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AS Eupen 1945-2015: In der ersten Hälfte der 70er Jahre war der Verein so populär wie nie zuvor und auch nie mehr danach

Diese Mannschaft verpasste 1974 den Aufstieg in die 1. Division nur denkbar knapp. Foto: Jubiläumsbuch 60 Jahre AS Eupen

Mit einem Festakt und einer Ausstellung feiert die AS Eupen am Sonntag, dem 13. Dezember, ihr 70-jähriges Bestehen. Im Business Club beginnt um 10.30 Uhr das Treffen der Spieler, Trainer und Betreuer aus 7 Jahrzehnten der Clubgeschichte. Auch die Fans sind zu dem Festakt herzlich eingeladen. 

Der Festausschuss konnte eine Vielzahl von Adressen der früheren AS-Spieler in Erfahrung bringen und sie persönlich einladen. Da viele jedoch mit unbekanntem Ziel verzogen sind, ergeht auch auf diesem Wege noch einmal die Einladung, am Sonntag, dem 13. Dezember, zur AS Eupen zu kommen und in geselliger Runde das 70-jährige Bestehen des Vereins zu feiern. Der Eintritt zu der Matinee ist frei.

Mit dem Festakt wird auch die Ausstellung mit interessanten Dokumenten und Objekten aus den 7 Jahrzehnten der Clubgeschichte eröffnet. Die Ausstellung wird während einer Woche im Business Club gezeigt und bleibt dort auch für das Publikum weiter zugänglich.

Jubiläen sind für die ehemaligen Spieler und für die Fans der AS Eupen immer eine willkommene Gelegenheit, auf glorreiche Episoden der Vergangenheit zurückzublicken. Wenn man davon ausgeht, dass es für die Fans eines Fußballvereins nichts Besseres gibt, als mit möglichst vielen regionalen Spielern erfolgreich zu sein, dann dürften die Mannschaften der ersten Hälfte der 70er Jahre für die wohl populärste Zeit der Schwarz-Weißen stehen.

Noch heute berichten ältere Supporter der AS voller Emotion und mit leuchtenden Augen von der damaligen Zeit mit Spielern wie Werner Pirard, Karl Franssen, Günter Brüll und Mario Pezzetti.

Regional und erfolgreich

Fast alle Spieler stammten aus Eupen und der Region. Das Schwarz-Weiß-Foto anbei wurde im Sommer 1970 vor der ersten Saison der AS in der 2. Division anlässlich eines Freundschaftsspiels gegen den Erstligisten AC Beerschot gemacht, der damals u.a. mit Roger Claessen und Lothar Emmerich spielte. Claessen kam von Alemannia Aachen, der ehemalige deutsche Nationalspieler Emmerich fehlte bei dem Spiel am Kehrweg verletzungsbedingt.

AS Eupen

Diese Mannschaft war vielleicht die populärste AS-Mannschaft aller Zeiten. Sie debütierte 1970 in der 2. Division (Alle Namen im Bericht). Foto: Jubiläumsbuch „60 Jahre AS Eupen“

Auf dem Foto anbei erkennt man stehend von links: Werner Pirard, Karl Franssen, Gerrit Klein, Delio Bianchi, René Wimbomont, François Demarteau und Gerd Prokop; knieend von links: Gerd Meessen, Elmar Keutgen, Mario Pezzetti, Robert Foguenne, Günter Brüll und Horst Heider.

Kurze Zeit nach dieser Prestigebegegnung gegen Beerschot erlitt Karl Franssen bei einem weiteren Vorbereitungsspiel im niederländischen Brunssum (bei Geleen) einen doppelten Beinbruch, von dem sich der Libero der AS nie wieder erholen sollte.

Über Karli Franssen sagte Trainer Hubert Vandormael später, der Libero der AS sei vielleicht der einzige Spieler gewesen, dem er noch am ehesten eine Karriere in der 1. Division zugetraut hätte, die wohlgemerkt in den 70er Jahren zu den stärksten Ligen in Europa gehörte.

Noch erfolgreicher als das Team von 1970 war die Mannschaft (Bild ganz oben), die 4 Jahre später den Aufstieg in die 1. Division nur knapp verpasste. Die Symbolfigur jener Erfolgself war der im Sommer 1973 vom deutschen Pokalfinalisten 1. FC Köln verpflichtete Rainer Gebauer.

