Politik

Jean-Claude Junckers Rede zum Abschied: „Bekämpft den dummen Nationalismus – Es lebe Europa!“

22.10.2019, Frankreich, Straßburg: Der scheidende Präsident der Europäischen Kommission, Jean-Claude Juncker, hält seine Abschiedsrede im Europäischen Parlament. Foto: Philipp von Ditfurth/dpa

Nach fünf Jahren an der Spitze der EU-Kommission geht Jean-Claude Juncker demnächst in den Ruhestand. Vor dem Europaparlament verabschiedet er sich mit einem flammenden Appell.

Mit einer emotionalen Rede hat EU-Kommissionschef Jean-Claude Juncker sich nach fünf Jahren Amtszeit verabschiedet und seine Erfolge herausgestrichen.

„Ich scheide aus dem Amt nicht betrübt, auch nicht übermäßig glücklich, aber im Gefühl, mich redlich bemüht zu haben“, sagte der 64-Jährige am Dienstag im Europaparlament. „Ich war stolz darauf, während langer Zeit und vor allem in den letzten fünf Jahren ein kleines Teilchen eines größeren Ganzen zu sein, das wichtiger ist als wir.“

22.10.2019, Frankreich, Straßburg: Der scheidende Präsident der Europäischen Kommission, Jean-Claude Juncker (l), wird im Europäischen Parlament vom Präsidenten des Europäischen Rates, Donald Tusk, verabschiedet. Foto: Philipp von Ditfurth/dpa

Der Luxemburger erinnerte daran, dass die Europäische Union vor allem auch ein Friedensprojekt sei. „Frieden ist nicht selbstverständlich, und wir sollten stolz darauf sein, dass Europa den Frieden erhält“, sagte er. Darüber müsse man auch mit jungen Menschen reden. Seinen Nachfolgern gab er mit auf den Weg: „Bekämpft mit aller Kraft den dummen Nationalismus!“ Und schloss seine Rede mit den Worten: „Es lebe Europa!“

Juncker scheidet offiziell zum 1. November aus dem Amt, führt aber noch die Geschäfte, bis seine Nachfolgerin Ursula von der Leyen starten kann. Der frühere luxemburgische Regierungschef war 2014 nach Brüssel gewechselt. In seine Amtszeit fallen etliche Krisen, darunter die Euro-Schuldenkrise, die 2015 fast zum Rauswurf Griechenlands aus der Eurozone geführt hätte, und die Flüchtlingskrise 2015. Der größte Rückschlag war die Brexit-Entscheidung in Großbritannien 2016, die die Gemeinschaft seither fast pausenlos beschäftigt.

Juncker verwies zum Abschied vor allem auf Erfolge des 2014 von ihm gestarteten Investitionsprogramms, des sogenannten Juncker-Plans. Die damit abgesicherten Investitionen hätten 1,1 Millionen zusätzliche Arbeitsplätze geschaffen und die Wirtschaft in der Europäischen Union um 0,9 Prozent stärker wachsen lassen als ohne den Plan. Das sei zwar kein Allheilmittel gewesen, doch könne man darauf stolz sein. Insgesamt wurden über einen mit 21 Milliarden Euro bestückten Fonds nach Angaben der EU-Kommission Investitionen in Höhe von 439,4 Milliarden Euro mobilisiert.

Auf der Bühne des Triangels in St. Vith am 15. November 2017: Pascal Arimont, Oliver Paasch, Jean-Claude Juncker und Karl-Heinz Lambertz (v.l.n.r.). Foto: Alfons Henkes

Darüber hinaus unterstrich Juncker die sozialere Ausrichtung der EU. Wichtig sei ihm zudem gewesen, Griechenland in der Eurozone zu halten und engere Beziehungen zu Afrika zu knüpfen. Seine EU-Kommission habe Vorschläge zur Migrationspolitik erarbeitet und insgesamt 15 internationale Handelsabkommen geschlossen.

Juncker erinnerte an sein Treffen mit US-Präsident Donald Trump im Juli 2018, bei dem er den Handelskonflikt mit den USA entschärft hatte. Er habe Trump damals erläutert, dass allein die EU-Kommission für die gemeinsame Handelspolitik zuständig sei, was der US-Präsident mit Interesse zur Kenntnis genommen habe. „Wenn man als Luxemburger in Washington sitzt und sagt, ich bin der entscheidende Mann, dann ist das quasi noch nie dagewesen“, scherzte Juncker.

Der Start der neuen Kommissionschefin von der Leyen verzögert sich, weil ihr Personalpaket für die künftige Kommission noch nicht vollständig ist. Drei designierte Kommissare scheiterten im Nominierungsverfahren. Frankreich, Rumänien und Ungarn müssen nun neue Kandidaten präsentieren. Als möglicher neuer Starttermin gilt der 1. Dezember. (dpa)

142 Antworten auf “Jean-Claude Junckers Rede zum Abschied: „Bekämpft den dummen Nationalismus – Es lebe Europa!“”

    • Es lebe Europa

      Ja, lieber „Kritiker“. Es lebe Europa. Die EU hingegen hat Junker herunter gewirtschaftet, tiefer gehts wohl nimmer. Zudem hat er so gut wie nichts gegen den Brexit unternommen. Oder war er auch nur einmal drüben als Johnson sein Volk belogen und betrogen hat? Wie Merkel lässt er immer nur schleifen. Das ist deren „Werk“. Anpacken = Fehlanzeige.
      Gut dass er nun bald weg ist. Mal sehen wie Madame Korruption das nun alles händelt. Ihre Truppe in D war unter Ihrer Führung noch nie so korrupt.

      • Mit einem brillianten Nickname werden da so einige Thesen in den öffentlichen Forumsraum gestellt. Das unsägliche nicht bindende Referendum war eine Reaktion auf Junckers Wahl zum Kommissionspräsidenten und auf die vieldiskutierte Asylentscheidung Merkels.
        Zeitung lesen hilft. Achso hatte vergessen, zwischendurch etablierte Trump ja Fakenews.

    • Ekel Alfred

      @ Kritiker, was sagen Sie denn nun zu dem überwältigenden Erfolg der AfD in Thüringen?….die Rechtspopulisten sind schwer am kommen….haben mehr Stimmen erhalten als die Merkel-Partei CDU….

  1. „Wir beschließen etwas, stellen das dann in den Raum und warten einige Zeit ab, ob was passiert. Wenn es dann kein großes Geschrei gibt und keine Aufstände, weil die meisten gar nicht begreifen, was da beschlossen wurde, dann machen wir weiter – Schritt für Schritt, bis es kein Zurück mehr gibt“ („Die Brüsseler Republik“, in: Der Spiegel, 27. Dezember 1999, Hamburg)

    • Humorist

      Du hast den Humor von Juncker wohl immer noch nicht verstanden.
      Na ja, auch in der Bewertung von D. Trump warst du auf dem Holzweg.
      Entweder du erhöhst die Dosis oder lässt ganz die Finger davon.

          • Demokratie?

            Dann deuten Sie mal die beispielhafte demokratische Aussage des Oberbesoffenen. Seit Maastricht tut die E.U. genau nur das, die Europäer knechten, und Sie verteidigen sie. ER, der Totalitarismus, ist schon längst wieder da, weil Leute wie Sie ihn möglich machen, indem Sie die Dinge ignorieren und an einer völlig faulen Idee hängen, wie der Vampir am Bluttropf seiner Opfer. Armes Europa.

            • Dazu muss man sich erst einmal mit der Frage auseinandersetzen, wer in der EU etwas beschliesst: letztendlich die Staats- und Regierungschefs der Mitgliedsstaaten (in manchen Fällen die Fachminister).
              – Das ist erst einmal dem historischen Aufbau geschuldet.
              – Die Stimmengewichtung (für die meisten Bereiche) diente einer grösseren Demokratisierung bleibt aber hinter dem „1 man 1 vote – Prinzip“ zurück.
              – Warum? Kleine Länder befürchteten von einigen wenigen großen durchweg überstimmt zu werden.
              – Undemokratisch? Ja. Aber ein Schritt auf dem Weg. Welcher Weg? Am Ende 1-4.

              Das EU-Parlament entschied historisch gar nichts. Nunmehr im wesentlichen Budget und Kommission (als Ganzes) plus Ko-Gesetzgeber in Teilbereichen.
              – Wiederum dem historischen Aufbau geschuldet.
              – Wiederum keine saubere Umsetzung von „1 man 1 vote“.
              – Aufgrund der historisch geringeren Bedeutung oft mit Politikern der zweiten Reihe besetzt.

              Demokratische Legitimierung der Gesamtstruktur: Subsidiaritätsprinzip. Die Nationalstaaten geben bestimmte Bereiche an die EU ab. Entwicklung: im Sinne der angestrebten Harmonisierung wurde die Zahl der Bereiche und Entscheidungstiefe grösser.
              In der angestrebten Harmonisierung waren sich alle (demokratisch legitimierten) Regierungen der Nationalstaaten einig; Anlass für Diskussionen bietet die Geschwindigkeit.

