Politik

Klinkenberg: „DG hat die Absicht, Schulschwimmen in Worriken fortzuführen, bis Wetzlarbad wieder öffnet“

Im Norden der DG derzeit nur ein Traum: Kindern wird Schwimmunterricht erteilt. Foto: Pixabay

Weil das Eupener Wetzlarbad erst 2025 wieder öffnet, wird der Schwimm-Unterricht für die Schulen aus dem Norden der DG, die nicht in Kelmis unterkommen konnten, weiter im Sport- und Freizeitzentrum Worriken in Bütgenbach stattfinden. Das ruft in der Bevölkerung großen Unmut hervor, aber DG-Ministerin Lydia Klinkenberg (ProDG) sieht keine andere Lösung.

Im Mai hatte der CSP-Abgeordnete Colin Kraft die mit den Fahrten nach und von Worriken verbundenen Probleme als „inakzeptabel“ kritisiert und „brauchbare Lösungen“ gefordert. Er schlug vor, dass sich die DG-Regierung damit beschäftigen sollte, ein eigenes DG-finanziertes Schulschwimmbecken in Eupen zu planen.

Kraft wollte von Ministerin Klinkenberg wissen, ob die DG-Regierung Übergangsmaßnahmen plane, „um einen hochwertigen und regelmäßigen Schwimmunterricht für Schüler der Nordgemeinden zu garantieren, bis das Eupener Wetzlarbad wieder zugänglich ist“.

Bildungsministerin Lydia Klinkenberg (ProDG). Foto: European Union

„Aufgrund von Bauverzögerung, Corona und dem Hochwasser hatte eine ganze Generation von Schülern in Eupen unzureichenden Zugang zum Schwimmunterricht im Wetzlarbad. Ferner waren die durchschnittlichen Schwimmfertigkeiten der Kinder in Ostbelgien vor Corona schon nicht gut. Daher ist es wirklich wichtig, dass dort eine Lösung gefunden wird“, so Kraft.

Schon 2021 hatte der CSP-Abgeordnete für die Anschaffung eines mobilen Schwimmbades plädiert – einer Containerlösung, die in ländlichen Gebieten in Frankreich schon seit Jahren praktiziert werde und neuerdings auch für Nordrhein-Westfalen geplant sei.

„Diese Projekte sind schnell verfügbar, finanziell zu stemmen und sogar nachhaltig. Eine Containerlösung würde zumindest eine gewisse Zeitspanne überbrücken und den Schülern die Möglichkeit bieten, das Schwimmen lokal in Eupen vor Ort zu erlernen“, erklärte Kraft. Diverse Firmen bieten als Provisorium auch die Errichtung einer Traglufthalle mit Schwimmbad an.

„Ostbelgien Direkt“ hat sich inzwischen an Bildungsministerin Klinkenberg gewandt und gefragt, ob ein Schulschwimmbecken bzw. ein provisorisches Schwimmbad denkbar wäre, um zu vermeiden, dass Schüler ständig nach Worriken gefahren werden müssen. In der Zwischenzeit war das Schwimmbad des früheren INJOY in Lontzen als mögliche Zwischenlösung ins Gespräch gebracht worden.

Der CSP-Abgeordnete Colin Kraft. Foto: OD

In ihrer Antwort an OD betonte Klinkenberg, nach dem Hochwasser im Juli 2021 habe die Regierung der DG „jede denkbare Piste verfolgt, um eine schnelle und praktikable Lösung herbeizuführen, damit die Schülerinnen und Schüler der Schulen aus der Gemeinde Eupen und Lontzen, die nicht auf die umliegenden Schwimmbäder ausweichen konnten, dennoch weiterhin Schwimmunterricht erhalten können“.

Das Ministerium habe zudem im Sommer 2022 Kontakt zum Inhaber des INJOY aufgenommen, um zu prüfen, ob man das Schwimmbad dort anmieten könne. „Da das Gebäude zum Verkauf stand, war das nicht möglich“, so Klinkenberg.

Die Idee eines mobilen Schwimmbads wurde aus logistischen Gründen nicht weiterverfolgt. „Es konnte keine geeignete leerstehende Halle gefunden werden, in der man das mobile Schwimmbad hätte aufbauen können. Dieses Gebäude hätte über sanitäre Anlagen wie Duschen und Umkleiden verfügen müssen“, so die Ministerin.

Somit hat die DG die Absicht, das Schulschwimmen in Worriken fortzuführen, bis das Wetzlarbad wieder in Betrieb genommen wird. „Dazu organisiert und finanziert die Regierung weiterhin den Schülertransport zum Schwimmbad und zurück“, so Klinkenberg. (cre)

19 Antworten auf “Klinkenberg: „DG hat die Absicht, Schulschwimmen in Worriken fortzuführen, bis Wetzlarbad wieder öffnet“”

  1. DR ALBERN

    @ Heinrich, man kann es nur immer wieder betonen und wiederholen, es sind die Nichtsnutze von Politikern, die Schuld tragen an diesem monotonen grauen Betonklotz. Der Stifter Robert Wetzlar würde sich im Grabe umdrehen, mit ansehen zu müssen, was aus seiner Kulturstätte geworden ist, worum andere Städte uns oft beneidet haben!!!

