Gesellschaft

Gibt es Belgien noch? Flämische Bürgermeister dürfen ab Oktober auch eine gelb-schwarze Schärpe tragen

Foto: Shutterstock

Ab Oktober dürfen die flämischen Bürgermeister wählen, ob sie wie bisher eine Schärpe in den belgischen Landesfarben Schwarz, Gelb und Rot oder in den Farben Flanderns, nämlich Gelb und Schwarz, tragen wollen.

Dies geht aus dem Text eines Erlasses hervor, der am Freitag von der Regierung der flämischen Region genehmigt wurde.

Die Regionalregierung hatte in ihrem Koalitionsabkommen beschlossen, Bürgermeistern die Möglichkeit einzuräumen, eine Schärpe in den flämischen Farben zu tragen.

Der flämische Innenminister Bart Somers (Open VLD). Foto: Tom Nebe/dpa

„Für mich ist das absolut nicht die erste Priorität“, sagte Innenminister Bart Somers (Open VLD). „Wir arbeiten derzeit an viel wichtigeren Themen. Aber es geht um die faire Umsetzung eines Teils des Koalitionsvertrags, der den Bürgermeistern die Wahl lässt zwischen einer Schärpe in den belgischen und in den flämischen Farben.“

Trotz der neuen Vereinbarung hat der Bürgermeister von Gent, Mathias De Clercq (Open VLD), schon vor einiger Zeit auf Twitter angekündigt, er werde weiterhin seine dreifarbige Schärpe tragen. „Symbolik ist nichts für mich. Es gibt viel wichtigere Herausforderungen in unserer Gesellschaft. Es polarisiert unnötig.“ (cre)

Zum Thema siehe auch folgenden Artikel auf OD:

37 Antworten auf “Gibt es Belgien noch? Flämische Bürgermeister dürfen ab Oktober auch eine gelb-schwarze Schärpe tragen”

  1. Irgendwo logisch, die Fans der AS tragen ja auch nen schwarz-weißen Schal. Die Farbe Schwarz wird übrigens aus bekannten Gründen durch tiefstdunkelgrau ersetzt.

    Jetzt drehen wirklich Alle am Rad.
    Bin froh, wenn bei mir der Schreiner kommt.
    Weiß nicht, wie man das lebend aushalten soll.👹

  2. Die haben se nicht mehr Alle
    Die Weld Steht in Flammen ; mit Krankheiten / Kriege / Klima und weiß der Teufel
    Und die streiten sich um ne Schärpe
    Jetzt Drehen se alle durch !!!!
    Ich hatte gedacht die Flammländer wären vernünftig
    da habe ich mich wohl getäuscht

  3. Jockel F.

    Wird auch Zeit. Dieser freimaurerische Treppenwitz der Geschichte, der ein paar Deutschen im Osten als Feigenblatt dient, die eigene Identität zu leugnen, gehört auf den Müll.
    Es wird sich noch sehr viel ändern. Ein Grund, aufrecht und positiv in die Zukunft zu gehen.

    • Walter Keutgen

      Jockel F., für mich ist die Gründung Belgiens die Folge eines durch Großbritannien vereitelten Versuchs Frankreichs, nach der Niederlage von 1815 das „belgische“ Gebiet oder wenigstens einen Teil davon zurückzuerlangen. Schon zu Zeiten Ludwig XIV. hatten seine Truppen unser Gebiet im Spanischen Erbfolgekrieg besetzt; ihnen gegenüber kamen dann österreichische, niederländische und britische Truppen. Am Ende bekam er den gewünschten spanischen König aber Brabant ging an die österreichischen Habsburger.

  4. Nein, gibt es nicht mehr.
    Hier wird nichts unversucht gelassen aus den Hiesigen eine Multi-Kulti-Gesellschaft zu machen.
    Darum ist es mir auch egal was die machen.
    Von mir aus können die sich rote Pappnasen aufsetzen.

  5. Wenn man es dann mit Bürgermeister De Clerc („es polarisiert unnötig“) hält, kommt man auch schnell zur Schlussfolgerung, dass Schlagzeilen wie „Gibt es Belgien noch?“ zu Bürgemeisterschärpenfarben auch eher polarisierend als förderungswürdiger Vielfaltsjournalismus sind.

      • Marcel Scholzen eimerscheid

        Bester Herr Keutgen.
        Sie verstehen die Ironie meiner Frage nicht. Natürlich gibt es seit 1830 den Staat Belgien. Ich wollte damit nur ausdrücken, dass Belgien ein Staat „ohne Seele“ ist. Das es keinen Nationalstolz gibt wie zum Beispiel in Frankreich. Auch gibt es kein Staatsvolk, wie etwa Franzosen in Frankreich oder Italiener in Italien. Man kann Belgien eher beschreiben als staatsgewordenen Modus Vivendi von unterschiedlichen Volksgruppen (Flamen, Wallonen, Brüsselern und Deutschsprachigen) und unterschiedlichen politischen Ansichten. Jeder lässt den anderen in Ruhe sein Süppchen kochen.