              Klammer: politische Kommunikation. Zu viele Nationalpolitiker haben es sich zu eigen gemacht weniger populäre Massnahmen auf die EU abzuschieben. Klammer zu.

              Politische Kommunikation im Allgemeinen:
              – auf Grundlage einer Idee kommt eine politische Partei oder eine Gruppierung auf die Idee, dass sollten wir machen
              – Idee und Massnahme werden publiziert
              – Im öffentlichen Raum diskutiert
              – Nach einiger Zeit akzeptiert (bzw. nicht mehr revoltiert)
              – Und schwups gibt es einen Gesetzesentwurf.
              Dieser (letztendlich von Juncker beschriebene) Ansatz ist nicht auf die EU beschränkt.
              Beispiel: mit der Einbringung des Tempolimits 130 in DE wurde diese Vorgehensweise von den Initiatoren klar kommuniziert. Wir werden das nicht durch den Bundestag bringen, erhöhen aber die öffentliche Wahrnehmung für die Notwendigkeit und in einigen Jahren ist die Massnahme durch. Es gibt hunderte solcher Beispiele.

              Juncker hat also damals (zu einem Zeitpunkt als an ihn als Kommissionschef nicht zu denken war) in seinem bewährten Sarkasmus beschrieben, wie es zur Umsetzung politischer Entscheidungen kommt. Is(nunmal)so.
              Undemokratisch? Nein, da der Wähler per repräsentativer Demokratie (Parlament) und Regierungsbildung (im Nationalstaat) an der Entscheidungsfindung beteiligt ist.
              Undemokratisch? Ja, da 1-man-1-vote nicht respektiert. Jedoch wollte man DE, UK, FR, ES im Verbund nicht die alleinige Entscheidungsmacht überlassen.
              Bürgerbeteiligung und Referenden? Denen setze ich die schwache Teilnahme und emotionsgeladene, schwach bis uninformierte Abstimmungsergebnisse entgegen. Der mündige Bürger ist genau so ein theoretisches Konzept wie die perfekte Demokratie.
              Damit möchte ich aber weder Diktatur noch Totalitarismus das Wort reden.

              Lösungsansätze für die EU:
              1) Zurück zu den Nationalstaaten. Bringt die romantische Verklärung derer zum Ausdruck, die die Welt als Ganzes nicht begreifen und die ihnen Angst einflößt (Angst war schon immer ein schlechter Berater). Wer glaubt dass die Globalisierung damit beendet ist, dem geht jeglicher Sinn für die Realitäten ab (oder hat eine Schwäche für Endzeitszenarien). Wer sich von Trumpschen Scharaden beeindrucken lässt, dem kann kein Arzt mehr helfen.
              2) Starkes Europaparlament gemäss 1-man-1-vote. Wunderbar doch heute nicht umsetzbar. 1 Staat sagt nein und das Thema ist gegessen.
              3) Europa der zwei Geschwindigkeiten. Seit 4-5 Jahren im Raum gestellt (siehe Junckers Zitat) und für mich das wahrscheinlichste. Sowie sich DE und FR über das Thema gemeinsame Finanzpolitik einig sind, ist das Ding durch. Benelux wird dabei sein, Österreich auch, nach Süden bzw. Südosten bleibt abzuwarten. Nordeuropa wird in einer zweiten Etappe hinzustoßen, Ost- und Südosteuropa wird spucken muss aber schlucken (der jährliche Scheck wird‘s richten).
              4) United States of Europe. Zwei Kammern, davon eine als Ländervertretung. In Punkto Umsetzbarkeit und finaler Demokratie mit den gleichen Mängeln behaftet wie 2.

              Diese Zeilen sind vielleicht einiger Überlegung wert. Zu lang: für die üblich Verdächtigen sicherlich, doch letztendlich bedürfte die Ausarbeitung vieler Seiten. Frustschieber können sich weiter an EU und Juncker abarbeiten.
              Juncker bleibt der einzig wahre Europäer des letzten Jahrzehnts, der darüber hinaus auch noch verstanden hat wie die Staaten und die EU funktionieren und – am wichtigsten – verstanden hat was wann möglich ist.

              • Europa kann nur als EWG funktionieren, es gibt keine Europäische Identität und es wird sie auch nie geben. LX ist der grosse Profiteur der EU, Steuerdumping als Geschäftsmodell garantiert einen Wohlstand auf den die Luxemburger natürlich nicht verzichten wollen. Junker macht Politik für LX so wie Dragi für Italien. D versucht sich immer noch vom Trauma 40-45 frei zu kaufen, im Osten nimmt man gerne die Vorteile ist aber schlau genug die Grenzen sowohl für den „Ökostrom“ als auch für geschenkte Menschen rechtzeitig dicht zu machen. Die Briten gehen, irgendwie, und in Paris fühlt man sich schon (wieder) wie Napoleon. International bleibt Europa ein „Markt“ aber kein Machtfaktor (siehe Syrien), wie sagte schon Kissinger „Europa? welche Telefonnummer muss ich da wählen…“.

                • „Es gibt keine europäische Identität …“
                  Dann könne wir also beruhigt das christliche ggf. jüdische Vermächtnis streichen. Griechen, Römer, Karl den Grossen lassen wir auch weg. Heiliges Römisches Reich Deutscher Nation, Frankreich bis zu Napoleon, Spanien, Habsburger, … auf den Müllhaufen.
                  Mit Erstaunen nehme ich zur Kenntniss, dass aus Ihrer Perspektive Dax, nichts gegen den Islam als Bestandteil Europas spricht.

                  • Versuchen Sie einmal den Unterschied zwischen gemeinsamen Werten und kultureller Identität zu verstehen. Zu den gemeinsamen Werten gehört die strikte Trennung von Staat und Religion mit dem unbedingten Primat des Staates – womit sich Ihre Frage zum Islam von selbst beantwortet….

                    • Strikte Trennung Staat und Religion: ja.
                      Absolutes Primat des Staates: Vorsicht
                      – Bürgerrechte
                      – Gemeinwesen ist ein Allgemeingültigkeit Begriff.

                      Staat (Gebiet, Volk, Macht) sind und waren veränderlich und nicht absolut.

                  • Für den Fall dass Sie weiter ein Verständnisproblem haben bezüglich Werte und Interessen eine Schlagzeile aus „Welt online“: „Draghis größtes Verdienst? Deutschlands Interessen zu übergehen“
                    Auch wenn Deutschland und z.B. Italien gemeinsame Werte teilen bleibt doch jedes Volk eine eigene Nation mit eigenen Interessen die kein Parlament unter einen Hut bekommt. Schon gar nicht die Interessen von 28 Mitspielern, die sich noch nicht einmal untereinander unterhalten können……

                    • Jedes Gemeinwesen führt zu einer Umverteilung. Dies sollte grundsätzlich im höheren Interesse des Gemeinwesens stattfinden (ggf. auch eine Art Versicherungsleistung).

                      Debatten um Interessenkonflikte und -ausgleich innerhalb eines Gemeinwesens sind so alt wie diese. Man findet sie vom Kegelclub bis hin zur UNO.

                      Natürlich immer gut um einem Zeitungsartikel zu würzen.

                  • Guter Name

                    Natürlich ist der Islam Teil Europas. Die Nazis, Kriege und Voelkermord allerdings auch. Also: warum sollen wir überhaupt noch versuchen das zu steuern, wenn es doch alles ein Teil Europas ist?

              • Von KHL inspiriert?!

                April, der Erste! „Juncker bleibt der einzig wahre Europäer des letzten Jahrzehnts, der darüber hinaus auch noch verstanden hat wie die Staaten und die EU funktionieren und – am wichtigsten – verstanden hat was wann möglich ist.“ Wow, wow, wow! Nicht ganz falsch, denn Juncker hat nur diktatorisch gehandelt, also programmatisch für die Demokratie2019.
                Man könnte fast denken, wenn man den Eifer, mit dem Der. hier kommentiert, in Erwägung zieht, daß der arbeitsame (was die Legende kolportiert) KHL ihn inspiriert hat.

              • Eine Offenbarung

                Eine Offenbarung, wie sie selten vorkommen. Hier wird vom durch KHL inspirierten Der. tatsächlich, in aller Offentheit, zugegebn, daß sich die E.U. einen Dreck schert um Demokratie. Es wird Juncker vorgeworfen, basierend auf das berühmte Spiegel Interview, daß sich die E.U. einen Dreck schert um Demokratie, und Der., von KHL wohl inspiriert, gibt offen zu, daß sich die E.U., und natürlich Juncker, sich…
                Verstehen Sie? Vermutlich schon, aber Sie werden wieder tun so als wäre es das Beste für Europa. Daß sich die Dinge in der E.U. in entgegengesetzer Richtung als die Vernunft es will entwickeln, das ist uns allen klar, daß aber das Ganze auch noch legitimiert wird (mit einem: „Nur diktatorisch geht’s! Juncker weiß ja, wie man’s macht und wieso“) ist uns… auch klar. Sie sind ’ne Finge!

