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ALLES NUR SATIRE – Urteil des Arbeitsgerichtshofs in Lüttich: Früherer Chefarzt des Eupener Spitals diskriminiert

(Zum Vergrößern Bild anklicken). Dr. Guido Klinkenberg (rechts) im September 2015 bei der Vorstellung der Cliniclowns im Eupener Krankenhaus. Bei dieser Veranstaltung wurde vielen Anwesenden die Nase rot gefärbt. Foto: Gerd Comouth

Der Arbeitsgerichtshof in Lüttich hat in einem Rechtsstreit zwischen einem früheren Chefarzt des Eupener St. Nikolaus-Hospitals und dem Krankenhaus ein Urteil gefällt, das aufhorchen lässt.

Wie das Grenz-Echo berichtete, befand der Lütticher Arbeitsgerichtshof, dass der Mediziner aufgrund seines Alters diskriminiert worden sei.

Dr. Guido Klinkenberg war mit dem Erreichen seines 65. Lebensjahres die Zulassung als Anästhesist am Eupener Krankenhaus verweigert worden. Am 29. Dezember 2016 hatte das Krankenhaus dessen Zugangskarte gesperrt und die Passwörter deaktiviert. Der Narkosearzt fühlte sich diskriminiert und zog vor Gericht.

Der Eingangsbereich des St. Nikolaus-Hospitals. Foto: OD

Das Gericht Erster Instanz in Eupen hatte die drastische Entscheidung des Eupener Krankenhauses als rechtens beurteilt. Es liege keine Diskriminierung vor, das Krankenhaus habe das Recht gehabt, den auslaufenden Vertrag nicht fortzusetzen.

Dr. Klinkenberg wollte es nicht dabei bewenden lassen und legte Revision gegen das erstinstanzliche Urteil ein. Und siehe da, der Arbeitsgerichtshof in Lüttich folgte der Argumentation des Anästhesisten, sodass dieser jetzt ein Recht auf Entschädigung hat, sollte das Urteil rechtskräftig werden.

„Das Krankenhaus kann kein einziges legitimes Ziel anführen, um die unterschiedliche Behandlung von Dr. Klinkenberg aufgrund des Alters zu rechtfertigen. Die Diskriminierung aufgrund des Alters ist nachgewiesen“, hielt der Arbeitsgerichtshof laut Grenz-Echo fest. (cre)

Zum Thema siehe auch folgenden Artikel auf OD:

32 Antworten auf “ALLES NUR SATIRE – Urteil des Arbeitsgerichtshofs in Lüttich: Früherer Chefarzt des Eupener Spitals diskriminiert”

    • Besorgte Mutter

      „Mobbing kommt sehr oft in Krankenhäusern vor“.
      Was sind das denn für Menschen, diese Herren Doktoren?
      Soviel ich vernehmen konnte, war der hier vorkommende Dr. Klingenberg aber auch nicht gerade ohne gegenüber seinen Kollegen. War er nicht auch an der Prügelei im OP beteiligt?
      Wenn der Herr Dr. Baltus heute in seinem Leserbrief im GE empfiehlt, um die Eupener Justitz einen großen Bogen herum zu machen, dann sage ich, dass ich schon seit dieser Prügelei am belegten OP Tisch einen großen Bogen um das Eupener Krankenhaus herum mache.

  1. Schlagseite

    Die Frage drängt sich auf, ob das erstinstanzliche Gericht in
    Eupen in solch delikaten Prozessen nicht überfordert ist und
    nach persönlichen Motiven entscheidet. Es wäre nicht das
    erste Mal.

  2. Satire? Wohl eher billiger Klamauk. Der Zusammenhang zwischen roter Nase und Jobverlust kann auch als Anspielung als eine Alkoholabhängigkeit des Arztes interpretiert werden. Will das OD durch die Blume andeuten?

    • Spitalkenner

      Ihre Kommentare sind das schwachsinnigste und GOTTverbotenste(ich meine hier den WAHREN GOTT, den die Heilige Schrift offenbart) was ich je gelesen habe. Ich wünsche Ihnen in die äußerste Finsternis verbannt zu werden, wo nur noch Heulen und Zähneknirschen herrscht! Ersparen Sie uns bitte Ihren Müll.

