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Medikamente werden in Europa knapp – Ärzte fordern eine internationale Lösung – Auch in der DG ein Thema

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Oft kommen Pillen und Impfstoffe aus Ländern wie China und Indien – wenn sie überhaupt kommen. Lieferengpässe machen Ärzten und Apothekern zunehmend Sorgen. Und manche Patienten werden schon unruhig, wenn sich dann die Farbe ihrer Pille ändert. Der Medikamentenmangel ist in der DG schon länger ein Thema.

Immer häufiger werden wichtige Arzneimittel knapp, sind nur schwer oder gar nicht zu bekommen. Die Engpässe bei der Beschaffung von Medikamenten hätten sich in den vergangenen zehn Jahren verschärft – erst in den USA und zunehmend auch in Europa, sagte Wolf-Dieter Ludwig von der Europäischen Arzneimittel-Agentur (EMA) in Brüssel. Das verursache psychischen Stress bei den Patienten und führe zu Fehlern in der Medikation sowie deutlich höheren Kosten für alternative Arzneien.

Experten sind sich einig, dass das Problem des Medikamentenmangels nur international gelöst werden kann. Foto: Pixabay

Ärzte fordern deshalb internationale Lösungen. Der stockende Nachschub bei lebenswichtigen Medikamenten sei kein nationales oder europäisches, sondern ein weltweites Problem, sagte Frank Ulrich Montgomery von der Europäischen Ärztevereinigung. Europa müsse die Führung bei der Suche nach Lösungen übernehmen.

„Es betrifft uns in unserer täglichen Arbeit“, erklärte Stephan Hofmeister vom Vorstand der Kassenärztlichen Vereinigung (KBV), die zusammen mit der Bundesärztekammer zu der Diskussion in Brüssel eingeladen hatte. Ärzte müssten ihren Patienten erklären, warum sie die Medikation veränderten: „Das kostet Zeit, die in unserer Arbeit sehr wertvoll ist.“ Mehrere Teilnehmer der Runde betonten, die Engpässe untergrüben das Vertrauen der Patienten in die Behandlung.

Schon wenn sich die Farbe der Pille ändere, sei das für manche Patienten nur schwer zu akzeptieren, sagte Direktor Andrzej Rys von der Generaldirektion Gesundheit der EU-Kommission. Auch Rys verlangte: „Wir brauchen globale Lösungen für ein globales Problem.“

Nicht nur der Preis sollte eine Rolle spielen

Aus Sicht der Fachleute sind komplexe Lieferketten für einen Teil der Schwierigkeiten verantwortlich. Diogo Piedade vom Generika-Herstellerverband Medicines for Europe sprach von einer einseitigen Fixierung auf den Preis, die Folgen habe: „Die Hersteller ziehen sich von verschiedenen Märkten zurück.“ Das wirkt sich auf das Angebot der Apotheken aus, wenn die Generika-Hersteller 70 Prozent der verschriebenen Medikamente liefern, wie Piedade sagte. Seine Forderung: „Nicht nur der Preis sollte eine Rolle spielen.“

Medikamente liegen in den Regalen eines Kommissionierautomaten einer Apotheke. Lieferengpässe für gängige Arzneimittel müssen nach Auffassung europäischer Ärzte und Medizinexperten auf internationaler Ebene gelöst werden. Foto: Daniel Reinhardt/dpa

Dem hielt die geschäftsführende Direktorin des Internationalen Dachverbands der Krankenkassen, Sibylle Reichert, entgegen, dass die Preise für Medikamente in den vergangenen Jahrzehnten stetig gestiegen seien – „vor allem für neue Therapien“. Arzneimittel sollten jedoch für jeden Patienten erreichbar und bezahlbar sein.

Der EMA-Experte Ludwig verwies darauf, dass von den Engpässen oft ganz grundlegende, bewährte und keinesfalls teure Krebsmedikamente betroffen seien. Ähnliches gelte für Antibiotika, sagte der deutsche christdemokratische Europaabgeordnete Peter Liese, der von einem „wirklich ernsten Problem“ sprach.

Auch wegen des Kostendrucks lassen viele Pharmahersteller ihre Pillen, Impfstoffe und anderen Arzneien in Fernost herstellen. Die EU diskutiere deshalb mit China und Indien über eine verlässliche Versorgung mit Medikamenten in hoher Qualität, sagte der Kommissionsfachmann Rys. Eine Option sei auch, die Produktion nach Europa zurückzuholen. Da stelle sich jedoch die Frage, wie man die Industrie zu diesem Schritt bewegen könne.