Viele Jahre später mischte die AS Eupen regelmäßig im Kampf um den Aufstieg in die 1. Division mit, 2010 wurde der Traum von der Zugehörigkeit zum Oberhaus sogar Wirklichkeit. Trotzdem hat man den Eindruck, dass der Verein bis heute nicht mehr an die Popularität der ersten Hälfte der 70er Jahre anknüpfen konnte. (cre)

14 Antworten auf “AS Eupen 1945-2015: In der ersten Hälfte der 70er Jahre war der Verein so populär wie nie zuvor und auch nie mehr danach”

  1. Ich kann nur bestätigen, dass die AS Anfang der Siebziger Jahre eine phantastische Truppe war. Sie lieferte den Beweis dafür, dass man mit überwiegend regionalen Spielern auch Erfolg haben konnte. Jedenfalls war das damals möglich. Die Fans identifizierten sich zu 100 Prozent mit Verein und Mannschaft. So viele Menschen wie an dem Abend, als die AS 1969-1970 den Aufstieg in die 2. Div. schaffte und nach der Rückkehr aus Braasschat im Rathaus empfangen wurde, hatte man noch nie gesehen. Der Rathausplatz war ein einziges Menschenmeer.

  2. AS-FAN KELMIS

    Genau,in den siebzigern hatte die AS eine Hammertruppe.Kann mich noch gut an meine Anfangszeit als AS-FAN erinnern als ob es gestern gewesen wâre,und genau in dieser Zeit wurde die AS auch schon von den Schiedsrichtern beschissen.Wenn ich da an Schiri Schaut in Lokeren 1974 denke dreht mir heute noch der Magen um…Hoffen das es diese Saison klappt…oder???

  3. Hinterfragt...

    „NB.wir sind und bleiben eben les PETITS BOCHES in der belgischen Fussballwelt“

    Auch für die Flamen?

    Der belgische Fußball wird doch eindeutig von den Flamen dominiert: In der Spitzenklasse sind ganze drei wallonische Klubs vertreten (Standard, Charleroi und Mouscron) und ein Brüsseler. 12 kommen aus dem Norden.

    Und in der 2. Division stehen ganze 3 wallonische Vereine und 2 Brüsseler 11 flämischen gegenüber

    Dieses Kräfteverhältnis wird sich doch auch auf Verbandsebene niederschlagen, oder nicht?

    Weshalb also diese Selbstgeißelung? Es ist natürlich gut für das geknickte Ego, wenn man die Schuld bei anderen suchen kann: die bösen „Unparteisischen“, das böse Publikum, die bösen Funktionäre, die böse Presse, nicht zuletzt die bösen Gegner auf dem Rasen,, alle, alle hauen sie die arme KAS in den Boden.

  4. gerhards

    Das war noch eine Truppe. Obwohl ich da erst geboren wurde waren diese Zeiten immer Gesprächsthema Zuhause gewesen.
    Das lag vielleicht auch daran, dass man sich mit den Spielern noch auf deutsch bzw platt unterhalten konnte und noch Lokalkolorit hatten. Heute sind die doch austauschbar.
    Aber da ist es bei der AS wie mit allen anderen Vereinen , nur bei uns scheint mir die Jugendarbeit mit Jungs aus der Umgebung zu kurz zukommen.

  5. Schöne Zeit damals in den 70er Jahren. Als Schüler damals freute man sich die ganze Woche auf das Sonntagsspiel am Kehrweg. Es gab damals auch nicht diese Fülle an Freizeitangeboten wie heute.

  6. ich hab da noch was!

    @ gebauer, das stimmt. Es gab nur ein’s, hinten in der Kirche stehen (um 14.00 Uhr war ja Christenle(e)hre, also Andacht), um 14.30 nicht’s wie raus, und dann in Windeseile Mosesgässchen rauf zum Fussballplatz der ASE.
    @ Fussballkritiker, der Torwart auf dem Bild war Heinz Weynand, der auf dem Nachhauseweg vom Training in der Eifel unterhalb von Belle Croix tödlich verunglückte. Heinz Leffin (genannt Leffänge Hein) war der Torwart, der einem Schiedsrichter so richtig einen in den A..ch getreten hatte, wurde dafür lange Zeit gesperrt….

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