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Maßnahmen der Brüsseler Kommission: Bauern sollen für Umweltschutz reservierte Ackerflächen nutzen dürfen

02.08.2017, Ukraine, Kalusch: Traktor mit Anhänger für die Getreideernte in der Nähe der Stadt Kalush, Westukraine. Foto: Shutterstock

AKTUALISIERT – Die Ukraine und Russland sind wichtige Produzenten von günstigem Getreide, vor allem von Weizen. Deshalb ergreift die EU-Kommission Maßnahmen gegen drohende Engpässe bei der Versorgung mit Lebensmitteln.

Bauern sollen in der EU künftig für Umweltschutz vorgesehene Ackerflächen nutzen dürfen, um dort Nahrungs- und Futtermittel anzubauen, teilte die EU-Kommission am Mittwoch mit. Wie stark die Produktion dadurch nach Ansicht der Kommission steigen könnte, wurde nicht mitgeteilt.

Zudem sollen Bauern in der EU mit knapp 500 Millionen Euro unterstützt werden. So soll sichergestellt werden, dass sich steigende Preise etwa für Dünger und Sprit nicht auf die Ernährungssicherheit auswirken. Landwirte, die nachhaltig produzieren, sollen dabei Vorrang haben.

21.07.2021, Russland, Tbilisskaya: Landwirte ernten mit ihren Mähdreschern Weizen auf einem Weizenfeld in der Nähe des Dorfes Tbilisskaya in Russland. Der Krieg in der Ukraine hat die Preise für Weizen weltweit in die Höhe getrieben. Foto: Vitaly Timkiv/AP/dpa

Wegen des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine werden vor allem für ärmere Länder verheerende Folgen befürchtet. Die Ukraine und Russland liefern nach Angaben der EU-Kommission zusammen rund 34 Prozent des Weizens für die Weltmärkte. Importeure wie Jemen, Bangladesch, Pakistan, Sudan und Nigeria seien zum Teil bereits stark von Ernährungsunsicherheit betroffen.

In einer Rede im Europaparlament sprach EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen zudem davon, dass Russland Hunderte Schiffe mit Getreide im Schwarzen Meer blockiere. Die Konsequenzen würden von Afrika bis Asien spürbar sein. „Ich fordere Putin auf, diese Schiffe fahren zu lassen“, sagte sie in Richtung des russischen Präsidenten Wladimir Putin. Die Millionenhilfe für die Bauern kommt aus EU-Geldern, kann aber mit nationalen Geldern erweitert werden.

Um Lebensmittel erschwinglicher zu machen, schlägt die Kommission den EU-Ländern zudem vor, die Mehrwertsteuersätze darauf zu senken. Der WWF betonte: „Ein zentrales Problem sind vor allem die hohen Lebensmittelpreise, die insbesondere durch erhöhte Energiepreise zustande kommen.“ Deshalb sei es wichtig, das World Food Programme der Vereinten Nationen sofort mit zusätzlichen Mitteln auszustatten. (dpa)

26 Antworten auf “Maßnahmen der Brüsseler Kommission: Bauern sollen für Umweltschutz reservierte Ackerflächen nutzen dürfen”

  1. Baudimont

    Nach einer schlechten Wirtschaftsführung aufgrund von Regulierungen sind wir von ausländischen Produktionen abhängig, im Falle von Getreide von der Ukraine, die billiger und ohne Einschränkungen produziert.
    Und wir werden uns wie kurz vor der Französischen Revolution wiederfinden, als der Staat Getreide so stark besteuert hatte, dass Getreidefelder aufgegeben wurden (Dies geschah, um die Fleischproduktion für den Export anzukurbeln).
    In einem freien (unregulierten) Markt kann es niemals zu einer solchen Katastrophe kommen.

  2. Auch in diesem Bereich haben die grünen Ideologen die Finger drin. Da ist zuerst die „Bio-Sprit“ Schnapsidee, wo aus Landwirten „Energiewirte“ (Originalzitat grüne Politiker*In) werden sollen. Der Acker soll zur Nahrungsproduktion dienen und nicht zum Erzeugen von Treibstoffen! Zumal die Energieerträge gegenüber einem Öl- oder Gasfeld unterirdisch schlecht sind. Ideologie vor Verstand, Grüne eben…
    Dann noch die Düngemittelverordnung, die Böden werden förmlich „ausgehungert“ um irgendwelche irren Nitrat Grenzwerte einzuhalten. Die Ernteerträge gehen dementsprechend zurück.
    Zuletzt noch das Verbot von Pflanzenschutzmittel (Glyphosat) welches zu weiteren drastischen Erntereduzierungen führen muss.
    Diese komplett irre, ja verbrecherische, Politik der Grünen funktionierte so lange wie Europa sich billig mit Nahrungsmittel auf dem Weltmarkt eindecken konnte. Jetzt ist die Krise da und die „Klimaretter“ stehen nackt im Wind! Zeit für eine Politik die wieder auf gute Ernteerträge ausgerichtet ist und nicht auf grüne Illusionen wohlstandsverwahrloster Träumer.

  3. Corona2019

    Wenn der Effekt minimal ist, dann sollte man es lassen.
    Bzw. Wenn man die Maßnahmen jetzt doch verändern sollte, besteht dann nicht die Gefahr dass man auf Dauer vergisst diese, bei einer normalen Situation wieder ins Leben zu rufen?

