Island ist DIE Entdeckung dieser Fußball-EM. Selbst Wales, obwohl schon fürs Halbfinale qualifiziert, kann nicht an die enorme Popularität tippen, die sich die Isländer seit ihrem ersten Auftritt am 14. Juni in Saint-Étienne gegen Portugal erarbeitet haben. Und heute Abend drückt (mit Ausnahme der Franzosen) ganz Europa dem EM-Neuling aus dem hohen Norden die Daumen.
Schafft es die herzerfrischende Truppe aus dem Norden, die mit Stars gespickten Franzosen aus dem Heim-Turnier zu werfen? Der Druck lastet auf der „Équipe tricolore“. Island hat nichts zu verlieren, kann nur gewinnen.
Für dieses letzte Viertelfinale gegen Gastgeber Frankreich kündigten die Wikinger an, ihre bedinungslosen Kämpferqualitäten wieder einzubringen. Und ihr Reporter Gudmundur Benediktsson, der dank dieser EM schon europaweit Kultstatus erlangte, macht sich bereit, zum wiederholten Mal ein Tor der Isländer zu „beschreien“.
Die Isländer begeistern. Sie spielen einfachen Fußball, sie laufen, sie kämpfen, sie gehen in Zweikämpfe, und wenn sie – meist per Standardsituation – vor das Tor des Gegners kommen, suchen sie konsequent den Abschluss. Sie sehen aus, wie man sich Naturburschen vorstellt, die im rauen Klima von Island aufgewachsen sind. Sie lassen die Fans an ihrem Erfolg teilhaben. Und dafür haben sie die Herzen erobert, nicht nur in Island, nicht nur in Europa. „Die Welt wird über den isländischen Fußball nach diesem Turnier anders sprechen“, sagt Coach Heimir Hallgrímsson.
Nicht nur die Spieler von Island begeistern, auch die Fans. Sie verbreiten im Stadion eine fantastische Atmosphäre, die durch den „Huh“-Ausruf der Supporter noch verstärkt wird.
Der Sieger des Viertelfinals Frankreich-Island trifft in der Runde der letzten Vier auf Deutschland. Für Island wäre es der nächste Gigant. Europameister sind die Wikinger jetzt schon – Europameister der Herzen. (cre/dpa)
Siehe auch Artikel „5:2 – Frankreich setzt isländischem Sommermärchen ein Ende“
Nachfolgendes VIDEO zeigt nochmal den isländischen Reporter Gudmundur Benediktsson im Freudentaumel beim Siegtreffer der Isländer gegen Österreich:
https://m.youtube.com/watch?v=o1qhZu9aBD0
@OD:
Schade, dass den Satz „Der Sieger des Viertelfinals Frankreich-Island heißt Deutschland.“ bereits ersetzt haben durch „Der Sieger des Viertelfinals Frankreich-Island trifft in der Runde der letzten Vier auf Deutschland.“
Ich wollte Ihnen nämlich gerade die folgende Version vorschlagen:
„Der Sieger des Viertelfinals Frankreich-Island heißt Island und schlägt anschließend Deutschland.“
;-)
Die Niederlage unserer möchtegern Fussballer muss wohl sehr frustriert haben. Kein Wort über die Grandiose Leistung unseres Nachbarn.
@Peter Müller: Kein Wort zur großen Leistung unseres Nachbarn? Da haben Sie wohl den Bericht „Deutschland bezwingt Italien nach dramatischem Elfmeterschießen“ mit ca. 30 Kommentaren übersehen. https://ostbelgiendirekt.be/deutschland-italien-105174
Tor Olivier Giroud in der 12. Minute. Europa weint mit Island.
Tor Paul Pogba in der 19. Minute. Europa fiebert mit Ísland.
Sie sind zu langsam, Lionne! Es steht schon 4-0!
Sie sind zu ungeduldig, Innovativer! Das hatte ich schon vier Minuten vor Ihnen kommentiert!
Tor Dimitri Payet in der 43. Minute. Europa wünscht sich Isländisch als allgemeine Kindergartensprache.
Und die gallischen Massen singen: Qu’ un sang impur abreuve nos sillons. – Was für ein blutrünstiger Quatsch.
Tor Antoine Griezmann in der 44. Minute. Europa stirbt.
Halbzeit Frankreich 4-0 und jetzt gehts los
„Europameister der Herzen“. Und mehr werden die Isländer auch nicht! Vive la France!
Tor Kolbeinn Sigþórsson in der 56. Minute. Jetzt alles nach vorn, Ísland!
Tor Olivier Giroud in der 59. Minute. Oyéminé!
Die Mannschaft Islands und die Fans Irlands sind die Europameister des Herzens!
DE. FI. NI. TIV.
Tor Birkir Bjarnason in der 84. Minute. Zu spät für Europa.