        • Walter Keutgen

          Marcel Scholzen eimerscheid, mit Ironie muss man aufpassen. Sie ist nicht immer sofort zu erkennen. Ich führe keine Strichliste und weiß nicht, wo ich alle einordnen soll. Aber es gibt hier auch PDBisten, was nicht verboten ist. Man muss sich aber bewusst sein, dass in der Argumentation Falschargumente gebraucht werden. Dass Frankreich, Niederlande und Großbritannien vor Belgien Nationalstaaten geworden sind, daran zweifelt niemand. Das ist auch für Deutschland und Italien wahr. Das Fehlen einer einheitlichen Sprache hat für Belgien dagegen gespielt. Im 19. Jahrhundert hat es ganz sicher eine staatstragende, nationalistische Elite gegeben. Wie hätte Belgien zu solch einer Industriemacht werden können? Und dass es seit dem 20. Jahrhundert separatistische Strömungen gibt, bezweifelt niemand. Diese behaupten jedoch, Belgien sei von Anfang an eine Missgeburt gewesen.

        • Alfons van Compernolle

          Staat ohne Seele ??? Kein Nationalstolz ……. ??? Müssen wir Nationalstolz besitzen um als gute Belgier/innen zu gelten , eine Berechtigung zu besitzen um als eine Nation als“echte“ & „gute“ Belgier/innen gesehen zu werden ??? Ich denke mal nicht, zumal Belgien an Mentalität und Historie doch einiges mehr aufzuweisen hat. Seelenlos und ohne Nationalstolz ist dieses Land ganz sicher nicht, denn immerhin wurde in diesem
          Land mehr soziale Gerechtigkeit erkämpft , als in manchen anderem Land, dieses gilt ganz besonders für Deutschland in dem die Armut und die Altersarmut eine dauerhafte
          Heimstätte gefunden hat! Stimmt Marx hat in Brüssel gewohnt , zu einer Zeit als in Vlaanderen und der Wallonie die Elite der belgischen Nation aus Unternehmern bestand und die Armut und der Hunger bei der Bevölkerung , wie in vielen Teilen Afrika & Asien heute, zur Gewinnmaximierung eben dieser politischen Elite, als WOHLSTAND gesehen wurde. Sie sollten sich mal mit der Belgischen Geschichte im 18/19. Jahrhundert beschäftigen. Das hat selbst „Marx“ erschreckt !! Glücklich , haben wir heute eine Sozialstaatlichkeit in Belgien, die derartige Zustände nicht mehr duldet.
          Nein , Belgien ist kein Staat ohne Seele und hat auch einen sogenannten Nationalstolz,
          dieser ist nur nicht so „aufdringlich“ , wie in einigen anderen Staaten !

        • deuxtrois

          „Das es keinen Nationalstolz gibt wie zum Beispiel in Frankreich.“

          „Nationalstolz“ ist das dümmste, was ich jemals erleben durfte.

          Wieso ist man auf etwas stolz, was man selbst wohl wahrscheinlich gar nicht entschieden hat? Ich bin gerne stolz auf eigene oder fremde Leistungen. Stolz auf einen Titel zu sein, finde ich heutzutage nicht mehr zeitgemäß.

  6. Es ist zum Kühe melken, dieser Irrsinn in Belgien, wenn man ins Ausland fährt kann man sich nur schämen ein Belgier zu sein. Wenn es schon nur um das Virus geht, die Flamen haben keine Probleme in der Wallonie ständig ihre Wochenenden zu verbringen, wollen sich aber an keine Vorschriften halten, die Wallonie hat Masken Pflicht, fast jeder hält sich dran, in der Dg ist ständig jeder gegen alles, nur sich nicht an Vorschriften halten,. Wenn ich keine Kinder, und Enkel hätte, Belgien wäre für mich längst Geschichte.

    • Walter Keutgen

      Manni, Wallonie hat Maskenpflicht? Ich will ehrlich sein, ich war in der eigentlichen Wallonie und habe sie nur draußen angelegt, wenn Schilder mich dazu aufforderten. Warum soll ein Privatmann jeden Tag das Staatsblatt studieren? Die Menge der sich oft ändernden Anticoronavorschriften ist einfach grausam. Als ob das nicht einfacher ginge. In der DG sind mir ganz wenige aufgefallen, die in Restaurants oder Geschäften keine Maske angezogen hatten.

        • Walter Keutgen

          deuxtrois, na dann, legen Sie nur los. Als es noch gedruckt wurde, umfasste das Staatsblatt ca. 100 Halbseiten. Darunter so leicht verständliche Texte wie „Im Gesetz vom tt.mm.jjjj im Absatz n das Wort w durch w‘ ersetzen“.

          Die meisten Leute werden über die allgemeine Presse, ihre Berufsvereinigungen oder Interessenvertretungen, die ihnen das vorkauen, informiert

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