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Ermittlungserfolg der Polizeizone Eifel gegen eine international agierende rumänische Einbrecherbande

Blick auf einen Teil des sichergestellten Diebesguts. Foto: Polizeizone Eifel

Die Polizeizone Eifel konnte vor einigen Tagen einen weiteren Erfolg im Rahmen ihrer Ermittlungen bezüglich einer international agierenden rumänischen Tätergruppierung im Bereich von Einbruchsdiebstählen erzielen.

Diese Tätergruppierung wird verdächtigt, im Zeitraum von 2016 bis Frühjahr 2020 für mehr als hundert Diebstähle und Einbruchsdiebstähle in Belgien, besonders auf dem Gebiet der fünf Eifelgemeinden, verantwortlich zu sein.

In den Jahren 2018 und 2019 wurden die Eifelgemeinden, insbesondere die Gemeinden Bütgenbach und Büllingen, von einer regelrechten Diebstahlserie heimgesucht. Immer wieder kam es in einer Nacht zu mehreren Einbruchsdiebstählen, meist in einer Ortschaft oder in mehreren benachbarten Dörfern.

Illustrationsbild: Shutterstock

Die Täter hatten es oftmals auf Gegenstände abgesehen, die sie in Gartenhäusern, Schuppen, Garagen oder Ställen vorfanden. Dabei handelte es sich zumeist um Werkzeuge, Gartengeräte, Rasenmäher(-traktoren), Fahrräder, Motorräder oder auch Hochdruckreiniger. Entwendet wurde quasi alles, was zum Abtransport mit einem Lieferwagen geeignet war.

Im Herbst 2018 und 2019 wurden aufgrund der erneuten Häufung der festgestellten Diebstähle Maßnahmen seitens der Polizeizone Eifel ergriffen, um die Polizeipräsenz zu erhöhen. Zudem wurden gezielte Einbruchskontrollen organisiert.

Düren vermutlich Rückzugsort für Diebestouren nach Belgien

Dank dieser umfangreichen und durchaus erfolgreichen Maßnahmen konnte die Polizei im November 2019 zwei mutmaßliche Einbrecher an Bord eines Lieferwagens auf frischer Tat kontrollieren. Die Fahrzeuginsassen ergriffen zunächst zu Fuß die Flucht, wobei einer der beiden gestellt, festgenommen und später vernommen werden konnte. Gegen ihn wurde damals durch den Untersuchungsrichter Haftbefehl erlassen.

Blick auf das Rathaus der rumänischen Stadt Buzău, wo die Polizei fündig wurde. Foto: Shutterstock

Es stellte sich heraus, dass die beiden mutmaßlichen Täter, die aus der Stadt Buzău in Rumänien stammen, vermutlich einen Einbruchsdiebstahl in einem Eifeler Unternehmen verübt hatten und sich auf dem Rückweg nach Deutschland befanden.

Die weiteren polizeilichen Ermittlungen ergaben Hinweise darauf, dass die Täter in Düren bei einem rumänischen Freund des mutmaßlichen Drahtziehers über einen Rückzugsort verfügten, von wo aus sie vermutlich die Diebestouren in Belgien starteten.

Die daraufhin erfolgten Ermittlungen der Polizeizone Eifel führten zu der Identifizierung weiterer mutmaßlicher rumänischer Bandenmitglieder, gegen die Hinweise vorliegen, dass sie sich an diversen Taten beteiligt haben könnten.

Im Tatfahrzeug von November 2019 konnte die Polizei Genmaterial sicherstellen. Ein Abgleich der DNA-Spuren erlaubte es den zweiten geflüchteten Täter zu identifizieren, da sein DNA-Profil bereits in der deutschen Datenbank gespeichert war.

Mutmaßlicher Kopf der Bande an Belgien ausgeliefert

Weitere Ermittlungsergebnisse lassen vermuten, dass es sich bei diesem Täter um den mutmaßlichen Drahtzieher und Kopf der Bande handeln könnte. Er wurde aufgrund eines Europäischen Haftbefehls in Rumänien festgenommen und im Juni 2020 an Belgien ausgeliefert.

Foto: OD

Infolge der mit viel Aufwand geführten polizeilichen Ermittlungen können dieser Gruppierung vermutlich mehr als 120 Straftaten zugeordnet werden. Der entstandene Schaden ist dementsprechend: über 70 Fahrräder (von Kinderfahrrad über E-Bikes, Mountainbikes bis hin zu hochwertigen Rennrädern) wurden entwendet, mehrere Hochdruckreiniger, eine Vielzahl an elektrischen Maschinen, über 250 Werkzeuge, ein Dutzend Rasenmäher und mehr als sechzig Gartengeräte (Motorsägen, Freischneider, Laubbläser etc.) – insgesamt über 800 diverse Gegenstände kamen abhanden. Der finanzielle Schaden der Opfer beläuft sich mittlerweile auf über 500.000 Euro.

