Notizen

Mindestens 120 Tote und mehr als 500 Verletzte bei Explosionen an einem Bahnhof in Ankara

Verzweiflung und Panik vor dem Bahnhof von Ankara nach den Explosionen. Foto: Belga

Bei einem Terroranschlag auf eine Friedensdemo in der türkischen Hauptstadt Ankara sind nach jüngsten Angaben mindestens 120 Menschen getötet worden. Mehr als 500 Menschen seien verletzt worden, teilte das Innenministerium mit.

Ziel des „abscheulichen Angriffs“ am Samstag seien die Demokratie und der Frieden in der Türkei gewesen, hieß es.

Am Sonntag in drei Wochen sind in der Türkei Neuwahlen für das Parlament angesetzt. Mitte November ist in der Nähe der südtürkischen Stadt Antalya der G20-Gipfel geplant, an dem auch Bundeskanzlerin Angela Merkel teilnehmen soll.

Zu der Demonstration in Ankara hatten die pro-kurdische Partei HDP und andere regierungskritische Gruppen aufgerufen. Bereits am 20. Juli war es im südtürkischen Suruc zu einem Anschlag auf pro-kurdische Aktivisten mit 34 Toten gekommen; die Bluttat wurde der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) zugeschrieben.

Selbstmordanschlag?

Wie die Deutsche Presse-Agentur (dpa) unter Berufung auf das türkische Innenministerium berichtete, kam es am Samstag um 10.04 Uhr (Ortszeit/09.04 MESZ) vor dem Hauptbahnhof in Ankara zu mindestens zwei Explosionen. Teilnehmer der Demonstration waren dazu aufgerufen, sich ab 10.00 Uhr am Bahnhof zu versammeln. Die Demonstration sollte um 12.00 Uhr beginnen.

Die Nachrichtenagentur Anadolu meldete, es gebe unbestätigte Berichte, dass es sich um einen Selbstmordanschlag gehandelt haben könnte.

Nach dem Anschlag wurden Leichen mit Flaggen und Bannern bedeckt. Foto: epa

Nach dem Anschlag wurden Leichen mit Flaggen und Bannern bedeckt. Foto: epa

Auf Bildern waren nach dem Anschlag Leichen zu sehen, die mit Flaggen und Bannern unter anderem der HDP bedeckt waren. Ein Video zeigt, wie junge Demonstranten tanzen, als hinter ihnen eine der Bomben detoniert. Für den Abend wurde über Twitter zu Demonstrationen in mehreren türkischen Städten aufgerufen.

Anadolu berichtete, Präsident Recep Tayyip Erdogan sei mit Ministerpräsident Ahmet Davutoglu und anderen Kabinettsmitgliedern zu einem Krisentreffen zusammengekommen. Davutoglu kündigte an, den Wahlkampf für drei Tage auszusetzen. (dpa)

3 Antworten auf “Mindestens 120 Tote und mehr als 500 Verletzte bei Explosionen an einem Bahnhof in Ankara”

  1. Baudimont

    Die Türkei hält die Kurden für die größte Gefahr – nicht den IS
    Und hochwahrscheinlich ist es In­sze­nie­rung der der türkischen Regierung auf Kosten der türkische Steuerzahler !

    Sehr traurig !

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