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Rote Teufel: Preud’homme als möglicher Nachfolger von Tedesco kontaktiert? Fußballverband dementiert

22.06.2024, Nordrhein-Westfalen, Köln: Belgiens Trainer Domenico Tedesco. Foto: Marius Becker/dpa

Der belgische Fußballverband soll Kontakt mit Michel Preud’homme aufgenommen haben, um den ehemaligen Meistertrainer von Standard Lüttich und dem FC Brügge zu fragen, ob er möglicherweise Interesse habe, Nachfolger von Domenico Tedesco als Coach der belgischen Fußball-Nationalmannschaft zu werden, falls der bis 2026 laufende Vertrag mit dem Deutsch-Italiener vorzeitig aufgelöst wird.

Eine diesbezügliche Meldung des Fernsehsenders RTBF hatte am Montagabend für Wirbel gesorgt. Am Dienstag hat der belgische Fußballverband die Meldung dementiert und durchblicken lassen, dass eine Entscheidung über die Zukunft des Deutsch-Italieners als Coach der Roten Teufel nicht vor 2025 getroffen werde.

Tedesco wird zwar nicht am Freitag an der Gruppenauslosung für die Qualifikation zur Fußball-WM 2026 in den USA, Mexiko und Kanada teilnehmen, aber aus Verbandskreisen verlautete, seine Abwesenheit sei keineswegs ein Zeichen dafür, dass er nicht mehr im März Belgiens Nationaltrainer sei.

Michel Preud’homme in seiner Zeit als Trainer des FC Brügge,mit dem er 2016 Landesmeister wurde. Foto: Shutterstock

Im März 2025 finden die beiden Playoff-Spiele gegen die Ukraine um den Verbleib in der A-Liga der Nations League statt. Dem Fußballverband ist sehr daran gelegen, weiter der A-Liga anzugehören, weil die Roten Teufel dann alle zwei Jahre die Möglichkeit haben, sich mit den stärksten europäischen Fußball-Nationalmannschaften zu messen. Im Juni 2025 beginnt die WM-Qualifikation.

Es gilt als wahrscheinlich, dass dann nicht mehr Tedesco der Coach der belgischen Fußball-Nationalmannschaft sein wird. Nach den miserablen Ergebnissen bei der EM und in der Nations League ist Tedesco kaum noch zu halten, wie auch alle Umfragen zeigen, die seitdem in Belgien durchgeführt wurden. Allenfalls die Scheu der Verbandsverantwortlichen vor der im Fall einer vorzeitigen Auflösung von Tedescos Vertrag fälligen Abfindung könnte den 39-Jährigen im Amt halten. Auf der anderen Seite hätte ein Scheitern in der Qualifikation für die WM 2026 noch schlimmere finanzielle Folgen für die Union Belge.

Viel erwartet man von Vincent Mannaert, dem ehemaligen Manager des FC Brügge, der zusammen mit Bart Verhaeghe „Blauw en Zwart“ zu dem gemacht hat, was der FC Brügge heute ist, bevor private und andere Probleme zum Aus für Mannaert beim 19-maligen belgischen Landesmeister führten.

05.06.2024, Belgien, Brüssel: Die neue Generation.Torhüter Koen Casteels (hinten l-r), Wout Faes, Amadou Onana Thomas Meunier, Zeno Debast, und Arthur Vermeeren (vorne l-r), Maxim De Cuyper, Kevin De Bruyne, Johan Bakayoko, Lois Openda und Yannick Carrasco. Foto: Virginie Lefour/Belga/dpa

Ursprünglich wäre Mannaert gerne CEO des Fußball-Verbandes geworden, doch dagegen formierte sich Widerstand. Gefragt war er aber als Sportdirektor, der er seit dem 1. Dezember offiziell ist.

Mannaert unterhält exzellente Kontakte zu Michel Preud’homme, der sich inzwischen in den Ruhestand zurückgezogen hat und die meiste Zeit auf Teneriffa beim Golfen und anderen schönen Dingen des Lebens verbringt. Insofern kam die Nachricht, dass Mannaert Kontakt mit dem Welttorhüter von 1994 aufgenommen habe, nicht überraschend.

Die Frage ist eher, ob Preud’homme noch Lust hat, sein angenehmes Leben auf den Kanaren aufzugeben, um sich in ein Abenteuer mit den Roten Teufeln zu stürzen, zumal die Nationalspieler von heute größtenteils nicht mehr die von 2016 sind, als er darauf gehofft hatte, Nationalcoach zu werden, der Verband sich aber für den Spanier Roberto Martinez entschied, mit dem Belgien zwei Jahre später bei der WM in Russland Dritter wurde.

Für Ex-Nationalspieler Philippe Albert wäre Preud’homme jedenfalls eine tolle Wahl als Trainer der Roten Teufel: „Jemand, der den Titel nach 25 Jahren zum Standard oder nach 11 Jahren zum FC Brügge zurückgebracht hat, kann nur eine gute Wahl sein.“ (cre)

Zum Thema siehe auch folgenden Artikel auf OD:

4 Antworten auf “Rote Teufel: Preud’homme als möglicher Nachfolger von Tedesco kontaktiert? Fußballverband dementiert”

  1. Peter Müller

    Mannaert unterhält exzellente Kontakte zu Michel Preud’homme, der sich inzwischen in den Ruhestand zurückgezogen hat und die meiste Zeit auf Teneriffa beim Golfen und anderen schönen Dingen des Lebens verbringt. Hahaha, wenn man anders nichts hat. ich kenne noch ein Paar Trainer die in Rente sind.

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