Gesellschaft

Erhöhte Sicherheit: Karnevalszüge „ohne Provokation“ und Polizisten mit Schutzweste

Teilnehmer am Rosenmontagszug 2014 in Kelmis. Fotos: Jannis Mattar

In Belgien gilt immer noch die Terrorwarnstufe 3. Die erhöhte Sicherheit wird sich auch auf die Karnevalszüge auswirken. Eine Befragung der Bürgermeister von Eupen, Kelmis und Raeren durch den BRF ergab, dass man in den genannten Gemeinden darauf achten wird, dass von keiner Karnevalsgruppe eine „Provokation“ ausgeht.

Wie der Eupener Bürgermeister Karl-Heinz Klinkenberg (PFF) in dem BRF-Interview erklärte, hat die zweithöchste Terrorwarnstufe zur Folge, dass die Polizisten, die im Straßenkarneval für die nötige Sicherheit zu sorgen haben, immer zu zweit auftreten und mit kugelsicheren Schutzwesten ausgerüstet sein werden.

Keine provozierenden Kostüme oder Schriftzüge

Vor allem will man darauf achten, dass von den Karnevalszügen „keine Provokation“ ausgeht. Dies ist das Ergebnis einer Zusammenkunft zwischen Bürgermeistern, Föderalpolizei, Polizeizone Weser-Göhl, Staatsanwaltschaft und Bezirkskommissariat. „Wir wollen schon darauf achten, dass es keine provozierenden Kostüme oder Schriftzüge gibt“, sagte auch Oliver Krings, der Präsident der Arbeitsgemeinschaft Eupener Karneval (AGK).

Eupens Bürgermeister Karl-Heinz Klinkenberg (hier am Altweiberdonnerstag 2013). Foto: Gerd Comouth

Eupens Bürgermeister Karl-Heinz Klinkenberg (hier am Altweiberdonnerstag 2013). Foto: Gerd Comouth

In Kelmis wurden die Verantwortlichen des Karnevalskomitees im Rahmen eines Treffens zum Thema Sicherheit darüber informiert, dass „bei anstößigen Verkleidungen und Prunkwagen oder bei provokativem Maskentragen die Karnevalisten gebeten werden müssten, den Umzug zu verlassen, weil es um die Sicherheit aller geht“.

Für den Kelmiser Bürgermeister Louis Goebbels (PFF) ist das Wichtigste, dass man Provokation vermeide und den Karneval locker angehe.

Der BRF interviewte in diesem Zusammenhang den Kelmiser Marc François, dessen Gruppe sich mit dem Thema “Je suis Charlie” auseinandersetzen will.

François erinnerte daran, dass es ja eigentlich der Ursprung des Karnevals sei, Politiker, Mächtige oder Machthaber auf die Schippe zu nehmen und sie kritisch oder humoristisch darzustellen. So habe er auch das Satiremagazin „Charlie Hebdo“ immer gesehen. Insofern sei er der Meinung, „dass ein echter Karnevalist auch ein Charlie ist“.

Macht Karneval ohne Provokation überhaupt Sinn?

Die Frage ist, ob es den Straßenkarneval „ohne Provokation“, wie Politiker und Sicherheitsdienste ihn fordern, überhaupt Sinn macht. Oder wie jemand als Reaktion auf den BRF-Bericht schrieb: „Damit kommen die islamistischen Terroristen ihrer Vorstellung vom Funktionieren der westlichen Gesellschaften wieder ein Stück näher, und keiner scheint dies zu bemerken. Warum schaffen wir den Karneval nicht gleich ganz ab? (….) Und was bedeutet Provokation? (…) Ist dies nicht gerade auch die Essenz des Karnevals?“ (cre)

65 Antworten auf “Erhöhte Sicherheit: Karnevalszüge „ohne Provokation“ und Polizisten mit Schutzweste”

  1. Karneval und Provokation gehören eigentlich zusammen. Andererseits verstehe ich die Verantwortlichen. Wenn etwas Schlimmes passiert, wird man sie zur Rechenschaft ziehen und ihnen vorwerfen, zu naiv gewesen zu sein und nicht genug für die Sicherheit getan zu haben.

  2. Jochen Decker

    Karneval darf provozieren, aber eben nur Kirche, Politik und alles andere, was nicht zur Maschinenpistole greift.

    Man merke, wer nur radikal und brutal genug vorgeht, der setzt seinen Willen in unserem Land auch durch.

    Nicht jeder ist Charly, leider.

