Das Sommermärchen von Island ist am Sonntag im Stade de France in Saint-Denis zu Ende gegangen. Der EM-Neuling, der sich seit Beginn des Turniers in die Herzen von Millionen von Fußballfans gespielt hatte, musste sich gegen Gastgeber Frankreich mit 2:5 geschlagen geben. Es war das bisher torreichste Spiel bei dieser EM.
9 von 11 Spielern in der isländischen Startelf gingen gelbbelastet in diese Begegnung. Damit war klar, dass die Kicker von der Insel im hohen Norden weniger engagiert in die Zweikämpfe würden gehen können als in den drei Spielen der Vorrunde und im Achtelfinale gegen England.
Die Isländer fingen gut an, ließen den Ball gut laufen und hatte die erste Torchance, die Frankreichs Torhüter Lloris jedoch keine allzu großen Probleme bereitete.
In der 13. Minute jedoch ging Frankreich durch Giroud mit 1:0 in Führung. Aus isländischer Sicht war dies zunächst nicht weiter schlimm, denn auch gegen England hatte Insland mit 0:1 im Rückstand gelegen.
Nach 20 Minuten sah das aber schon anders aus, denn Pogba erhöhte mit einem wuchtigen Kopfball nach einem Eckstoß auf 2:0.
Dabei blieb es zunächst eine Weile, doch in der Schlussphase der ersten Halbzeit schlugen die glänzend aufgelegten Franzosen noch zwei Mal zu: in der 43. Minute durch Payet und in der 45. Minute durch Griezmann. 4:0 der Pausenstand – bitter für die Isländer!
Die isländischen Fans haben allen Grund, zufrieden zu sein. Foto: Shutterstock
Für die zweite Halbzeit wurde bei Island mit Ingason ein Spieler des SC Lokeren eingewechselt. Der EM-Neuling wollte sich in Ehren von diesem Turnier verabschieden und erzielte in der 56. Minute den Ehrentreffer durch Sigthorsson. Damit hat es Island geschafft, in allen 5 Spielen mindestens einen Treffer zu erzielen.
1:4 fühlte sich für die Wikinger schon etwas erträglicher an, und die isländischen Fans auf den Rängen des Stade de France feierten ihre EM-Helden, so als wäre Island gerade in Führung gegangen.
Nach knapp einer Stunde stellte Frankreich den Vier-Tore-Vorsprung wieder her: Giroud gelang mit seinem zweiten Treffer an diesem Abend das 5:1. Kurz danach wurde der Stürmer von Arsenal, der gelbbelastet war, ausgewechselt, ebenso wie einige Zeit später sein ebenfalls bereits verwarnter Clubkamerad Koscielny.
Für die Schlussphase kam bei Island noch der erfolgreichste isländischer Fußballer aller Zeiten, Eidur Gudjohnsen, zum Einsatz, der kürzlich u.a. für Cercle Brügge und den FC Brügge spielte, aber vorher bei Topclubs wie Chelsea und FC Barcelona unter Vertrag stand.
Die Isländer ließen sich nicht hängen, ihnen gelang auch noch ein zweiter Treffer durch Bjarnason – 5:2. Der ehemalige Spieler von Standard Lüttich hatte auch das erste Tor der Isländer bei dieser EM erzielt. Und Island konnte damit zumindest behaupten, die zweite Halbzeit mit 2:1 gewonnen zu haben…
Im Halbfinale kommt es zu einer mit großer Spannung erwarteten Begegnung zwischen Gastgeber Frankreich und Weltmeister Deutschland. (cre)
Siehe auch Artikel „Island ist jetzt schon der Europameister der Herzen“
OD schrieb:
„Und Island konnte damit zumindest behaupten, die zweite Halbzeit mit 2:1 gewonnen zu haben.“
Das konnten die Jungs nicht nur behaupten, das können sie auch noch in 100 Jahren.
Ich liebe Island!
@ Lionne Island war eine Überraschung und sonst nichts: sie spielten weder besonders schön oder sonstwie originell, hatten mehrmals Glück und das wars. Ich kann deine Begeisterung folglich nur bedingt teilen; schliesslich gibt es bei jedem Turnier solche Mannschaften, die irgendwie putzig rüberkommen. Da gleich von „hundert Jahren“ zu reden, ist wohl deiner Begeisterung des Moments und für Zwergenländer geschuldet. Du magst sicher auch kleine Katzen, Porzelanfigürchen, Kuscheltiere und Gartenzwerge. lbG dein Fenster
Genau solch einen Sieg wie den Frankreich gegen Island hatte ich von Belgien gegen Wales erwartet, denn ich halte Wales nicht für stärker als Island. Schade, schade…
„Im Halbfinale kommt es zu einer mit großer Spannung erwarteten Begegnung zwischen Gastgeber Frankreich und Weltmeister Deutschland. “
Ich drücke Frankreich die Daumen und lobe die Isländer . Diese brauchten sich nicht zu schämen nach der Niederlage gegen Frankreich , denn diese Mannschaft war einfach Toll
Im Halbfinale kommt es zu einer mit großer Spannung erwarteten Begegnung zwischen Gastgeber Frankreich und Weltmeister Deutschland . Ich drücke natürlich der Mannschaft die Daumen die ich jede Woche anschaue Deutschland
Ich drücke natürlich der Mannschaft die Daumen deren Spieler ich jedes Wochenende anschaue Deutschland
Mein Tip für das Halbfinale ist: Frankreich gewinnt gegen Deutschland.
Frankreich hat die bessere Offensive und ein Heimspiel.
Deutschland ist auf der entscheidenden 6er Position durch den Ausfall von Khedira und Schweinsteiger entscheidend geschwächt. Alternativen zu den Beiden hat der deutsche Kader nicht (mehr). Dazu kommt, dass der dahinter spielende Hummels gesperrt ist. Der kann zwar durch Mustafi ersetzt werden, wird aber die Lücke mangels Erfahrung nicht schließen können. Das werden die Franzosen zu nutzen wissen.
Die Achse Hummels, Khedira, Kroos (bzw. deren Ergänzungen) sind entscheidend für das deutsche Aufbauspiel. Vielleicht rächt es sich jetzt, dass Löw Schweinsteiger und Podolski mitgenommen hat, anstatt fitten Spielern mit Zukunft eine Chance zu geben?
Die deutsche Offensive hat eh Probleme. Müller sollte besser auf die Eckfahne zielen, um das Tor zu treffen, Götze hat das Bayern-Bank Syndrom. Die einzige Hoffnung ist der junge Draxler, wenn er dem Druck eines Halbfinales Stand hält. Die Achse Höwedes und Kimmich harmoniert auch nicht. Warum Özil so gelobt wird, entzieht sich meiner Kenntnis. Dann bleiben der gute (angeschlagene) Boateng sowie Manuel Neuer und die Chance, dass ‚Newcomer‘ das Spiel ihres Lebens machen könnten.
Disziplin und Kampfkraft haben Deutschland bis jetzt geholfen (Panzerfussball). Jetzt sind außerdem Leidenschaft und individuelle Fähigkeiten gefragt.
Deutschland wird die Niederlage verkraften: Seit gefühlten 100 Jahren spielen sie ständig mindestens Halbfinale in großen Turnieren.
Tip für’s Finale:
Frankreich gegen Portugal (das bis dahin kein Spiel bei dieser EM in 90 Minuten gewonnen hat)
Frankreich gewinnt die EM.