  3. Walter Keutgen

    Das Urteil trägt eigentlich in sich, dass ein Arbeitgeber gar kein Recht mehr hat, sich von einem einmal ausgesuchten Arbeitnehmer zu trennen, außer ihm einen Fehler nachzuweisen oder eine generelle Personalreduzierung vorzunehmen. Hier soll sogar der Vertrag ausgelaufen sein und auf Verlängerung wurde geklagt. Wenn das stimmt, hat der Arbeitnehmer doch mit der Beendigung bei Vertragsabschluss eingewilligt. Andererseits sind Zeitverträge im Prinzip nur außergewöhnlich zulässig. Dabei gibt es massig altersbedingte Diskriminierungen im Arbeitsleben. Sie geschehen aber eher bei der Anwerbung als bei der Entlassung, obwohl …

  4. Dr. Seltsam

    Die Einordnung des Themas unter die Rubrik „Satire“ mutet doch sehr seltsam an.

    Leider fehlt in der „Satire“ das Wichtigste: die Begründung des Urteils. Man kann spekulieren:

    Wird im Eupener Hospital, wie anderswo anscheinend auch üblich (ein Verwandter von mir ist in dieser Lage), jedem Mediziner, der die Altersgrenze von 65 erreicht, auf dessen Antrag hin problemlos eine Verlängerung gewährt, sofern keine triftigen Gründe dagegen sprechen?
    Wenn nun Dr. Klinkenberg eine solche Verlängerung nicht gewährt wurde, ohne dass die Entscheidung begründet worden wäre, konnte er sich zu Recht diskriminiert fühlen.
    In diesem Kontext wäre das Urteil nachzuvollziehen.
    Schade, das der Satiriker da nicht recherchiert hat. Das könnte er aber nachholen, damit seine Leser voll informiert wären.

  5. keine Satire

    Mobbing ist m.E. nichts für Satire. Herr Klinkenberg hat erfolgreich geklagt.
    Prinzipiell hat er nun Recht bekommen. Das ist sehr gut.
    Nun soll er auch angemessen entschädigt werden.

  6. Schikanen

    Mit allen Schikanen, mit bösartigem Mobbing geht es oft zu im Krankenhaus-, Unterrichts- und Verwaltungswesen. Gerade in einem Krankenhaus sollte es menschlich und sozial zugehen. Dabei stimmt schon lange fast nichts mehr im Eupener Krankenhaus !!! Das ist sehr tragisch.

  7. mehr war nicht drin

    Ob es das Krankenhaus Eupen oder Sankt Vith ist. Da tut sich eigentlich nicht viel. Bei Gesundheit hört der Spass auf. Herr Antoniades weiss von den Problemen. Die Verwaltung des Eupener Krankenhauses hat sich eindeutig falsch verhalten und ist zu Recht verurteilt worden. Wenn man vermeiden will, dass zu alte Ärzte an einem Krankenhaus beschäftigt werden sollen, muss man ein eindeutiges Regelwerk erstellen, dass dann auch für alle gilt. Aber eines will ich noch hinzufügen: Das Alter sagt nichts über den Gesundheitszustand eines Menschen aus.

  8. Dr. Seltsam

    Mit meiner oben geäußerten Vermutung lag ich richtig. Leider hatte ich wegen des langen Wochenendes die Samstagsausgabr des GE erst heute lesen können. Dort wird die hier fehlende Begründung des Lütticher Urteils ausführlich geliefert. Nur zwei kurze Auszüge:

    „In seinem 32-seitigen Entscheid betonte der Gerichtshof, dass die Klausel, wodurch die Zulassung mit dem Erreichen des 65. Lebensjahrs auslief, nicht diskriminierend und die Auflösung des Vertrages nicht rechtsmissbräuchlich sei, doch sei der Kläger bei der Verweigerung aufgrund seines Alters diskriminiert worden.“
    „Im Gegensatz zu allen anderen Kollegen, die vor ihm den Antrag gestellt hatten, ihre berufliche Karriere über das Erreichen des Alters von 65 Jahren hinaus fortsetzen zu können, wurde sein Anliegen negativ beschieden.“

    Da keine stichhaltigen Gründe für diese Entscheidung des Verwaltungsrates vorgebracht wurden, war das in den Augen des Gerichts eindeutig Diskriminierung.

    Wie heißt es so schön: GE-Leser wissen mehr.