    • Werter Herr Decker,

      man kann es bedauern das die Meinungsfreiheit gegen den Terrorismus verloren hat, aber das ist nur eine Schlacht, nicht der Krieg. Die Frage ist doch wessen Leben bedroht wird. Beim Karnevalsumzüge geht es um Kinder die, obwohl sie die Witze nicht verstehen, gefährdet sind. Manchmal muß man vielleicht einen Schritt zurück machen um zwei Schritte vorwärts zu kommen. Auch stelle ich mir einen Rosenmontagszug mit bis an die Zähne bewaffnete Soldaten ein bisschen problematisch vor.

  3. Der Mediengott

    Die Aktion is doch voll fürn Ar… Is schon der 1. April? Wat ein Quatsch, perfektes Thema für ne Karnevalsitzung. Was machen bloss die Einwanderer aus Deutschland, Italien, Spanien…oh Mist die glauben ja an den LIEBEN Gott. Bitte Hirn einschalten, vielleicht braucht man das als Bürgermeister nicht. Aber ja alle Moslems sind böse, die paar Leutchn die in unserer Gegend leben. Sind aber auch, vor allem ALLE böse!

  4. Fragezeichen

    Richtig dass es ein Sicherheitsproblem gibt.
    Aber – das wollen „die“ ja erreichen – das man Angst hat und nicht mehr unsere eigene Meinung vertreten kann oder darf….

    Wo sind denn unsere Gutmenschen, die können doch garantieren dass es ungefährlich ist oder?

  5. Schon krass dass wir von Islamisten und ihren vielen Sympathisanten aufgezwungen bekommen wie wir uns in unserem Land zu verhalten haben. Und die Meisten finden das noch normal. Wer ist hier Gast und wer ist hier Gastgeber. Ich bin noch so erzogen worden dass ich mich als Gast den Gepflogenheiten des Gastgebers anpassen und mich bei diesem benehmen sollte. In diesem Sinne haben wir auch unsere Kinder erzogen.
    Entscheidungsträger und Politiker mutieren mehr und mehr zu feigen Waschlappen und dabei hat der Normalo die Klappe zu halten, sonst wird er gleich in die Rassistenecke gedrängt. Die Ängste der Einheimischen werden als überzogen angesehen und kaum bis gar nicht beachtet.
    Die Würde andere Menschen sollte man (bis zu einem gewissen Limit) respektieren, aber nicht ohne dabei seine Eigene zu begraben. Europa, QUO VADIS

    • @ tso

      Das ist regional verschieden. Im Alemannischen lebt noch heute die Tradition der „Naturgeister“ die den Frost vertreiben. Im Rhein Main Gebiet ist der Ursprung die Kritik an der Besatzung durch Napoleon. Im Rheinischen Raum sind es in erster Linie die Zunftfeste und Gesellenfeiern.

  6. Dieter Leonard

    Da der BRF meinen oben zitierten Kommentar nach 2 Stunden wegen Überlänge wieder gelöscht hat, hier der Wortlaut des Kommentars:

    „Ich kann es nicht fassen.
    Damit kommen die islamistischen Terroristen ihrer Vorstellung vom Funktionieren der westlichen Gesellschaften wieder ein Stück näher und keiner scheint dies zu bemerken. Warum schaffen wir den Karneval nicht gleich ganz ab, denn er könnte doch auch ohne “Provokation” die Gefühle, Andersdenkender, Andersgläubiger oder vielleicht sogar meine Gefühle verletzen.
    Und was bedeutet Provokation … und was im Karneval ? Ist dies nicht gerade auch die Essenz des Karnevals ?
    Es geht hier nicht um Provokation sondern um die Freiheit, seine Meinung in welcher Form auch immer sagen zu können und zu dürfen. Der Islam und die Muslime müssen dies in Kulturkreisen, die durch die Aufklärung und den Humanismus geprägt sind aushalten. Glaubensgesetze aus welcher Religion auch immer dürfen nur für die Anhänger der jeweiligen Glaubensgemeinschaft bzw. Religion gelten und dürfen keinen Einfluss auf unsere freiheitliche Grundordnung haben. Dass ein Muslim sich kein Bild von seinem Mohamed (mit dessen geschichtlicher und politischer Rolle auch der Islam sich vielleicht einmal kritisch auseinandersetzen sollte) machen darf, kann man ja noch nachvollziehen. Aber mit welchem Recht übertragen Muslime diesen Glaubenssatz auf alle Menschen, wenn nicht mit dem Anspruch, der Islam müsse die Welt beherrschen ? (siehe IS, Boko Haram, …)
    Indem alle möglichen Ausstellungen, Aktivitäten und Veranstaltungen, die möglicherweise eine Provokation für wen auch immer darstellen, aus hysterischer Rücksichtnahme abgesagt werden, gibt man den Islamisten und Anhängern dieser Prämisse Recht.
    Wie wäre es, sich mit den wirklichen Gründen des islamistischen Terrorismus kritisch und schonungslos auseinanderzusetzen, statt Grundrechte zu beschneiden oder unwidersprochen, inhaltsleere Bekenntnisse zu schlucken (so z.B “Der Terrorismus hat nichts mit dem Islam zu tun”, “Der Islam gehört zu Deutschland”, …) ?
    Wie wäre es, religiöse Umtriebe (gleichwelcher Religion) auf die rein private Ebene zu verlagern und den gesellschaftspolitischen Diskurs damit nicht weiter zu verseuchen ?
    Wie wäre es, sich den wahren gesellschaftlichen Problemen und Herausforderungen zu stellen, statt den Verstand metaphysischen Wesen und deren irdischen Abkömmlingen unterzuordnen ? Denn die Religionen sind hierfür von keinerlei praktischem Nutzen. Im Gegenteil ! Sie fördern die Ausgrenzung, die Intoleranz, den Hass und unterminieren die Freiheit des Geistes.“

