32 Sportarten, rund 10.500 Athleten: Heute in einem Jahr (26. Juli 2024) starten die Olympischen Spiele in Paris. Während des gut zweiwöchigen Großereignisses werden Millionen von Sport-Fans in die französische Hauptstadt strömen. Paris rechnet laut Angaben eines Rathaus-Sprechers bis zum 11. August 2024 mit etwa zehn Millionen Besuchern.
Frankreich will die Olympischen Spiele 2024 in Paris zu einer spektakulären Show machen und sich als guter Gastgeber präsentieren. Genau ein Jahr vor dem Start laufen die Vorbereitungen auf Hochtouren.
Eine pompöse Eröffnungsfeier mitten auf der Seine, Triathlon im Herzen von Paris und ein umfangreiches Kulturprogramm – Frankreich will sich bei den Olympischen Spielen in einem Jahr von seiner besten Seite zeigen und hat sich dafür ordentlich etwas vorgenommen. Doch zuletzt machte das Land mit heftigen Protesten und Unruhen Schlagzeilen und das Olympia-Organisationskomitee geriet durch Durchsuchungen in den Fokus.
Wo also stehen die Vorbereitungen ein Jahr vor Beginn der Spiele am 26. Juli 2024 und was ist oder könnte noch zu einer Herausforderung werden? Ein Überblick:
– Organisation: Das Organisationsteam rund um Tony Estanguet sieht sich für die Spiele auf Kurs. „Ich bin sehr zufrieden mit der Art, in der wir voranschreiten“, sagt der Cheforganisator. Bei den großen Baustellen liege man im Zeitplan, auch beim Transport und der Sicherheit gehe es gut voran.
– Stimmung im Land: Olympia-Fieber sieht anders aus. Ein Jahr vor Beginn der Olympischen Spiele in Paris steht Frankreich der Kopf nach Inflation, Rentenprotesten und den jüngsten Unruhen im Land woanders. Doch es gibt sie auch, die Enthusiasten. Immerhin zwei Drittel der 6,8 Millionen verkauften Tickets sicherten sich die Franzosen. Und auch unter den Bewerbungen als Helfer an den Spielen mitzuwirken, dürften sie zahlreich sein. Übrigens: Wer noch eine Eintrittskarte für die Wettbewerbe ergattern will, hat dazu noch immer die Möglichkeit.
– Transport: Damit die Millionen an erwarteten Zuschauern und die Sportler und ihre Teams rechtzeitig an ihr Ziel kommen, setzen die Olympia-Organisatoren auf verschiedene Verkehrsmittel. Der öffentliche Nahverkehr wird zu den Spielen verstärkt, Pendelbusse sollen Metrolinien entlasten, eine Linie wird gerade noch verlängert. Zusätzliche Bootsverbindungen wird es auf der Seine geben.
Auf der Stadtautobahn wird eine Fahrspur für Sportler und Mitwirkende an den Spielen reserviert. Außerdem werden die Sportstätten mit speziell gestalteten Radwegen miteinander verbunden. An den Wettkampfstätten werden 10.000 temporäre Fahrradstellplätze geschaffen. Auch wird die Zahl der Leihfahrräder in Paris auf 15.000 erhöht. An den Flughäfen soll der Empfang und Service mit Blick auf die Spiele verbessert werden, kündigte das Verkehrsministerium an. Selbst elektrische Flugtaxis sollen zum Einsatz kommen.
– Sicherheitslage: Das Fiasko beim Champions-League-Finale im vergangenen Jahr bei Paris war für Frankreich mit Blick auf die Ausrichtung des Mega-Events Olympia mehr als unangenehm. Die Partie hatte mit mehr als einer halben Stunde Verspätung begonnen. Viele Fans kamen trotz Tickets nicht ins Stade de France. Die Polizei setzte Tränengas ein, mehr als 230 Menschen wurden verletzt. Einem unabhängigen Untersuchungsbericht zufolge ist aber die UEFA als Veranstalter hauptverantwortlich für die Organisationsfehler gewesen. Die Olympia-Organisatoren sehen sich beim Thema Sicherheit jedenfalls gut aufgestellt und das Event auch nicht durch Unruhen bedroht, wie sie erst vor wenigen Wochen in Frankreich tobten. Allerdings ist fraglich, wie die Spiele normal abgehalten werden könnten, sollte es im protestfreudigen Frankreich erneut so heftige Auseinandersetzungen geben, wie es sie etwa auch zeitweise am Rande der Rentenproteste gab.