    • Der Spruch war der Hammer. Nicht zu vergessen ist auch seine Rolle beim Luxleaks Steuerskandal. Der vom EU Parlament geforderte Untersuchungsausschuss wurde noch nicht einmal gegründet, geschweige denn daß der Fall analysiert wurde. Heute werden noch mehr Steuern hinterzogen als 2014. Es ist ja alles rechtens, dass die Luxemburger den Nachbarländern die Steuern in Milliardenhöhe und damit die Finanzierung der öffentlichen Dienst abgraben denn auch das ist Junkers Vorstellen der Union (wer solche Partner hat braucht keine Feinde!).
      Seine Kommissionskollegen haben auch nette Sprüche los gelassen. Nachdem 250.000 Demonstranten an nur einem Tag in Berlin gegen das TTIP-Abkommen auf die Straße gingen, wusste die Handelskommissarin keine bessere Antwort als „ich beziehe mein Mandat nicht von der Bevölkerung der EU“. Es wurden auch mehrfach Videoaufnahmen von Pressekonferenzen veröffentlicht, wo von hohen Repräsentanten der EU deutlich gesagt wurde, dass Wirtschafftsinteresse über Bürgerinteressen stehen.
      Oder der Günther Oettinger, der nur wegen seiner offensichtlichen Inkompetenz und seinen rassistischen Sprüchen auffiel. Chinesen nannte er Schlitzaugen, Wallonen waren Kommunisten, weil sie gegen CETA gestimmt haben.
      Oder der Selmayr-Skandal als der Generalsekretär der EU Kommission ernannt wurde und Junker sich die Stimmen der Kommissare mit Frührenten-Regelungen erkaufte.

      Oder die betrügerische Art und Weise wie EU Parlamentarier Lohn kassieren plus Spesen plus Pauschale für Dieses und Jenes und noch einmal Sitzungsgelder oben drauf und dann gehen sie trotzdem nicht in den Parlamentssaals, sondern irgendwo anders hin, womöglich sogar nach Hause.
      Oder die Tatsache, dass EU Politiker früher NIE in eine Rentenkasse eingezahlt haben und DAS die Steuerzahler diese Renten noch einmal extra zahlen müssen.
      Jaja, wir dummen Nationalisten. Hätte mich ja auch gewundert wenn Junker uns, zum Abschied, nicht noch einmal in die Nieren tritt.

      • Dem ersten Satz Ihres letzten Absatzes kann ich trotz eingeschränkter Grammatik zustimmen: Nationalisten sind dumm (und das ist die höfliche Version).

        Die Rolle Junckers beim Luxleakssteuerskandal = dürftigste Grammatik.

        Das ach so bemühte Steuern-Entziehen-Argument. Holland (Dutch-Sandwich), Irland (offiziell ermäßigte Steuersätze), UK (Kanal- und BVI-Inseln aussen vor), Belgien (Coordination Centers und Rulings), Deutschland (Steuersparmodelle und klagen bis zur Annulierung des ach so strikten teuergesetzes), Österreich (Platz für alle), Zypern (alle sind schon da), Malta (was immer ihnen einfällt), Portugal (heute noch der heiße Tipp), Osteuropa (15%, die man nicht zwingend zahlen muss), …
        Wie gesagt: lesen und Wissen hilft.

        • Stimmen Sie denn nicht zu, dass Junker selber einer der dummen Nationalisten ist? Junker war, Ende der 90ger Jahre, der zuständige Minister, also diese Steuergesetze im Großherzogtum geschrieben wurden und wusste genau Bescheid. 2013, nur ein Jahr vor seiner Ernennung zum Kommissionspräsidenten, hat er höchstpersönlich die Vertreter von Amazon getroffen um einen möglicht vorteilhaften Deal auszuhandeln und den Firmensitz des Handelsgiganten nach Luxemburg zu ziehen. Alle Nachbarstaaten mussten nachziehen, weil sonst die gesamte Wirtschaft zusammengebrochen wäre und die Steuerzahler immer noch mehr Steuern zahlen mussten!
          2014 kam der Luxleaks-Skandal ans Tageslicht! Prem Sekka, Professor für Rechtswesen an der Universität Essex hat 2015 die Machenschaften der 4 grössten Wirtschaftsprüfungsgesellschaften (Big4), ihre Rolle im Luxleaks-Skandal und die Art und Weise wie sie die Demokratie und das Recht untergraben veröffentlicht.
          2017 zeigen Journalisten vom „The Guardian“, das Luxemburg weiterhin alles tut um eine einheitliche Besteuerung in ganz Europa zu verhindern. Schlimmer noch, die Big4, die den Firmen helfen die Steuergesetzgebung zu umgehen und daran MILLIARDEN verdienen, werden zu Rate gezogen um auf europäischer Ebene einheitliche Steuergesetze zu schaffen. Man fragt also die Frösche, wie man den Sumpf trockenlegen sollte.
          Das alles gescheit unter der Herrschaft des Junkers aus Luxemburg. Und er WAGT es sich als überzeugten Europäer hinzustellen? Ausgerechnet er spricht etwas über Nationalisten und europäische Werte. Er führt anscheinend Selbstgespräche, denn er ist einer der grössten Nationalisten in der EU!

          • Zu den Steuergesetzgebungen habe ich an anderer Stelle schon eine kleine Liste der anderen interessanten Steuerländer in Europa gepostet. Belassen wir die Situation der 90er mal als damals normale Steuerkonkurrenz zwischen Ländern.

            Berater, die Schlupflöcher finden und letztendlich vermarkten, gab es damals wie heute. Mit Sicherheit sind auch da die Big4 mit dabei, aber nicht nur die.

            Zum Thema Luxemburg wünsche ich Ihnen heute 2019 viel Vergnügen bei der Eröffnung eines Bankkontos. Ein grosses deutsches Unternehmen, bester Reputation, benötigte 9 Monate. Da legen Sie heute ihre komplette Steuersituation offen.

            Ich bewerte Juncker zuerst für seine Leistungen für Europa und die EU. Da ich Europa und EU positiv bewerte, verfalle ich nicht in Juncker-Bashing.

            • Aedificabo et destruam

              Dann sind Sie schizophren. Wie kann man die E.U. und gleichzeitig Europa positiv bewerten? Die Union macht den Kontinent kaputt. Also sind Sie wie ein kleines Kind, das sein Spielzeug liebt, es aber aus reiner, sagen wir, Machbarkeit, aus purer Lust, kaputt macht.

              • Ihre Frage beantwortete ich mit: kann man.
                Sie bauen Ihre „Argumentation“ auf einem Konstrukt der gegensätzlichen Entwicklung zwischen Europa und EU auf. Verzichtet man auf diesen, fällt der Rest in sich zusammen.

                • Lügengebäude

                  Und wieso soll man darauf verzichten?
                  Europa wurde von der E.U. fehlgeleitet und entseelt. Die E.U. ist nicht Europa. Sie denken und schreiben ideologisch, ich realpolitisch. Ihnen ist, denke ich, aufgrund des Insiderwissen, das Sie hier offen legen, die E.U. ein Nutzen, weshalb Sieso begeistert von dem Konstrukt sind. Mijnheer Verhofstadt, der „Offene“, würde nicht anders posten. Was natürlich Ihre Überzeugung erklärt, so wie auch Ihre „Linie“.
                  Da Sie Junckers totalitäre Aussage relativieren und dadurch seine Vorgehensweise rechtfertigen, schützen Sie nur das Konstrukt (E.U.) und beuten die Rohstoffe (Europa) aus.

                  • Ihre realpolitischen Sicht startet mit der Allegorie der (des) Europa und der EU (fehlgeleitet und entseelt).

                    Ich bin weiterhin kein Insider sondern nur mit einigem Wissen in Rechts- und Wirtschaftsfragen ausgestattet.

                    Junckers Aussage totalitär zu bezeichnen ist Ansichtssache, bleibt Ihnen aber unbenommen.

                    Europa als Rohstoff zu bezeichnen ist hingegen eine sprachliche Fehlschöpfung oder Zeichen einer kolonialen Einstellung.

            • Ekel Alfred

              @ Der., bewerten Sie die Aussagen des Rechnungshofes der EU auch als nichtbedeutend, hinsichtlich der VERZOCKUNG von 3 MILLIARDEN Euro durch die EU vergangenen Jahres?….Junker ist doch im abgelaufenen Jahr noch der Boss dieses Unternehmens gewesen….also verantwortlich….oder?….

