Zum Start der dritten Staffel zeigt das Kinoprojekt RetroVision am Freitag, dem 12. September, um 20 Uhr im Eupener Cinema den Hitchcock-Klassiker „Psycho“, der in die Filmgeschichte eingegangen ist.
Der Film war 1960 in dreifacher Hinsicht innovativ. Da war zunächst die berühmte Duschszene. Sie gilt als Paradebeispiel dafür, wie Filmschnitt Gewalt suggerieren kann, ohne sie explizit zu zeigen.
Hervorzuheben ist auch der Sound. Bernard Herrmanns Musik (die kreischenden Violinen) revolutionierte die Bedeutung von Sound im Horror. Bis dahin war Musik oft nur begleitend, hier wurde sie zur psychologischen Attacke.
Schließlich nutzte Filmgenie Hitchcock ungewöhnliche Perspektiven, um Unbehagen und Distanz zu erzeugen. Das gilt zum Beispiel für die Vogelperspektive beim Mord im Treppenhaus.Als der Film erschien, waren die Kinobesucher schockiert. Viele hatten so etwas nie gesehen. Hitchcock nutzte einige Marketing-Tricks: So durften Kinobetreiber niemanden mehr nach Filmbeginn einlassen.Es gab keine Vorab-Pressevorführungen, der Zuschauer sollte vorher nichts erfahren. Das machte den Kinobesuch zum einmaligen Erlebnis.
„Psycho“ erzählt von Marion Crane (Janet Leigh), einer Sekretärin, die in einem Moment der Verzweiflung Geld ihres Chefs stiehlt und flieht. Auf der Flucht landet sie in einem abgelegenen Motel, das von dem zurückhaltenden jungen Mann Norman Bates (Anthony Perkins) geführt wird.
Zwischen den beiden entwickelt sich eine eigenartige Spannung. Marion denkt darüber nach, ihr Leben neu zu ordnen, Norman wirkt freundlich, aber seltsam gebunden an seine dominante Mutter.
Dann geschieht ein unerwarteter Mord, der die Geschichte in eine ganz andere Richtung lenkt: von Marions Flucht hin zu der Frage, was im Bates Motel und in Normans Welt wirklich vor sich geht.
Der Film ist eine Mischung aus Thriller, Kriminalgeschichte und Psychodrama, die das Publikum immer wieder auf falsche Fährten führt.
Das Projekt „RetroVision“ ist eine Initiative einer Gruppe von ostbelgischen Cineasten und Kino-Liebhabern, die sich zum Ziel gesetzt hat, kultige Klassiker erneut auf die große Leinwand zu bringen. In Zusammenarbeit mit KultKom, dem Kulturellen Komitee der Stadt Eupen, und der Infrastruktur des Eupener Kinos Cinema wurde das Projekt im Frühsommer 2023 ins Leben gerufen.„RetroVision“ will die Nostalgie des Publikums ansprechen. Insbesondere bietet sich die Gelegenheit für die ältere Generation, großartige Filme ihren Kindern oder Enkeln auf großer Leinwand zu präsentieren.
Das Rahmenprogramm wird so gestaltet, dass es für das Publikum entspannend und unterhaltsam ist. Die Musik begleitet die Veranstaltungen, sei es als chilliger Soundtrack im großen Saal oder mit einem Live-DJ im Foyer.
„RetroVision bietet den Zuschauern die Möglichkeit, für ein paar Stunden abzuschalten, mit Gleichgesinnten zu fachsimpeln oder einfach nur zu genießen. Die Abende bringen interessante Menschen zusammen, die sich vielleicht eine Weile nicht gesehen haben. Das Foyer des Jünglingshauses ist an jedem RetroVision-Abend geöffnet und bietet leckere Biere zur gemeinsamen Verkostung“, so die Projektautoren.
Für nur 6 Euro können Sie einen tollen Film anschauen, coole Leute treffen und ein Getränk genießen. Weitere Infos unter retrovision.cinema-eupen.be und www.kultkom.be
*Hühnerhaut*