  7. Heinz Günter Visé

    Jetzt frage ich mich ob es auch schon eine Provokation ist, wenn Karnevalslieder oder alte Schlager gespielt werden wie z.B.

    “ Die Karawane zieht weiter, der Sultan hät Dorscht“ von den Höhnern oder
    “ Da sprach der Scheich zum Emir, jetzt zahlen wir, dann geh’n wir…“ ( Tim Toupet oder
    „Kennt ihr die Zuckerpuppe aus der Bauchtanztruppe (Suleika) “ Bill Ramsey ..
    oder “ Laila …die aus dem Frauenhaus in Algier“ Regento stars mit Bruno Majcherek
    oder“Heut fährt die 18 bis nach Istanbul“Jürgen
    Und wenn sich die Indianer auch noch zu Wort melden dann ist auch bald verpönt :
    “ Wild ist der Westen “ von Gus Backus !
    O je,O weia,O weh. Wo wird das noch enden?
    SATIRE NUN AUS .. Wie jeck sind wir eigentlich, dass wir nicht mehr närrisch oder verrückt sein dürfen? Nur noch alles ZENSUR ?

  8. ne Roerender

    Wenn man den Ursprung des rheinischen Karneval betrachtet, so entdeckt man, dass nicht bloß Wintergeister vertrieben werden sollten, oder in Anbetracht der bevorstehenden Fastenzeit noch einmal ausgiebig dem Essen und Trinken gefrönt wurde.
    Während der französischen Besatzung des Rheinlandes von 1794 bis 1814 wurden die Schützenvereine (zumindest in Aachen) verboten. Die empörten Bürger zogen dann in nachempfundenen Uniformen vor die Kasernen, sangen Schmählieder und verhöhnten den militärischen Gruß. Sie provozierten die Besatzer. Die ersten organisierten Karnevalsvereine haben das übernommen und bis zum heutigen Tag traditionell weitergeführt, d.h.: die Umzüge in Unformen bzw. in Kostüme inkl. des Verspottens der Obrigkeit, sei es durch Lieder oder bildliche Darstellung, gehören seit jeher zur karnevalistischen Tradition.
    Wenn politische, religiöse oder gesellschaftliche Missstände nicht mehr im Rahmen der „Narrenfreiheit“ im Karneval aufgezeigt werden dürfen, weil unsere Politiker „Muffensausen“ haben, dann drei mal
    Angsthasen Alaaf….. , Duckmäuser Alaaf…., Wendehälse Alaaf…
    Was für ein Schwachsinn!

    • Stimmt, die von Muffensausen befallen Politiker sorgen sich mehr darum die Islamisten nicht im geringsten irgendwelchen ihren Unmut fördernde Bemerkungen auszusetzen als sich den Ängsten der (Ur)Bürger anzunehmen die sich von einer zunehmenden Islamisierung ihrer Heimat bedroht fühlen. Als nächstes wird das Tragen von Pappnasen verboten, – , von denen die man als solche bezeichnen kann/muss.

