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„Ich habe gespendet, sage aber nicht an wen“

Eupens Erste Schöffin Claudia Niessen. Foto: Gerd Comouth

Nur 24 Stunden, nachdem sie von Leserbrief-Schreiber Albert-Josef Kessler gefragt wurde, ob sie – wie versprochen – tatsächlich einen Teil ihrer „Abschiedsprämie“ für einen guten Zweck gespendet habe, hat sich die ehemalige Senatorin und jetzige Eupener Schöffin Claudia Niessen geäußert.

„Ich habe gespendet, werde aber nicht sagen an wen“, erklärte Claudia Niessen gegenüber dem Grenz-Echo. Sie habe nach ihrem Ausscheiden aus dem Senat Anrecht auf 12 Brutto-Monatsgehältern gehabt, was allgemein als „Abschiedsprämie“ bezeichnet wird.

Einen Teil habe sie als Steuervorauszahlung gezahlt, erklärte die Ecolo-Politikerin. „Von dem anderen Teil der Summe habe ich gespendet und etwas für mich behalten“, sagte Niessen: „Ich habe die Zahlen veröffentlicht, korrigiert und neu veröffentlicht. Irgendwann ist das Thema aber abgeschlossen. Ich habe mich an das gehalten, was ich gesagt habe. Ich werde nicht meine Steuererklärung öffentlich machen. Das geht in die Privatsphäre, und das sehe ich nicht ein. So transparent war bisher noch kein Politiker.“

Indes wollte die 34-Jährige nicht sagen, wie viel und an wen sie gespendet habe: Ich kann nur sagen, dass ich mich an das Prinzip gehalten und an Eupener und international operierende Organisationen gespendet habe. Punkt.“

Siehe dazu auch Artikel „Abschiedsprämien-Jäger schlägt wieder zu“

 

28 Antworten auf “„Ich habe gespendet, sage aber nicht an wen“”

  1. Zweifler

    Kann ja jeder behaupten… Meines Erachtens geht die Veröffentlichung der Steuererklärung nicht in den Bereich der Privatsphäre wenn man sein Einkommen aus Steuergeldern bezieht! Transparenz und Rückgrat sehen anders aus Frau Niessen!

  2. Mischutka

    Mal ganz ohne Blödsinn : WAS hat eine SPENDE mit der „Steuererklärung“ zu tun ???????
    Ich habe vor kurzem einer Familie mit Kindern (wo eine Zahlung nicht rechtzeitig eingegangen war) für über 50 € Lebensmittel „gespendet“… – einem Schüler mein altes Laptop „gespendet“ (obschon ich es hätte verkaufen können).
    Und wieviele Menschen werden nicht auf Listen veröffentlicht, welche den Betrag „X“ für den wohltätigen Zweck „Y“ gespendet haben.
    Das ist doch ohne Probleme (und „Steuererklärung) möglich !
    Jedenfalls muss man bei einer solchen blödsinnigen Erklärung damit rechnen, jedes Vertrauen zu verlieren. DENKEN WIR DARAN BEI DEN NÄCHSTEN WAHLEN !
    Punkt !

    • ATC4ever!

      Dazu passt folgender Dialog:
      Ein Mann fragt einen Journalisten, der einen bestimmten Politiker schon seit drei Jahrzehnten kennt, ob er erkennen könne, wann der Politiker lügt und wann er die Wahrheit sagt. Darauf der Journalist: „Wenn er sich über dem rechten Auge kratzt, sagt er die Wahrheit. Und wenn er sich an der linken Seite der Nase kratzt, sagt er ebenfalls die Wahrheit. – Und wann lügt er? – Immer wenn er spricht!

  3. brf4ever

    Hallo geht es noch?
    Warum sollte jemand öffentlich mitteilen wofür er spendet?
    Ich spende lieber anonym, das „An die große Glocke hängen“ ist doch nur da um sich zu profilieren.

    Steuerklärung: wenn Sie an eine anerkannte Organisation gespendet hat, kann Sie den Betrag Steuerlich absetzen (was übrigens viel tun die Spenden).

    • Mischutka

      @ brf4ever :
      JA, es geht noch …..
      mit dem Unterschied, dass die Tante das „gespendete“ Geld ja auch von der Öffentlichkeit (Staat) erhalten halt – und nicht von „Privat“. Und öffentlich die „Spende“ angekündigt“ hat (um „Werbung“ für sich zu machen ???).
      Da hätte die am besten SOFORT den Mund gehalten und nicht von „spenden“ palavert ! Punkt.

    • Réalité

      @ brf4ever

      hoffentlich geht’s Ihnen gut!?

      Ich bin auch Ihrer Meinung was Sie da im 2ten Satz schreiben
      .
      Jedoch die Politiker sollten da schon offener sein damit,indem es ja auch „unser Geld“ ist was sie da spenden!?
      Da kann jeder mit Stolz seine Wohltaten verkünden,oder meinen Sie nicht auch!??

