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Falscher Raketenalarm versetzt Menschen in Hawaii in Angst und Schrecken – Jemand drückte falschen Knopf

Der erloschene Vulkan Diamond Head steht am 13.01.2018 hinter den Hochhäusern von Honolulu (USA). Die Katastrophenschutz-Behörde auf Hawaii löste einen falschen Raketenalarm aus. Foto: Audrey Mcavoy/AP/dpa

Ein falscher Raketenalarm hat am Samstag den US-Bundesstaat Hawaii im Pazifik in Angst und Schrecken versetzt. Die Katatrophen-Schutz-Behörde EMA sandte SMS-Nachrichten an die Bevölkerung, in denen vor einer anfliegenden Rakete gewarnt wird, die im Anflug auf Hawaii sei.

“Dies ist keine Übung“, hieß es in der Nachricht am Samstagmorgen (Ortszeit). Die Bevölkerung solle unverzüglich Schutz suchen. Die Behörde korrigierte ihre eigene Nachricht 38 Minuten später auf gleichem Weg, kurz zuvor bereits via Twitter.

„Keine Raketenbedrohung für Hawaii“, hieß es in der kargen Botschaft. Auch die US-Streitkräfte teilten mit, sie hätten keine Anzeichen für eine Raketenbedrohung.

Die Warnmeldung der Katastrophen-Schutz-Behörde von Hawai mit dem Inhalt „Raketenwarnung für Hawaii eingegangen. Suchen Sie Schutz. Dies ist keine Übung“. Foto: Caleb Jones/AP/dpa

Ein EMA-Sprecher sagte, jemand haben fälschlicherweise die Informationskette ausgelöst, die zu der Handy-Warnung geführt habe. Jemand habe „den falschen Knopf gedrückt, hieß es bei den Behörden weiter.

Gouverneur David Ige entschuldigte sich bei den Bewohnern Hawaiis für den Fehler. „Das hätte nicht passieren dürfen“, sagte er bei einer Pressekonferenz. Es werde daran gearbeitet, dass sich derartiges nicht wiederholen könne.

Die Behörden kamen im Laufe des Samstags unter Zugzwang, weil offenbar viele Menschen unnötig in große Angst versetzt wurden. Präsident Donald Trump wurde über die Situation unterrichtet. „Es handelte sich um eine Übung des Bundesstaates“, sagte ein Sprecher des Weißen Hauses. Die Bundes-Katastrophen-Schutz-Behörde FEMA leitete eine Untersuchung ein.

Die Kongressabgeordnete Tulsi Gabbard aus Hawaii sagte, viele Menschen hätten Todesangst gehabt. „Die Leute bekamen die Nachricht und dachten: 15 Minuten. Wir haben 15 Minuten, dann können wir und unsere Familien tot sein.“

Auch die Top-Golfprofis der Welt, die sich auf Hawaii zu einem PGA-Turnier befanden, wurden von dem falschen Alarm verschreckt. US-Profi J.J. Spaun verschanzte sich im Keller seiner Hotels, wie er auf Twitter schrieb.

Auch die Top-Golfprofis der Welt, die in Honolulu auf Hawaii an einem PGA-Turnier teilnahmen, wurden von dem falschen Alarm verschreckt (im Bild US-Profigolfer John Peterson). Foto: Glenn Yoza/CSM via ZUMA Wire/dpa

Spauns Landsmann John Peterson twitterte: „Mit meiner Frau, Baby und Schwiegereltern unter Matratzen in der Hotelbadewanne. Lieber Gott, bitte lass den Raketenalarm nicht echt sein.“ Nach der Entwarnung ergänzte Peterson seinen Tweet: „Oh Mann, wie kann man nur so auf den falschen Knopf drücken.“

Die Menschen in Hawaii leben seit Monaten in Furcht vor einem Raketenangriff aus Nordkorea. Vor wenigen Wochen wurde ein altes Sirenensystem, wie es im Kalten Krieg im Einsatz war, wieder in Betrieb genommen.

Auch auf der Pazifikinsel Guam, einem US-Außengebiet, hatte es im vergangenen August einen falschen Raketenalarm gegeben. Beide Gebiete liegen möglicherweise in Reichweite von Raketen aus Nordkorea. (dpa)

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