Politik

PFF plädiert für „ein transparentes Europa, das die Bürger verstehen“ – Sacha Brandt Spitzenkandidat

Die Kandidaten der PFF für die Europawahl am 9. Juni ni 2024. V.l.n.r.: Nicole Enders, Verena Posch, Michael Heck, Sacha Brandt, Donovan Niessen und Daniel Dispas. Foto: PFF

Mit Sacha Brandt aus Kelmis als Spitzenkandidat bewirbt sich die PFF bei der Europawahl am 9. Juni, für die das Gebiet deutscher Sprache bekanntlich einen eigenen Wahlkreis bildet. Der 44-jährige Unternehmer ist Verkaufsmanager beim multinationalen Unternehmen Extrusion Europa – Norsk Hydro.

Erster Ersatzkandidat ist Donovan Niessen aus Eupen. Der 31-Jährige arbeitet seit einem Jahr als parlamentarischer Mitarbeiter für die PFF-Fraktion im PDG. Er war vor der letzten Europawahl von 2019 noch Sprecher von „Volt Ostbelgien“ und vertrat diese Bewegung auch bei einer Podiumsdiskussion im Kloster Heidberg zusammen mit dem Europaabgeordneten Pascal Arimont (CSP-EVP) und Vertretern von ProDG, PFF, Ecolo, SP und Vivant. Letztlich aber verzichtete „Volt“ auf eine Kandidatur bei der Europawahl wie auch bei der PDG-Wahl im Mai 2019.

Sacha Brandt aus Kelmis ist Spitzenkandidat der PFF bei der Europawahl am 9. Juni. Foto: PFF

Die nächsten Ersatzkandidaten der deutschsprachigen Liberalen sind Verena Posch (45) aus Burg-Reuland, Daniel Dispas (43) aus Eupen, Nicole Enders (62) aus Eupen, Michael Heck (28) aus Hepscheid und Yvonne Christmann (55) aus Hauset.

Für weitere Infos zu den Europa-Kandidaten der PFF siehe Link am Ende dieses Berichts.

„Die EU muss einfacher, verständlicher und transparenter gestaltet werden, gerade auch mit Blick auf die vielen großen Herausforderungen braucht es nicht weniger Europa, sondern ein besseres, effizienteres Europa und eine reformierte Europäische Union.“ Dies ist eine der zentralen Forderungen der Europakandidaten der PFF. Die Liberalen wollen mehr Transparenz und Rechenschaft bei politischen Entscheidungen und plädieren für eine Union, in der die Bürger wieder Lust auf Beteiligung bekommen und in der sie den Kommissionspräsidenten direkt über eine Direktwahl bestimmen können.

„Gleichzeitig wollen wir das Subsidiaritätsprinzip stärken. Dieses besagt, dass die EU nur Regelungen in jenen Bereichen treffen darf, die nicht besser auf regionaler oder EU-mitgliedstaatlicher Ebene geregelt werden können“, so die deutschsprachigen Liberalen.

Weitere Forderungen der PFF im Europawahlkampf sind eine Harmonisierung der Steuer- und Sozialgesetzgebungen sowie eine unabhängige und krisensichere Energiepolitik. „Hier plädieren wir neben dem Ausbau der erneuerbaren Energie auch auf neue Investitionen in die Kernforschung. Erst vor einigen Monaten hat Frankreich die Führung einer Atom-freundlichen Allianz innerhalb der EU übernommen, der sich auch Belgien angeschlossen hat. Das Ziel dieser Partnerschaft ist eindeutig: Die Stromerzeugung aus der nuklearen Produktion bis 2050 um 50 Prozent zu erhöhen, mit Hilfe neuer Reaktoren der vierten Generation und dem Kernkraftausbau durch sogenannte Mini-Reaktoren.“

06.09.2023, Belgien, Brüssel: Die Flaggen der europäischen Mitgliedstaaten wehen vor dem Gebäude des Europäischen Parlaments in Brüssel. Foto: Thomas Banneyer/dpa

Auch bei der Diplomanerkennung muss nach Meinung der Liberalen in der EU noch einiges verbessert, vereinfacht und entbürokratisiert werden. Die Anerkennung von Berufsqualifikationen, Hochschuldiplomen und diversen Kredits soll die Mobilität von Fachkräften innerhalb der EU erleichtern. „Es muss sichergestellt werden, dass Qualifikationen, die in einem Mitgliedsstaat erworben werden, auch in anderen EU-Ländern anerkannt werden.“

