FC Brügge überragend: Erstmals seit 1993 wieder ein belgischer Klub in Europapokal-Halbfinale

18.04.2024, Griechenland, Thessaloniki: Brügges Ferran Jutgla bejubelt ein Tor. Foto: Nikola Krstic/Belga/dpa

Der FC Brügge darf weiter von der Europa Conference League träumen: Nach einem 1:0-Sieg im Hinspiel im heimischen Jan-Breydel-Stadion gewann „Blauw en Zwart“ nach einer bärenstarken Vorstellung auch das Rückspiel im griechischen Thessaloniki. Hans Vanaken & Co. bezwangen am Donnerstag die Mannschaft von PAOK Saloniki 2:0 und treffen im Halbfinale auf den AC Florenz.

Es ist das erste Mal seit 1993, dass ein belgischer Klub wieder im Halbfinale eines europäischen Wettbewerbs steht. Damals war es der Royal Antwerp FC, der im Europapokal der Pokalsieger sogar das Endspiel im Londoner Wembleystadion gegen den AC Parma erreichte. Für den FC Brügge ist es

das erste Halbfinale eines Europapokals seit 1992 (ebenfalls im Europacup der Pokalsieger gegen Werder Bremen).

Für das Viertelfinal-Rückspiel musste Brügges Trainer Nicky Hayen auf mehrere Leistungsträger verzichten. Bei PAOK begann der ehemalige AS-Eupen-Spieler Giannis Konstantelias auf der Bank.

Am Donnerstagabend glänzte der FC Brügge durch seine Reife und sein Selbstvertrauen. Die Gelbsperren (Thiago, Mechele, De Cuyper), die Verletzungen (Nielsen, Mignolet) und die Affäre Skov Olsen (der Flügelstürmer verließ die Mannschaft nach Dänemark, weil er mit dem medizinischen Stab nicht einverstanden war) störten das neue Brügger Gleichgewicht in keinster Weise.

Die Brügger begannen das Spiel gegen PAOK mit Intensität und Disziplin. Es bedurfte nur zweier Großchancen (Vetlesen, Jutgla), um das Spiel zu entscheiden. Jutgla war der Spieler des Spiels. Der Stürmer erzielte einen Doppelpack und lässt Brügge von einem europäischen Finale träumen.

Zunächst verwertete Jutgla eine perfekte Flanke des jungen Sabbe von der rechten Seite (33., 0:1), dann nutzte er die hervorragende Arbeit von Skoras auf der linken Seite (45., 0:2).

Die vielleicht einzige Schrecksekunde hatte Brügge nach einem Foul von Balanta an Despodov im Strafraum zu überstehen (60.), doch der VAR korrigierte die Entscheidung – zu Recht – wegen einer Abseitsstellung.

Unter Nicky Hayen ist der FC Brügge durchgestartet: Von fünf Spielen wurden vier gewonnen und eines endete unentschieden. Seit dem Trainerwechsel ist „Blauw en Zwart“ wie verwandelt. Hayen hat dem Team wieder zu alter Stärke verholfen, zumal auch in den Champions Playoffs der Jupiler Pro League für den 18-maligen Landesmeister noch alles drin ist.

Unterdessen steuert der belgische Klubfußball in der 5-Jahreswertung der Uefa nach den Erfolgen der letzten Saison auf einen neuen Rekord zu. (cre)