„Bringt die pharmazeutische Produktion zurück nach Europa“, forderte auch Präsident Klaus Reinhardt von der Bundesärztekammer. Dann wären nicht nur die Lieferwege kürzer. Eine europäische Autarkie bei der Versorgung sei jedoch kein Allheilmittel, meinte der Ärztevertreter Montgomery. Fiele dann – etwa nach einem Fabrikbrand – die Produktion eines Impfstoffs aus, hätte das monatelange Folgen. Nötig seien deshalb Abkommen mit produzierenden Ländern.

Interpellation der CSP zum Thema wurde abgelehnt

Die Problematik des Medikamentenmangels ist nicht neu. Schon Anfang September 2019 war er in der DG ein Thema. Die CSP-Abgeordnete Jolyn Huppertz wollte im Parlament der DG bezüglich des Medikamentenmangels DG-Gesundheitsminister Antonios Antoniadis (SP) interpellieren, doch erhielt die Politikerin aus Kelmis eine Absage von Parlamentspräsident Karl-Heinz Lambertz (SP).

Die CSP-Abgeordnete Jolyn Huppertz wollte im September 2019 zum Thema „Medikamentenmangel“ DG-Minister Antonios Antoniadis (SP) interpellieren. Foto: CSP

„Einige Apotheken der DG haben mich kontaktiert und auf das Problem des Mangels an Medikamenten hingewiesen“, erklärte Huppertz damals. „Als gewählte Volksvertreterin sehe ich es als meine Pflicht, dies mit dem zuständigen Minister und den Kollegen der anderen Fraktionen im Parlament zur Sprache zu bringen.“

Die eingereichten Fragen zielten laut CSP-Fraktion vor allem darauf ab, den zuständigen Minister mit dem Thema zu konfrontieren und zu untersuchen, wie die Situation in den Apotheken Ostbelgiens bzw. in den Medikamentenlagern ist. Wie sieht die Ärzteschaft die Situation? Welche Maßnahmen hat die DG-Regierung bisher getroffen, um die Beratung jener deutschsprachigen Patienten zu gewährleisten, die ihre Medikamente aus dem frankophonen Landesteil beziehen müssen? Wie sieht die grenzüberschreitende Arbeit der DG-Regierung aus?

Dazu kam es aber nicht. PDG-Präsident Lambertz begründete seine Ablehnung der Interpellation von Jolyn Huppertz u.a. damit, dass sich diese nicht auf ein Thema beziehe, das in die Zuständigkeit der DG falle. Für Medikamente sei in Belgien ausschließlich die föderale Ebene zuständig. Daran ändere auch die Tatsache nichts, dass die DG für Teilbereiche der Gesundheitspolitik verantwortlich sei und die Verbraucherschutzzentrale fördere. (dpa/cre)

33 Antworten auf “Medikamente werden in Europa knapp – Ärzte fordern eine internationale Lösung – Auch in der DG ein Thema”

  1. Das liegt einfach am liebsten was wir haben. am Geld. Europa, eigentlich ist hier ausnahmslos Deutschland gemeint, war einmal die Apotheke der Welt. Doch Kostenminimierung und schnell verdientes Geld, haben jede Weitsicht und Sicherheit über Bord werfen lassen. Jetzt werden nur noch Ramsch API‘s aus Fernost gekauft. Nitrosamine oder sonstigen Dreck in den Wirkstoffen. Geiz ist Geil! Ob Pharma oder Gesundheitswesen , Lebensmittel sowieso. Daher wundert Euch nicht über die hohen Krebsraten oder wenn’s in der Klinik mal wieder länger dauert.
    Eigentlich muss jedes Europäisches Land verpflichtet werden, selbst für API Produktionen sorge zu tragen aber dann wird die Gewinnspanne niedriger. Was denkt Ihr wofür man sich entscheiden wird;)

  2. Vielleicht muss erst in der Apotheke die Medizin ausgehen bevor wir verstehen dass die „Klimakrise“ ein gigantischer Betrug ist hinter dem sich der Absturz Europas vollzieht. Unsummen an Geld werden für eine absurde Ideologie namens „Klimaschutz“ ausgegeben aber für eine Europäische Pharmaindustrie fehlt das Geld! Alleine 24 Mrd. Euro kostet die EEG Umlage in Deutschland, pro Jahr! Die sinnlosen „certificats verts“ kosten der Wallonie inzwischen auch schon Milliarden Euro. Und dann fehlt das Geld um die Bevölkerung mit den nötigen Medikamenten zu versorgen. Aber wir wählen sie ja, die Politiker die so etwas anrichten…..