– Nicht nur in Paris: Die Olympischen Spiele werden im kommenden Jahr nicht bloß in Frankreichs Hauptstadt und dem Großraum Paris ausgetragen. Die Fußballspiele werden in den Stadien von Bordeaux, Nantes, Lyon, Saint-Étienne, Nizza sowie Marseille organisiert, der Hafenstadt, in der auch das olympische Feuer eintrifft. Handball und Basketball gibt es in Lille, die Segelwettbewerbe in Marseille und die Surf-Wettbewerbe selbst auf Tahiti im Südpazifik.
– Tour de France: Weil die Spiele am 26. Juli 2024 beginnen, endet die Schlussetappe der Tour de France erstmals in ihrer 121-jährigen Geschichte nicht in Paris, sondern am 21. Juli in Nizza.
– Krach & Krisen: Im Zuge von Untersuchungen der französischen Finanzstaatsanwaltschaft gab es kürzlich Durchsuchungen am Sitz des Organisationskomitees für die Spiele in Paris. Es geht um den Verdacht der Vetternwirtschaft und Veruntreuung öffentlicher Gelder mit Blick auf vergebene Aufträge. Man kooperiere dabei mit den Ermittlern, sagte Organisationschef Estanguet. Im Mai reichte zudem die Chefin des französischen Olympiakomitees, Brigitte Henriques, ihren Rücktritt ein. Hinter den Kulissen war von Machtkämpfen innerhalb des Komitees die Rede.
– Teilnahme russischer Athleten: Über einen möglichen Ausschluss russischer Teilnehmer wegen Russlands Angriffskrieg auf die Ukraine ist noch nicht entschieden. Frankreichs Sportministerin Amélie Oudéa Castéra plädierte kürzlich dafür, sich mit einer Entscheidung Zeit zu lassen. Das Internationale Olympische Komitee (IOC) habe erklärt, dass es die Situation weiter beobachte und keinen Zeitplan für eine endgültige Entscheidung genannt. Estanguet sagte, dass die Entscheidung nicht beim Organisationsteam in Paris liege. (dpa/cre)
Ich hoffe für die Franzosen, dass die “ Benachteiligten und Vergessenen“ der Banlieus dann gut weggesperrt sein werden.
ich denke die kriegen alle Freikarten um die Ränge zu füllen. Es sieht doch nicht aus, wenn die Tribünen nur halb besetzt sind, weil keiner sich ein Ticket leisten kann.
Außerdem haben die alle Zeit weil sie ja nicht arbeiten.
@delegierter: Keiner kann sich ein Ticket leisten? Was ist das denn für ein Schwachsinn. Paris rechnet mit etwa zehn Millionen Besuchern. Schon jetzt sind für manche Veranstaltungen keine Tickets mehr zu bekommen. Aber das verstehen und glauben Frustrierte wie Sie sowieso nicht.
Ach stimmt in Paris ist Olympiade. Jetzt wissen wir den Grund warum die Racker Frankreich angezündet haben. Das war die olympische Fackel! Das Zeichen des Friedens und der Verbundenheit zwischen den Völkern Also alles halb so schlimm!
HINWEIS – Bürgerbefragung: Einwohner von Paris stimmen über eine Verdreifachung der Parkgebühren für SUV ab https://ostbelgiendirekt.be/buergerbefragung-paris-suv-374348
HINWEIS – Sterneköchin Ricarda Grommes aus St. Vith lässt bei Olympia in Paris Belgiens Gastronomie hochleben https://ostbelgiendirekt.be/ricarda-grommes-bei-olympia-in-paris-382315