Gesellschaft

Georg Kremer (GAIA): „In der Wallonie wird Stopfleber unter skandalösen Bedingungen hergestellt“ [VIDEO]

Die Gänsestopfleber gehört in der Wallonie zu den bevorzugten Speisen zum Jahresende. Foto: Shutterstock

Auf Facebook weist Georg Kremer von GAIA Ostbelgien darauf hin, dass Stopfleber (foie gras) in der Wallonie unter skandalösen Bedingungen hergestellt wird.

Kremer veröffentlicht dazu einen Filmbeitrag (siehe VIDEO unten) und warnt: „Dieser fünfminütige Film ist nichts für schwache Nerven.“ Der Vertreter von GAIA appelliert: „Bitte! Kaufen Sie KEINE kranke Fettleber von einem gequälten Tier. Einmal im Jahr ist noch zu viel!“

In Flandern und in Brüssel ist die Produktion der Stopfleber bereits verboten. „Wann zieht die Wallonische Region endlich nach? Mme C. Tellier: Übernehmen Sie bitte Verantwortung!“

Georg Kremer im August 2015 bei einer Aktion von GAIA auf dem Eupener Marktplatz. Foto: OD

Céline Tellier (Ecolo) ist die wallonische Umwelt- und Tierschutzministerin. Ende letzten Jahres übergab GAIA ihr eine Petition mit 80.000 Unterschriften. „Bis auf weiteres will Ministerin Tellier nichts von einem Verbot wissen. Sie schwört auf gute Kontrollsysteme. Wir sehen heute, wie effektiv diese Kontrollsysteme tatsächlich sind“, so GAIA.

Eine Umfrage von GAIA bei Stopfleberproduzenten in der Wallonie zeigt, dass sich hinter dem Label „artisanal“ etwas ganz anderes verbirgt als das, was sich die Leute darunter vorstellen. Schmutz, Elend, Tierleid und Tierquälerei – das hat GAIA festgestellt. „Die neuen, von GAIA veröffentlichten Videoaufnahmen widersprechen dem, was die Stopfleberproduzenten über sich selbst sagen, und entsprechen nicht dem, was sie glauben machen wollen“, so die Tierschutzorganisation. (cre)

Nachfolgend das VIDEO von GAIA über die Herstellung von Stopfleber in der Wallonie:

Zum Thema siehe auch folgenden Artikel auf OD:

38 Antworten auf “Georg Kremer (GAIA): „In der Wallonie wird Stopfleber unter skandalösen Bedingungen hergestellt“ [VIDEO]”

  1. Kremer hat Recht.
    Aber genauso wichtig wäre es, Treibjagden zu verbieten. Kein Politiker wagt sich da ran, auch nicht in Ostbelgien.
    Die Jagd ist zwar Sache der Region, aber wenn parteiübergreifend gegen Treibjagden in Ostbelgien Druck gemacht würde käme man zum Ziel. Ein Lob den Gemeinden welche Treibjagden in ihren Wäldern verbieten

    • Wildschwein

      Pierre, sonst haben Sie noch alle Tassen im Stübchen. Wohl keine Ahnung vom Wald. Ziel, welches Ziel? Diese Gemeinden werden von Ideologen regiert, und diesen werden noch weitere Gemeinden folgen bis zu jenem unausweichlichen Zeitpunkt wenn die Kassen leer sind und diesen Gemeindevätern erklärt wird das das Holz aus Ihrem Wald kaum oder keinen Wert hat. Dann schrillen die Alarmglocken und der Rückwärtsgang wird gesucht. Gleiches Szenario durch großflächige Flurschäden sollte sich Schwarzwild unkontrolliert ausbreiten.
      Auch Kremer ist ein solcher Ideologe, wobei ich weder Stopfleber esse noch die Methodik der „Produktion“ gut heiße. Dies ist definitiv Tierquälerei und sollte nicht praktiziert werden

      • Ich rede von Treibjgaden a la wallonne wo wild rumgeschossen wird und die Hälfte der Rehe durch Schüsse zerfetzt werden und weggeworfen werden.
        Ich rede nicht von Ansitzdrückjagden wo das Wild sauber geschossen wird.
        Man sollte schon versuchen dass das Wild bei der 1.Kugel da liegt.
        Auf Wildschweine sollte bei Schnee eine Ausnahme erlaubt sein da die Flurschäden effektiv sehr groß sein können.