    • Alfons van Compernolle

      DAX, wenn Sie auch in den einem oder anderen Punkt Recht haben , die Klimapolitik hat weder ein Teil
      Mitschuld an der Medikamentenknappheit noch ist sie ein Teil der Ursache.
      Fakt ist , dass die Pharmaindustrie , nicht nur in Europa , mit ihrer Preispolitik , welche leider durch die Politik indirekt akzeptiert wird, uns mehr oder weniger erpresst ! Die neueste Masche der Pharmaindustrie die „VERLOSUNG“ lebensrettender Medikamente fuer todkranke Kinder.
      Eine „lebensrettende Spritze fuer ein todkrankes Kind“ fuer 1,8 Millionen Euro und nun sollen diese
      todkranken Kinder an einer Lotterie teilnehmen , diese dann per Los darueber entscheidet , wer Leben bzw. Ueberleben darf und wer Sterben muss ! Ist das Menschlichkeit ?? Ist das Gerecht ??
      Der Pharmaindustrie geht es bei weitem nicht „schlecht“ , eine der reichsten Wirtschaftsindustrien welt-weit , aber mit Menschlichkeit hat diese schon lange nichts mehr zu tun.
      Hier aber versagt unsere Politik mal wieder komplett und wie ich vermute bewusst , denn nach der politischen Laufbahn , kommt die industrielle berufliche Laufbahn unserer dann abgedankten Politiker/innen !

  3. Ja so lauten die öffentlichen Stellungnahmen.
    Leider ist nicht mitnichten das Problem das da irgendetwas „knapp“ würde sondern einfach lassen „unsere“ Grossen „Gott weiss wo“ produzieren und wenn der Gewinn dann mal einige „Milliönchen“ geringer ausfällt wird es dann halt „knapp“ damit es im kommenden Quartal wieder „passt“….

  4. „Daher wundert Euch nicht über die hohen Krebsraten“.

    Ein Teil der hohen Krebsraten werden durch eine mangelnde Lebensweise erzeugt: Rauchen, Alkohol, Drogen sowie Fett, Zucker und fehlende Bewegung. Der andere Teil der hohen Krebsrate kommt daher, weil die Menschen, gerade wegen der besseren medizinischen Betreung und täglichen Medikamente, immer älter werden.

    • Jockel F.

      Ja, das böse Rauchen, der Quell allen Übels. Wussten Sie eigentlich, dass jeder diagnostizierte Atemwegskrebs statistisch prinzipiell dem Rauchen zugeschrieben wird? Jetzt wissen Sie auch, warum man den Begriff des Passivrauchens erfunden hat.
      Durch irgendeine Rauchwolke wird der arme Teufel in seinem Leben schon gelaufen sein, wen interessiert es da schon, dass er 30 Jahre direkt an der Autobahn lebte…

      Und wenn wir schon bei Statistiken sind. Haben Sie sich mal gefragt, wie es sein kann, dass laut UNAIDS beispielsweise fast ein Drittel der Bevôlkerung Swasilands HIV-positiv ist? In Botswana ein Viertel und im Industriestaat Südafrika immer noch ein Fünftel? Nun, bekanntlich sind HIV-Tests alles andere als präzise, die von „Hilfsorganisationen“ in Subsahara eingesetzten Schnelltests ganz besonders. Kommt nun beispielsweise eine junge, schwangere Frau zu einer Rot-Kreuz-Station, so wird sie selbstverständlich oben genanntem Test unterzogen. Vielleicht hat sie eine leichte Erkältung oder eine Magenverstimmung, egal, der Test muss sein. Und ebenso selbstverständlich schlägt er positiv aus, wegen einer harmlosen Infektion, kommt sehr oft vor, weil wie gesagt sehr ungenau. Die junge Dame bekommt ein Medikament, geht heim, fühlt sich nach drei Tagen besser und alles ist gut. Nur in der Statistik ist nichts gut, denn in der bleiben sie und ihr Ungeborenes als HIV-Positive hängen. Warum? Weil man mit solchen Prozentwerten sehr schnell an öffentliche Gelder kommt, denn man „hilft“ ja. Vor allem der Pharmaindustrie, der man besagte Gelder hinterher wirft. Das Spiel ist nämlich abgekartet.
      Bis vor etwa zehn Jahren wurde die Bevölkerung einiger Subsahara-Staaten (Sierra Leone z.B.) in den Statistiken einiger „Hilfsorganisationen“ als zu 80 Prozent (!) HIV-postiv geführt. Seltsamerweise ist die Bevölkerung dort bis heute gewachsen und nicht ausgestorben. Heute hat man die Zahlen etwas reduziert, so dass sie halbwegs realistisch erscheinen aber damals, da konnte Big Pharma richtig Kohle machen!