    • Ganz einfach. Weil bescheidene Gemüter wie Sie sich einerseits darin wieder finden und dann argumentieren, wenn man diese (Rechtspopulisten) nicht akzeptiert und fördert kommt es noch schlimmer. Zwecks Bestätigung empfehle ich, dass Sie Ihre letzten 250 Posts überlesen.
      Sie äussern sich da als der Förderer der selbsterfüllenden Prophezeiungen.

        • Nicht alleine dazustehen ist ein nicht ungefährliches Argument. Es eröffnete in der Historie schon den grössten Übeln Tür und Tor. So sympathisch die Herde grasender Schafe erscheinen mag, so schnell kann sie zur Meute mutieren.

              • Guter Name

                Natürlich mach ich das gerne. Aber erst erklären Sie Ihren Kommentar. Sie glauben also Systemkritiker würde erwarten, daß man Rechtspopulisten fördert! Wie kommen Die denn darauf? Ihnen kommen keine anderen Erklärungen in den Sinn, warum jemand Ihr System kritisiert und dann, mangels Alternativen Populisten wählt?

                  • Guter Name

                    Auf die Frage, warum Rechtpopulisten immer mehr Zulauf bekommen, antworten Sie: „Weil bescheidene Gemüter wie Sie sich einerseits darin wieder finden und dann argumentieren, wenn man diese (Rechtspopulisten) nicht akzeptiert und fördert kommt es noch schlimmer.“
                    Bescheidene Gemüter, ich nenne sie Systemkritiker, wählen Rechtspopulisten und Sie glauben ernsthaft, dass die erwarten, dass der Rechtpopulismus gefördert wird. Haben Sie sich schonmal mit den Forderungen der Leute, die mit den Rechtpopulisten demonstrieren, auseinander gesetzt? Sie fordern, dass die Politiker in einem demokratisch gewählten Parlament als allererstes für das eigene Volk arbeiten. Kennen Sie die Inschrift über dem Westportal des Reichstagsgebäudes in Berlin? Steht da „der deutschen Wirtschaft“? Oder vielleicht steht da etwas über die Machtstellung der Europäischen Union?
                    Was wurde aus den Versprechungen der sympathischen Volksvertreter, die sich regelmäßig zur Wahl stellen? Wieso werden politische Versprechen nicht eingehalten? In den letzten 40 Jahren wurden Versprechungen gemacht und immer wurden Wirtschaftsinteressen oder irgendwelche Ideologien als Vorwand genommen, diese Versprechungen nicht einzuhalten. Wenn er 40 Jahre lang alles Farben des politischen Regenbogens gewählt hat, dann weiß der Wähler sehr gut, warum er diese Leute nicht mehr wählt! Wen denn dann? Nicht wählen oder Weiß wählen stärkt die Mehrheit, also genau das was man NICHT möchte.
                    So wählt man dann halt eben Rechtspopulisten aber Sie und ihre Kumpels verstehen immer noch nicht und glauben, das wäre der Aufruf diesen Rechtsruck zu akzeptieren und zu fördern? Sie halten die Leute also für so dumm? Müssen Sie wahrscheinliche denn sonst hätten Sie selber erkennen müssen, warum die Leute nicht mehr „christlich, sozial, grün“ oder was auch immer wählen! Die Systemkritiker brüllen es Ihnen in die Ohren! Brüllen die was vom dritten Reich? Können Sie wahrscheinlich nicht sagen, denn Sie hören ja nicht hin! Viellicht müssen Sie es erst am eigenen Leibe erleben, so deute ich Ihren Spruch vom „Eigenerworbenen“. Wollen Sie waren bis es soweit ist – Ausgang unbekannt?

                    • Versuchen Sie zu erklären, dass enttäuschte Wähler die AfD bevorzugen um
                      – den traditionellen Parteien einen Hinweis zu geben
                      – die Farbenmode zu bereichern
                      – dem Volk Gerechtigkeit zukommen zu lassen
                      – die Demokratie zu retten?

                      Für mich ein befremdendes Experiment.
                      Die in dieser Truppe übliche Verniedlichung der Geschichte sollte allen Zeichen genug sein.

                    • Guter Name

                      @Der.
                      Genau so ist es und ich kann Ihre Irritation gut verstehen, weil es vollkommen unlogisch ist und dennoch die einzige Art und Weise etwas zu verändern!
                      Ich frag mich jetzt nur wie oft wir erleben müssen, dass die Rechten mehr und mehr Stimmen bekommen, bis die EU-Verantwortlichen es endlich verstehen! Das halte ich nämlich für ein befremdliches Experiment!
                      Beängstigend finde ich auch, dass die EU seit den letzten Wahlen, ihren politischen Kurs nicht geändert hat. Man befasst sich nur wieder damit die Ergebnisse der Wahl schön zu lügen. Ungeachtet der Ergebnisse stimmt man über neue Freihandelsverträge ab, die wiederum die gesamte europäische Bevölkerung negativ treffen und wo nur einige wenige sehr viel Geld verdienen, weil sie fortan selbst die wenigen Importsteuern (4%) nicht mehr zahlen müssen! Und Junker stellt sich noch hin und sagt öffentlich, wie wunderbar das Ganze doch ist! Während der Zeit brennen am Amazonas die Regenwälder denn die freuen sich auch! Die EU hintergeht die eigenen Gesetze! Also wenn diese Tatsache Ihnen nicht auffällt, dann haben wir noch einen weiten Weg vor uns!
                      Aber gut, die Rechten sind im EU-Parlament ja noch nicht über 25 %, ihr habt ja noch Zeit (und ja, der letzte Satz war Satire!)

                    • Somit ist das geklärt.

                      Ein Reinigungsprozess der Politik: Selbstkasteiung, Flagellation, Sintflut, Endzeitszenario.

                      Letztendlich den Teufel mit dem Belzebub austreiben.

                      Ob die Zauberlehrlinge diesmal mehr Geschick zeitigen?

  2. Tja solche Typen wie Sie sind doch Schuld das soviele Menschen an der EU zurecht zweifeln und misstrauen. Diese EU die Sie geliefert haben braucht kein Mensch, und wird auch nicht mehr lange existieren.

  3. Politikmüll

    Die EU hat Vorteile und Nachteile. Nur wen dienen diese? Sie Herr Junker, Sie haben ja aus gesorgt mit Ihren dicken Bezügen, und demnächst den Renten. Jeder EU- Bürger sollte Anrecht haben auf die Hälfte ihrer Pension, dann wäre es für alle OK! Wer stimmt dafür ab? Meine Stimme hätten Sie dann, aber das bekommt ihr nicht auf die Reihe, dazu habt ihr Politiker keine Eier !

  4. Elen a Magyarok!

    Orbans Ungarn, „Herr“ Juncker, ist ein moralischer Gigant:
    „Hungary makes no pretense to being anything other than a small nation in terms of its size of territory, resources and population. But it is well on the way to proving itself a giant in moral leadership in Europe and now across the world.“
    https://www.strategic-culture.org/news/2019/10/21/hungary-shows-the-way-to-help-threatened-christians-yazidis-of-syria-iraq/
    Sie und Ihre E.U. sind xxxxxxxxxxxxxx Sie gehen in die Geschichte ein als Totengräber Europas (nicht nur dessen Nationen).

    • Zaungast

      „…in die Geschichte ein als Totengräber Europas (nicht nur dessen Nationen).“

      Lesen Sie (noch)mal das epochale Werk Ihres Freundes David Engels „Auf dem Weg ins Imperium“!
      Die Geschichte wiederholt sich bekanntlich, da kann man eh nichts machen. Augen zu und durch.
      Per aspera ad astra. Der neue „Führer“ Augustus (Orban?) wird kommen, und alles wird gut.

    • Fangen wir mal mit dem Nickname an:
      Ha mar próbálsz okoskodni bár tanul meg hogy kell írni éljen a magyar.
      Wenn dies dann zum Ausdruck bringen sollte, dass Orban der wahre Europäer ist, könnte man mal zur Kenntnis nehmen, dass
      – Ungarn Jahrhunderte von der Türkei besetzt war
      – Dies für aufrechte Ungarn bis heute (talpra magyar) ein Trauma darstellt, dass noch immer nicht ganz verdaut ist und durch eine österreichische Ersatzvorherrschaft (150 Jahre nicht mit Bier angestoßen) auch nicht gelöst war
      – Und angebeteter Orban genau dem türkischen „Sultan“ zur Zeit das Wort redet.
      Szegzen magad.