      • DR ALBERN

        @ Wildschwein, Sie verwechseln Wald und Wild. Pierre spricht von Verbot der Treibjagden auf Hochwild (Rot-Reh-Schwarzwild). Diese Bestätigung finden Sie in allen Fachbüchern. Hingegen sind ANSITZDRÜCKJAGDEN je nach Reviergrösse mit einigen Treibern OHNE Hund (nur zur eventuellen Nachsuche) zu rechtfertigen. In der Wallonie schiesst man auch auf ÖFFENTLICH RECHTLICHEN Wegen, was vom Gesetz strikt verboten ist. Die REGION WALLONNE macht sich jedoch scheinbar ihre eigenen Gesetze (frottes manches), da KEINE parteiunabhängigen Kontrollen vorhanden sind. Auch das Anfüttern mit Mais wird zur Jagd auf die Schwarzkittel getätigt. Kann selber ALLES durch FOTOS, VIDEOS und 4K Filme belegen.

        • Wildschwein

          Ich verwechsele ganz sicher nicht Wald u Wild.
          Ach sieh an, Sie können alles belegen, wohl bei der Polizei oder was? Oder doch eher ein kleiner Stänkerer der sich in Sachen einmischt die ihn eigentlich nichts angehen weil er sonst nichts zu tun hat?

      • Langjähriger Jäger

        Ich bin seit etlichen Jahren Jäger und kann viele Vorbehalte verstehen.

        Das Hauptproblem der „Treibjagden“ zumindest dass, was die meisten Nichtjäger darunter verstehen ist, dass sie schlecht geplant und umgesetzt sind. Das Wild wird noch immer durch den Wald getrieben mit Hundemeuten und Krach. Das führt dazu, dass das Wild mit vollem Tempo durch den Wald läuft und ich kenne keinen Jäger der dabei einen sicheren Schuss bei einem Reh platzieren kann. Wenn die Schützen wie so oft Ihr eigenes Können maßlos überschätzen und aus stolz trotzdem abdrücken kommt es leider all zu häufig zu Schüssen ins Leere oder schlimmer zu lediglich krank geschossenem Wild.

        Sauber und richtige wäre eine korrekt ausgeführte Ansitzdrückjagd, dabei wird das Wild nicht mit Lärm aufgeschreckt sondern lediglich durch präsenz dazu gebracht sich zu bewegen. Es ist deutlich langsamer und bleibt auch stehen wodurch saubere Schüsse möglich sind. Die Folge ist erheblich weniger Tierleid und deutlich höhere Strecken.

        Bewegungs und Gesellschaftsjagden dagegen komplett zu verbieten ist schlicht Schwachsinn.
        Die Jäger werden dem Schwarzwild (Dankt tausender ha Maisfelder) so schon nicht mehr Herr, da dieses eigentlich nur noch Nachts richtig bejagd werden kann, was bekanntlich in Belgien verboten ist.

  2. Gastleser

    Genau!
    Alles verbieten!
    Fleisch gibt es auch im Aldi, da muss man ja nicht noch jagen gehen.
    Bäume haben nach dem lustigen Fachmann auch Gefühl- Holz gehört verboten.
    Salat hat bestimmt auch Gefühle!
    PS: Es gibt hier keine Treibjagd! Das nennt man Drückjagd!!!
    PPS: Grade die gute grüne Khmer will fast alles Wild niedermachen- dann kann der Baum in Ruhe wachsen und sich eines von 157 Geschlechtern aussuchen.

    • @ Gastleser: waren sie schon mal auf einer Treibjagd in Wallonien? Das ist ekelhaft. Man darf zb nicht auf stehendes Wild schießen sondern nur auf flüchtiges.
      Nachmittags ist nichts mehr los denn da sind alle besoffen.
      Ich bin selbst Jäger aber soetwas mache ich nicht mit.
      Selbstverständlich muss das Wild geschossen werden aber bitte sauber.