  4. wenn Frau Niessen sich scheut mehr Einsicht in die Einhaltung ihres großzügigen Versprechen zu geben, dann wohl weil sie es nicht eingehalten hat. Und Frau Niessen sagt dem G-E auch, dass ein Teil des Geldes scheinbar auch gedient hat um die Steuervorauszahlungen auch auf das Einkommen ihres Mannes zu machen ??? Niemand fragt, dass Frau Niessen unbedingt veröffentlicht wem sie gespendet hat, aber wenn Frau Niessen nicht mit dem Makel leben will ein leeres Versprechen gemacht zu haben, dann hat sie nur eine Wahl: halbwegs nachprüfbar aufweisen, dass sie nur einen geringen Betrag für sich behalten und tatsächlich große Summen gespendet zu haben

  5. Anonymous

    Eine mehr als unbefriedigende Antwort angesichts der doch recht vollmundigen und vor allem ÖFFENTLICHEN Ankündigung, großzügigerweise einen Teil der Abfindung spenden zu wollen. Offenbar haben nicht nur die älteren (sprich 50+) deutschsprachigen Politiker Probleme damit, eine Art der Öffentlichkeitsarbeit zu betreiben, die den Transparenzansprüchen unserer Zeit genügt…leider. Wie ich es bereits an anderer Stelle geschrieben habe, scheinen viele unserer Lokalpolitiker den Zeitgeist nicht erfasst zu haben und laufen somit Gefahr, in den nächsten Jahren weite Teile ihrer Wählerschaft zu vergraulen. So klein wie unser Gebiet ist, wäre es wahrlich nicht zuviel verlangt, auch auf Ostbelgien Direkt den Kontakt und den Austausch mit dem Bürger zu suchen – auch, wenn OD nicht ganz zu Unrecht als Krawall- und Nörgelforum gilt. Ich ziehe immer wieder gerne das Beispiel von Antonios Antoniadis oder von Christian Krings heran, die sich beide nicht zu schade waren, auch hier in Form von Kommentaren zu Artikeln Stellungnahmen abzugeben und sogar auf einzelne Postings einzugehen.

  6. Gleichberechtigung

    Alle Leute, die im Ministerium, in der Gemeinde, ÖSHZ, usw. arbeiten, erhalten Gelder von unserem Steuerpott. Müssen die auch jede Prämie offenlegen, oder gar spenden? Was mit denen die eine Abschiedsprämie in Form einer Kündigungsentschädigung erhalten? Was mit der Gesellschaft, die hinter unserer 150.000 EUR Ausstellung steckt? Das sind auch Steuergelder, meine Damen und Herrn. Wenn Frau Niessen natürlich die Aussage macht, dass sie gespendet hat, dann sollte sie aufpassen, dass nicht das Gegenteil ans Licht kommt!

  7. Es reicht!

    Zitat Frau NIESSEN : “Von dem anderen Teil der Summe habe ich gespendet und etwas für mich behalten”, sagte Niessen: “Ich habe die Zahlen veröffentlicht, korrigiert und neu veröffentlicht.
    Hierzu meine Fragen kann jemand die Zahlen noch ein letztes Mal veröffentlichen damit hier keine Spekulationen aufkeimen!

  8. Petralin

    Kann man irgendwo lesen (am besten auf Deutsch) was die jeweilige Politiker und Beamte verdienen?

    Passt vllt nicht zum Thema, denke aber hier findet sich Jemand der mir Auskunft geben kann.

    Ich persönlich habe den Glauben an das GUTE der Politiker verloren.
    In einer Notlage (in der ich immernoch stecke) habe ich 4 von ihnen gefragt. Was haben sie ALLE gesagt? ich soll zum ÖSHZ gehen…. Danke, darauf wäre ich NIE gekommen.
    Die Wissen echt NIX…. sehr komisch!

    • norbert schlembach

      Nein, nicht alle.
      Ich hatte Frau Niessen auch um Transparenz hier auf OD gebeten. Bin ich da im Fehler?
      Also, posten Sie bitte mit Klarnamen – und dann stellen Sie Ihre Forderung zu Transparenz erneut….
      Und meine Frage an Frau Niessen bleibt. Sie hatte auch von mir die Stimme für den Senat, und hat viele Menschen sehr enttäuscht.

  9. Jagdszenen aus Ostbelgien

    Wer die Sache nüchtern analysiert, muss zu folgenden Überlegungen kommen :

    1.- Frau Niessen hat kein Gesetz übertreten, als sie die Abschiedsprämie annahm.

    2.- Wenn sie aber moralische Skrupel hatte, diesen doch recht grosszügig bemessenen Goldenen Handschlag anzunehmen, dann wäre es korrekter gewesen, ihn dem edlen Spender – sprich Steuerzahler – ganz oder teilweise zurückzuerstatten oder von vorneherein darauf zu vezichten.

    3.- Dass Frau Niessen das nicht tat, sondern einen nicht näher bestimmbaren Betrag gespendet hat, ist eigentlich eine wohlfeile Geste auf Kosten eben der Steuerzahler. Das Geld von anderen verschenken, und sich dann noch als Wohltäterin feiern lassen…

    4.- Jeder Vergleich hinkt, und der folgende besonders, was den kriminellen Aspekt angeht, aber sie handelt etwa so wie Uli Hoeness, der 28 Millionen an Steuern hinterzogen hatte, aber sich damit glaubte rechtfertigen zu können, dass er 5 davon gespendet habe…

    5.- Wie steht es eigentlich mit dem steuerlichen Behandlung dieser 12 Bruttogehälter? Fallen da Sozialabgaben an? Welcher Steuersatz wird angewandt ?

    6.- Falls die Empfänger eine Steuerbescheinigung ausstellen durften, dann kann Frau Niesssen diese Spenden steuerllich absetzen, wodurch der Steuerzahler erneut zur Kasse gebeten würde…

    Vielleicht weiss der «Abfindungsprämienjäger» AJK da Näheres ?

  10. 4701Kettenis

    Sicher 100€im Klingel Pütz in der Kirche in Kettenis zu tun ist ja auch Was gespendet….
    Klingt leider nach der Alice Schwarzer Moral…immer mit dem erhobenen Zeigefinger rumlaufen und auf andere zeigen und wenn man selber Dran ist…sich hinter geschaffenen Fakten verstecken…

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