  5. congnacjuncker

    Endlich ist dieser Senile weg! Was hat er zu verantworten!
    1. Er hat es nicht geschafft eine gemeinsame Asylpolitik zu managen. Er ist Schuld das 3-4 Millionen Flüchtlinge in der Türkei unter Menschenunwürdigen zuständen dahinwegetieren müssen. Er ist Schuld das tausende Flüchtlinge im Mittelmeer ertrinken, da er die Rettungsschiffe der EU abgezogen hat.
    2. Lobbyist der Autoindustrie: Er hat durch die Verträge mit Nord- und Südamerkika es geschafft das Genverändertes Fleisch Europa überschwemmt und das Höfesterben der Landwirte noch beschleunigt. Trotz horrender Subventionen gelingt es ihm nicht den Landwirten ein menschenwürdiges Leben zu garantieren. Hauptsache die Autoexporte Richtung Amerika stimmen!
    3. Er hat es nicht geschafft die Jugendarbeitslosigkeit in Südeuropa zu senken. Ganz im Gegenteil, wenn einer ein Nationalist ist dann er. Wie sonst wäre es zu erklären das Luxemburg nach wir vor ein Steuerparadies für alle Firmen dieser Welt ist. Durch Tank- und Tabaktourismus trägt er eine Mitschuld an einem egoistischen Europa der Teilstaaten.
    4. Die EU- Politiker und Beamten haben ihre eigenen Steuer- und Pensionsvorteile. Dies ist moralisch höchst verwerflich und erinnert an einen Selbstbedienungsladen, da ist selbst der aufgeblasene Apparat der EU noch harmlos.
    5. Er trägt an eine Mitschuld am Unfrieden in der Welt indem er den Weg frei macht für eine neue Europaarmee die Milliarden an Rünstungsausgaben mit sich bringt und die Kriegsgefahr mit Russaland unnötig schürt. Europa hat in der Ukraine nichts verloren!!!
    6. Die Natuarschweinerei hat er mit zu verantworten. Trotz Schikane der Natura-Eigentümer geht das Artensterben selbst in den ausgewiesenen Gebieten weiter welches die Schutzgebiet ad absurbum stellt. Ausserdem sind die Gebiete nachweislich willkürlich ausgewiesen worden, wo Parzellen einflussreicher Eigentümer von einem Schutzstatus ausgeschlossen wurden. So sind komischerweise Quellgebiete von zuflüssen nicht im Schutzbereich, die Mündungsteile sehr wohl?
    7. Das allerschlimmste jedoch ist das durch die Finanzpolitik der EU die JUNCKER ja mit trägt die kleine Finanzreserve der arbeitenden Bevölkerung auf dem Sparbuch dahin schmelzt, wie Eis in der Sonne.
    Vorab möchte ich mich für meine Tippfehler entschuldigen. Diese sind meinem Unmut gezollt!

    • Abgesehen davon dass Juncker eher Fernet Branca bevorzugt, würde er auch nach der zweiten Flasche Cognac nicht so einen Blödsinn loslassen.
      Besser noch mal nachlesen, was Sie da so schreiben.

      • Vom Punkten

        Da wird einem ja ganz schwindelig, wenn man, und auch Frau, sieht, wie viele Punkte Sie versuchen zu punkten und doch immer wieder völlig daneben treffen. Die Welt lacht über Juncker. Europa inklusive.

      • Jockel F.

        Haben Sie sich jetzt alle Ihre ach so stichhaltigen Argumente und persönlichen Herabwürdigungen von der Seele geschrieben? Oder ist da noch was in ihrem wirren Konglomerat aus Reichsidee, Führerkult und pseudo-intellektuellem Herrschaftsanspruch über die Kommentarspalten, das es noch zu sagen gibt?
        Wo Sie anderen das Lesen empfehlen, da empfehle ich Ihnen das Denken. Denn was nützt all das Wissen, wenn die kognitiven Fähigkeiten lediglich dazu ausreichen, selbiges wie ein Papagei nachzuplappern? Mit der in Fernet Branca (in Oudler sah ich ihn auch Whisky trinken, so wählerisch ist er nicht) konservierten moselfränkischen Marionette haben Sie tatsächlich etwas gemein: maßlose Selbstüberschätzung.

        • Interessanterweise nehmen Sie in Ihrer Replik weder zu Juncker noch zur EU Stellung.

          Zu den sonstigen Anwürfen.
          Mein an anderer Stelle geäußerter Lösungsvorschlag zu unserer Minderheitenproblematik im belgischen Kontext als Alternative zur drohenden Wallonisierung hat nun wirklich nichts mit einer Reichsidee zu tun.
          Ich wüsste nicht wo ich einem Führerkult gehuldigt hätte. Im Gegenteil veranlasst mich schon der Geruch rechter Thesen zu besagten Herabwürdigungen.
          Ob nun intellektuell oder pseudo überlasse ich gerne Ihrem Urteilsvermögen.
          Einen besonders ausgeprägten Herrschaftsanspruch glaube ich nicht zu haben; ein Recht meine Meinung zu äussern schon. Da in meinem Falle jeder Post mit „Der.“ beginnt, sollte es Ihnen ein Leichtes sein, sich der befürchteten Herrschaft zu entziehen.

          Ach ja eine Schwäche habe ich schon: zur Schau gestellte Dummheit löst bei mir Beissreflexe aus.

          • Jockel F.

            Der Führerkult ist eines ganz sicher nicht: rechts bzw. konservativ.
            Passen Sie mal, dass Sie sich am Ende nicht noch selbst Bisswunden zufügen.
            Sie wollen wissen, was ich von einer dauerbesoffenen Transatlantikmarionette mit dem gelallten Akzent einer aus politischen Gründen zur „Sprache“ mutierten Halskrankheit halte? Frage beantwortet?

    • J. Leyendecker

      Viele Leute wünschen sich den Mann wieder mal im Triangel zu sehn und hören. Die Herren Paasch und Lambertz sollten all ihre Gewichte in die Waage stellen um ihn dorthin zu bewegen. Zumal der Oräsident sollte ihn einladen, die DG ler brennen richtig darauf. Das würde ein richtiger Feiertag!

  6. Guido Scholzen

    wenn juncker „europa“ sagt, dann ist das die realisierung des grünen sozialismus.
    wenn europäer die wahl haben zwischen dieser eurokratie auf der einen seite und ihrer eigenen nation auf der anderen seite, dann wählen die meisten natürlich die eigene nation; denn da weiss man, was man hat.
    europa wird schlecht verwaltet.

  7. Dichtung und Wahrheit

    So könnte man das bezeichnen, was ein ‚cognacjuncker‘ weiter oben von Stapel lässt.
    Wahrheit ist, dass die EU kein Idealzustand ist. Wahrheit ist aber auch, dass GB sich dreht und windet, um möglichst nahe bei dieser EU zu bleiben, statt mit einem beherzten, wenn auch am Anfang schmerzhaften Ruck alle Ketten zu zerbrechen, die es an den ungeliebten Kontinent gefesselt haben. Stattdessen Schmierentheater vom Feinsten, gerade erst wieder im Fernsehen.

    Dichtung? greifen wir willkürlich Punkt 6 heraus, wo er gegen die Natura 2000 wütet. Die EU hat aber nur die allgemeinen Richtlinien dazu festgelegt. Die genaue Bestimmung der Schutzgebiete war Sache der Mitgliedsstaaten und von deren lokalen Behörden:
    „Für die Festlegung der Erhaltungsziele sind die entsprechenden Behörden der einzelnen Mitgliedstaaten zuständig. Da die Vorgehensweise in den Naturschutzrichtlinien nicht vorgeschrieben ist, entscheiden die Mitgliedstaaten selbst, in welcher Form und mit welchen Methoden ihre Bestimmungen umgesetzt werden sollen.“ ( https://ec.europa.eu/environment/nature/natura2000/faq_de.htm#2-0 )
    Oder will unser ‚cognacjuncker‘ etwa, dass Juncker sich höchstpersönlich um die Narzissenwiesen im Olef- oder Holzwarchetal kümmert?

    Zu Punkt 5: „Europa hat in der Ukraine nichts verloren!!!“ Russland auch nicht ! (Ein ! genügt!)

    Auch Dichtung: Dem bösen, bösen Juncker alles in die Schuhe zu schieben. Juncker ist nicht die ganze Kommission und auch nicht der Diktator Europas. Daneben gibt es den Rat mit (noch) 28 gleichberechtigten Mitgliedern, die in wichtigen Fällen einstimmig entscheiden müssen. So in der Asylpolitik, die übrigens in weiten Bereichen noch immer eine nationale Sache ist.

    Eine europäische Verteidigungspolitik ist eine absolute Notwendigkeit, Dazu würde auch eine gemeinsame Armee gehören, die aber noch nirgendwo in Sicht ist. Dass Juncker da „den Weg freigemacht“ hätte, ist pure Fantasie.

    usw.

  8. It's Thime Mister Juncker!

    Es ist höchste Zeit Herr Juncker! Gerade jetzt erinnert man sich an Sie! „Wenn die Leute das wollen, dann machen wir das“!? Ihre Zeitumstellung!? Hat wohl nicht so geklappt, wie Sie gedacht hatten!? Viele konnten nicht verstehen, das Sie, als einer der Erfinder des G D Lux Steuerparadieses überhaupt solchen Posten erhielten!? Andere Länder massenhaft an Steuergelder abgeschrabt dadurch. Eine sehr gute Figur gaben Sie sowieso nicht ab in Brüssel.

