Politik

De Wevers N-VA könnte auch im Süden des Landes antreten: „Wallonen müssen von PS befreit werden“

Bart De Wever, Vorsitzender der N-VA und Bürgermeister von Antwerpen. Foto: Dirk Waem/BELGA/dpa

Die N-VA hat einen neuen Plan: Sie will jetzt auch in der Wallonie Fuß fassen. „Wir wollen unsere Vision des Konföderalismus in den Wahlkampf in Wallonien einbringen und sie dort zu einer öffentlichen Debatte machen“, erklärt Bart De Wever mit Blick auf die nächsten Wahlen. Wie will er das anstellen? Und vor allem mit wem?

Bart De Wever ist bereit, alles zu tun, um die Herrschaft der Linken in der Wallonie zu beenden. Und er ist sogar bereit, sich im Süden des Landes zu engagieren, um sein Ziel zu erreichen.

„Ich bin zutiefst davon überzeugt, dass der Konföderalismus der einzige Weg ist, um eine allzu linke Regierungsführung in der Wallonie loszuwerden. Letztere ist für die Flamen schädlich. Aber auch die Wallonen müssen das erkennen“, argumentiert Bart De Wever in einem langen Interview mit der Tageszeitung Het Laatste Nieuws. „Aus diesem Grund erwägen wir ernsthaft, in der Wallonie eigene Listen aufzustellen“, kündigt er weiter an.

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„Es ist nicht meine Absicht, dort durchzubrechen. (…) Sie müssen von der PS befreit werden. Das ist klassischer Sozialismus mit einem dritten Zahler, dem Flamen. Das ist die Wahrheit, die nicht ausgesprochen wird. Wir müssen die Transferleistungen abschaffen. Das derzeitige System hält uns arm“, betont der Bürgermeister von Antwerpen auch am Sonntag in der VRT-Fernsehsendung „Der Zevende Dag“.

Beabsichtigt De Wever, die Marke N-VA in ihrer jetzigen Form auf der wallonischen Seite zu verkaufen oder eine Art Schwesterpartei im Süden des Landes zu gründen? Der Vorsitzende der flämischen Nationalisten hat sich diesbezüglich noch nicht entschieden.

„Das Wichtigste ist, dass wir damit beginnen, unsere Vision zu erläutern. In welcher Form, das bleibt abzuwarten“, so De Wever, der hinzufügt: „Ich habe nichts gegen Transfers. Die Wallonen sind meine Nachbarn und ich habe ein Interesse daran, dass es ihnen auch gut geht. Aber Geld auszugeben, um sie arm zu halten, das macht keinen Sinn. Und genau das muss man der Wallonie direkt erklären. Ansonsten wird es dort nie auf die Titelseiten der Medien kommen und das Thema wird nie Gegenstand einer öffentlichen Debatte sein.“ (cre)

38 Antworten auf “De Wevers N-VA könnte auch im Süden des Landes antreten: „Wallonen müssen von PS befreit werden“”

  1. Frankenbernd

    Ohne die Transfers aus dem Norden gehen in der Wallonie in 6 Wochen die Lichter aus. Keine Renten (auch nicht in der DG) etc. Und da soll sich ein Wallone finden der den Ast absaegt auf dem er sitzt?

  2. Frankenbernd

    @yes,
    Ja ich stimme zu , die Wallonie braucht eine Alternative zur PS und den sogenannte „Ex Christdemokraten gewandelt zu Humanisten“. Die schieben sich gegenseitig den Ball zu, passieren tut in der Wallonie wenig, man vergleiche mal mit dem Ruhrgebiet, das auch immer noch im Strukturwandelt steckt, aber schon soviel weiter ist. Sprachen lernen waere auch mal was fuer den gemeinen Wallonen, dann koennte man auch in Flandern oder Bruessel Arbeit finden. Kaum jemand lernt Franzoesisch und wenn dann nicht verhandlungsicher. Von Englisch ganz zu schweigen. Und sowas in 2023

  3. Eine Rolle die eigentlich der MR zukommen sollte! Bouchez ist der richtige Mann dafür, er muss nur noch klarer Kante zeigen und nicht um jeden Preis mit regieren wollen. Das ist natürlich keine leichte Aufgabe gegen die linke Mehrheit in der Wallonie, aktuell PS (23), ECOLO (12), PTB (10), anzutreten. In einer Regierung, zusammen mit PS und ECOLO, kann die MR nur verlieren – siehe FDP in Deutschland.

    • Piersoul Rudi

      @Nachgefragt (03/12/2023 19:51);
      Ja, zwar ein Flame aber ein echter Belgier!!!
      Kann man das auch von unser „Ministre des affaires Étrangères“, Hadja Lahbib sagen???
      Belgischen Pass ist nicht egal an Belgier sein…sieht man jeden Tag in der Öffentlichkeit…

  4. Bitte auch in Ostbelgien diese Alternative schaffen! Weichgespülte Dauerpöstchenjäger, Soziklüngeler, Ökonulpen mit „Talsperre halbvoll Vetreter“ in Namur und – unterm Strich – eine nicht wirklich bessere und ernstzunehmende Opposition , da wäre eine regierungserfahrene flämische Variante wünschenswert… insbesondere auf nationaler und regionaler Ebene müsste man NVA wählen können, auch in der DG!

  5. Der ganze regionale Firlefanz trägt Belgien mit und mit zu Grabe.
    Je kleiner das Gebiet ist, desto unnötiger werden Zuständigkeiten, die nur national und geschlossen getroffen werden können.

  6. Rechter Sumpf

    Mal wieder passende Kommentar die verdeutlichen, dass OD die Bühne rechter Rhetorik-Populisten ist. Ich schätze, dass 90% der sich hier Tummelnden wohl AFD wählen würden, mit Höcke als Identifikationsfigur.

  7. Krisenmanagement

    Mogelpackung de Wever: Die NVA ist in der jetzigen Form für mich nicht wählbar. Sorry Leute Jan Jambon (NVA) hat bei dem Zirkus der letzten Jahre mitgemacht. Vertrauen tendiert gegen Null. Bevor ihr Jan Jambon wählt, macht euch mal die Mühe, wie es teilweise in Antwerpen aussieht und dann könnt ihr entscheiden. Es wäre zwar für die Wallonie gut, wenn noch ein politisches Gewicht auf die Bühne käme, um den Sozialismus einzudämmen, aber verwirklicht die NVA das wirklich. Wie soll eigentlich die Partei in der Wallonie heissen?

    • Walter Keutgen

      Krisenmanagement, in der Tat. De Wever Vorsitzender der N-VA und Bürgermeister von Antwerpen. Jambon war von 2014 bis 2018 Vizepremierminister und Innenminister in der Regierung Michel I und ist seit 2019 Ministerpräsident von Flandern.

    • Piersoul Rudi

      @ Krisenmanagement(04/12/2023 16:54);
      Zu ihren Satz;
      …macht euch mal die Mühe, wie es teilweise in Antwerpen aussieht und dann könnt ihr entscheiden…

      Tscha Herr/Frau Krisenmanagement, waren sie schon mal in Liège(Lüttich), Charleroi oder Mons…in die PS geführten Städten, und das nicht nur Nachts???
      Wenn nicht, dann gehen Sie mal, allerdings Augen und Ohren weit geöffnet damit sie alles mitkriegen können was das passiert, und sich, rechtseitig, in Sicherheit bringen können…
      …Und oder wie die Obrigkeiten darauf reagieren bzw. sich die Mühe geben für Sicherheit und gefahrloses Zusammenleben zu sorgen.
      MfG.

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