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Fünf Gründe, weshalb die AS Eupen NICHT absteigt

Unbeschreiblicher Jubel: Nach dem 3:2-Sieg gegen den KRC Genk am 03.10.2021 fallen sich Andreas Beck (M), Smail Prevljak (r) und andere Spieler in die Arme: Die AS Eupen ist Spitzenreiter der Jupiler Pro League. Danach ging es jedoch steil bergab. Foto: Belga

AKTUALISIERT – Fußball ist bekanntlich keine exakte Wissenschaft. Deshalb ist er unsere beliebteste Sportart. Alles ist möglich in einem Spiel: Du kannst verlieren, wenn du gut bist, und du kannst gewinnen, obwohl du schlecht spielst.

Erstligist AS Eupen hat in dieser Saison nicht für möglich gehaltene Höhen erlebt, aber auch eine viel zu lange Durststrecke. Jetzt sind die Schwarz-Weißen wieder da, wo man sie vor Saisonbeginn aich erwartet hatte: mitten im Abstiegskampf.

Brügges Torhüter Simon Mignolet (l) schnappt sich den Ball vor Eupens Kapitän Jordi Amat (M). Rechts Andreas Beck. Foto: Belga

Obwohl die AS in den letzten 18 Spielen in der Jupiler Pro League nur 7 von 54 möglichen Punkten holte, hat sie im Abstiegskampf trotz allem gute Chancen, den Klassenerhalt zu schaffen.

Zur Erinnerung: Der Tabellenletzte, aller Voraussicht nach Beerschot, steigt direkt in die Divsion 1B ab. Der Vorletzte, momentan der RFC Seraing, muss zwei Relegationsspiele gegen den Zweiten der 1B (RWD Molenbeek oder Waasland-Beveren) bestreiten.

Nachfolgend fünf Gründe, die dafür sprechen, dass die AS Eupen am Ende der klassischen Phase der Meisterschaft zumindest den drittletzten und 16. Platz in der Tabelle belegt:

1. ERFAHRUNG IM KAMPF GEGEN DEN ABSTIEG: Die AS Eupen hat die meiste Erfahrung im Abstiegskampf. Seitdem sie der höchsten Klasse angehören, spielen die Schwarz-Weißen gegen den Abstieg. Der Kampf um den Klassenerhalt verlangt eine ganz bestimmte mentale Einstellung, die andere Konkurrenten wie der SV Zulte Waregem und vor allem Standard Lüttich nicht haben. Auch beim RFC Seraing wusste man von Anfang an, dass man gegen den Abstieg würde kämpfen müssen, aber Erfahrung im Abstiegskampf haben die „Métallos“, die letzte Saison noch in der 1B waren, nicht.

Zweikampf zwischen Eupens Neuzugang Teddy Alloh (vorne) und Seraings Torjäger Georges Mikautadze (hinten). Foto: Belga

2. DIREKTER ABSTIEG IST KEIN THEMA: Im Gegensatz zum RFC Seraing, der mit sieben Punkten Vorsprung auf Beerschot immer noch befürchten muss, vielleicht doch noch Tabellenletzter zu werden und direkt abzusteigen, ist für die AS Eupen die Gefahr, noch Letzter zu werden, so gut wie ausgeschlossen. Das Schlimmste, was passieren könnte, wären zwei Relegationsspiele gegen den Zweiten der 1B. Das nimmt viel Druck weg, weil Beerschot für Seraing zumindest theoretisch noch eine Gefahr darstellt.

3. VIER PUNKTE VORSPRUNG AUF SERAING: Die AS Eupen hat sechs Spieltage vor dem Ende der klassischen Phase der Meisterschaft vier Punkte Vorsprung auf den Tabellenvorletzten aus Seraing. Selbst wenn dieser am Mittwoch das Nachholspiel bei AA Gent gewinnen sollte, wovon man eigentlich nicht ausgehen kann, hätte Eupen immer noch die Nase vorn – mit einem Punkt Vorsprung und einer deutlich besseren Tordifferenz (-16 für Eupen und -27 für Seraing), die bei gleicher Zahl von Punkten und Siegen den Ausschlag geben würde.