    • Walter Keutgen

      Juncker ist wohl nicht der Erfinder des Luxemburger Steuerparadieses. Was hätte denn Luxemburg nach Erschöpfung der Eisenerzvorräte machen sollen? Ein Kleinstaat im Mittelgebirge! Hat halt irgendwie die Schweiz kopiert.

      Was mich an die Ernennung Junckers nicht gefallen hat, ist, dass man jemand genommen hat, der zu Hause einem Misstrauensvotum unterlegen ist. Außerdem fand ich, dass das Kommissionspräsidentenamt an Deutschland, die CDU gehen sollte. Die EVP ist größte Fraktion im EU-Parlament und seit über 40 Jahren war nach Walter Hallstein das Amt nicht mehr in deutscher Hand gewesen. Und die großen Staaten der EU sollten durchaus mediale Verantwortung für das, was sie hinter den Kulissen aushandeln, übernehmen.

      • Walter und Siegrid

        Hallstein. Da haben wir den totalitären Urpsrung der E.U., war Hallstein doch ein hochrangiger Nazi. Und, heute wird klar warum, er war auch der Mann von Siegrid „Allahs Sonne über dem Abendland“ Hunke. Hat aber alles nichts mit nichts zu tun und wir alle schaffen das.

        • Hall Stein

          1948 erhielt Hallstein den Ruf auf eine Gastprofessur an der Georgetown University in Washington, D.C. Die Amis holten sich also einen „hochrangigen Nazi“ an eine ihrer Eliteuniversitäten? „Hochrangiger“ Nazi? Der Mann war noch nicht mal in Mitglied der NSDAP ! „Totalitärer Ursprung“ von damals Montan-Union, EWG und Euratom? Adenauer, de Gaspari, Monnet, Spaak, Schuman u.a. sicher auch alles „hochrangige Nazis“? Bleib mal auf dem Teppich „Walter“!

            • Hall Stein

              Alles kalter Kaffee. Sie sollten mal eine andere Platte auflegen. Wie wäre es mit Coudenhove-Calergi?

              Übrigens, Ihr alter Freund David Engels hat in einem Interview vom 3.10. im VIF gesagt: „Le repli sur l’Etat-nation que défendent beaucoup de populistes n’est pas un projet politique constructif dans la situation dangereuse dans laquelle nous nous trouvons, avec la montée en puissance de la Chine, l’explosion démographique de l’Afrique, les relations difficiles avec la Russie et la radicalisation du Proche-Orient.“
              Wenn diese Koryphäe abendländischer Geschichtsphilosophie und Zukunftsdeutung das schon so sagt, muss es wohl stimmen, nicht wahr?

              Kleine Quizfrage: Wer hat das hier gesagt: „Es gibt ein Heilmittel, das […] innerhalb weniger Jahre ganz Europa […] frei und glücklich machen könnte. Dieses Mittel besteht in der Erneuerung der europäischen Familie, oder doch eines möglichst großen Teils davon. Wir müssen ihr eine Ordnung geben, unter der sie in Frieden, Sicherheit und Freiheit leben kann. Wir müssen eine Art Vereinigter Staaten von Europa errichten.“ Sein eigenes Land sah er allerdings nicht als Mitglied, von wegen „splendid isolation“. Nun ist es ja wieder auf dem allerdings arg chaotisch verlaufenden Weg dahin zurück.

          • Walter Keutgen

            Hall Stein, mich hat das auch gewundert, als ich vor einiger Zeit las, dass Walter Hallstein ein Nazi gewesen sein soll. Jetzt schreiben Walter und Siegrid „hochrangiger“. Und so einen soll der der Europäische Rat einstimmig zum Kommissionspräsidenten, mehrmals glaube ich, bestimmt haben.

            Übrigens, es gibt auch Internetartikel die behaupten, Adenauer wäre ein Nazi gewesen. Diese perfiden Nazis: Sie haben Adenauer zu Lagerhaft verurteilt, ihn dann aber in Hausarrest gelassen, vermutlich als Plan B für die Zeit danach.

            • Hall Stein

              Nein, ein Nazi war Adenauer ganz gewiss nicht, dennoch hat er sich zumindest zeitweise bei Ihnen angebiedert:
              „Um seinen Pensionsanspruch zu wahren, verwies Adenauer in einem zehnseitigen Brief vom 10. August 1934 an den preußischen Innenminister in Berlin auf sein bisheriges Verhalten gegenüber der NS-Bewegung: Er habe die NSDAP „immer durchaus korrekt behandelt“ und beispielsweise „jahrelang entgegen der damaligen Verfügung des preußischen Innenministers der NSDAP die städtischen Sportplätze zur Verfügung gestellt und ihr bei ihren Veranstaltungen auf diesen das Hissen ihrer Hakenkreuzfahnen an den städtischen Flaggenmasten gestattet“. Weiterhin habe er sich einer Anordnung des preußischen Staatsministeriums widersetzt, nationalsozialistische Beamte „zwecks Disciplinierung“ namhaft zu machen, „da (er) sie für unberechtigt und für ungerecht hielt“. Er sagte in diesem Brief auch, 1932 erklärt zu haben, „daß nach (s)einer Meinung eine so große Partei wie die NSDAP unbedingt führend in der Regierung vertreten sein müsse“.
              (Wikipedia)

              Der Fall Globke ist auch nicht Ohne. Der Posten eines Staatssekretärs im Bundeskanzleramt für den Verfasser eines Kommentars zu den infamen Rassengesetzen.
              Dazu der legendäre Ausspruch des Alten von Rhöndorf: „Man schüttet kein dreckiges Wasser aus, wenn man kein reines hat.“
              Realpolitik… Man mag das beklagen, aber es ist so, auch heute noch.

              Wenn schon ein Monument wie Adenauer so vielschichtig war, dann sollte die akademische Größe, die hier immer wieder monoton dieselbe Gebetstrommel dreht, mal etwas wissenschaftlicher argumentieren.

      • Guter Name

        Ja, was hätte Luxemburg nach dem Zusammenbruch der Schwerindustrie tun sollen? Arbeiten, so wie andere Leute das machen, wäre undenkbar! Ideen haben die Luxemburger auch nicht! Bleibt nur den Nachbarn die Steuern zu klauen! Aber, keine Bange, dafür geht man in Luxemburg nicht in den „Bing“ denn da profitieren Alle davon, das die Nachbarländer beklaut werden. Das sind vorbildliche Europäer, denn die EU klaut auch gerne. Am liebsten sich selbst oder die ärmere Gesellschaftsklassen. Offene Grenzen und Migration für Alle, Freihandel für Alle, Zerstörung der öffentlichen Dienste, Beihilfe zu Raub und Betrug durch unkontrollierte Bankspekulationen mit fiktiven Werten etc. Wir brauchen mehr solche überzeugten Europäer und gebt ihnen genug zu trinken!

  9. Junker hat sich als bedingsloser Unterstützer der Deutschen „Willkommenskultur“ als Sprecher für Europa disqualifiziert. Westlich des Ärmelkanals und östlich der Elbe sowie nördlich des Belt lässt man sich von einem weiterhin psychisch geschädigten (40 – 45 Trauma) Deutschland keine gesellschaftlichen Katastrophen (nun sind sie einmal da…) aufzwingen. Junker ist Luxemburger und folgt einfach dem Geld, d.h. er dient Frau Merkel. So sehe ich das….

    • Gesellschaftliche Katastrophe ist ein interessantes Stichwort. Ich leugne diese nicht, würde Sie aber wie folgt beschreiben:
      1) In unserer Mediengesellschaft (nie gab es so viele Zeitungen, Radio- und Fernsehsender, Internetangebote) ist es möglich sich in einer Filterblase einzurichten.
      2) Ein Großteil der Gesellschaft ist apolitisch. Variiert zwischen „interessiert mich nicht“ und „Politik ist Betrug oder Eigennutz“.
      3) Rattenfänger (zur Klarstellung rechter, linker und grüner Couleur) erzielen mit unvorstellbarer Geschwindigkeit Erfolge. Trotz differenziertem Medienangebot. Kommunisten und Nazis taten sich da schwerer.
      4) Sprache und Meinungsäusserungen zeitigen eine substantielle Verrohung.