      • Langjähriger Jäger

        „waren sie schon mal auf einer Treibjagd in Wallonien? Das ist ekelhaft. Man darf zb nicht auf stehendes Wild schießen sondern nur auf flüchtiges.“

        Erstens das was alle meinen nennt sich Drückjagd nicht Treibjagd und es ist absoluter Blödsinn, dass man nur auf Flüchtendes Wild schiessen darf. Ganz im Gegenteil, bei gut organisierten AnsitzDrückjagden wird immer öfter verboten auf nicht stehendes Wild zu schiessen.

        „Nachmittags ist nichts mehr los denn da sind alle besoffen.“

        Auch Blödsinn, und selbst wenn es so wäre wo ist das Problem wenn nach einer Jagd getrunken wird?

        „Ich bin selbst Jäger aber soetwas mache ich nicht mit.“ Das kann man angesichts der letzten Aussagen getrost als Lüge abtun, jemand der so wenig über die Jagd in Belgien weiß kann keinen Jagdschein haben und sollte er es durch wilde Zufälle doch haben sollte er ihn besser abgeben.

        • Forstwirtschaft

          @ Jäger: ich gehe seit 30 Jahren als Treiber mit, in Houffalize. Ich habe Hunde und verdiene mir so etwas nebenbei.
          Ich kann leider die Aussagen von Hans nur bestätigen.
          In Ostbelgien gibt es solche Zustände nicht.

  3. Ich muss ehrlich sagen, ich fand Stopfleber immer sehr lecker. Genau wie auch Bratwurst lecker finde. Da ich mein Hirn diesbezüglich etwas spät eingeschaltet hatte, hatten mich die Umstände nicht so interessiert. Ich kann nicht zur heiligen Messe gehen und dann als Christ so etwas ignorieren. Ich werde NIE wieder Stopfleber essen oder Fleisch aus der Massentierhaltung kaufen. Tut mir leid das ich das bisher getan habe, ich bereue es zutiefst!!!

  4. Man muss sich nichts vormachen.Ein grosser Teil der Tiere ist halt dazu bestimmt den Nahrungsbedarf der Bevölkerung zu gewährleisten.Aber es ist für mich schon ein Unterschied,ob das Tier ein würdiges Dasein hatte,oder ob es von Geburt an gequält wurde.

  5. Robin Wood

    Solange es Menschen gibt, die Stopfleber kaufen, solange wird diese (leider) produziert.

    Aber auch Hühner leben unter grausamen Umständen in zu kleinen Käfigen, Kühe werden tausende Km zu einem billigen Schlachthof gekarrt, leiden Hunger und Durst und beissen sich gegenseitig vor Angst.
    Solange der Gesetzgeber solche unsinnigen Fahrten zu verbieten und auch die Bürger diese Zustände nicht anprangern, wird sich nichts ändern. Es geht – wie bei allem auf der Welt – um Profit, Gewinn und nochmals Profit.
    Da lobe ich mir doch die Bauern, die das Vieh auf der Weide schlachten, wo das Tier viel Auslauf hatte. Solche Vorgehensweisen müssten vom Gesetzgeber evtl durch finanzielle Anreize gefördert werden. Lieber ein-, zweimal ein solches Tier auf dem Tisch als jeden Tag das Billigfleisch, das dazu noch Jahre mit Medizin vollgepumpt wurde.

    Dass Frau Tellier auf „Kontrollsysteme“ schwört, zeigt, dass sie keine Ahnung hat. Kontrollsysteme kann man mit Geld umgehen. Und was tun die Firmen nicht alles, um Gewinne einzufahren.

  6. Lehnen C.

    Frau Tellier schafft es ja nicht, das „ihre“ Vet. Amt Mitarbeiter ihren Job richtigmachen, dort läuft, seit ihrem Amtsantritt, alles auf Sparflamme.
    Die Internetseite des bien etre animal gibt es seitdem nur noch auf französisch, Tierquälerei kann man nicht mehr melden, Formulare, gibt auch nicht mehr auf deutsch, die Polizei kann keine Chips mehr auswerten der Fundtiere, die DOGID und CATID haben keine Hotline mehr, weil sie sagt, das lohnt sich nicht, und, und, und.
    Alles was ihr Vorgänger in Sachen Tierschutz bewegt hat, hat sie zum Stillstand gebracht. Wenn jemand als Tierschutzminister unfähig ist, dann diese Person. Nur auf FB, da spielt sie die größte Tierfreundin Belgiens.