Eine außergewöhnlich gute Kooperation mit den rumänischen Justiz- und Polizeibehörden aufgrund einer Europäischen Ermittlungsanordnung mündete Anfang September in einer konzertierten Polizeiaktion in Rumänien, bei der auch zwei Beamte der Polizeizone Eifel vor Ort im Einsatz waren.

Polizeiaktion Thema in den rumänischen Medien

Die lokale Kriminalpolizei in Rumänien führte gleichzeitig zwölf Hausdurchsuchungen in Buzău durch, sieben Tatverdächtige wurden polizeilich vernommen, wovon einige gestanden haben an diversen Taten beteiligt gewesen zu sein. Die Polizeiaktion war nach einer eigens dafür anberaumten Pressekonferenz ebenfalls Thema in den rumänischen Medien.

Buzău hat rund 413.000 Einwohner und liegt rund 120 km nordöstlich der Hauptstadt Bukarest in der historischen Region Walachei in Rumänien.

Gleichzeitig zu den Hausdurchsuchungen in Rumänien wurde aufgrund einer Europäischen Ermittlungsanordnung an die Staatsanwaltschaft Aachen eine weitere Hausdurchsuchung in Düren durchgeführt.

Zwar konnten die Ermittlungen in Rumänien und Deutschland wegen der Corona-Pandemie erst mit einiger Verzögerung durchgeführt werden. Aber auch die Tatverdächtigen konnten das aus Belgien nach Rumänien transportierte Diebesgut aufgrund der Corona-Bestimmungen nicht mehr auf dem Wochenmarkt von Buzău verkaufen.

An einer der durchsuchten Adressen in Buzău wurde die Polizei nun fündig: In einem Schuppen wurden über hundertfünfzig mutmaßlich entwendete Gegenstände vorgefunden, darunter einige Objekte, die umgehend der Ermittlungsakte zugeordnet werden konnten.

Das vermeintliche Diebesgut wurde im Anschluss zurück nach Belgien gebracht. Die Zuordnung dieser vermutlich gestohlenen Gegenstände dauert an.

Der Fund der entwendeten Güter wird möglicherweise zur Aufklärung weiterer Diebstähle führen, die bislang noch nicht Gegenstand der Ermittlungsakte waren. Beispielsweise konnte eine nun aufgefundene Motorsäge zweifelsfrei einem in 2019 in der Gemeinde Büllingen verübten Einbruchsdiebstahl zugeordnet werden.
Weitere Gegenstände stammen offenbar von Einbrüchen, die im benachbarten Ausland (Luxemburg, Niederlande und Deutschland) verübt worden sein könnten.
Die diesbezüglichen Nachforschungen dauern an und die Ermittlungen werden weitergeführt.

Mitteilung der Polizeizone Eifel

In einer ersten Phase wird die Polizei die ermittelten Opfer persönlich kontaktieren.

Mit den Gegenständen, die im Anschluss keiner Tat zugeordnet werden konnten, wird die Polizei sich zu einem späteren Zeitpunkt über einen Presseaufruf an die Öffentlichkeit wenden.

Die Eifelpolizei bittet die etwaigen Opfer sich nicht aus Initiative bei den zuständigen Dienststellen zu melden und bittet um Verständnis, dass die Zuordnung der zahlreichen Gegenstände einige Zeit in Anspruch nehmen dürfte.

25 Antworten auf “Ermittlungserfolg der Polizeizone Eifel gegen eine international agierende rumänische Einbrecherbande”

  1. delegierter

    Gratulation an alle Beteiligten zu der Festnahme.
    Wenn die Leute jetzt noch richtig bestraft würden, dann wäre ja alles gut…. zumindest bis deren Verwandte hier weiter räubern kommen, die wissen ja jetzt wo es was zu holen gibt, wurde ja alles neu gekauft.
    Mich interessiert noch wo man die anderen Fotos sieht, bei mir wurde auch eine Baumaschine “ ausgeliehen „, wenn sie nicht doch in der Nachbarschaft geblieben ist. Manchmal liegt das Gute ja nahe.

  2. Paul Siemons

    Musste man denn unbedingt die Herkunft erwähnen? Das schürt nur wieder Vorurteile. Es hätten genau so gut Finnen, Isländer oder Andorraner sein können. Und geklaut wird auch auf dem Oktoberfest! (dieses Jahr sogar das ganze Oktoberfest!)

