Politik

Für Fred Evers zum Rücktritt ein kleiner „Fußtritt“ von der CSP

Der Eupener Stadtrat (im September 2013). Foto: OD

Ehrenbürgermeister Fred Evers (PFF) ist offiziell als Finanz- und Kulturschöffe der Stadt Eupen zurückgetreten. Ihm folgt, wie bereits bekannt, sein Parteikollege Philippe Hunger, der am Montagabend im Stadtrat seinen Eid leistete. Als „Abschiedsgeschenk“ jedoch erhielt Evers zum Rücktritt in Form einer Pressemitteilung noch einen kleinen „Fußtritt“ von der CSP-Fraktion, die sich vom ehemaligen Finanzschöffen ungerecht behandelt fühlt.

Der Rücktritt von Fred Evers als Finanz- und Kulturschöffe erfordere „einen kurzen kritischen Rückblick“, heißt es in einer Pressemitteilung: „Nachdem die CSP im Eupener Stadtrat 24 Jahre lang erfolgreich mit Herrn Fred Evers zusammengearbeitet hat, bleiben die wenigen Monate Tätigkeit des Herrn Evers als Finanzschöffe in der neuen Mehrheit der CSP-Fraktion nicht gerade in guter Erinnerung.“

CSP fühlt sich durch Lambertz-Schreiben bestätigt

Mitglieder der CSP-Fraktion (v.l.n.r.): Hubert Streicher, Karl-Joseph Ortmann, Martin Orban und Elmar Keutgen. Foto: Gerd Comouth

Mitglieder der CSP-Fraktion (v.l.n.r.): Hubert Streicher, Karl-Joseph Ortmann, Martin Orban und Elmar Keutgen. Foto: Gerd Comouth

Weiter ist in dem Kommuniqué zu lesen, die letzten Monate der Zusammenarbeit mit Altbürgermeister und Finanzschöffe Fred Evers seien geprägt gewesen von Schuldzuweisungen gegenüber der CSP-Fraktion, die für alle denkbaren Probleme verantwortlich gemacht worden sei.

So habe Evers der alten Mehrheit vorgeworfen, beim Ankauf des Capitols unkorrekt und sogar illegal gehandelt zu haben. Dieser Vorwurf sei völlig haltlos, und trotzdem habe das Gemeindekollegium eine „Beschwerde“ bei der Aufsichtsbehörde eingereicht.

Die CSP fühle sich jedoch durch die Antwort der Regierung der DG bzw. von Ministerpräsident Karl-Heinz Lambertz (SP) bestätigt. Darin schreibt Lambertz: „…sehe ich keinerlei Ansatzpunkte, die die Rechtmäßigkeit des Geschäfts in Frage stellen würden.“

Polemisierend und vehement Vorwürfe erhoben

evers mehrheit

Fred Evers (Bildmitte) bei der Vorstellung der neuen Mehrheit im November 2012. Foto: Gerd Comouth

Auch in Bezug auf die finanzielle Situation der Stadt Eupen habe Evers mit seinen Kollegen „gebetsmühlenhaft“ wiederholt, die finanzielle Situation der Stadt Eupen sei besorgniserregend, die Kassen leer, die Stadt überschuldet, so die Eupener CSP. Die vom Stadtrat in seiner Mai-Sitzung verabschiedete Rechnungsablage belegt jedoch nach Ansicht der Christlich-Sozialen das genaue Gegenteil, so die CSP.

Fazit der Eupener CSP: „Herr Evers hat polemisierend und vehement Vorwürfe und Schuldzuweisungen erhoben, die sich als völlig unrichtig herausgestellt haben.“ (cre)

Zum Schöffenwechsel in Eupen siehe auch Artikel „Philippe Hunger und Stephanie Schiffer“

Zu Fred Evers siehe auch unseren „Standpunkt“-Artikel „Alles Gute, Fred!“

 