4. RESTPROGRAMM: Standard, die AS Eupen und Zulte Waregem haben kein schwereres Restprogramm als Seraing, das momentan den undankbaren 17. Tabellenplatz belegt. Alle vier Kontrahenten im Kampf gegen die Relegation bekommen es mit jeweils nur noch einem Titelanwärter zu tun: Union St. Gilloise für Standard und Eupen, Antwerp für Zulte Waregem und der FC Brügge für Seraing.

5. RELEGATION GEGEN ZWEITLIGISTEN: Selbst im „worst case“, also auf Platz 17, wäre nicht jede Hoffnung verloren, denn die AS Eupen hätte noch immer zwei Relegationsspiele, um sich zu retten. Die AS stand schon mal mit dem Rücken zur Wand: Das war am 11. März 2018 beim 4:0-Sieg gegen Excel Mouscron. (cre)

1:3 gegen FC Brügge: AS Eupen wird zu spät wach, aber die zweite Halbzeit macht Hoffnung im Abstiegskampf [VIDEO]

Die AS Eupen hat gegen den FC Brügge verloren, aber den Meister in der zweiten Halbzeit in Verlegenheit gebracht. Die Schwarz-Weißen unterlagen dem Favoriten 1:3. Trotzdem sollte  gerade die zweite Hälfte den Eupenern Hoffnung machen im Kampf um den Klassenerhalt.

Für dieses erste Spiel nach der Entlassung von Stefan Krämer hatte dessen Nachfolger Michael Valkanis zwei Änderungen vorgenommen: Kapitän Jordi Amat kehrte in die Startelf zurück, ebenso Julien Ngoy.

Die Startelf der AS war somit folgende: Nurudeen – Lambert, Agbadou, Amat – Beck, Magnée, Jeggo, Peeters, Alloh – Prevljak, Ngoy.

“Reißt euch den A… auf“ war auf einem Transparent im Fan-Block der AS zu lesen. Im Laufe des Spiels war eine andere Banderole zu sehen, auf der die Fans ihre Unterstützung mit dem entlassenen Trainer Stefan Krämer zum Ausdruck brachten.

Hans Vanaken vom FC Brügge brachte den Meister früh in Führung. Foto: Dirk Waem/BELGA/dpa

Beim FC Brügge war die Anfangsformation weitgehend die, die man erwartet hatte. Viele Brügger Fans waren ihrer Mannschaft nach Ostbelgien gefolgt, weswegen die Gäste-Tribüne sehr gut gefüllt war.

Die Brügger Mannschaft stand sehr hoch und störte Eupen schon früh beim Spielaufbau.

Am gefährlichsten ist „Blauw en Zwart“ bekanntlich nach Eckstößen, was sich in der 7. Minute auch eindrucksvoll zeigte, als nach einem Eckstoß Vanaken, der höher sprang als Agbadou, den Meister per Kopfball in Führung brachte, 0:1. Es war für Brügge bereits das neunte Tor nach einem Eckball in dieser Saison.

Schlechter hätte das Spiel für die Schwarz-Weißen nicht beginnen können. Danach tat sich bis auf einen Schuss von Vanaken neben das Tor von Nurudeen nichts. In der 29. Minute rettete Nurudeen vor Buchanan. Eupen war zwar öfter am Ball, aber der letzte Pass ging meistens ins Leere. Ein psychologischer Schock, den man sich vielleicht vom neuen Trainer erhofft hatte, war jedenfalls bis dahin nicht zu spüren.

In der 42. Minute musste Lambert im Brügger Strafraum behandelt werden, nachdem der Spieler der AS offensichtlich unbeabsichtigt von Mechele einen Schlag ins Gesicht abbekommen hatte.

Er brachte nach seiner Einwechslung Schwung ins Eupener Spiel: Isaac Nuhu. Foto: Belga

Bis zur Pause blieb es beim 0:1. Bis dahin sah alles wie ein Spaziergang des Titelverteidigers aus. Was Eupen aber Mut machen konnte: Es stand nur 0:1. Auch im Hinspiel in Brügge hatte die AS mit 0:1 im Rückstand gelegen und sogar gewonnen, hätte Schiedsrichter Bram Van Driessche nicht 14 Minuten nachspielen lassen.