    • Wetzlar Frevel

      Dr Albern Sie haben 100% Recht und ohne diese wahnsinnige Idee ( im wahrsten Sinn des Wortes) des Kombi-Kack-Bades gäbe es jetzt auch noch ein funktionsfähiges Hallenbad für Kinder und Vereine… wer hält dafür endlich den Kopf hin? Frau Barth als Nachfolger von Herrn Baumgarten hat vielleicht den klaren « Durchblick » (hahaha) oder die PFF Baulöwen ?

  2. Reißt die Schwimmbäder in Eupen und Kelmis ab und baut EIN großes Zentrales für den Norden der DG!
    Man sollte Kräfte bündeln!
    Die Nordgemeinden müssten dann anteilsmäßig mit an den Unkosten beteiligt werden.
    Walhornerfeld wär eine gute zentrale Lage oder an der Aachener Straße zwischen Eupen und Eynatten.

    Das in Kelmis und Eupen nur aus Stolz gewissen Leute jeder sein Schwimmbad haben wollte war BullShit.
    Da hätte die DG mal ein Machtwort sprechen müssen, die bezuschussen den Egotrip ja auch.

    • Haifisch

      Robbe, unsere DG ist nie pingelich wenns um Zuschüsse geht. Das war schon immer so. Es wurden z Bspl massenhaft Hallen gebaut mit Zuschuss, danach u a das Triangel usw usw, und dies alles mit Steuergeldern. Da hat jeder gut bezuschussen?!

    • @Robbe,
      theoretisch geb ich Ihnen recht, nur anderseits…warum wird / wurde das bestehende Hallenbad in Eupen nicht repariert oder saniert ? Dies ist ja theoretisch immer noch vorhanden aber leider nicht nutzbar weil man Geld, viel Geld lieber in andere unnötige Dinge steckt als dieses instand zu setzen.
      Was den Schwimmunterricht betrifft, der liegt schon seit vielen Jahren im argen, sah das bei meinen Kids….Zyklus 1 hatte schwimmen von September bis zu den Weihnachtsferien (ausser an all den freien Tagen die dazwischen sind) Zyklus 2 von Januar bis Ende Juni ( ausser das wie bei Zyklus 1), und dann sich wundern dass so viele Kinder nicht richtig bis gar nicht schwimmen können.
      ua das fehlende Schwimmbad in Eupen fehlt nicht nur für die Kids, auch viele Erwachsenen fehlt es, besonders denjenigen die sich durchs schwimmen Fit hielten so wohl auch den Schwimmverein(en)

    • Dow Jones

      Die Idee gab es schon vor Jahren. Aber einerseits wollten wie beschrieben gewisse Eupener und Kelmiser lieber ihr eigenes Schwimmbad, andererseits war auch Lontzen nicht wirklich bereit sich an den Kosten zu beteiligen (Raeren ist mir nicht bekannt). Ist ja günstiger für Lontzen wenn man sich diskret zurückhält und die eigenen Bürger einfach wie bisher nach Kelmis oder Eupen fahren.

    • Wetzlar Frevel

      Robbe was für ein Quatsch… gerade wegen eines so gigantischen Projekts ( statt zwei Bäder mit zwei ganz verschiedenen Zweckbestimmungen zu unterhalten und renovieren) haben wir jetzt gar nichts mehr, endlose Anreisezeiten, Logistikkosten und – am schlimmsten – viel schlechtere Voraussetzungen das Schwimmen als Kind zu lernen und praktizieren… die Praxis hat ihre « Schreibtischtheorie » bereits widerlegt !

    • Das Bad in Kelmis hat seit der Zerstörung des Wetzlarbades keine Kapazitäten, um den Schulen aus dem Eupener Raum “Zuflucht” zu bieten. Die müssen deshalb nach Worriken gekarrt werden. (Wieso aber hat Worriken als 1 von 2 südlichen Bädern, Kapazitäten?)
      Wie soll dann ein einziges Bad für alle nördlichen Gemeinden diese Kapazitäten bieten? Oder wird das von der DG zu großen Teilen finanzierte Bad in Kelmis von Gemeinden aus der französischen Gemeinschaft genutzt und hat für andere deutschsprachige Gemeinden keinen Platz? Nichts genaues weiß man nicht?

  3. ne Hondsjong

    Beim Schulschwimmen wird den schwachen Schwimmern doch nichts richtig beigebracht. Wir haben unsere Kinder schon vor der Schule das Schwimmen beibringen lassen.
    Sollen die Eltern das doch genauso machen wenn sie unbedingt wollen das ihre Kinder schwimmen lernen !

      • ne Hondsjong

        Wir können uns über Wasser halten weil in der Schule nur die Schwimmer gefördert wurden, die Nichtschwimmer bekamen Flügelchen an und durften im Kinderbecken planschen. Jemanden vernünftig schwimmen beizubringen trauen wir uns nicht zu.

  4. Peter Müller

    Eltern die sich um ihre Kinder gedanken machen, bringen ihren Kindern das schwimmen selber bei. Aber wir leben in einer Zeit, wo Kinder nur noch von links nach recht gefahren werden, um sich nicht selbst um die Anliegen der Kindern zu kümmern.

  5. Für alle anderen,wie immer Regional nach Aachen oder Niederlande schwimmen gehen.
    Ist ja eh schon seit Jahren so….
    In Eupen scheitert so vieles.
    Schwimmbad
    Spielplätze
    Straßen
    Geschäfte
    …..usw
    Man gewöhnt sich einfach dran.

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