Politik

ProDG mit Lydia Klinkenberg für Europa: Kampf um Sitz in Straßburg ist „völlig offen“

ProDG-Spitzenkandidatin Lydia Klinkenberg mit Patrick Wiesemes (links) und Lothar Hanf. Foto: OD

Die ProDG hat am Wochenende in Eupen ihre Liste für die Europawahl am 25. Mai vorgestellt. Spitzenkandidatin ist die PDG-Abgeordnete Lydia Klinkenberg. Ersatzkandidaten sind Lothar Hanf, Dorothea Schwall-Peters, Mona Derwahl, Patrick Wiesemes, Elke Comoth und Alain Kever. Laut Lydia Klinkenberg ist der Kampf um den DG-Sitz im Straßburger Parlament „völlig offen“.

Im Gegensatz zu dem, was allgemein behauptet wird, hat der CSP-Spitzenkandidat Pascal Arimont nach Meinung von Lydia Klinkenberg die Europawahl im deutschsprachigen Wahlkreis noch nicht gewonnen. Es zeichne sich auch nicht unbedingt ein Zweikampf ab zwischen Arimont und dem Ecolo-Anwärter Erwin Schöpges. „Alle Kandidaten haben die gleichen Chancen“, so Klinkenberg.

„ProDG freie Bürgerliste – keine Partei“

V.l.n.r.: Elke Comoth, Alain Kever, Dorothea Schwall-Peters, Patrick Wiesemes, Lothar Hanf und Lydia Klinkenberg. Es fehlt Mona Derwahl. Foto: OD

V.l.n.r.: Elke Comoth, Alain Kever, Dorothea Schwall-Peters, Patrick Wiesemes, Lothar Hanf und Lydia Klinkenberg. Es fehlt Mona Derwahl. Foto: OD

Die Spitzenkandidatin legte bei der Vorstellung der Europaliste  großen Wert auf die Feststellung, dass ProDG keine Partei sei, sondern eine freie Bürgerliste, in der jeder frei seine Meinung äußern kann. Im Fall ihrer Wahl ins Europaparlament würde sie sich der EFA anschließen, der Europäischen Freien Allianz. Ihr gehören derzeit freie Bürgerlisten, Regionalparteien und die Grünen an.

Nach Auffassung der ProDG sollte das DG-Parlament in die Entscheidungen, die der ostbelgische EU-Parlamentarier in Straßburg zu treffen hat, viel stärker eingebunden werden. Der Ausschuss I des PDG könnte eine wichtige Bindegliedfunktion zwischen PDG und EU-Parlamentarier übernehmen.

Lydia Klinkenberg, Spitzenkandidatin der ProDG für Europa. Foto: OD

Lydia Klinkenberg, Spitzenkandidatin der ProDG für Europa. Foto: OD

Als selbstverständlich erscheint Klinkenberg die regelmäßige Präsenz des EU-Parlamentariers bei den Plenarsitzungen des DG-Parlaments, an denen Mathieu Grosch nur in Ausnahmefällen teilgenommen hat.

Auf den von Ecolo seinerzeit unternommenen Vorstoß, zusammen mit ProDG eine gemeinsame Liste mit dem Spitzenkandidaten Erwin Schöpges zu bilden, ist ProDG nicht eingegangen.

Dorothea Schwall-Peters feiert Comeback

Grundsätzlich vertritt Lydia Klinkenberg die Meinung, dass es einer neuen Vision für Europa bedarf. Die EU leide unter einem Demokratiedefizit. Auch die Wirtschafts- und Währungsunion müsse neu erfunden werden. Auch das Pendeln der Parlamentarier zwischen Straßburg und Brüssel müsse ein Ende haben, weil zu kostenintensiv.

Die Ersatzkandidaten in lockerer Runde nach der Pressekonferenz. Es fehlt Mona Derwahl. Foto: OD

Die Ersatzkandidaten in lockerer Runde nach der Pressekonferenz. Es fehlt Mona Derwahl. Foto: OD

Bei der Vorstellung der Liste im „Jägerhof“ in Eupen waren mit Ausnahme von Mona Derwahl alle Europakandidaten der ProDG anwesend. Ein Comeback feiert Dorothea Schwall-Peters, die lange Zeit für die PDB bzw. die PJU-PDB dem Gemeinschaftsparlament angehörte. In den 90er Jahren kandidierte sie bereits für Europa.

Es fällt zudem auf, dass im „Europa-Team“ von ProDG gleich mehrere Selbstständige zu finden sind. So möchte sich Alain Kever als Leiter einer Spedition vor allem wegen der Grenzgängerproblematik im Europawahlkampf engagieren, und Lothar Hanf sagte frei nach dem früheren US-Präsidenten John F. Kennedy: „Ich bin ein Europäer!“.