  4. Guido Scholzen

    In Sachen Landwirtschaft macht die EU eh nur Blödsinn, seit Jahrzehnten.
    Kein Getreide aus Ukraine??? Warum dann noch FLächenstillegungen in der EU???
    Und warum werden grosse Mais-Flächen für „Bio-Strom“ angebaut??? Da gehört Getreide und andere Nutzpflanzen drauf für Mensch und Vieh; Strom muss aus sinnvollen Kraftwerken kommen, nicht vom Acker.

    Kriegsfolgen: Kommt jetzt die Hungersnot?
    https://www.fpoe.eu/kriegsfolgen-kommt-jetzt-die-hungersnot/

  5. Joachim Wahl

    Jetzt kommt der gesamte Irrsinn ans Freie. Und die Irren der EU-Kommission halten an der „Rettung des Klimas“ fest. Die geben erst Ruhe, wenn alles zerstört ist. Energiesysteme, Industrie, Landwirtschaft, Bürgerfreiheit, Medizinversorgung. Wann begreifen die Europäer das endlich?

  6. Pensionierter Bauer

    Es war und ist total schwachsinnig sich bei der Grundnahrungsmittelproduktion vom Ausland abhängig zu machen um dann hier vor Ort die schöne Biolandträumereien zu glauben.
    Als Mann vom Fach, kann ich @Dax, @Guido Scholzen und @Joachim Wahl nur uneingeschränkt zustimmen.
    Wenn wir uns weiter zugunsten der Biolandwirtschaft vom Ausland abhängig machen, dann sitzt der Habeck demnächst auch noch vorm Bolsanario auf den Knien.

  7. Johann Klos

    Das GAZ U Öl Imbargo muss kommen denn:

    Russische Gaslieferungen sollen künftig nur noch in Rubel abgerechnet werden.

    Der Schachzug könnte ein Aushebeln der westlichen Sanktionen bedeuten Und die russische Nationalbank ist dann plötzlich wieder flüssig, der Rubel macht einen Schwenk nach oben und unsere Strategen ein dummes Gesicht.

  8. Und wieder nur Schwachsinn von der Kommission, von Menschen die zwar entscheiden aber keinerlei Ahnung haben und sich deshalb auf sog. Berater verlassen.
    Es sind nur Wochen her da konnte nicht genug stillgelegt und die nötige Versorgung vom Ausland abhängig gemacht werden. Jetzt Kehrtwende weil es den Wähler was kostet, was durchaus vorhersehbar war auch ohne Krieg, locker schon Ende letzten Jahres.
    Wir werden von Ideologen und Irren regiert und ihr wählt diese dann auch noch immer wieder zurück auf diese Stühle.
    Der verblödete Bürger hat es nicht besser verdient, hoffentlich wird galoppieren alle Preise auf und davon

    • Die Alten sagten, wenn Sie die Parolen der Grünen hörten: „es müsste noch einmal Krieg kommen, dann würden die nicht mehr so reden“. Jetzt ist der Krieg da, Pech! Aber dann gehen den Neunmalklugen auch noch einmal die Augen auf. Ideologien und Börsenspekulationen haben noch nie etwas Gutes hervorgebracht.

      • Diese möchtegern Klugen kriechen jetzt den Scheichs in den Hintern um ihre eigenen zu retten und verursachen mit ihren Hirngespinsten je Menge Hunger u Elend.
        Verschiedene suchen dann den Weg nach EU und sollen dem Bürger dann als klimaflüchtlinge von diesen Schwachköpfen verkauft werden

  9. Anstelle reservierte Ackerflächen zu nutzen soll man die Anpflanzung von Mais zur Energiegewinnung verbieten. Die reservierten Flächen sind marginal aber von grosser Effektivität für die Artenvielfalt.
    Hungersnot kann man auch vermeiden indem man weniger Viehzucht und mehr Ackerbau betreibt.
    Es ist falsch auf Grund des Krieges alle Naturschutzmassnahmen in Frage zu stellen.Eine größere Unabhängigkeit von Drittstaaten sollte allerdings angestrebt werden.

  10. fd030368@skynet.be

    Nun steht es fest :

    Ein Brot wird 10 Euro kosten ab Sommer. Alle übrigen Nahrungsmittel verteuern sich bis zu 40 Prozent.

    Wir noch lustig – mal schauen wie lange wir noch solidarisch sind.

    • 10 Euro für ein Brot ist für die meisten Menschen zu stemmen, wenn man bedenkt, dass beim letzten Oktoberfest innerhalb von zwei Wochen 7,3 Millionen Maß Bier á 11,30 Euro ausgeschenkt wurden. Auch für Zigaretten werden jährlich Milliarden ausgegeben. Von weiteren Drogen, die richtig teuer sind, wollen wir erst gar nicht reden. Und selbst Tierfutter sorgt im Jahr für einen Milliardenumsatz. Ehe uns also der Hungertod droht, ist es noch etwas hin.

      • Etwas stimmt nicht bei Ihnen. Nur weil Zigaretten 10 € die Schachtel kosten, und Koks für 100 € das Gramm verkauft wird, sind 10 € für ein Brot „kein Problem“?? Denken Sie immer an Marie Antoinette bevor Sie solche Sprüche loslassen, ihr hat der Brotpreis letztlich den Kopf gekostet….

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