      Was das mit dem Medikamentenmangel bei uns zu tun hat? Nichts, eigentlich. Nur dass der Fisch immer vom Kopf stinkt und dass die Pharmaindustrie eben geldgeil ist und ihre Philanthropie nur heuchelt. Verknappe ein Gut und der Preis steigt, ganz einfach. Die Kassen werden’s schon zahlen, denn die Kassen sind wir.

  5. treesche

    Die Medikamentenknappheit nimmt ernste Formen an. Aber die Eu-Politiker reagieren nicht. Die Produktion der Medikamente sollte endlich wieder nach Europa zurück kommen. Die Medikamentenindustrie hat die Staaten im Griff. Je nach Medikament kann dies ernsthafte Folgen für den Patienten haben. Diese Interpellation im DG-Parlament nicht zu zulassen, auch wenn die Form nicht richtig war ist grob fahrlässig. Dieses Thema muss thematisiert werden. Es muss auch gehandelt werden. Es geht hier um Menschenleben. Mein Hausarzt handelt mittlerweile nach der Devise: schreibe soviel auf, wie möglich. Anders geht es anscheinend nicht. Schon morgen kann das Medikament nicht mehr lieferbar sein, was der Patient so dringend benötigt.

    • Diese Interpellation wurde nicht zugelassen, weil es nicht in die Zuständigkeit der DG fällt. Sollen die demnächst noch über den Atomausstieg Irans und Nord-Koreas, die Öffnungszeiten der Kneipen in Molenbeek oder die Karnevalsordnung in Aalst debattieren?
      Ansonsten steht die Frage im Raum, ob Ihr gefälliger Hausarzt die Verknappung nicht noch befördert?

      • Treesche

        Sie sind einfach nur zynisch. Gar nichts zu machen gehört sicher in den Zuständigkeitsbereich der DG-Ministerien. Gesundheit geht uns alle an. Na hoffentlich werden sie nie eine chronische Erkrankung haben oder erhalten bei einem akuten Infekt keine Medikamente. Durch die 2 Päckchen Pillen kommt noch keine wirkliche Verknappung der Medikamente zustande. Generika werden auch nicht von jedem Patienten vertragen. Ich wünsche es keinem, was ich mitmachen musste, durch Zusatzstoffe in einem einfachen Präparat für die Schilddrüse. Meine Hausärzte bewegen sich im Rahmen der Gesetze. Nicht, dass sie da was wittern.

    • Artikel lesen.
      Ansonsten: zu teuer. Wohl hoffentlich nicht zu Lasten der Allgemeinheit.
      Und sowieso wirkt das Antibiotika-Zeugs nicht mehr besonders. Kann man doch weglassen (schont die Finanzen und befördert den Mehrwert für den Bürger). War ja in Ihrem geliebten 1900 auch nicht anders; die Menschheit hat‘s überlebt.

    • Zaungast

      Einheimische Produkion? Gar noch regional und lokal? Gute Idee.
      Eine BAYER-Fabrik in Eupen nur für den „ostbelgischen“ (im weitesten Sinne, wegen der Rentabilität) Markt.
      Statt BAYER-Leverkusen ein Stadion und eine Fußballmannschaft BAYER-Eupen?
      Frau Baudimont, Sie amüsieren mich.

  6. Mithörer

    Der Untertitel des oben abgebildeten Fotos sagt es auf eine ganz einfache und deutliche Weise. „Experten sind sich einig, dass das Problem des Medikamentenmangels nur international gelöst werden kann.“ Die CSP-Abgeordnete Huppertz wollte nur wieder ein Thema aufgreifen, wofür die DG überhaupt nicht zuständig ist. Ein Apotheker hatte ihr etwas ins Ohr geflüstert, ….

