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Rote Teufel hellen die vom „Footbelgate“ getrübte Stimmung auf – Thierry Henry geht zum AS Monaco

12.10.2018, Brüssel: Romelu Lukaku grüßt die Fans bei einem Länderspiel der Roten Teufel. Foto: Virginie Lefour/BELGA/dpa

Den Schwung von der WM hat Belgiens Fußball-Auswahl in die neue Nations League mitgenommen. Mit dem Erfolg über die Schweiz verabschiedet sich allerdings Co-Trainer Thierry Henry.

Belgiens Fußball-Nationalmannschaft sorgt auch in schweren Zeiten daheim weiter für gute Laune. Mit dem 2:1-Sieg in der Nations League über die Schweiz (siehe Spielbericht an anderer Stelle) hat der WM-Dritte zumindest einen Abend lang von den Manipulationsvorwürfen und Ermittlungen in der nationalen Liga abgelenkt.

“Rote Teufel: Die russische Party ist noch nicht vorbei“, stellte die Zeitung „La Denière Heure“ am Samstag wohl auch ein wenig erleichtert fest.

12.10.2018, Brüssel: Romelu Lukaku (2.v.r) aus Belgien überwindet Torwart Yann Sommer aus der Schweiz und erzielt das Tor zum 2:1. Foto: Geert Vanden Wijngaert/AP/dpa

Von der seit Tagen laufenden Operation „Saubere Hände“ der belgischen Behörden gegen Spielerberater, Trainer und Schiedsrichter, auch „Footbelgate“ genannt, habe sich das Team nicht beeinflussen lassen, sagte Mittelfeldspieler Youri Tielemans nach dem hart erarbeiteten Erfolg am Freitagabend. Die Mannschaft sei mit der Vorbereitung und dem Spiel beschäftigt gewesen.

„Das erste Heimspiel nach der WM: Das willst du gewinnen“, sagte der Profi von AS Monaco, wo der bisherige belgische Assistenzcoach Thierry Henry künftig sein Trainer sein wird.

Einige Stunden bevor Monaco die Verpflichtung seines einstigen Jungstars bekanntgab, lobte Belgiens Nationaltrainer Roberto Martinez noch, Henrys Konzentration habe voll auf Belgien gelegen. „Das klingt vielleicht nach Klischee, ist aber so.“

Auch ohne Henry Favorit auf den Gruppensieg

Der Spanier deutete den bevorstehenden Abschied des einstigen französischen Welt- und Europameisters schon an: „Er hat sehr viel für uns getan, und ich bin stolz auf seine Arbeit bei den Roten Teufeln.“

Mit Monaco trifft Henry in der Champions League auch auf den FC Brügge und auf Borussia Dortmund.

„Ich bin sehr glücklich, zurück zu AS Monaco zu kommen und extrem bestrebt, die kommenden Herausforderungen anzunehmen“, wurde Henry in der Mitteilung zitiert. „Ich kann es nicht abwarten, die Spieler zu treffen, um mit ihnen die Zusammenarbeit aufzunehmen.“ Nächster Gegner in der Liga ist am 19. Oktober auswärts Racing Straßburg.

12.10.2018, Brüssel: Thierry Henry (r), Assistenztrainer von Belgien, unterhält sich vor dem Spiel vor der Bank mit Trainer Roberto Martinez (l). Foto: Virginie Lefour/BELGA/dpa

BVB-Profi Axel Witsel sieht Belgien auch ohne Henry als Favorit auf den Sieg in der Gruppe 2 an, der zur Teilnahme am Finalturnier der vier Erstplatzierten im kommenden Jahr berechtigt. Dafür gesorgt hatte Romelu Lukaku mit seinem Doppelpack in der 58. und 84. Minute. Mario Gavranović war in der 76. Minute der zwischenzeitliche Ausgleich für die Schweiz gelungen (siehe Spielbericht).

„Wir haben aber immer noch die Chance, im Heimspiel um den ersten Platz zu kämpfen. Das ist das Positive an diesem Spiel“, sagte der Schweizer Nationaltrainer Vladimir Petkovic.

Nötig ist aber zunächst ein Erfolg am Montag in Island, das in der Schweiz mit 0:6 unterging und danach 0:3 gegen Belgien verlor, aber zuletzt beim 2:2 in Frankreich nur knapp einen Überraschungscoup gegen den Weltmeister verpasste. Man kann sicher sein, dass die Isländer gegen die Schweiz darauf brennen werden, Revanche zu nehmen für die Schmach des 0:6.

Zum Thema siehe auch folgenden Artikel auf OD:

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