Für die PFF steht außer Frage, dass massive Investitionen in die europäische Infrastruktur erfolgen müssen, wenn wir eine intelligente und nachhaltige Mobilität zu einem fairen Preis ermöglichen wollen.
Und nicht zuletzt müsse Europa für seine eigene digitale und technologische Absicherung sorgen. Aktuell sei die EU in der Chipindustrie weitestgehend von Lieferanten aus Asien und den USA abhängig. Deshalb sei es wichtig, eigene Produktionsfilialen an Land zu ziehen. „Deswegen brauchen wir unbedingt eine Start-Up-Förderung nach US-amerikanischem Vorbild. Das bedeutet auch eine Aktivierung des privaten Beteiligungsmarktes, mit schlanken Steuermodellen und einer Förderung von Unternehmensgründungen, zum Beispiel in Form einer zeitlich begrenzten Kapitalbeteiligung in junge und innovative Betriebe.“ (cre)

Weitere Infos zu den Europakandidaten der PFF unter folgendem Link:

DIE EUROPAKANDIDATEN DER PFF

Zum Thema siehe auch folgenden Artikel auf OD:

16 Antworten auf “PFF plädiert für „ein transparentes Europa, das die Bürger verstehen“ – Sacha Brandt Spitzenkandidat”

  1. Neuer Besen?

    Neuling Sacha Brandt tritt zum ersten Mal an und klopft schon ultraliberale Sprüche wie kein Zweiter. Das kann er gerne tun, da seine Chancen gewählt zu werden, sowieso gleich Null sind. Dennoch muss man sich seine Forderungen nach einer „einfachen, verständlichen und transparenten Politik der EU“ auf der Zunge zergehen lassen. Die würde sich nämlich am besten sein Parteifreund Charles Michel hinter die Ohren schreiben.

    Die EU muss einfacher, verständlicher und transparenter gestaltet werden, gerade auch mit Blick auf die vielen großen Herausforderungen braucht es nicht weniger Europa, sondern ein besseres, effizienteres Europa und eine reformierte Europäische Union.“ Dies ist eine der zentralen Forderungen der Europakandidaten der PFF. Die Liberalen wollen mehr Transparenz und Rechenschaft bei politischen Entscheidungen und plädieren für eine Union, in der die Bürger wieder Lust auf Beteiligung bekommen und in der sie den Kommissionspräsidenten direkt über eine Direktwahl bestimmen können.

    • Neuer Besen?, „Kommissionspräsidenten direkt über eine Direktwahl“ und die Mitgliedstaaten müssen dann, was die EU beschließt, mittels ihrer Steuer-, Justiz- und Polizeibehörden umsetzen. Denn dieser Kommissionspräsident hat mehr moralisches Gewicht. Wird der Kommissionspräsident dann immer ein Deutscher? Charles de Gaulle war garnicht erfreut, dass Walter Hallstein wieder und wieder Kommissionspräsident wurde. Für mich muss der Kommssionspräsident durch den Rat bestimmt werden, weil die Mitgliedstatten die Suppe immer auslöffeln müssen.

    • Umweltschutz wäre sehr wichtig
      Klimaschutz ist eine Erfindung zum rechtfertigen von Steuern oder Verboten, eine Ersatzreligion für Unbedarfte
      Die soziale Hängematte muss strickt reformiert werden, oder denken sie wirklich, es könnten alle durch alimentiert werden

      • volkshochschule

        Der Sozialstaat ist das Aktienpaket der kleinen Leute dafür zahlen sie jeden Monat ein, um bei Krankheit und auch im Alter abgesichert zu sein. Wenn sie die soziale Marktwirtschaft aber als Hängematte ablehnen dann lassen sie sich in den USA nieder. Nur wundern sie sich nicht über die dortige Ungleichheit, die mittlerweile die Demokratie gefährdet.

    • Sacha Brandt

      Hallo.
      Umweltschutz spielt für mich eine sehr große Rolle. Der Unterschied ist das ich Innovation der puren Ideologie vorziehe.
      Ich bin seit Jahren damit beschäftigt die Dekarbonisierung der Aluminium Produktion voran zu treiben. Ich möchte anstatt zu verbieten technologische Lösungen. Wir arbeiten eng mit NGOs zusammen. Sie können ruhig meinen Namen googeln. Dort sehen sie wieviele Jahre ich das Thema mit Herzblut vorantreibe.
      https://brf.be/regional/1237130/

  2. Neuer Besen?

    Ich glaube, Sie verwechseln da was Herr Brandt. Sie mögen zwar erfolgreich in der Aluminiumbranche unterwegs sind und sich mit der Dekarbonisierung des problematischen Produkts beschäftigen, aber bei Ihrer Kandidatur geht es nicht um Greenwashing eines Rohstoffs mit einer katastrophalen Umweltbilanz (*), sondern um die Frage, was Sie als möglicher EU-Abgeordneter tatsächlich bewirken möchten. Für die Lobbyarbeit sind andere Leute zuständig. So würde mich z.B. interessieren, wie Sie zum Thema Erhalt der Biodiversität stehen. Oder ist für Sie grüne Ideologie?

    (*) Die Aluminiumproduktion der Industrie verursacht fast eine halbe Million Tonnen CO2. Das entspricht 2,5 % der gesamten C02-Emissionen weltweit.

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