj erklärt.“

    Noch eine recht interessante Aussage von Klitschko:
    „„Selbstverständlich können wir euphorisch unser Volk und unsere Partner anlügen. Aber das kann man nicht ewig machen“, sagte Klitschko weiter in dem Interview,…“

    Und trotzdem sträubt sich die Ukraine gegen Friedensverhandlungen.

    • Peter S.

      Wenn ihr Putintrolle von Friedensverhandlungen faselt, dann meint ihr Kapitulation. Aber dieser Krieg wird nicht durch Verhandlungen, sondern durch die Entfernung der Russen aus der Ukraine beendet.

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