  10. Vorsitzender des "Der.-Fanclub"

    Liebe Mitglieder*innen,
    In Kürze ist es wieder soweit: das große Herbsttreffen aller Verehrer von unserem Idol @Der.
    Er ist es, der versucht in dem Chaos von Leserkommentaren hier auf OD Struktur und Ordnung einzubringen. Hart aber gerecht zieht er gegen die Dummheit der anderen, minderbemittelten Foren-Teilnehmer zu Felde. Seine Sprachgewandtheit und seine Fremdsprachenkenntnisse (auch Ungarisch!) beeindrucken Hunderte, wenn nicht Tausende von Lesern*innen. Er ist es der das Niveau von OD auf ein nie dagewesenes Level hochgeschraubt hat. Dank ihm sind uns inzwischen Begriffe wie „Beliebigkeit“, „rezent“, „zielführend“, „performant“ oder „stringent“ uvm. geläufig. Schon mal von hier aus, ein großes DANKE an @Der.

    Also, das Treffen findet in den gewohnten Räumlichkeiten statt; die Einladungen sind unterwegs.
    PS:+ Wir suchen einen zweiten Kassierer, da der erste dem Arbeitsaufwand nicht gewachsen ist.
    +Nach unserem Aufruf ein T-Shirt zu Ehren @Der. zu entwerfen, sind so viele Entwürfe bei uns eingetroffen, so dass wir eine Vor-Auswahl
    treffen mussten: am Abend werden nur die hundert Besten allen Anwesenden zur Abstimmung präsentiert werden.

  11. Tod der EU?

    „Es überlebe Europa, genau, drum: Tod der E.U.!“ tönt hier oben ein „E.U.“, nur echt mit den 2 Pünktchen.
    Leeres Geschwätz! Welches „Europa“ soll denn überleben? Das von Königen und Kaisern von Gottes Gnaden, das wir bis 1918 hatten? Das von Duces und Führern aller Art danach bis 1945? Das mit dem Eisernen Vorhang? Oder was genau?
    „Tod der EU“? Was das für ein hauen und Stechen zwischen den Staaten geben würde, sehen wir gerade vorbildhaft am Brexit. So ein Gezerr europaweit? Gott bewahre uns davor.

    • Sehr richtig.
      Jemanden den Tod zu wünschen ist an sich schon eher anstössig.
      Selbst in emotional aufgeladenen Situationen wie Fussballspielen führen solche Aussagen / Manifestationen zu Verurteilungen.

      Noch beachtlicher ist aber die hohle Motivation Europa zu retten.
      Stand heute haben wir 28 europàische Staaten, die zur EU gehören.
      Zwei weitere (CH, NO) die viel Geld bezahlen und sich dem EU-Regelwerk unterwerfen um dabei zu sein.
      Dann 5 ex-jugoslawische (BH, RS, MK, ME und ggf. Kosovo) und MD, die mehr oder weniger auf dem Weg in die EU sind.
      Die europäische Zugehörigkeit TK und RU ist zu diskutiert.
      BY hat sich an RU angehängt; UA hängt zwischen den Stühlen.
      Aserbaischan, Kasachstan und Georgien erscheint mir noch etwas weit hergeholt.
      Bleiben noch 5-6 Ministaaten.

      • Papua-Neu-Guinea gehört zur E.U.!

        Jeden Tag zeigt sich ja mehr, wie sehr die Türkei (die übrigens hinter den Anschlägen in Paris 2015 und Brüssel 2016 steckt/https://www.voltairenet.org/article191111.html), zu Europa gehören soll, ja. Ihr Politclowns reitet Europa seit Jahrzehnten in den Abgrung mit euren Erweiterungen. Wann wird Papua-Neu-Guinea endlich aufgenommen?
        Die Lösung des Syrien-Konfliktes durch, vor allem, Putin und Lavrow, aber auch Trump (das Ende der Obama-geschaffenen Terrors), zeigt, daß die E.U. 0,0 zu bestellen hat. Lernen Sie endlich daraus.

        • Vermutlich ein Missverständnis.
          Ich betrachte die Türkei nicht als Bestandteil Europas.
          Ich betrachte die Türkei als Brückenland, Nachbarn und Partner.
          Erdogan stellte dies im Eigeninteresse Schritt für Schritt zur Disposition.
          Realpolitisch ist die Türkei bestenfalls noch als Pufferstaat akzeptabel.
          Schade.

          Meine Auflistung war an die gerichtet, die (das wahre) Europa der (missratenen) EU gegenüberstellen. Da muss man schon Europa sehr weitschweifig definieren, um noch Nicht-EU (bzw. Nicht-Beitrittskandidat oder nicht beitrittswillig) zu finden.

          Geopolitisch war die Osterweiterung ein historisches Zeitfenster, das es zu nutzen galt um den Eisernen Vorhang zu überwinden. Ohne diese hätte es einige Lockerungen gegeben aber nicht den grössten Binnenmarkt der Welt. In diesem Kontext betrachte man nicht nur den Binnenmarkt sondern auch die internationale Bedeutung.
          Die Kritik am Aufbau internationaler Fähigkeiten ist berechtigt; Angst vor der eigenen Courage, blindes Vertrauen auf die Schutzmacht USA und nationale Eigenbrödelei haben dies verhindert.

          Alle ost- und südosteuropäischen Staaten wollten dem Vorhang entfliehen; die Bevölkerungen hatten hohe Erwartungen an die Demokratie. Die Bevölkerungen setzten diese aber gleich mit umgehenden wirtschaftlichen Wohlstand (der sich zögerlich und bei weitem nicht für alle einstellte); daraus entstand einige Frustation.

          Fehler (der EU und ihrer Mitgliedsstaaten) bei der Integration waren:
          – zu grosses Vertrauen auf die Eigeninitiative vor Ort (öffnete Korruption Tür und Tor)
          – daraus resultierte kaum Beteiligung (an der Umsetzung) an den grossen Investitionsprojekten dort sondern eine schwächliche Kontrolle
          – blindes Vertrauen in unsere heimischen (westeuropäischen) Unternehmen, die letztendlich einen Grossteil der Wirtschaftshilfen einsäckelten und vor Ort mit allem und jedem paktierten.
          Diese Fehler gilt es zu korrigieren. Vermutlich in Kürze mit einer EU der 2, 3 oder 4 Geschwindigkeiten:
          – Integrierte EU
          – Eurozone
          – Schengenzone
          – Sonstige.

          Als natürliche Kandidaten für die EU betrachte ich nach Südosten alles bis Griechenland, nach Osten sind wir auf absehbare Zeit fertig (Belarus nicht interessiert, Ukrainer auf lange Zeit nicht möglich).
          Zur „Beruhigung“ unserer polnischen Freunde würde ich sogar eigenes Militär von dort zurückziehen. Unsere us-amerikanischen Freunde – die ja gerade sowieso andere Themen haben – werden das verkraften. Der Anblick russischer Panzer wird den polnischen Freunden bei ihren Überlegungen behilflich sein und vielleicht wird sich dann auch Orban – im Rahmen seiner Initiative der Besinnung auf historische Werte – an 1956 erinnern (vielleicht auch an die 300 Jahre türkische Besetzung).

          Die Verschiebung des Beginns von Beitrittsverhandlungen mit Nordmakedonien und Albanien betrachte ich als Fehler. Wir sollten nicht vergessen, dass unsere britischen Freunde – die höchstwahrscheinlich in Kürze austreten – mit Vergnügen in die Lücke springen werden. Da werden wir staunen, wie wenig Sorgen die mit Migration haben.

          Somit könnten in 10-15-20 Jahren der verbleibende Flickenteppich Geschichte sein. Diese Beitritte braucht man nur auf den Weg zu bringen. Gleichzeitig kann man sich dann um die wesentlichen Fragestellungen kümmern:
          – Verhältnis zur Türkei in Hinblick auf die (erhoffte) Nach-Erdogan-Zeit
          – Normalisierung der Beziehungen und Kooperation mit Russland
          – Neuaufstellungen der Beziehungen mit den USA (spätestens in 5 Jahren) nach Trump
          – Wirtschaftsbeziehungen mit Asien (China)
          – Wirtschaftsbeziehungen mit Südamerika
          – Entwicklung Afrikas
          – Insbesondere Kooperation Maghrebstaaten.

          Das ist natürlich ein heftiges Programm. Wir (EU) können es gestalten oder erleiden. Doch dazu braucht es eines integrierten Europas; am Anfang mit DE, FR, Benelux und AU.

            • Stand heute ist die Türkei:
              – Nato-Partner
              – EU-Beitrittskandidaten
              – Partner in der Eindämmung von Flüchtlings- und Migrationswellen.

              Wenn ich an einen Partner Türkei denke, meine ich eine mögliche Zeit nach Erdogan.