Eupen kam mit viel mehr Entschlossenheit aus der Kabine und erspielte sich zwei Eckbälle, aber die erste echte Torchance hatte Brügge bei einem schnellen Konter über De Ketelaere, der aber das Ziel verfehlte. Kurz darauf hatte Prevljak auf der Gegenseite den Ausgleich auf dem Fuß.

In der 55. Minute musste Mignolet einen Schuss von Prevljak parieren. Es stand jetzt eine ganz andere Eupener Mannschaft auf dem Platz. Doch in der 57. Minute musste die AS einen schweren Rückschlag einstecken, als Amat im eigenen Strafraum etwas blind den Ball in die Füße von De Ketelaere schlug, der Nurudeen keine Chance ließ, 0:2.

AS-Trainer Valkanis reagierte und nahm einen Doppelwechsel vor: Für Magnée kam Déom und für Ngoy wurde Nuhu eingewechselt, der sogleich durch seine Schnelligkeit auf dem rechten Flügel für Schwung sorgte. Nuhu war es auch, der den Anschlusstreffer vorbereitete, als Mignolet einen Schuss des Ghanaers nur abwehren konnte und Prevljak die Chance nutzte, um den Ball ins Netz zu befördern, 1:2.

Jetzt war Stimmung im Kehrweg-Stadion. In der 77. Minute verhinderte Mignolet mit einem Riesenreflex vor Nuhu den Ausgleich. Dann ging es Schlag auf Schlag, als dem eingewechselten Adamyan beinahe das 1:3 und auf der Gegenseite Lambert fast das 2:2 gelungen wäre. In der 90. Minute holte Adamyan aber das Versäumte nach und erzielte das 1:3. Das war natürlich die Vorentscheidung.

Am kommenden Samstag ist Eupen beim Spitzenreiter Union St. Gilloise zu Gast, der allerdings ohne seinen Traumsturm antreten muss, denn Dante Vanzeir wurde beim 3:0-Sieg in Charleroi nach einer Tätlichkeit des Feldes verwiesen und könnte den Brüsselern längere Zeit fehlen. Deniz Undav erhielt seineseits die 5. Gelbe Karte und fehlt ebenfalls gegen Eupen. (cre)

Nachfolgendes VIDEO zeigt das Tor zum 0:2 durch Charles De Ketelaere:

29 Antworten auf “Fünf Gründe, weshalb die AS Eupen NICHT absteigt”

  1. Die zweite Hälfte war sicherlich gut, darauf muss die AS aufbauen und sofort von Beginn an diese positive Energie bringen. Der kleine Nuhu hat sehr viel Dampf gemacht rechts und Alloh ist auch ein echter Gewinn für die Mannschaft.

  2. Sehr gutes Spiel in der gesamten zweiten Halbzeit. Die AS war nah am Ausgleich dran. Und das wäre verdient gewesen. Auch wenn die AS leer ausging, dürfte diese Leistung der Mannschaft den nötigen Auftrieb geben für die restlichen Spiele. So gesehen, war der Trainerwechsel richtig. Aber Licht am Ende des Tunnels sieht die AS erst, wenn Punkte eingefahren werden. Und das muss so schnell wie möglich geschehen. Sonst verpufft der Auftrieb ebenso schnell, wie er gekommen ist.

    • AS-FAN-KELMIS

      Sehe ich genauso Panda 46. Denn wir waren sehr, sehr nahe dran am eigentlich verdienten 2-2. Aber ein Spiel dauert nun mal 90 und nicht nur 45. Leider wiedermal 2 geschenkte Gegentore, aber lange Zeit hat man die Jungens nicht mehr so rennen, um jeden Ball kämpfen sehen. POSITIV DENKEN, die nötigen Punkte werden dann schon noch eingefahren……Also AS, dieselbe Leistung 90 und nicht nur 45 Minuten !!!