17 Antworten auf “Für Fred Evers zum Rücktritt ein kleiner „Fußtritt“ von der CSP”

  1. Zappel Bosch

    Wenn das ein „Fußtritt“ ist, dann bin ich Pélé… Ich finde die Kritik der CSP – im Gegensatz zu meinem Leserbrief vom 24.8. im GE – noch relativ sachlich und gemäßigt im Vergleich zu dem, was Evers in den letzten Monaten gegen die CSP – seinen ehemaligen „Vasallen“ – so alles „rausgehauen“ hat… Das waren wirkliche Fußtritte aufs Schienbein, gegen die die CSP m.E. nun (endlich) zu recht gewehrt hat!
    Den wahren Sachverhalt bei Evers könnte man (vielleicht) wie folgt beschreiben :
    Der Mohr und die Finanzen…
    „Der Mohr hat seine Schuldigkeit getan, der Mohr kann gehen.“ So könnte man das Intermezzo des Ehrenbürgermeisters Evers im neuen Eupener Stadtrat bezeichnen. Die „Altherrenriege“ der PFF hatte sich bei den letzten Stadtratswahlen ja noch einmal mächtig ins Zeug gelegt. Ziemlich erfolgreich übrigens, denn die PFF stellt den Bürgermeister und die CSP wurde in die Wüste geschickt. Auch wenn „der Lange“ es noch so heftig bestreitet, der Verdacht bezüglich seiner Motivation liegt nahe… Soweit so gut. Wenn sich dann aber der 78-jährige „alte Kämpfer“ auch noch eines der stressigsten Ämter im Gemeindekollegium aussucht, steigt selbstverständlich das Risiko gesundheitlicher Probleme (falls nicht bereits vorhanden). Denn nicht jeder gealterte Politiker ist auch ein Berlusconi… Der sehr frühe Abschied des „Langen“ sieht aber eher aus wie eine Flucht nach vorne aus: zu viel Ärger, zu viel Arbeit. Diesen „Kleinkram“ hat ihm ja damals auch schon sein „Vasall“ Kurt Ortmann vom Hals gehalten… Ob dieses „Wahl- und Rücktritts-Theater“ seinen Wählerinnen und Wählern gegenüber redlich war, muss nun jeder davon für sich entscheiden. Zumindest sein „einfaches“ Stadtratsmandat hätte er der Glaubwürdigkeit halber beibehalten müssen, denn seit wann ist auch das ein „aufreibendes Amt“? Trotzdem, „Auftrag erfüllt (inkl. Versprechen, auch ein Amt anzunehmen), der Mohr kann gehen“… Nachdem er die Finanzen schlecht geredet hatte (bei jedem Mehrheitswechsel ist das eher ein Standardverhalten), bewehrte er in den Abschieds-Interviews auch, die Stadt sei zu viele zu teure Projekte gleichzeitig angegangen. Das könnte stimmen. Ausgeglichene Finanzen und möglichst wenig neue Schulden bzw. Schuldenabbau sind ja auch national das Credo der PFF/MR. Wenn ich mir dann aber die letzte Haushaltsdebatte im PDG ansehe, so höre ich den Fraktionssprecher der PFF, Herrn Dannemark, dort erklären, wie gut und sinnvoll die vielen gleichzeitigen Projekte der DG gerade jetzt sind (wegen Konjunkturförderung, Dringlichkeit usw.), obwohl sie den Schuldenhaushalt der DG so arg strapazieren, dass das Defizit weit über die angepeilten 15% max. liegt. Ja was denn nun, liebe PFF? Ich glaube weiterhin, die Fortführung einer Mehrheit inklusive der CSP wäre für die Stadt Eupen besser gewesen, um im Wandel auch eine gewisse Kontinuität zu gewährleisten. Trotzdem wünsche ich dem neuen Gemeindekollegium für die nächsten 5½ Jahre eine glücklichere Hand (und dem „Mohr“ einen schönen Ruhestand), denn was bisher in der neuen Legislatur so gelaufen ist, das haut noch keinen Eupener Bürger wirklich vom Hocker…

    Frank Bosch, Eupen, GE vom 24.08.2013

  2. Na was für ein Glück, dass wir den zappeligen Frank Bosch in Eupen haben, der zu schlichtweg ALLEN Themen dieser Welt eine sehr fundierte und pertinente Meinung hat. Eine Meinung eben. Eine sehr aufdringliche, da quasi wöchentlich im Grenz-Echo und mit sicherheit täglich auf Bild-Ostbelgien vorgetragene Meinung einer einzigen Person.
    Einer mirkigen Meinung zwischen fast 80.000 Deutschsprachigen, 11 Millionen Belgiern, 740 Europäern und über 7 Milliarden Weltbürgern.

    Ich hab‘ schon besseres Geschwafel an der Theke beim Franz-Jupp gehört! Prost.

    • Da scheint ein neoliberaler Kritiker durch den Kommentar vom Zappel sehr getroffen zu sein. Ich kann mich zwar auch nicht immer mit allen Kritiken eines Hr. Bosch einverstanden erklären, aber ein grosser Teil an wahren Fakten steckt hier schon drin. Das Ganze kann man wohl kaum pauschal als Thekengeschwaetz erklären, das wäre zu einfach.

    • Réalité

      @Posaune
      müssen aber nicht meinen,was sie da „rausposaunen-Posaune“,dass das vernünftiger Kaal ist!Und das bessere Geschwafel an der Theke hast sicher so wahrgenommen,dass Sie nen dicken „im Bidong hatten“!Sie sind ja bloss neidisch,dass sie niemals so einen langen,wahren und realistischen Text hinkriegen!?Üben…üben…üben….