    • Friedrich Meyer

      Die Angemessene Entschädigung könnte ein Jahresgehalt eines Mediziners sein.
      Weil ein Arzt schon ein wenig mehr als ein Krankenpfleger verdient, kommt schon einiges zusammen.
      Die Krankenhäuser der DG haben sicher noch ne Menge auf der hohen Kante. So ist diese läppische Summe leicht zu zahlen.
      Ansonsten springt der Steuerzahler ein….der zahlt wahrscheinlich mit Vergnügen!!

      • Dr. Seltsam

        „Die Angemessene Entschädigung könnte ein Jahresgehalt eines Mediziners sein.“
        Das dürfte so ähnlich kommen. Für die im Geld schwimmende Klinik (s. GE vom 30.10.2019 „Wenn das Krankenaus selbst der Patient ist“) wäre das doch ein Klacks. Hat man überhaupt im Budget eine Rückstellung vorgesehen für den Fall, dass man den Prozess verlieren sollte?
        Dumm gelaufen, aber vorhersehbar in Zeiten, wo offensichtliche oder vermeintliche Diskriminierungen gründlicher als früher beäugt werden.

  9. Ich habe Dr. Klinkenberg oft kontaktiert, wegen Schmerzen im Rückenbereich und er hat mir immer geholfen. nun soll er suspendiert werden weil er 65 Jahre erreicht hat ?
    Als ich von ihm eine Spritze im Rückenmark bekommen hatte und diese Wirkung ca. 6-7 Stunden nachließ, beschloss ich zur Notaufnahme zu gehen und wurde dort richtig abfällig behandelt !

    Der Arzt sei viel zu beschäftigt (Er war nur am flirten mit den Pflegerinnen und kein anderer Patient war zur gleichen Zeit dort ) und könne sich nicht mit mir einem Patienten beschäftigen, der schon lange Schmerzen hatte, ich bekam eine Spritze und wurde nach Hause geschickt mit der Mitteilung ich sollte mich am nächsten Morgen nicht vor 9h00 melden.

    Dr. Klinkenberg war da am 1. 11. in Urlaub…..
    Da habe ich Dr. Klinkenberg privat angerufen und er sagte mir nur Tasche packen und sofort zu seiner Privat-Klinik und dann wurde ich sofort hostpitalisert…

    Er hat sich selbst in seinem Urlaub Zeit für mich genommen, was bestimmt nicht selbstverständlich ist .

    Ja ich habe schon viel Leid im Krankenhaus in Eupen bei verschiedenen Op´s erfahren müssen, aber ich halte zu Eupen und Dr. Klinkenberg ist einer der besten Ärzten die ich je kennengelernt habe !

    Warum soll so ein guter Arzt mit 65 J. abgeschoben werden, ist einfach unverständlich !

    Habe schon bei Operationen nur ihn angefragt für die Narkose !

    Er war nicht nur Chefarzt, sondern einen der besten Ärzte die ich kenne !

    LG EH

  10. Friedrich Meyer

    Wenn ich als einfacher Arbeiter einen Arbeitsvertrag bei einer Firma für zwei Jahre erhalte, so kann ich nicht darauf bestehen, dass mein Arbeitsverhältnis für ein weiteres Jahr, zu den gleichen Bedingungen weitergeführt wird.
    Auch wenn ich meine Arbeit richtig erledigt habe, so ist der Arbeitgeber nicht dazu verpflichtet, mich weiter zu beschäftigen. Schließlich wurde ich ja für meine Leistung entlohnt.
    Selbst, wenn ein Kollege in der gleichen Situation eine Verlängerung seines Arbeitsvertrages erhält, so ist das nicht automatisch dann auch mein Recht das Gleiche zu verlangen.
    Anders spielen sich solche Affairen auf den Führungebenen ab.
    Wer einmal an der Macht ist, will diese nicht gerne wieder hergeben. So entstehen solche Geschichten.
    Wenn dann noch viel Geld an so einem Job dran hängt, lohnt es sich allemal die Richter dazu zu bewegen zu bestimmen, wer zahlen muss.

  11. Daniel Bortolussi

    Ich wurde von Dr Klinkenberg während mehr als 2 Jahre Schmerztherapie (Rücken)bis zur Operation behandelt, Ich kann nur ein Lob und ein Dankeschön auf diesen kompetenten Arzt aussprechen

  12. kathscho

    was in der Notaufnahme in Eupen an Ärzte behandelt ist eine Katastrophe,das Pflegepersonal ist sehr gut,was ich dort erlebt habe möchte ich nicht beschreiben da das keiner glauben würde.

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