Übrigens: Am Dienstag verbleiben bis zur Wahl noch genau zwei Monate. (cre)

26 Antworten auf “ProDG mit Lydia Klinkenberg für Europa: Kampf um Sitz in Straßburg ist „völlig offen“”

  1. Auf jeden Fall ist Frau Klinkenberg die fescheste Bewerberin. Das wird ihr sicherlich die eine oder andere Sympathiestimme einbringen.

    Über ihre politische Arbeit und ihre Visionen als mögliche EU-Parlamentarierin ist mir leider Nichts bekannt.

  2. Eastwind

    Gut finde ich an den Aussagen von Lydia Klinkenberg, dass in Zukunft der EU-Parlamentarier vom PDG mehr “ kontrolliert“ werden soll. Dass er möglichst an allen Plenarsitzungen des PDG teilnehmen soll, versteht sich von selbst. Mathieu Grosch durfte 20 Jahre machen, was er wollte.

  3. das muss man den Pro PDBisten schon lassen. Optimistisch sind sie. Die Wirtschaft und Währungsunion müsse neu erfunden werden. Hallooo, nicht neu erfunden; abgeschafft müsste sie werden! Diese Geldvernichtungsmaschine die einen blödsinnigen Erlass nach dem anderen verabschiedet wartet bestimmt auf die Kandidaten unsere AltPDBistischen Partei um reformiert zu werden.
    Und wenn schon unbedingt jemanden aus ihren Reihen dorthin geschickt werden sollte, warum denn nicht den Talsperrenschläger, der könnte sich wenigstens mit durchschlagenden Argumenten Gehör verschaffen :-)

  4. „Die Spitzenkandidatin legte bei der Vorstellung der Europaliste großen Wert auf die Feststellung, dass ProDG keine Partei sei, sondern eine freie Bürgerliste, in der jeder frei seine Meinung äußern kann.“ ProDG ist längst eine Partei wie jede andere.

  5. Jürgen Margraff

    Ich meine mich dunkel an eine Bewegung zu erinnern die ihre gesamte Kraft auf den PdG bündeln wollte – nix mit Verzetteln auf föderaler, regionaler oder provinzialer Ebene – nun wird’s noch ’n Stückchen größer

    • Spucknapf

      Die haben doch schon 2009 für Europa kandidiert, weil die DG da einen eigenen Wahlkreis hat. Damals war Mollers Spitzenkandidat. Einen Widerspruch mit heute kann ich da nicht erkennen. Ich finde es sogar konsequent , dass sie das ECOLO-Angebot abgelehnt haben, weil sie nicht an eine Partei gebunden werden wollen. Hätten sie das Angebot akzeptiert, hätten sie wirklich eine Chance gehabt. So nicht, glaube ich. Da reicht auch die fesche Kandidatin nicht.

  6. Was stört mich das Geschwätz von gestern!!!

    Laut Aussage wolte Pro DG(Doofes Gesülze) nur in der DG aktiv sein/bleiben.

    Wie beim Metzger: kann es auch ein bischen mehr sein?
    Die Gedanken sind frei.

  7. Europa braucht verlässliche Kandidaten, keine Cowboy-Lobbyisten und keine Parteilosen im Schwebezustand, sie sollten hier „tief verwurzelt“ und im EU-Parlament „breit vernetzt“ sein. Das macht dann für DG-ler die Wahl leichter.
    .

  8. Eins versteh ich nicht in diesem Forum: Hier wird gemeckert dass die Wände wackeln. An nichts und niemandem lässt man ein gutes Haar – schon gar nicht an den etablierten Parteien und Politikern. Kommt dann ein(e) neue(r), wird gleich wieder drauf gehackt und gemäkelt: Nicht verwurzelt, nicht vernetzt, nicht dies, nicht das….. Ja was wollt ihr denn? Soll alles bleiben wie es ist? Wenn ihr zufrieden seid, dann wählt mal wieder fleißig eure alten verwurzelten, vernetzten, amtsmüden, postengeilen, langarmigen Sesselpupser! Dann werdet ihr sehen was ihr davon habt! Nämlich gar nichts! Weil sich nichts ändern wird, weil ihr frischen Wind und neuen Ideen keine Chance gebt! Aber bitte hinterher nicht meckern!!

  9. Ideologie

    Auf die Frage des BRF Journalisten an Dorothea Schwall-Peters, ob sie das Herz noch immer links trage, antwortete diese „ja noch immer links“ und „sie freue sich, dass Lydia (Klinkenberg a.d.R.) glaubwürdig hat rüberbringen können, das diese Werte ihr auch wichtig sind“. Da scheinen sich der Pralinenverkäufer und Architekt doch verannt zu haben.

  10. Keine Teenies!

    Nee, nee…. lassen se das mal lieber den Arimont machen, Fräulein Klinkenberg. In Europa für die DG bei Null anfangen?! Dann setz ich lieber auf das entwickelte Grosch-CSP-EVP Netzwerk, das vorhanden ist!

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