Eine große Dame des italienischen Chanson ist gestorben. Milva, bekannt für ihre feuerroten Haare, kam aus kleinen Verhältnissen und hatte es auf die große Bühne geschafft.
Die italienische Schlager- und Chansonsängerin Milva ist tot. Das bestätigte ihre Sekretärin Edith Meier am Samstag der Deutschen Presse-Agentur. „La Rossa“, wie Maria Ilva Biolcati in Italien wegen ihrer roten Haare auch genannt wurde, starb demnach am Freitagabend im Alter von 81 Jahren in Mailand.
Zuletzt hatte sie mit ihrer Vertrauten und Sekretärin Edith mitten im Zentrum Mailands gewohnt. „Milva war eine der stärksten Interpretinnen des italienischen Chanson“, teilte Italiens Kulturminister Dario Franceschini am Samstag mit. Auf internationalen Bühnen sei sie erfolgreich geworden und habe den Namen ihres Landes hoch gehalten.
In Deutschland war sie unter anderem für ihren Song „Hurra, wir leben noch“ und Auftritten wie an der Deutschen Oper in Berlin bekannt.
Maria Ilva Biolcati kam am 17. Juli 1939 als Tochter einer Schneiderin und eines Fischers in dem kleinen Ort Goro an der Adriaküste zur Welt. Doch sie musste früh mitanpacken und Geld für die Familie verdienen, als ihr Vater seinen Besitz verlor. Sie zog nach Bologna, nahm an einem Gesangswettbewerb teil und erhielt eine Gesangs- und Schauspielausbildung. Sie nahm Dutzende Alben auf, sang auf Tourneen und auf Theaterbühnen. Fast 20 Mal trat sie bei Italiens bedeutendstem Schlagerfestival in Sanremo auf – allerdings gewann sie nie.
Vom Schlagerstar schaffte sie den Sprung zur anerkannten Interpretin von Bertolt Brecht. Am Mailänder Piccolo Teatro war sie unter der Regie von Giorgio Strehler die Seeräuberjenny in der „Dreigroschenoper“.
2010 verließ sie die Bühne. In einem Brief, gepostet auf Facebook, teilte sie ihr Karriereende mit. In einem Fernsehinterview hatte sie im gleichen Jahr von gesundheitlichen Problemen gesprochen, die sie davon abhielten, weiter aufzutreten. (dpa)
Nachfolgendes VIDEO zeigt Milva bei einem Bühnenauftritt 1984 mit ihm Song „Hurra, wir leben noch“:
Der Text von diesem Lied passt perfekt auf die heutige- nein eigentlich auf jede-Zeit!