Gesellschaft

Internetportal „Deutsch als Zweitsprache“ hilft Lehrern in „Multikulti-Klassen“

Vorstellung des Internetportals "Deutsch als Zweitsprache" in Anwesenheit von Unterrichtsminister Harald Mollers (links). Foto: OD

In den Klassenzimmern der DG sitzen immer öfter Schüler verschiedener Nationen und Kulturen, deren Muttersprache Polnisch, Slowenisch oder Bosnisch sein kann. Diese zunehmende kulturelle Vielfalt verlangt von Schulen und Kindergärten pädagogisches, fachliches und organisatorisches Umdenken.

Es ist daher wichtig, den Pädagogen einige Hilfsmittel an die Hand zu geben.

Mit dem Ziel, Informationen und Unterstützung zum Thema „Deutsch als Zweitsprache“ für alle Lehrpersonen aus dem gesamten deutschsprachigen Gebiet Europas anzubieten, hat das Kompetenzzentrum des Zentrums für Förderpädagogik (ZFP) ein Online-Portal zum Thema „Deutsch als Zweitsprache“ erarbeitet, das im Rahmen einer Pressekonferenz vorgestellt wurde. Anwesend war auch Unterrichtsminister Harald Mollers (ProDG).

Die beiden Projektmacher Nathalie Peters und Thomas Ortmann. Foto: Gerd Comouth

Die beiden Projektmacher Nathalie Peters und Thomas Ortmann. Foto: Gerd Comouth

Die Website (www.daz-dg.be) ist das Resultat einer von zwölf Empfehlungen, die das Kompetenzzentrum des ZFP in Zusammenarbeit mit der Autonomen Hochschule (AHS) im Rahmen eines ganzheitlichen Konzepts zur Förderung der Integration und Sprachkompetenz bei Kindern mit Migrationshintergrund in den Schulen der DG erarbeitet hat.

Das Konzept zielt darauf ab, Lehrkräften unterschiedliche Instrumente anzubieten, damit sie den Anforderungen kultureller Vielfalt in Schule und Unterricht angemessen gerecht werden können.

Anregungen und praktische Hinweise

„DaZ-DG versteht sich als Informationsportal, auf dem Sie Anregungen, Materialhinweise und praktische Hinweise zur Arbeit mit Kindern und Jugendlichen mit Deutsch als Fremdsprache finden“, heißt es auf der Startseite. DG-Minister Mollers sprach von einer „Goldgrube an Ideen, Vorschlägen und Inhalten“.

Die Startseite des Internetportals "Deutsch als Zweitsprache".

Die Startseite des Internetportals „Deutsch als Zweitsprache“.

Die Betreiber des Portals hoffen auf ein möglichst intensives und reichhaltiges Feedback. Über ein Kontaktformular kann man sich an die Verantwortlichen des Portals wenden. Projektmacher sind Nathalie Peters vom Zentrum für Förderpädagogik (ZFP) und Thomas Ortmann von der Autonomen Hochschule (AHS).

Weitere Infos unter www.daz-dg.be

22 Antworten auf “Internetportal „Deutsch als Zweitsprache“ hilft Lehrern in „Multikulti-Klassen“”

  1. Eine gute Initiative. Es stimmt auf jeden Fall, dass einige Lehrer mit der immer stärker werdenden Präsenz von ausländischen Kindern manchmal überfordert sind. Das verlangt auch von den einheimischen Schülern ein gewisses Maß an Verständnis und Toleranz gegenüber denen, die wenig oder gar kein Deutsch verstehen oder sprechen.

    • Mehrsprachigkeit ist auf jeden Fall ein Vorteil. Ich stelle jedoch mit Schrecken fest dass man in Ostbelgien immer stärker Schüler mit Lernschwächen oder Fremdsprachler fördert, aber auf die Interessen und Fähigkeiten der anderen Kinder nicht mehr eingeht.
      Aus dem Gleichheitswahn und politischer Korrektheit raus werden wieder nur die Minderheiten unterstützt auf Kosten der Mehrheit.

      • Also ist es Ihrer Meinung nach nicht lohnenswert KINDER mit einer Schwäche zu fördern. Während die anderen Kinder, die ja offensichtlich keine Schwäche besitzen, so zurecht kommen und auf deren Interessen und Fähigkeiten werden eingegangen. Aber, es gibt halt Kinder, die mehr Hilfe benötigen. Ihr Kommentar ist eine Frechheit gegenüber den Kindern. Hoffentlich bleiben Sie Kinderlos oder erhalten eins mit einer Lernschwäche, dann denken Sie anders darüber!

