Der berüchtigte Mörder Robert Durst ist nach Angaben seines Anwalts tot. Der US-Millionär starb demzufolge am Montag im Alter von 78 Jahren in Kalifornien, wie Verteidiger Chip Lewis auf Anfrage mitteilte. Durst habe sich im Gewahrsam der Justiz befunden und sei an natürlichen Ursachen gestorben.
Im Oktober war der Immobilienerbe in Los Angeles wegen Mordes an einer Freundin vor über 20 Jahren zu lebenslanger Haft ohne Bewährung verurteilt worden. Zuvor war er von einem Geschworenengericht für schuldig befunden worden, seine Bekannte Susan Berman in der Weihnachtszeit im Jahr 2000 in ihrem Haus in Beverly Hills erschossen zu haben.
Der unter anderem an Blasenkrebs erkrankte Durst erschien in einem Rollstuhl sitzend im Gerichtsgebäude. Zuletzt war er auch an Covid-19 erkrankt. Seine Anwälte kündigten an, in Berufung gehen zu wollen.
Durst war auch schon früher vor Gericht. 2003 gestand er, einen Nachbarn zwei Jahre zuvor in Galveston im US-Bundesstaat Texas getötet und zerstückelt zu haben. Die Tötung sei in Notwehr erfolgt, er sei in Panik geraten und habe beschlossen, die Leiche zu zerstückeln. Durst wurde freigesprochen. Laut Staatsanwaltschaft wollte Durst die Identität des Mannes stehlen, um den Ermittlungen zum Verschwinden seiner Frau zu entgehen.
Zuletzt hatte eine Staatsanwaltschaft im US-Bundesstaat New York zudem mitgeteilt, offiziell Klage gegen Durst wegen des Verschwindens von Dursts Ex-Ehefrau Kathie McCormack Durst 1982 eingereicht zu haben. Der Fall hatte damals in den USA für großes Aufsehen gesorgt, die Leiche der damals 29-Jährigen war aber nie gefunden worden – und bislang war noch nie Anklage im Zusammenhang mit ihrem Verschwinden erhoben worden.
Die Anklage ging zurück auf eigene Aussagen Dursts bei der HBO-Dokumentation „The Jinx“ aus dem Jahr 2015: Dort schien Durst mehrere Morde zu gestehen. Er ging auf die Toilette, während er noch ein eingeschaltetes Mikrofon trug und sagte: „Du bist erwischt! Was zum Teufel habe ich getan? Sie alle umgebracht, natürlich“, sagte er.
Die Abschriften der Tonaufnahmen vor Gericht zeigten Medienberichten zufolge jedoch, dass die Zitate zusammengefügt und bearbeitet worden waren, um sie in eine andere Reihenfolge und einen anderen Kontext zu bringen. (dpa)