    • Es waren aber keinen Finnen, Isländer oder Andorraner und wenn sie es gewesen wären, dann hätte es da, im Internet, gestanden. Natürlich sollte man die Herkunft erwähnen, oder darf man die Wahrheit nicht mehr sagen und schreiben? Sollte man es, Ihrer Meinung nach, vertuschen oder geheim halten? Es wird im gleichen Artikel sogar darauf hingewiesen, dass die Rumänische Polizei bei den Ermittlungen beteiligt war. Es wird sogar in Rumänien darüber berichtet. Auch die Zusammenarbeit mit den Rumänen sollte man anerkennen. Genau so soll es doch sein, in einem Rechtsstaat.
      Nur wenn man zeigt, das man diesen Dieben, Mitwissern und Komplizen mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln auf den Fersen ist, auch im eigenen Land, wird man auch diese Machenschaften stoppen. Diese Diebesbanden sollen sich ruhig ständig über die Schulter schauen, sie sollen sich nirgendwo in Sicherheit vor Strafverfolgung fühlen.

        • Paul Siemons

          @Grenze: Wo ist da ein Zusammenhang? Ich habe es ja gerade deshalb ironisch überspitzt, weil allzu gerne in den Medien die Information darüber unterschlagen wird, woher die überwiegende Zahl dieser Täter stammt. Aber diese Absicht scheint vielleicht doch ein wenig zu anspruchsvoll für die hiesige Leserschaft zu sein.

      • Paul Siemons

        @DG Auch Sie haben meinen Kommentar nicht begriffen. .

        Es heißt ja, dass Kinder bis etwa 10 Jahre Ironie nicht verstehen können. Das gilt aber offenbar auch für manche Erwachsenen (Sie sind doch erwachsen, oder?)

  3. Jut gemacht.Leider bringt es mir meine Werkzeuge von 10000€ nicht zurück,man muss sich jede Seriennummer aufschreiben von jedem Werkzeug, wer macht das schon. Und leider sind die Verbrecher in spätestens 4 Jahren wieder auf Diebestour. Vive l Europe.

  4. volkshochschule

    Seit 600 Jahren hat sich der kaukasische Hirtenhund in Sibirien bewährt wenn es um die 24 Stunden Bewachung von Haus und Hof geht. Misstrauen und Schärfe gegenüber Fremden und ein eigenwilliger Charakter zeichnen diesen furchtlosen Hund aus. Aber wahrscheinlich ist es in der Eifel durch den Klimawandel schon viel zu warm für derartige Hunde mit besonders dickem Fell.

    • Eifel-Klimawandel-dickes Fell ! Passt doch …
      Diese Hunde, durchaus aggressiv, wenn sie nicht ordentlich beschäftigt werden, eignen sich wirklich nur, wenn man einen Hof und sehr viel Platz hat !

  5. Ostbelgien Direkt

    Mitteilung der Polizeizone Eifel

    In einer ersten Phase wird die Polizei die ermittelten Opfer persönlich kontaktieren.

    Mit den Gegenständen, die im Anschluss keiner Tat zugeordnet werden konnten, wird die Polizei sich zu einem späteren Zeitpunkt über einen Presseaufruf an die Öffentlichkeit wenden.

    Die Eifelpolizei bittet die etwaigen Opfer sich nicht aus Initiative bei den zuständigen Dienststellen zu melden und bittet um Verständnis, dass die Zuordnung der zahlreichen Gegenstände einige Zeit in Anspruch nehmen dürfte.

  6. noergeler

    Endlich werden Fahndungserfolge veröffentlicht. Die Superschlauen maulen ja immer das die Polizei nichts unternimmt, und lieber Geschwindigkeitskontrollen und solchen Larifari macht. Jetzt liegt es an der Justitz die armen Verbrecher zu bestrafen oder laufen zu lassen und die mühevolle Arbeit der Polizei zunichte zu machen.

      • Welches Früher?
        – Die symbolischen (wenn auch manchmal ärgerlichen Grenzkontrollen) der 60er und 70er.
        – Die löchrigen Grenzkontrollen der späten 40er und 50er, deren Umgehung uns zu erster wirtschaftlicher Erholung führte
        – Die Grenzkontrollen an den „Aussengrenzen“ zu Zeiten des Kalten Krieges: Schiessbefehl beim Feind und wir (die Guten) heissen jeden Missetäter willkommen
        – Die Zollkontrollen des Mittelalters und der Neuzeit an jeder Viehtränke?

        Den Befürwortern des Schwachsinns von Grenzkontrollen innerhalb der EU wünsche ich:
        – ein zügiges Auseinanderbrechen Belgiens
        – Grenzkontrollen ab Moresnet bis Deiffelt
        – und vor allem um Waimes herum (gegebenenfalls ein Korridor gegen entsprechendes Entgelt).

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