  7. Peter Müller

    Es wird einfach zuviel produziert. Jeden Tag werden viele Artikel um 30% reduziert, weil sie fasst abgelaufen sind. Warum muss es Feierabendbrötchen geben ?. Alle diese Artikel die weg geworfen werden, müssen ja auch im Preis eingerechnet werden.

  8. Georg Kremer, GAIA Ostbelgien

    Der Vollständigkeit halber möchte ich noch kurz auf eine aktuelle BELGA-Mitteilung von heute aufmerksam machen:

    „Inzwischen hat der Tierschutzverein GAIA den flämischen Tierschutzminister Ben Weyts (N-VA) und seinen Brüsseler Kollegen Bernard Clerfayt (Défi) aufgefordert, in ihren jeweiligen Regionen auch den VERKAUF von Stopfleber zu verbieten, die in der Wallonie in den sieben letzten Betrieben durch Zwangsernährung produziert wird. Die Regionen haben es nun in der Hand noch weiter zu gehen und alle notwendigen Maßnahmen zu ergreifen, um den Verkauf von Foie Gras ein Ende zu bereiten“.

    Übrigens wird die Zwangsernährung von Tieren wird nicht nur von zahlreichen Ländern in der EU sondern auch weltweit geächtet – sogar in Indien und in der Türkei. Viele Länder haben erst gar kein Gesetz verabschiedet, das diese Folter ausdrücklich verbietet: es ist einfach nach den Gesetzen, die Tiere vor Misshandlung schützen, ILLEGAL.

    „Wenn Du entdeckst, dass Du ein totes Pferd reitest, steig ab!“ Diese alte Weisheit er Dakota-Indianer sollte sich auch die wallonische Tierschutzministerin Céline Tellier (ECOLO) endlich zu Herzen nehmen.

    • Hoffentlich wird diese widerliche Praxis schnellstmöglich VERBOTEN!
      Wer Tiere nicht achtet, hat auch keine Achtung den Mitmenschen gegenüber. Diese werden immer mehr als Objekte eingesetzt, um eine maximale Gewinnspanne zu erreichen. Die nächste Fußballweltmeisterschaft ist einfach nur ekelhaft. Wie viele Menschen sind dort geopfert worden?

  9. Weitsicht

    Die werte Dame hat sich auf ihrer Facebook Seite zu dieser Thematik geäußert und zeigt sich „“ schockiert “

    Images choquantes»
    „Des contrôles ont déjà été réalisés par l’administration mais ces images choquantes justifient qu’une enquête soit menée afin d’entendre les personnes identifiées dans la vidéo qui doivent pouvoir être sanctionnées si elles ne respectent pas la législation sur le bien-être animal“, a réagi la ministre wallonne du Bien-être animal Céline Tellier. „Il est inadmissible que des pratiques d’un autre temps soient encore utilisées dans des élevages wallons de canards, destinés à la production de foie gras. J’encourage fortement la consommation de produits alternatifs, ou l’exploration de méthodes permettant d’obtenir du foie gras sans passer par le gavage.“

    Ich bin nicht bei diesem Verein aber vielleicht verlinkt ja mal einer diese OD Seite auf ihrer FB Seite.

  10. Entsetzlich !
    Auch aus einer ganz normalen Gänseleber kann man tolle Gerichte machen. Wie gedankenlos gehen Menschen mit den Tieren um. Wir sind doch nicht mehr im Mittelalter . Ich liebe gutes Essen , doch dies gehört sofort verboten .

  11. Jagd, ja, Stopfleber, nein!

    Jagd hat NICHTS mit Stopfleber zu tun. Eine gut geführte Jagd – ich betone dies: gut gef+ührte! dennes gibt tatsächlich zu viele Scharlatane, die zu schnell oder schlecht schießen – ist gut für den Wald und das Wild selbst! Aber Stopfleber, das muß nicht mehr sein, nein.

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