Wenn du es in Italien als Fußballprofi auf die Titelseite der „Gazzetta dello Sport“ schaffst, dann hast du entweder Mist gebaut oder eine außergewöhnliche Leistung vollbracht. Letzteres trifft zweifellos auf Charles De Ketelaere zu. Der belgische Nationalspieler ist inzwischen in Italien einer der Superstars.
Vor zwei Jahren wechselte der heute 23-jährige Mittelfeldspieler vom FC Brügge für 35 Millionen Euro zum AC Mailand. Sein erstes Jahr in Italien war leider ein Flop. Dennoch bekam der Belgier eine zweite Chance: Der AC Milan lieh ihn an Atalanta Bergamo aus, wo De Ketelaere schnell Fuß fasste.
Mit Bergamo gewann De Ketelaere die Europa League, und am Ende der Saison 2023/2024 zog Atalanta die Kaufoption. CDK wechselte damit definitiv nach Bergamo.
Dort genoss De Ketelaere sofort die Unterstützung von Trainer Gian Piero Gasperini, der dafür sorgte, dass De Ketelaeres Muskulatur gestärkt wurde. Hilfreich waren zudem die eher familiäre Atmosphäre bei Atalanta und das große Vertrauen, das Gasperini in CDK hatte.
In dieser Saison ist De Ketelaere regelrecht explodiert. In 24 Begegnungen brachte er es auf 10 Treffer und 9 Torvorlagen. Und Atalanta ist derzeit Tabellenführer der Serie A, mischt auch noch in der Champions League und im Pokal (Coppa Italia) mit.
Die bisher beste Leistung vollbrachte CDK in der Champions League, als er bei den Young Boys Bern in nur einem Spiel zwei Treffer und drei Assists schaffte.
Von der Gazzetta dello Sport auf Charles De Ketelaere angesorochen, war der ehemalige Erfolgstrainer des AC Mailand, Arrigo Sacchi, keineswegs überrascht von der Explosion des ehemaligen Spielers des Brügge.
„Paolo Maldini hatte es richtig gesehen, er wollte De Ketelaere unbedingt beim AC Milan haben und sah ihn als potenziellen Champion. Bei Ausländern muss man immer Geduld haben. Aber in Italien wird immer das Beste von ihnen verlangt, ohne ihnen die Zeit zu geben, sich zu integrieren.“
Jetzt fehlt nur noch der Durchbruch als belgischer Nationalspieler. Unter Domenico Tedesco bekam der 23-Jährige viel zu selten eine Bewährungschance. Ein Grund mehr, darauf zu hoffen, dass es in Kürze zu einem Wechsel auf der Trainerbank der Roten Teufel kommt. Der neue Sportdirektor Vincent Mannaert kennt jedenfalls De Ketelaere sehr gut, denn er war Manager des FC Brügge, als CDK Stammspieler von „Blau en Zwart“ wurde. (cre)
Bravissimo, Charles!