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Mindestens 56 Tote bei Massenpanik während eines Trauerzuges für getöteten General Soleimani im Iran

07.01.2020, Iran, Kerman: Die Särge des iranischen Generals Ghassem Soleimani und weiterer getöteter Kameraden werden auf einem Lkw während eines Trauerzuges in Kerman transportiert. Foto: Erfan Kouchari/Tasnim News Agency/AP/dpa

Seit Tagen versammeln sich im Iran die Trauernden, um Abschied von dem getöteten General Soleimani zu nehmen. Erst Zehntausende, dann Hunderttausende, in Teheran Millionen. Am letzten Tag der Trauerfeiern gibt es ein Gedränge mit verheerenden Folgen.

Bei einer Massenpanik während des Trauerzugs für den iranischen General Ghassem Soleimani sind in der Stadt Kerman mindestens 56 Menschen ums Leben gekommen.

Das berichtete das staatliche iranische Fernsehen am Dienstag unter Berufung auf die örtlichen Behörden. Zudem wurden in der Geburtsstadt Soleimanis im Südostiran nach offiziellen Angaben mehr als 200 Menschen verletzt, einige von ihnen schwer.

07.01.2020, Iran, Kerman: In diesem Videostandbild haben sich Trauernde versammelt, um dem getöteten iranischen General Ghassem Soleimani zu gedenken. Foto: Uncredited/Iran Press/AP/dpa

Soleimani war in der Nacht zum Freitag in der irakischen Hauptstadt Bagdad bei einem US-Angriff getötet worden und sollte am Dienstag beerdigt werden. Wegen der riesigen Menschenmenge musste die eigentlich für den Mittag geplante Beisetzung des Top-Generals verschoben werden. Es bestehe keine Möglichkeit, die Leiche zum Friedhof zu transportieren, hieß es zur Begründung. Die Behörden baten die Menschen, den Weg vom Asadi-Platz zum Friedhof freizumachen, damit die Beerdigung stattfinden kann.

In Kerman hatten sich nach Medienangaben Hunderttausende Menschen versammelt, um den Trauerzug zu begleiten. Der Marsch führte am Dienstag durch das Zentrum der Stadt zum Märtyrer-Friedhof, wo Soleimani später beerdigt werden sollte. Die Zeremonie wurde erneut auf fast allen Fernsehkanälen live übertragen. Aufnahmen von der Massenpanik waren im Fernsehen zunächst nicht zu sehen.

Anwesend beim Trauerzug war auch der Kommandeur der iranischen Revolutionsgarden, Hussein Salami. „Wir werden Rache nehmen und die wird konsequent und hart sein, so dass die Amerikaner ihre Tat bitter bereuen“, sagte Salami. Die Masse erwiderte den Aufruf mit „Rache, Rache“- und „Allahu Akbar“-Rufen („Gott ist der Größte“).

07.01.2020, Iran, Kerman: Die Särge des iranischen Generals Ghassem Soleimani und weiterer getöteter Kameraden werden auf einem Lkw während eines Trauerzuges in Kerman transportiert. Foto: Erfan Kouchari/Tasnim News Agency/AP/dpa

Wegen des erwarteten Massenandrangs war der Dienstag in Kerman zum örtlichen Feiertag erklärt worden – wie zuvor schon der Montag in der Hauptstadt Teheran. Damit wollte die Regierung möglichst vielen Menschen die Möglichkeit geben, sich von dem als Märtyrer verehrten General zu verabschieden.

Zuvor hatte es in mehreren iranischen Städten große Trauerzüge gegeben. Allein in Teheran nahmen am Montag nach Medienberichten Millionen Menschen Abschied von Soleimani. Zuvor hatten Hunderttausende an Trauerzeremonien in Ahwas, Maschad und Ghom teilgenommen.

Washington rechtfertigte den Luftschlag gegen Soleimani damit, dass der Chef der Al-Kuds-Einheiten folgenschwere Angriffe auf US-Bürger geplant habe. Soleimani war der wichtigste Vertreter der iranischen Streitkräfte im Ausland und galt als Architekt der iranischen Militärstrategie in den Nachbarländern. (dpa)

7 Antworten auf “Mindestens 56 Tote bei Massenpanik während eines Trauerzuges für getöteten General Soleimani im Iran”

  1. 28 Juni 1914 - 3. Januar 2020

    Truppen von General Haftar erobern mit russischer Unterstützung, die Hafenstadt Sirte in Libyen. Putin trifft Assad in einer russischen Kommandozentrale in Damaskus zu Gesprächen. Erdogan entsendet Soldaten nach Tripolis der letzten Hochburg der libyschen Regierung. Putin kündigt Treffen mit Erdogan an. Der Irak fordert ausländische Truppen zum Verlassen seines Staatsgebiets auf. Der Iran kündigt eine starke militärische Antwort auf US Ziele an. In dem Fall, so das weiße Haus wird auch vor Kulturstätten im Iran keine Rücksicht genommen. Experten sehen dann den Nato Bündnisfall als gegeben. Klingt genauso wie in der Julikrise des Jahres 1914.

  2. Um auf die Frage von „Dax“ im anderen Bericht tu antworten was „ein iranischer General in Bagdad am Flughafen verloren hat.“ Laut dem irakischen Premier war der General auf dem Weg zu Gesprächen mit ……dem irakischen Premier. Also auf Einladung des gewählt Repräsentanten des Iraks.
    Darf der das Herr Dax?
    Und dann kam die Friedensbotschaft der USA angeflogen.
    Das dieses Detail kaum Erwähnung findet in unseren Redaktionen ist schon mehr als traurig.

    Es gibt seit Monaten Annäherungsversuche zwischen dem Iran (unser Feind) und Saudi-Arabien (unser Freund) über Kanäle im Irak.
    Die sind ja schließlich nur im Krieg gegeneinander im Jemen und in Syrien um die regionale Vorherrschaft. Und das beendet man am besten mit ….. reden, oder?
    Denke doch mal das die Leute an den Schaltern der Macht in den USA solche Sachen wissen. Auch wenn der Orang-Utan dann Golfen ist.
    Und trotzdem haben die den Knopf gedrückt. „Wegen Frieden und weil der General ein Böser war. Weil der will auch auf Knöpfe drücken und Leute umbringen und das ist böse“.
    Übrigens ist Gastfreundschaft heilig im Orient. Den Gast umbringen ist, nunja, eine Todsünde.

    • Gutes Beispiel. Waren die Résistance Kämpfer dann auch Terroristen die man nach Belieben umbringen darf?
      Ohne die Hilfe meiner Mama wäre ich nicht da. Und wenn ich mir meine kleinen 2 Jungs so anschaue dann liegen meine Prioritäten bei denen und nicht bei Save Private Ryan Heucheleien. Amerika ist klar der Aggressor heute. Punkt.

    • Banksters

      Und wer finazierte sie? Genau, die amerikanischen Banker. Harriman, Bush Opa, JP Morgan, und co. So einfach ist das nicht. Und wieso bauten die USA die proto-EU auf? Um Europa zu helfen? Klar, und Pinocchio sagt immer die Wahrheit. Isch schör, Ader!

    • Pumpernickel

      @ Mathias Grüner. Falsch. Mehr als die USA haben die Russen für die Befreiung geblutet. Und überall, wo es auf dem Globus brennt, haben die Amis ihre Hände im Spiel. (Ich weiß, in Australien vermutlich nicht). Die Amis verlegen die Achse des Bösen, wie es ihnen passt. Das schaffen sie ja auch mit der Bahn von Wirbelstürmen.

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