  7. https://www.novo-argumente.com/artikel/die_wandlungen_der_gentechnik_kritik
    ////
    Das alles hatte großen Einfluss auf das politische Handeln. Allen voran der grüne Umweltminister in Hessen, Joschka Fischer, schaffte es, die in Frankfurt seit dem Jahr 1984 geplante Anlage zur Produktion von Insulin durch immer neue technische Auflagen und Gutachten zum biologischen „Restrisiko“ zu verzögern. Erst im Jahr 1998 konnte die aus dem Unternehmen Höchst hervorgegangene Aventis die Insulinanlage in Betrieb nehmen. Doch da war es bereits zu spät: Die Diabetes-Patienten in Deutschland bezogen ihr gentechnisch hergestelltes Humaninsulin längst von ausländischen Herstellern.
    /////
    Wer demnächst seine Medikamente nicht mehr bekommt, sollte einmal nachdenken warum das so ist. Es sind nicht primär die bösen Kapitalisten die unsere Pharmaindustrie aus dem Lanf vertrieben haben. Das selbe (grüne) Spiel läuft im Moment mit der Autoindustrie, und alle machen mit…..

  8. Eastwind

    Im PDG ist schon oft über Themen interpelliert und diskutiert worden, die nicht zu den Zuständigkeiten der DG gehörten. Es gab dann sogar Resolutionen an die Föderalregierung. Die DG ist auch nicht für die Schließung der Eupener Entbindungsstation zuständig. Trotzdem hat Minister Antoniadis einen Brief an Premierministerin Wilmès und Gesundheitsministerin De Block geschrieben. Also hatte Lambertz Unrecht, wenn er die Interpellation ablehnte.

    • Pensionierter Bauer

      Ein Arzt hat mir vor einiger Zeit, als das mit der Medikamentenknappheit begann, gesagt, dass Medikamente auch nicht unbedingt nach Ablauf des Haltbarkeitsdatum ungenießbar sind. Man solle aber immer vor der Einnahme beim Hausarzt nachfragen.
      Das Problem ist auch dadurch entstanden, weil die Pharmaindustrie die Produktion aus Rationalisierungsgründen zum Grossteil in Schwellenländern wie Indien verlegt haben und nun ein Spiel mit Angebot und Nachfrage treiben. In solchen Ländern spielen Arbeitsrechte, Menschenleben und Umwelt, wenn überhaupt, nur eine untergeordnete Rolle.
      Als Befürworter einer globalisierten Wirtschaft, stehe ich trotzdem auf dem Standpunkt, dass lebenswichtige Branchen nie vollständig ausgelagert werden dürfen und immer in der eigenen Wirtschaftsregion in genügendem Maße produziert werden müssen. So sehe ich das auch mit Lebensmitteln, Energieträgern wie zB Kohle und auch mit Verteidigungswaffen.

  9. Dagobertus

    Stichwort Brexit
    die Engländer kaufen uns die Medikamente weg weil die da auf der Insel panische Angst davor haben das die dort unbezahlbar werden
    Mit Europa nix zu tun haben wollen, dem Grossteil von den Uk’lern den Brexit durch die Nase schieben und jetzt unsere Medikamentenvorräte aufkaufen
    Meine Mutter erhält ein dringendes Medikament das sie jeden Tag nehmen muss, erst wieder Ende März. Und das Zeug ist nun mal alternativlos da nur ein Hersteller in Belgien das vertreibt
    Als Schmerzpatient steht man dann ganz schön dumm da

    Danke UK

  10. Johann Klos

    Vielleicht sollten unsere Politiker den Medikamententourismus innerhalb der EU endlich mal in Visier nehmen und unterbinden.

    Liegt der Preis einer bestimmten Arznei bedingt durch besonders eifriges Verhandeln der Kassen in einem EU Land x unterhalb des Preises eines anderen EU Landes y, so sind sich die Grosshändel und selbst Apotheken nicht zu schade, größere Mengen dieses rabattierten Substanzen aufzukaufen und „Kollegen “ in anderen Ländern anzubieten.

    Dieser Medikamententourismus kann nur durch eine Ausgleichsbesteuerung unterbunden werden.

    Es scheint aber das auch bei dieser Thematik unsere „Spezialisten “ überfordert sind.

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