      • Auf die Interessen von jungen Menschen innerhalb einer Schule kann generell nicht eingegangen werden . Priorität hat der Lehrplan und nicht der junge Mensch und wer nicht mithalten kann, bleibt sitzen, oder wird in dieser Erbsensortieranlage den Förderschullehrern zugeschoben. In beiden Fällen spricht man in anderen Kreisen von „Abschiebung der pädagogischen Verantwortung“ zugunsten des „Einhaltens eines Lehrplanes“.

  2. Eupenmobil

    Heute gibt es ja Beratung und Betreuung für alles mögliche. Bei all den Portalen und Beratungsstellen, die es heute gibt, müssten die heranwachsenden Erwachsenen so was von perfekt sein. Das sind sie aber nicht. Es gibt vielleicht noch mehr Problemkinder und Problemjugendliche als früher. Irgendetwas ist bei all den Beratungen und Betreuungen schief gelaufen. Das hat zwar direkt nichts mit Migrationskindern zu tun. Ist eher eine allgemeine Feststellung. Was ich gut finde an dem Portal „Deutsch als Zweitsprache“ ist, dass endlich mal was für die Lehrpersonen geschaffen wurde. Sonst haben Politiker und Ministerien ja nur die Schüler im Sinn. Die Lehrer können dann sehen, wie sie klarkommen. Das ist hier ausnahmsweise nichr der Fall.

    • Eupenmobil, Sie haben mit dem, was Sie schreiben vollkommen Recht. Ich möchte da nur noch die Begründung liefern, warum es so viele Hilfebedürftige gibt.

      Zuerst wird der Beruf im sozialen Sektor produziert und dann der mutmaßliche „Pflegefall“. Das nennt man Absicherung von Arbeitsplätzen im sozialen Sektor. Oder: Selbsterfüllende Prophezeihung.

  3. Baudimont

    „Sind wir so blöd, ?“
    Geld ausgeben auf Kosten der Steuer-Zahler, ist einfacher als Sparen. …..

    Für viele Bürger ist kein Geld mehr da, aber für die Politik gibst die Gewohnheit des sinnlosen Verpulverns von Steuermitteln, für Projekte wie „Internetportal “Deutsch als Zweitsprache”“oder um neues Projekt zu finden und auch wenn es kein Geld dafür gibt.

    • „Deutsch als Zweitsprache“ wäre vielleicht auch etwas für Sie, Herr oder Frau Baudimont.

      Alles Geld, das in die Fortbildung oder Ausbildung der Kinder egal welcher Herkunft, gesteckt wird, ist gut angelegtes Geld.

      Tolle Initiative, dass versucht wird, die Lehrpersonen mit dem Sprachenproblem nicht alleine zu lassen!

  4. Jauny B.Bad

    Noch vor wenigen Jahren war die Sache recht einfach: Die Kinder hängten sich rein, nahmen Nachhlife (auch damals meist gratis) und wenn’s nicht anders ging, dann blieben sie auch mal sitzen. Aber das war, bevor der Sozialstaat zum Asozialstaat wurde.

  5. Jauny B.Bad

    Und noch was: Ein Gutteil der Absolventen der hochheiligen AHS kann nicht einmal Französisch. Mehrsprachige DG? Dass ich nicht lache! Aber was will man auch erwarten, wenn die Politik bei jedem auf Französisch verfassten Steuerbescheid gleich Zeter und Mordio schreit?

  6. Baudimont

    „Sprachen lernen steht und fällt mit der Motivation.“
    Wenn es fehlt die notwendige Wille und Motivation, alle Geld, das in die Bildung gesteckt wird, ist nur eine immense Verschwendung.

  7. Ex Belgier

    Deutsch ist sicher eine Sprache, die eine Förderung verdient hat. Ob diese Förderung der Integration im belgischen Föderalstaat dienlich ist, weiss ich nicht. Hier halte ich eine Förderung der französischen sowie flämischen Sprache für angebrachter. Daneben kann es dann – aus meiner Sicht – schulische Angebote in anderen Sprachen geben, die der individuellen Entwicklung dienen können. Mit diesem Angebot würde z.B. die Möglichkeit eröffnet, Arbeitsplatz- bzw. Studienangebote in den wallonischen bzw. limburgischen Gebieten anzunehmen. Damit würden die belgischen Steuergelder, die für Ausbildung eingesetzt werden, vielleicht zukünftig in Belgien einen Mehrwert erziehlen?