  3. Peter Müller

    Aber die zweite Halbzeit macht Hoffnung im Abstiegskampf
    Wer lässt sich denn so eine Überschrift einfallen, und nicht zum ersten mal bringt. Das ist einfach wunschdenken. In der Mannschaft stimmt es nicht, da sind zuviele Einzelkämpfer. Wenn Gegner mit grossen Namen kommen ,rennen sie um ihr Leben. Ansonst kommt nicht viel. Die Liga wäre einfach zu halten, wenn da eine Einheit auf dem Platz stehen würde. Was auch nicht gut ist , dass ein Trainer zb. Krämer mit den Leuten arbeiten muss, die er vorgesetzt bekommt. Jetzt müsste schon der Trainer für die nächste Saison verpflichtet werden, um eine Mannschaft zusammen aufzustellen.

  4. Fußballkritiker

    Am Ende der Saison werden die Punkte zählen. Gestern war ein Punkt für die AS möglich. Nächsten Samstag wird es für die Pandas sehr schwer bei dem Spitzenreiter in Saint Gilloise.
    In meinen Augen ist Eupen noch lange nicht gerettet.

  5. Ich glaube man muss den Ball einmal flach halten. Das man nach so einen Saisonstart enttäuscht ist, liegt auf der Hand. Man hatte sich endlich mal eine Saison versprochen, wo man um die Play-Off 2 Plätze mitspielt. Und nicht schon die Saison wieder beendet ist, bevor man richtig Lust im Frühjahr auf Fußball bekommt. Doch so sieht es aus.
    Vielleicht war dieses Jahr mehr drin, vielleicht aber auch nicht?
    Zum Trainerwechsel. Klar war Krämer sympathisch. Ich hätte ihm vollen Erfolg gegönnt. Aber die Zahlen sprechen nun mal gegen den Trainer. Hätten wir die ersten 10 Spieltage niemals erlebt,
    wäre es eine Bilanz eines würdigen Absteigers. Hier hätte man bereits vor länger den Kopf des Trainers gefordert. Egal aus welchem Land er kommt.
    Und das nun ein Trainer bereits an das Team 2022/23 arbeiten sollte, ist doch glattes Wunschdenken und nicht realistisch. Wie viele Trainer im Profisport, haben wirklich Mitspracherecht bei der Teamzusammenstellung. Ich denke die allerwenigsten. Das sieht man in England oder in der Bundesliga doch ganz klar.
    Die Trainer können nur angeben was sie möchten, was sie bekommen, ist auf ein anderes Blatt geschrieben.
    Nun hat die ASE 4 Punkte Vorsprung. Das kann und musste reichen. Denn Seraing oder Waregem haben es ebenfalls nicht Mehr oder Weniger verdient in der Liga zubleiben. Sie sind um keinen Deut besser.
    Und wenn ich mir das Restprogramm ansehe, ist das nicht ohne. Wobei die beiden sich auch noch untereinander die Punkte wegnehmen. Und das Seraing gegen Club Brügge, Genk, Gent und Standard Punkte holt sehe ich nicht. Und wenn sie gegen Standard Punkte holen sollten, bleibt Luik auch im Abstiegskampf gefangen.
    Für Zulte wird es gegen Gent, Antwerp, St.Truiden oder Charleroi auch nicht gerade einfach.
    Und wenn die AS in Zulte selber nicht verliert und gegen Leuven oder Oostende zuhause punktet,
    ist die Kuh vom Eis.
    Für die AS spricht eindeutig die nur noch geringe Anzahl an Spielen, sprich Möglichkeiten der beiden anderen an die AS vorbeizukommen.

  6. Ach echte Fans

    Ich dachte wir wären die Tuppese von Möchtegernfans los. Wann gibt es endlich das Stadionverbot für die Heinis. Ist ja zum fremdschämen. Bleibt doch einfach zu Hause und ergötzt euch an eurem Dasein. Geht mal in den Wald, Bäume umarmen. Ihr seid die größte Schande für Eupen.

  7. Fußballkritiker

    Es gäbe auch 5 Gründe für einen möglichen AS-Abstieg:
    1. Eupen hat keinen richtigen Stammtorwart (häufiger Wechsel von zwei Torhütern)
    2. Die AS-Abwehr ist unsicher und wird bisweilen überlaufen
    3. Das Eupener Mittelfeld spielt oft statisch und einfallslos
    4. Der Eupener Sturm bleibt zumeist stumm
    5. Die Eupener Fans nehmen ab. Sie können sich nicht mit den „Fremdenlegionären“ identifizieren.

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