Gesellschaft

HoReCa-Sektor in Belgien vor der Wiedereröffnung: Abstand halten (mit Puppen?) und nur bis Mitternacht

14.05.2020, Österreich, Wien: Eine Schaufensterpuppe an einem Tisch in einer Wiener Cocktailbar. Damit die Gäste die von der Regierung vorgegebenen Abstandsregeln im Lokal einhalten, wurden modisch gekleidete Puppen an den Tischen und im Barbereich platziert. Foto: Helmut Fohringer/APA/dpa

Weil die Corona-Lage in Belgien allgemein gut verläuft, ist davon auszugehen, dass Hotels, Restaurants und Gaststätten ab dem 8. Juni wieder öffnen können.

Für den HoReCa-Sektor ist es 5 vor 12, wenn nicht schon 12 oder sogar 5 nach 12. Laut Studie der Gesellschaft für Unternehmensberatung Graydon, über die „L‘Écho“ berichtet, werden im Fall einer Wiedereröffnung zum 8. Juni die HoReCa-Betriebe bis zum Ende des Sommers bestenfalls nur mit 50 Prozent ihrer üblichen Einnahmen rechnen können.

Puppen sitzen im Restaurant eines Hotels in der Region Hannover. Wegen der Corona-Auflagen müssen in Restaurants aus Abstandsgründen Plätze frei bleiben. Dieses hatte eine pfiffige Idee, damit das Restaurant nicht leer wirkt: An den eigentlichen gesperrten Tischen wurden einige täuschend echt aussehende Puppen platziert. Foto: Julian Stratenschulte/dpa

Ein Viertel der Betriebe werde es höchstens auf 25 Prozent bringen. Eine Flut von Konkursen von Cafés, Restaurants und Hotels sei zu erwarten, so die Prognose der Experten. In Brüssel ist die Hälfte der rund 4.000 Betriebe von Konkurs bedroht.

Im Vorfeld der nächsten Sitzung des Nationalen Sicherheitsrates (NSR) am kommenden Mittwoch, dem 3. Juni, hat der HoReCa-Sektor einen Leitfaden von Maßnahmen erstellt, der auch von der Föderalregierung bereits gutgeheißen wurde.

Demnach soll in Restaurants und Gaststätten allgemein ein Sicherheitsabstand von 1,5 Metern gelten. Außerdem wird in einer ersten Phase eine Sperrstunde eingeführt. Bedient wird nur an den Tischen, also nicht an der Theke. In Restaurants muss grundsätzlich reserviert werden. In Kneipen wird ein Kunde pro Tisch persönliche Daten hinterlegen müssen, um im Falle einer Infektion die Kontakte zurückverfolgen zu können.

27.05.2020, Frankreich, Paris: Ein Mann und eine Frau demonstrieren in einem Pariser Restaurant das Speisen unter Plastikhauben, um sich vor einer Ansteckung mit dem Coronavirus zu schützen. In Frankreich sollen Restaurants und Cafés am 2. Juni wieder öffnen. Foto: Thibault Camus/AP/dpa

Apropos Sicherheitsabstand: Es kann trostlos wirken, wenn in Restaurants inmitten der Corona-Pandemie nur jeder zweite Tisch besetzt werden darf. Damit die Gäste sich nicht so allein fühlen, setzen in Deutschland, Österreich und anderen Ländern Hotels und Restaurants auf ganz spezielle Dauergäste.

Im einem Hotel-Restaurant in Laatzen bei Hannover zum Beispiel sitzen Schaufensterpuppen und eine täuschend echt wirkende Erste-Hilfe-Puppe mit Mundschutz an einem Tisch mit Desinfektionsmittel und Kosmetiktüchern. Die „echten“ Gäste hätten erst irritiert, dann belustigt reagiert, sagte die Betreiberin des Hotel-Restaurants.

So wird nicht nur der Mindestabstand eingehalten, sondern die Puppen bieten auch Gesprächsstoff für die Gäste und sorgen für mehr Gemütlichkeit als beispielsweise ein großes X, das auf jene Sitzplätze gemalt wird, die frei bleiben müssen, damit die „soziale Distanzierung“ eingehalten wird, oder Zwischenwände aus Plexiglas.

In Frankreich wurde sogar im Hinblick auf die Wiedereröffnung der Restaurants am 2. Juni mit Plexiglashauben experimentiert, die jeder Gast um sich trägt… (cre/dpa)

Zum Thema siehe auch folgende Artikel auf OD:

30 Antworten auf “HoReCa-Sektor in Belgien vor der Wiedereröffnung: Abstand halten (mit Puppen?) und nur bis Mitternacht”

    • Besorgte Mutter

      Da lese ich doch gerade den GE Artikel über Ternell und das Talsperrenrestaurant. Solche Idiotien hauen doch wohl dem Fass den Boden aus.
      Mein Vater pflegte schon immer zu sagen: „am Staat, da arbeiten nur die, die für die Privatwirtschaft zu doof sind“.
      Für wie blöd werden wir Bürger von denen, die sich der Polizei bemächtigen dürfen, eigentlich dargestellt. Wenn ich Polizistin wäre, dann müsste ich jetzt unbedingt auf krank machen, denn für solche Einsätze, wie sie da beschrieben werden, wäre ich mir auf jeden Fall zu schade. Dies soll jetzt keine generelle Kritik an das Verbrechen bekämpfende und für allgemeine Sicherheit sorgende Polizisten sein.
      An alle die solche blöden Verordnungen zu Punkt und Komma verfügen und umsetzen:
      Fühlt euch mal am Kopp und messt mal euer Fieber!
      Vielleicht müsst ihr euch dann mal in eine Reha bzw. zur Kur begeben!

