Sport ist gesund, das ist wohl jedem klar. Trotzdem bewegen sich die Menschen in der EU bei Weitem nicht so viel wie sie sollten. Das hat Folgen.
Die Menschen in der EU bewegen sich nach Angaben der Industriestaatenorganisation OECD nicht ausreichend. Laut einer Studie der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) erreiche mehr als ein Drittel der Menschen nicht die von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfohlene Maßgabe für Bewegung, teilte die OECD in Paris mit.
Die WHO empfiehlt pro Woche circa 150 Minuten moderat-intensives Training. Würde sich daran jeder halten, könnten nach Angaben der OECD in der EU mehr als 10 000 vorzeitige Todesfälle pro Jahr verhindert werden. Die durchschnittliche Lebenserwartung der gesamten EU-Bevölkerung könnte um knapp zwei Monate verlängert werden, so die OECD.
Regelmäßige Bewegung ist demnach eines der wichtigsten Dinge, die man für Körper und Geist tun kann. Sport kann unter anderem Diabetes, oder bestimmte Krebsformen vorbeugen. Allein 3,5 Millionen Depressionen und 3,8 Millionen Herz-Kreislauf-Erkrankungen könnten bis 2050 verhindert werden, wenn die Menschen 150 Minuten pro Woche trainierten, ergab die Studie.
Durchschnittlich treiben den Angaben zufolge allerdings nur vier von zehn Menschen regelmäßig Sport. Die Unterschiede zwischen den Ländern sind aber groß: Während in Finnland zwei Drittel der Erwachsenen regelmäßig Sport machen, sind es in anderen Ländern nur einer von fünf. Andere Studien ergeben ein ähnliches Bild: Laut einer Eurobarometer-Umfrage von 2022 treiben 45 Prozent der EU-Bürger gar keinen Sport.
Frauen trainieren den Angaben zufolge weniger als Männer, vor allem bei jüngeren Menschen ist das deutlich sichtbar: In der Altersgruppe der 15- bis 24-Jährigen machen 73 Prozent der Männer mindestens einmal pro Woche Sport, aber nur 58 Prozent der Frauen.
Eine weiterer Faktor, der entscheidet, wie viel man sich bewegt, ist der OECD zufolge das Einkommen: Bei Menschen, die sich selbst der Arbeiterklasse zuordnen, gaben nur 24 Prozent an, regelmäßig zu trainieren. In oberen Einkommensschichten liegt der Wert dagegen bei 51 Prozent.
Die Corona-Pandemie habe mit Lockdowns und Ausgangsbeschränkungen den Zustand noch verschärft, teilte die OECD mit. In beinahe allen EU-Ländern habe sich durch die Pandemie die körperliche Aktivität deutlich verringert.
Aber nicht nur für die eigene Gesundheit, sondern auch für die Staatskassen hätte mehr Bewegung Vorteile: Hielte sich jeder an die Empfehlungen der WHO für mehr Bewegung, könnten durchschnittlich 0,6 Prozent der Gesundheitsausgaben eingespart werden. (dpa)
150 Minuten moderat-intensives Training, die hier empfohlen werden um gesund zu bleiben, sind totaler Quatsch. Meine Mutter erfreut sich mit ihren 93 Jahren bester Gesundheit und das, obwohl sie nicht mal weiß, wie das Wort Sport geschrieben wird. Ihr „Geheimtipp“: Normale Bewegung, gesund essen, nicht rauchen und kein Alkohol. Wer diese Lebensweise beherzigt, wird in der Regel uralt und das, ohne sich mit Sport zu quälen.
Logisch, und das bisschen Haushalt – sagt mein Mann – hat ihre Mutter sicher auf Trab gehalten.
Nicht nur der Haushalt hielt sie auf Trapp, auch die Kinder, Enkelkinder und die Urenkel. Außerdem besaß sie nie einen Führerschein und ging demnach immer zu Fuß ins Dorf, um einzukaufen oder die Kinder zur Schule zu bringen. Ein teures Abonnement im Fitnesszentrum hatte sie also nie nötig, um fit zu bleiben.