          • ….
            Der Anblick russischer Panzer wird den polnischen Freunden bei ihren Überlegungen behilflich sein und vielleicht wird sich dann auch Orban – im Rahmen seiner Initiative der Besinnung auf historische Werte – an 1956 erinnern (vielleicht auch an die 300 Jahre türkische Besetzung).
            ….
            Den Osteuropäern mit den Russischen Panzern drohen kann jetzt nicht mehr als Kollateralschaden Ihrer katholischen Erziehung durchgehen, das ist schon eher Ausdruck einer politischen Überzeugung wie wir sie aus der Vergangenheit kennen…
            https://www.h-ref.de/krieg/tschechei/erledigung-rest-tschechei.php
            Der tschechoslowakische Präsident Hacha kommt nach Berlin. Hitler droht ihm, die „Rest-Tschechei“ anzugreifen, Göring droht mit der Bombardierung Prags. Dararaufhin willigt Hacha ein, sein Land „vertrauensvoll“ besetzen zu lassen.
            ////
            Sicher wird dann Orban einwilligen, angesichts der Russischen Panzer, seine Grenzen „vertrauensvoll“ der Deutschen Migrationspolitik zu öffenen.
            Schon erstaunlich was hinter Ihrem Geschwurbel so alles hervor lugt….

            • Dax. Da tun Sie sich schwer mit der sonntäglichen Lektüre.

              Weder ich noch die EU stellt russische Panzer vor die polnische Grenze. Auch sollten Sie sich noch erinnern, dass diese Geschosse uns schon wesentlich näher waren.
              Polen war Beitrittskandidaten der ersten Stunde und im letzten Jahrzehnt des angewandten Sozialismus aktiv bestrebt (Aufstände), Freiheit und Demokratie zu erlangen. Kaczynski pflegt
              – ein Russlandtrauma, dass im Verbund mit US kalten Kriegern zu einer Stationierung nach der andern führt und indirekt das Verhältnis EU / Russland beeinträchtigt
              – eine Verherrlichung eines katholischen Europas
              – ein Deutschlandtrauma (-aversion), weil DE nicht um jeden Preis das Verhältnis zu Russland weiter verschlechtern möchte, weil DE Wert auf weltoffenes Denken legt; Anhänger ködert er mit unbeglichener Kriegsschuld und Hoffnung auf weiteren Reparationen.
              Eine EU à la Kaczynski ist nicht meine EU.

              Natoverbündete, die ohne Not und wiederholt den Beistandsfall auslösen möchten, haben wir mit Erdogan schon genug.

              Orban inszeniert sich als wahrer Europäer, vergisst 1956 und freit mit Russland (sollte er mal mit Freund Kaczynski diskutieren), betrachtet sich als Hüter des katholischen Europas (vergisst 300 Jahre türkischer Besetzung, ich weiss lange her, aber sprachlich in Ungarn noch sehr präsent) und redet Erdogan das Wort.

              Im Sinne De La Fontaines: zwei Frösche, die so gross wie ein Stier sein möchten.

              Bleibe Ihnen Ihre Sicht zum Umgang mit Flüchtlingen und Migranten unbenommen. Doch besteht kein Grund, diese beiden zu Hütern Europas emporzuheben.

              Geschwurbel würden Sie nicht finden, wenn Sie geradliniger (im Unterschied zu radikal) denken würden. Übrigens: warum stehen die Panzer vor der polnischen Grenze? Weil man den Angriff Polens, Deutschlands, Frankreichs oder der noch zu schaffenden EU-Armee befürchtet?

  12. Zaungast

    „Ja, aber wer ist schon gegen Europa?“
    Kann jemand bitte mal eine Definition von „Europa“ geben?
    „Das von Königen und Kaisern von Gottes Gnaden, das wir bis 1918 hatten? Das von Duces und Führern aller Art danach bis 1945? Das mit dem Eisernen Vorhang? Oder was genau?“ (Siehe oben)

      • Man muss leider feststellen, dass Sie die gestellte Frage nicht beantworten, was denn nun „Europa“ letztendlich sein soll. Dazu sind Sie wohl nicht in der Lage?
        Wer „Tod der E.U.“ schreit, möchte zurück in die Vergangenheit der Ewiggestrigen.

        • Die Ewigmorgigen

          Die Ewigmorgigen, die gemäß der hegelianischen und marxistischen „Logik“ halluzinieren, daß morgen zwangsläufig alles besser wird (die Geschichte beweist es jeden Tag mehr, stimmt, denken wir nur an das progressive Schweden, wo Frauen sich abends nicht auf die Straße trauen, und tagsüber auch immer weniger sicher sind, Lehrer im Rock in die Primarschule gehen und Spezialkräfte, bewaffnet wie im Kriegsgebiet, Feuerwehr und Krankenwagen in vielen Bo-Go-Zones begleiten müssen) sind Ethnozentristen der schlimmsten Sorte, der totalitären und faschistischen Fraktion: „In the hegelian Modernist view, history is regarded as the story of progress. Hegel himself, and many western scholars in his tradition, believed that progress characterizes western civilization but not others. Western nations had the mandate of continual change for the better built in them“ (The Shape of Ancient Thought. Comparative Studies in Greek and Indian Philosophies, 2002, S. 644).
          Klar, jetzt wird der NS auch den Autor als inkompetent bezeichnen. Klar doch, Thomas McEvilley ist ein Nichts, im Vergleich zum Hobby-Historiker mit dem wir hier zu tun haben… Genau so wie David Engels, eben. Alles Fakes, diese Profs! Nur NS weiß, denn „Gott mit ihm“ und seiner Ideologie.
          Noch eine Frage: Worin sind Sie noch einmal promoviert? Was war das Thema Ihrer Habilitation? Wie bitte? Sprechen Sie lauter, ich höre Sie nicht!

          • Ein 'Ewigmorgiger'

            @ ‚Die Ewigmorgigen‘
            „Noch eine Frage: Worin sind Sie noch einmal promoviert? Was war das Thema Ihrer Habilitation? Wie bitte? Sprechen Sie lauter, ich höre Sie nicht!“
            Zu Ihren prahlerischen Stereotypen „Everest“ und „Habilitation“ sehen Sie mal bei GE.net nach. Dort werden Sie eine Antwort finden.

            „…that progress characterizes western civilization but not others.“ Wirklich? Wer sind denn diese „others“? Etwa die Nepalesen?
            „The sound of yak steps on cobble stone streets and their jingling bells in Namche Bazar were familiar sounds. What was less familiar 35 years later was the constant clatter of helicopters overhead. This contrast between old and new was an ever-present theme during a recent trip to the Khumbu — a return journey to the region after my first visit in 1983.“ ( https://www.nepalitimes.com/banner/more-trekkers-more-trees/ )

            Sie kennen den Artikel und das Szenario, das er beschreibt? Ja, ja, dieser vermaledeite „Fortschritt“ macht aber auch vor nichts und niemandem Halt, auch nicht vor den entlegensten Bergdörfern. Statt mit Holz kocht man heute mit Gas, und der buddhistische Mönch wird beim Studium uralter Handschriften durch das Klingeln seines Smartphones gestört (Neueste Version von Huawei oder Samsung? Ich selber, angeblich dem blinden Fortschritt verfallen, habe immer nur noch ein Uralthandy):
            „At the monastery in Thame, a young monk in a maroon chuba and matching down jacket showed me hand lettered 600-year old books with ancient Tibetan calligraphy. He interrupted our conversation to take a call on his smartphone.“
            Zur „maroon chuba“ trägt mönch dann ein „matching down jacket“ (aus Bangladesch?), wie es sich für eine traditionelle Mönchstracht nun mal gehört.

            Es macht echt Spaß, mit Ihnen eine „gesunde Streitkultur“ zu pflegen. Man erweitert seinen geistigen Horizont ungemein, von Nepal bis Thomas McEvilley und „eben“ David Engels. Aber eine Definition von Ihrem „Europa“ vermisse ich leider immer noch.
            Aber bitte in „leichter Sprache“ und ohne Englisch, Ungarisch oder Nepalesisch. Ich bin ja nur ein kleiner Klippschüler und kein promovierter Akademiker.

              • Der 'Ewigmorgige'

                Stimmt, „Begrfife “ würde man auf Google nicht finden…

                Ob die Daunenjacken nun in Bangladesch oder inzwischen auch in Nepal gefertigt werden, ist letztlich zweitrangig. Bezeichnend, dass Sie sich an dem Detail festbeissen. Dennoch: „So nutzen wir heute natürlich die modernsten Materialien und Technologien.“ heißt es auf der Website. Zitate: „als einer der ersten das 3M-Material Thinsulate Featherless Insulation ein, das der Daune sehr ähnlich ist, aber zu 75% aus recyceltem Polyester besteht.“ Weiter: „Innenfutter aus Taffeta-Nylon mit seinem attraktiven Schneelöwen-Druck“ Toll! “ Alles natürlich aus „lokaler“ Produktion. „progress“ eben, auch in Kathmandu…

                Nebenbei: Die Mönchlein müssen ganz toll bei Kasse sein, wenn sie sich bei ihrer angeblichen Bedürfnislosigkeit eine Steppjacke von 250,00 € leisten können? Aber man gönnt sich ja sonst nix, oder bekommen sie die zum Selbstkostenpreis?…

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