      • karlh1berens

        Die veranstalten dieses Gedöns doch nur, um ohne Gesichtsverlust aus diesem ganzen Schlamassel herauszukommen.
        Wenn diejenigen Parteien, welche in diesem „Krisenstab“ vertreten sind, nochmal die Mehrheit der Stimmen bekommen sollten, kann man getrost davon ausgehen, dass die Massen verblödet sind.

        Bis dahin ist das „nur“ eine Hypothese von mir

        ( ͡° ͜ʖ ͡°)

        • Pensionierter Bauer

          BSE, wow, da geben Sie mir aber ein Stichwort. Das war ja auch so eine Angelegenheit, da versuchte die Mainstreampresse uns auch immer aufs neue mit den immer gleichen Bildern klar zu machen, dass da eine ganz große Katastrophe auf uns zukommt. Da wurde behauptet, dass der Verzehr von mit BSE Erregern verseuchtes Fleisch beim Menschen die Creuzfeldt-Jakob-Krankheit auslöst. Wäre dem so gewesen, dann hätte wohl der größte Teil der Briten inzwischen hieran sterben müssen.
          Auch hier versuchen sg. Wissenschaftler uns immer eine neue BSE Welle herauf zu beschwören.
          Ob nun BSE, Schweinegrippe, Vogelgrippe, Sars 1 oder Corona/covid19, das kann man alles in die gleiche Tonne kloppen. Es sind Krankheiten, ja ohne Zweifel, aber es wird auch immer aufs neue versucht hiermit Panik auszulösen und man muss sich fragen wer ein ernsthaftes Interesse hieran hat?

          • Genau, tatsächlich sind in GB, soweit erkannt, nur knapp 200 Leute an BSE gestorben. Aber Sie stellen ja genau die richtige Frage, wer Interesse an der Panik vor Krankheiten hat, z. B. vor dem angeblichen Corona – Virus oder, mit vielen Toten pro Jahr, den Krankhauskeimen. Diese Erreger werden, soweit sie überhaupt existieren, von Big Pharma, der Zellstoffindustrie (Maskenherstellung), Graf Dracula, Frau Merkel, bei der es sich ja erwiesenermaßen um eine Außerirdische handelt, der Mafia, VW (zur Ablenkung vom Abgasbetrug), Amazon, Pizza – Lieferdiensten, den Herstellern von Schaufensterpuppen (siehe oben), den Vegetariern, der katholischen Kirche und der Weltregierung absichtlich verbreitet. Ist doch klar!

  1. schlechtmensch

    Das wird nicht funktionieren. Die Wissenschaft hat seit Wochen neue Erkenntnisse bzgl. der Verbreitung durch Aerosole. Da helfen in geschlossenen Räumen keine 1,5m Abstand und kein Händewaschen. Ich hoffe dass diese Erkenntnisse in den nächsten Wochen und Monaten zu unseren Politikern durchdringen und zumindest vor der zweiten Welle im Herbst entsprechende Anpassungen gemacht werden.

  2. zweite Welle

    Bitte lasst die Hotels, Restaurants und Cafés geschlossen, denn die Gefahr einer zweiten Corona-Welle ist immens groß.Vorsicht ist geboten;:
    Ausbau Ihrer Keller, Anlegung eines Lebensmittelbunkers einschliesslich eines zusätzlichen Sauerstofftankes. Alle Ihre spezifischen Wünsche werden natürlich berücksichtigt.
    Ihr Keller ist für Sie der beste Schutz. Verlassen Sie diesen erst wieder wenn der letzte Coronainfizierte auf diesem Planeten als geheilt angesehen wird. Ein Atombunker wäre auch gut.

  3. RaymondW

    So ein Blödsinn! Wer geht unter diesen Umständen denn noch dahin? Da müssen bessere Lösungen her. Wie dem auch sei, der Aufwand ist in jedem Falle sehr hoch! Der gesamte HORECA-Sektor wird in die Knie gehen! Eine Schande wenn man die Situation mit der vor Covid-19 vergleicht, wo die meisten Betriebe gut bis sehr gut besucht waren.

  4. peter Müller

    Wer sich unter solchen Bedinungen und Auflagen in ein Restaurant setzt muss wohl sehr optimistisch sein. Da bleibe ich aber lieber zuhause, und kann mich frei bewegen. Ich bedauer die Armen Betreiber, ob die daran Geld verdienen können?.

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