  3. „toll“ scheint wohl auch so ein Thekenprediger und ein Feierabendwahrsager wie Bosch zu sein, da er vorgibt, zu wissen, dass ich „neoliberal“ eingestellt bin… was man so alles über sich selbst auf der Ostbelgien-Bild erfährt… fast spannend… *gähn*

    • Zappel Bosch

      Ich habe nichts gegen Ihre MEINUNG, Posaune, eine unter vielen, wie die meine auch. Nur über die Form könnte man streiten… Kannich aber auch mit leben.
      Die Leserbriefrubrik des GE steht übrigens auch Ihnen frei, allerdings nur mit Klarnamen. Und das Forum hier bei OD sowieso…
      Ich hab‘ mich mal geschämt, da hab‘ ich aber leider nichts abbekommen, also lass‘ ich es… ;)

    • Mit schlafwandlerischer Sicherheit stellt RZ wieder einmal fest, dass in diesem Forum anonym gepostet wird. Dies ist aber nunmal eine der Spielregen hier.
      Ich bin zuversichtlich, dass der anonyme Poster Zappel Bosch, der mit dem GE-Poster Frank Bosch identisch sein mag oder auch nicht, Kritik an Stil, Länge und Aussagen seiner Posts mit der gleichen Souveränität bewältigt, mit der er Kritik in unterschiedlicher Tiefe, Länge und Originalität an seine bevorzugten Zielen übt.
      Was nun Sie betrifft, „Herr der oder Frau die vorgibt Ralf Zilles zu sein“, sollten Sie – ohne hier in eine generelle Debatte zu Regeln der deutschen Sprache und schöpferische Freiheit eines Posters verfallen zu wollen – das Kopfschütteln während des Verfassens Ihrer tiefschürfenden Beiträge doch besser unterdrücken, da dies die (so hoffe ich) beabsichtigte Nutzung anatomischer Gegebenheiten der Wirbeltiere zu morphologischen Unsinn mutieren lässt.

  4. Falls die werten Damen/Herren das anonyme kommentieren stört, können sie sich ja bei Herrn Cremer melden… der betreibt schließlich diesen Meinungsblog.

    Im übrigen stellt die Länge und der Schreibstil eines Kommentars (siehe Zappel Frank Bosch) keine Garantie für die inhaltliche Qualität des Gesagten dar:

    Nur weil man zu allem etwas zu sagen hat, heißt das noch nicht, dass man auch etwas Intelligentes von sich gibt.

    • Réalité

      @ Posaune
      Hallo Posaune,liebe(r)Tröte(r),
      sagte/schrieb es bereits,Siehe oben.Die Länge und Inhalt der Kommentare „Made by Zappel“ sind identisch und gut,zumeist sogar,“desto länger….desto besser…“!!Letzeres gilt umso mehr für „seine Intelligenz“,denn ohne diese würde er gar nicht „so schreiben“….!
      So,jetzt aber „ab in den Orchestergraben…!“

    • Wer spricht denn von Aufregung? Man wird ja wohl noch anonym kommentieren dürfen – wofür gäbe es sonst OB?

      Wie oben erwähnt: viel sagen heißt nicht automatisch, etwas Intelligentes zu sagen.

      Dass die treu-dumpfen Jünger der Bosch’schen Propaganda („Réalité“ und wie sie alle heißen) Beifall klatschen, wenn es zappelt, ist in etwa so bedeutungsträchtig wie das „Liken“ auf Facebook.

      • Réalité

        @ Posaune

        Liebe(r) „Trötefrau-mann“!

        und ihre „rausposaunten Töne“ klingen so falsch und schräg und quitchisch…..suchen Sie nach „intelligenterer Musik“…..dann haben se auch Zuhörer….!Und Aufregung hatten ja wohl Sie zuerst!Also Kopf unter n’em dicken Kissen und feste drauf drücken,und dabei die Augen schliessen!

        • @Relaité – na, einen Zuhörer hab ich ja zumindest schon, sonst würden Sie nicht so krampfhaft versuchen, nichts unkommentiert zu lassen, am besten mit vielen Ausrufungszeichen, Auslassungspunkten und natürlich Anführungszeichen – das sieht immer so „gebildet“ und… „schlagkräftig“ aus…!

          Übrigens: kitschig.

          • Réalité

            @Posaune
            …..schon wieder falsche Töne,sie „TRÖTE“,schreiben se meinen Namen mal richtig „PO“(sauna)!?Ich schreibe nichts krampfhaft,noch kommentiere ich ebenso!Vielmehr Sie tun es!Scheinen mir wohl en gelben Anstrich zu haben und sind mit „Brüderles“ Schwester,oder sind blau wie ein kl Blümchen und sind ein Belgischliberalerableger!?Ist auch egal.Fakt ist jedenfalls:Zappel Bosch (den ich übrigens noch nie gesehn noch gesprochen habe)ist einer der besten Leserbriefschreiber der DG!Warum?Weil er aus „des Volkes Seele schreibt“!Er nimmt kein Blatt vor den Mund und kommentiert Parteiübergreifend mit Pro & Contra,offen und reell,direkt und ohne Floskeln!Da können sich selbst Berufsjournalisten eine Scheibe von abschneiden.Sehe Ihn mit Herrn Johann Klos als z Zeit besten Autor dieses Forums!So dann üben sie noch tüchtig an Ihrer „Tritschtratschpolka“….und verbessern Ihre falschen Töne,und ja nicht aus’m Takt geraten…..!?
            Gute Nacht,schlafen Sie gut und träumen Sie süss!
            (war meine letzte Bemerkung zu diesem Thema!)

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