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„No Love“: Deutsche Fußballfans boykottieren die WM – Spiel der DFB-Auswahl sahen weniger als 10 Millionen

16.11.2022, Rheinland-Pfalz, Mainz: Das WM-Studio von ARD und ZDF für die Fußball-Weltmeisterschaft in Katar auf dem Gelände des ZDF auf dem Mainzer Lerchenberg. Foto: Arne Dedert/dpa

Das ganze Theater um die „One Love“-Binde hat die Fußball-WM in Katar bei den deutschen Fußballfans noch unbeliebter gemacht, als sie es beim Auftakt am vergangenen Sonntag ohnehin schon war. Nach der 1:2-Pleite gegen Japan scheint sich in unserem Nachbarland eine Art „No Love“ breitzumachen.

Das erste Spiel der deutschen Fußball-Nationalmannschaft bei der umstrittenen WM in Katar hat im Schnitt weniger als zehn Millionen Interessierte an die Fernseher gelockt.

Bei der 1:2-Niederlage gegen Japan am frühen Mittwochnachmittag hatten 9,230 Millionen Zuschauer die ARD eingeschaltet, wie die AGF Videoforschung am Donnerstag errechnete. Das ergab einen Marktanteil von 59,7 Prozent.

22.11.2022, Katar, Al Rayyan: Ein Kameramann im Education City Stadion beim Spiel Dänemark-Tunesien. Foto: Mike Egerton/PA Wire/dpa

Bei der WM vor vier Jahren in Russland hatten das Erste und das ZDF in den drei Gruppenspielen des DFB-Teams im Schnitt jeweils mehr als 25 Millionen Menschen erreicht, die Marktanteile lagen zwischen 76,3 und 87,4 Prozent.

Die anderen Spiele des Mittwochs ohne deutsche Beteiligung blieben jeweils deutlich unter der Fünf-Millionen-Grenze. Die Abendpartie Belgien gegen Kanada (1:0) kam nur auf 4,333 Zuschauerinnen und Zuschauern (16,8 Prozent). Das Spiel der beiden deutschen Gruppengegner Spanien und Costa Rica (7:0) blieb mit 3,890 Millionen Menschen (21,9 Prozent) sogar unter vier Millionen.

Damit setzte sich der Negativ-Trend aus den ersten drei Tagen der umstrittenen WM in dem Wüsten-Staat fort. Am Sonntag, Montag und Dienstag hatte das ZDF aus Katar übertragen.

Das Interesse ist deutlich geringer als bei der WM 2018 in Russland. Der Durchschnitt der Vorrunden-Spiele vor vier Jahren lag bei den ARD- und ZDF-Übertragungen bei über neun Millionen. (dpa/cre)

Zum Thema siehe auch folgende Artikel auf OD:

13 Antworten auf “„No Love“: Deutsche Fußballfans boykottieren die WM – Spiel der DFB-Auswahl sahen weniger als 10 Millionen”

    • Walter Keutgen

      Eifel-er: So ist es, am 2.12.2010 bekannt gegeben: https://de.wikipedia.org/wiki/Fu%C3%9Fball-Weltmeisterschaft_2022#Vergabe.

      Gleichgeschlechtliche Ehe gesetzlich in Kraft getreten, laut Wikipedia (https://de.wikipedia.org/wiki/Gleichgeschlechtliche_Ehe):

      Vor 1.12.2010:
      Niederlande (2001), Belgien (2003), Spanien, Kanada (2005), Südafrika (2006), Norwegen, Schweden (2009), Portugal, Island Argentinien (2010).

      Nach 1.12.2010:
      Dänemark (2012), Brasilien, Frankreich, Uruguay, Neuseeland (2013), Luxemburg, USA, Irland (2015), Kolumbien (2016), Finnland, Malta, Deutschland (2017), Australien (2018), Österreich, Taiwan (2019), Großbritannien, Costa Rica (2020), Chile, Schweiz, Slowenien, Andorra, Kuba (2022).

      Zumindest hat die LBGT-Bewegung mit der späten Brandmarkung dieser Weltmeisterschaft stark gepunktet. Vielleicht war das 2010 nur eine Pressenotiz wert.

      Was die Arbeitsbedingungen angeht, schauen wir uns einmal die Nachbarstaaten an. Da ist doch viel gebaut worden, und zwar anderes als Fußballstadien. Auch da profitieren die Kritiker von der WM.

  1. Robin Wood

    Immerhin doch noch 60%. Vielleicht möchten die Fussballfans keine Diskussion über Armbinden führen, sondern über Strategien beim Spielen.
    Es bestätigt auf jeden Fall, dass die Medien die Menschen in ihrer Wahrnehmung beeinflussen. Das sollte uns schon zu denken geben…

  2. Katar 2022

    Das Deutschland Spiel um 14.00 hätte in der Regel 80 % Markanteil erreicht.
    Waren aber nur 60 % und 9 Mio.
    Dies bedeutet dass zu dieser Zeit 15 Mio. fern sahen. Bei 80% wären 12 Mio. auf das Match entfallen. Somit haben beim erstenDeutschland Spiel tatsächlich 3 Millionen das Spiel boykottiert.
    Bei den Abendspielen der ersten Gruppen Spiele sieht es allerdings schlechter aus, da kann man sagen dass 4-5 Mio. weniger dabei sind. Auffallend ist allerdings dass die beiden führenden Sender jetzt im Herbst als Kontrastprogramm mehr Erstausstrahlungen als Wiederholungen bringen. Bei einer Sommer WM werden doch nur alte Kamellen wiederholt.

  3. Die Wahrheit

    Ich frage mich immer, wer diese Daten ermittelt. Man kann die Zahl 10 Millionen oder 20 Millionen genauso so schnell sagen. Es ist doch, egal, keiner der es kontrolliert. Oder haben sie es kontrolliert????
    Mit 10 Millionen will man angeblich weiß.machen, dass das Volk die Spiele boykottiert. Alles Schwachsinn.!!!Komisch, fast jeder Deutsche weiß aber, dass Deutschland verloren hat und nicht klug gespielt hat.

  4. Dummer Fußballer

    Eine dumme Bemerkungen eines nicht wirklich klugen Fußballers. Mit Millionen auf dem Konto und seit Jahren ohne überzeugende Leistung darf man sich dumme Sprüche scheinbar leisten.

  5. Der kleine Belgier

    das weniger Zuschauer die WM verfolgen kann doch auch ganz einfach
    an den Übertragungs-Zeiten liegen.
    Bei den heutigen Zeiten kann man nicht einfach frei nehmen, sondern muss
    für die stark erhöhten Lebenskosten seinen Job sichern.

    Oder, da auch alle die Leistung der Deutschen Nationalmannschaft kennen und wissen,
    dass diese kaum eine Chance auf den Titel haben, weniger Interesse.

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