    • Jauny B.Bad

      Dem ganzen Spiel wohnen zwei fatale Trugschlüsse inne:

      1. Mit ausreichend Zeit und Geld kann jeder alles lernen.

      2. Erlernen der Sprache der neuen Heimat = Integration.

      Sozialistischer Aberglaube halt.

  8. Diese Aktion zeigt noch mal wie fern ab von jeder Realität unsere Politiker und unsere Unterrichtswesen doch lebt.
    Die Fragen die man sich zuerst stellen sollte: Wie viele Schulen in der DG sind denn von dieser Problematik überhaupt betroffen? Wäre es nicht sinnvoller eine Person damit zu beauftragen diese Problematik in den wenigen betroffenen Schulzentren vor Ort mit den Lehrern und Schülern gemeinsam zu lösen? Ich würde es eher als Dienst des Unterrichtswesen ansehen wenn im Problemfall eine kompetente Person sich vor Ort mit der Problematik auseinandersetzt und Lösungsansätze erklärt als irgendwelche Theorien auf irgendwelchen Webseiten zu veröffentlichen die man wahrscheinlich auch in guten sachbezogenen Büchern lesen kann.
    Ich möchte den Sinn einer solchen Webseite bestimmt nicht herunterspielen aber es wäre mal interessant zu erfahren wie hoch (oder niedrig) die Zugriffszahlen auf diese Webseite nach einem Jahr überhaupt sind.

      • Das ist eine Jimdo Seite. Wird also nicht die Welt für´s Hosting kosten wie andere DG Seiten. Zu den Inhalten kann ich leider nichts sagen da ich mich mit der Materie nicht auskenne im professionellen Umfeld.

    • Réalité

      @toll

      Ja,sie beurteilen es schon richtig toll,@toll!

      Fernab,der Realität!Wie so vieles sehen unsere Verantwortlichen Politiker auch dieses durch die „Kleingliedstaatsbrille“,anstatt durch die „Realistische Brille“!
      Dann geht das auch eine Zeit lang gut.Alles wird Hoch gelobt und immer wieder zitiert,und auf einmal muss man dann doch einsehen das es an allen Enden nicht reicht,und die Sache muss gestoppt werden.
      Man will überall der erste sein und ja nicht der zweite,anstatt mal ab zu warten!
      Wie heisst es doch:
      -Gut Ding will Weile haben!

      (Planung ist die Ersetzung des Zufalls durch den Irrtum!)
      (Desto mehr Entscheider und Planer….desto mehr Paragraphen und Hürden!)

  9. Reiner Mattar

    Anders als „toll“ bin ich schon der Meinung, dass immer mehr Schulen in unserer DG sich damit auseinandersetzen müssen, dass einige Schülerinnen und Schüler kein Deutsch können, wenn sie zu uns kommen. Und von daher ist es sicher richtig und sinnvoll, den Lehrkräften Unterstützung zukommen zu lassen. Denn in der Ausbildung kommt dieses Thema sicher (auch aus Zeitgründen) zu kurz.
    „Baudimont“ würde etwas mehr Deutsch vielleicht helfen, sich besser auszudrücken, aber die Aussagen werden dadurch nicht zwangsläufig inhaltsreicher…
    Und, „Jauny B.Bad“, dass das Erlernen der Sprache des Umfeldes, in dem man labt, zur Integration beiträgt, ist ganz sicher kein sozialistischer Aberglaube, sondern eine Tatsache!
    Und deshalb begrüße ich die Einrichtung dieser Website. Mit der Zeit wird sie sicher noch benutzerfreundlicher (mit weniger Klicks zum Ziel) und umfangreicher werden, aber der Start ist gelungen.

  10. Ich bin Lehrer. Diese Seite ist nichts anderes als eine Häufung von Buchvorschlägen. Dazu herauskopierte Ideen aus Fachbüchern. Sowas findet man bei einer Google-Suche auch ohne daz-DG-portal. Geldverschwendung. Eine wirkliche Hilfe für Lehrer ist DAS nicht. Wer trägt die Verantwortung für solche geldverschwenderischen Projekte??

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