Notizen

Provinz Lüttich befindet sich in Abstiegsnot: Standard 14., AS Eupen 15. und Seraing 17.

Die Spieler des FC Brügge um Hans Vanaken (M) sind zum dritten Mal in Folge belgischer Fußballmeister. Foto: Jan Woitas/dpa-Zentralbild/dpa

Mit einem neuen Trainer empfängt Fußball-Erstligist AS Eupen am heutigen Sonntag um 16 Uhr den FC Brügge. Die Schwarz-Weißen hoffen darauf, dass der Titelverteidiger einen schwachen Tag hat, was in dieser Saison schon einige Male vorgekommen ist.

Am allerersten Spieltag der Saison 2021-2022 wäre der AS im Hinspiel beim FC Brügge fast die ganz große Überraschung gelingen. Eupen führte bis zur Nachspielzeit im Jan-Breydel-Stadion 2:1, und nur weil Schiedsrichter Bram Van Driessche geschlagene 14 Minuten nachspielen ließ, gelang dem Meister in der 103. Minute (!) noch der Ausgleichstreffer zum 2:2 durch seinen Jungstar Charles De Ketelaere.

Inzwischen haben wir es aber mit einer anderen Mannschaft der AS zu tun, die unter ihrem neuen Trainer Michael Valkanis, der den seit längerer Zeit erfolglosen Stefan Krämer abgelöst hat (siehe dazu Bericht an anderer Stelle), versuchen wird, neues Selbstvertrauen aufzubauen. An ein Unentschieden, geschweige denn an einen Sieg,  gegen „Blauw en Zwart“ wagt man nicht wirklich zu glauben.

Charles De Ketelaere vom FC Brügge ist eines der größten Talente im belgischen Fußball. Um ihn werden sich am Ende der Saison europäische Topclubs reißen. Foto: Kurt Desplenter/BELGA/dpa

In dieser aus Sicht der AS ziemlich unerfreulichen Situation gibt es trotzdem ein paar Dinge, die Eupen zumindest Hoffnung machen. Da wäre zum einen die Tatsache, dass auch der FC Brügge unter seinem neuen Trainer Alfred Schreuder, der in der Winterpause den zu AS Monaco abgewanderten Erfolgscoach Philippe Clement abgelöst hat, nicht immer glänzt.

Darüber hinaus steht Eupen derzeit nicht auf einem Abstiegsplatz. Außerdem ist nach der gestrigen Niederlage von Beerschot bei Cercle Brügge so gut wie sicher, dass der Antwerpener Traditionsverein bis zum Ende der klassischen Phase der Meisterschaft Schlusslicht bleiben und direkt in die 1B absteigen wird.

Es geht für die AS also jetzt darum, den vorletzten Tabellenplatz zu vermeiden, der sie zu zwei Relegationsspielen gegen den Zweiten der 1B (RWD Molenbeek oder Waasland-Beveren) nötigen würde.

Es sind aber außer Eupen noch andere Erstligisten in Abstiegsgefahr, allen voran der Tabellenvorletzte RFC Seraing, dessen Auswärtsspiel am Freitag bei AA Gent wegen der Sturmschäden an der Ghelamco Arena abgesagt wurde und wahrscheinlich am kommenden Mittwoch nachgeholt wird, aber auch der SV Zulte Waregem, der am Samstag beim KV Kortrijk mit 0:5 verlor, sowie …Standard Lüttich. Die „Rouches“ haben nur zwei Punkte mehr auf ihrem Konto als die AS.

Simon Mignolet hat in dieser Saison den FC Brügge schon so manches Mal mit Glanzparaden gerettet. Foto: Martin Rickett/PA Wire/dpa

Damit befindet sich die gesamte Provinz Lüttich mit ihren drei Erstligisten Standard (14.), Eupen (15.) und Seraing (17.) im Abstiegskampf. Wer hätte vor Saisonbeginn gedacht, dass außer Beerschot, Seraing, Eupen und Zulte Waregem, mit denen man gerechnet hatte, auch Standard Lüttich gegen den Abstieg kämpfen würde? Wohl niemand. Am Samstag verloren die Lütticher beim KV Ostende 0:1. Mehr noch als in Seraing oder Eupen brennt in Sclessin der Baum.

Im Spiel gegen den FC Brügge muss die AS Eupen vor allem Spieler wie Hans Vanaken und Charles De Ketelaere, das derzeit wohl größte Talent im belgischen Fußball, im Auge behalten. „Blauw en Zwart“ ist aber in allen Mannschaftsteilen stark besetzt. Und selbst wenn mal der eine und andere Fehler unterläuft, können sich die Brügger immer auf ihren Torwart Simon Mignolet verlassen, der einfach das Pech hat, in der belgischen Nationalmannschaft mit Thibaut Courtois von Real Madrid einen noch stärkeren Schlussmann als Konkurrent zu haben.

Man darf auch gespannt sein, welche Änderungen in der Aufstellung und in der Taktik der neue AS-Trainer Valkanis vornehmen wird. Der FC Brügge muss jedenfalls unbedingt gewinnen, wenn er verhindern will, dass Spitzenreiter Union St. Gilloise, der am Samstag in Charleroi trotz einer ganzen Halbzeit in Unterzahl 3:0 gewann, noch vor Beginn der Playoffs 1 einen zu großen Vorsprung hat.

Apropos Union St. Gilloise: Der Tabellenführer ist der nächste Gegner der AS nach dem Spiel gegen Brügge. Und gegen Eupen wird der Spitzenreiter ohne seinen Traumsturm antreten, denn Dante Vanzeir sah in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit nach einer Tätlichkeit gegen Valentine Ozornwafor von Charleroi die Rote Karte, die den neuen Nationalspieler eine längere Sperre kosten wird, und sein Sturmpartner Deniz Undav bekam die fünfte Gelbe Karte gezeigt, weswegen auch er gegen Eupen fehlen wird. (cre)

Zum Thema siehe auch folgenden Artikel auf OD:

HINWEIS – Das Spiel zwischen der AS Eupen und dem FC Brügge beginnt am heutigen Sonntag, 20. Februar, um 16 Uhr. Liveübertragung im Fernsehen auf Eleven Sports (auf Proximus-TV Kanal 111, VOO oder Orange). Spielbericht beim Schlusspfiff gegen 17.50 Uhr hier auf „Ostbelgien Direkt“.

7 Antworten auf “Provinz Lüttich befindet sich in Abstiegsnot: Standard 14., AS Eupen 15. und Seraing 17.”

  1. Wie schon jemand hier schrieb : wenn’s drauf ankommt, d.h. sollte vor allem Standard Lüttich in arge Abstiegsnöte kommen, greift wahrscheinlich „Plan B“ : dann wird “ nachgeholfen“, wie auch immer, dass die AS „ins Gras beißen“ muss. Komme mir niemand mit der Einschätzung, in der Jupiler Pro-League gäbe es keine Mauschelei; das hat die Vergangenheit schon zur Genüge bewiesen – und ja-
    die AS war schon mal Ziel solcher Manipulationen. Da wundert einen nichts mehr…

  2. Wir Lütticher sollten alle die an einem Strang ziehen, ein Club, ein Stadion für 100.000 Zuschauer zwischen Lüttich und Eupen, am besten in Battice dann sind wir Mottesse auch über die E42 schnell da und Panda 46 im Tor. 😂 Glaub mit seinem Bauch schiesst der Gegner so schnell kein Tor.🤣🤣🤣

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