  9. Werner Radermacher

    Die Entscheidung der Stadtverantwortlichen ist sicher richtig, ähnlich wie in Köln, wo ein “Charlie Hebdo” Wagen zurückgezogen wurde. Nicht auszudenken, wenn nur ein einzlener Fanatiker ein Blutbad anrichtet.
    Aber jetzt haben wir das, wovor viele Realisten schon früher gewarnt haben und dafür als Nazis beschimpft wurden. Nicht die Muslime integrieren sich, sondern wir passen uns diesen Leuten an.
    Manchmal kommen die absurdesten Stilblüten dabei heraus.

    Ein Beispiel aus Norddeutschland:

    Die Radikalisierung von Schülern mit islamistischen Tendenzen wird im Norden immer mehr zum Thema. Das Hamburger Institut für Lehrerbildung berichtete jetzt von Fällen, in denen Schülerinnen mit völlig verhülltem Gesicht zum Unterricht kommen, Schüler im Treppenhaus mit einem Vorbeter beten oder freizügig gekleidete Schülerinnen von Mitschülern gemobbt werden.

    http://www.shz.de/schleswig-holstein/panorama/schulen-im-norden-beklagen-respektlosigkeit-id8850121.html

  10. Clementine von Ariel

    Ich kann ohne Weiteres den Kommentaren zustimmen. Jetzt sind wir schon beim Karneval angekommen. Wer weiss dann schon, wer hinter jeder Verkleidung steckt?? Dies ist doch das Ziel, das die islamischen Terroristen erreichen wollen: Angst. Der Karneval war und ist seit jeher die Persiflage auf Politik und Obrigkeit. Das macht die Originalität der Narretei aus.Die geht jetzt verloren. Was wird dann aus unseren Umzügen? Und was passiert dann in den Sälen?? Polizeipräsenz oder Absagen der Veranstaltungen?? Fragen und wieder Fragen.
    @ne Roerender: sie haben vollkommen Recht.

  11. ist doch so!

    jede münze hat zwei seiten, einerseits ist schutz des menschen durch die Behörden vorrangig, andererseits bedeutet es die Abwendung von: „je suis Charlie“, denn hiermit fühlen sich Terror und Radikalismus in ihrer Politik bestätigt durch Erpressung der Gesellschaft.

  12. Erich Hage

    Wo fängt Provokation an wo hört sie auf? Humor war noch nie eine Tugend von radikalen Systemen Können gläubige Christen oder anders Gläubige in Zukunft ihren Glauben nur noch im stillen Kämmerlein ausüben oder unter Polizei-Militärschutz ihre Gebetsstätten aufsuchen, werden bald alle christlichen Symbole aus unserer Gesellschaft verschwinden, Kirchen zu Ruinen verfallen, christliche Feiertage abgeschafft…ist es nicht genau das was solche Extremisten anstreben, sind die Menschen in Paris und zig tausend andere auf der Welt umsonst gestorben? Beugen wir uns der Gewalt von Verbrechern? ICH NICHT

    • Baudimont

      * Die Freiheit der Meinungsäußerung hat keinen Grenzen.
      * Die ausgehende Provokationswirkung ist nicht zu berücksichtigen.
      * „Meinungsfreiheit ist für den Karneval so wichtig wie die Luft“
      UND
      *Zu viel Polizei ist an sich schone eine sehr grosse Provokation.

  13. Ach - Met

    Ich finde, dass der Konsum von Alkohol und das Verspeisen von Schweinfleisch ebenfalls eine Provokation ist, genau so wie Musik und Tanz.

    Bitte verbieten sie das, aus Rücksicht auf unsere andersgläubigen Mitbürger!!

    Fußball ebenso, wie die schamlose Darstellung der unverschleierten Frauen auf unseren Strassen.

  14. Hurra, wir kapitulieren…
    http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-48262884.html
    ….
    Wer als Reaktion auf Geiselentführungen und Enthauptungen, auf Massaker an Andersgläubigen, auf Ausbrüche kollektiver Hysterie mit der Forderung nach einem „Dialog der Kulturen“ reagiert, der hat es nicht besser verdient.

    „Der Westen sollte alle Provokationen unterlassen, die Gefühle von Erniedrigung und Demütigung hervorrufen“, plädierte der Psychoanalytiker Horst-Eberhard Richter, „wir sollten die kulturelle Identität der islamischen Länder mehr achten … Für die Muslime ist es wichtig, als ebenbürtig anerkannt und gewürdigt zu werden.“ Was die islamischen Völker brauchten, wäre „eine Partnerschaft auf gleicher Augenhöhe“.

    Wie das aussehen könnte, sagte Richter nicht. Sollen, um auf gleiche Augenhöhe zu kommen, eigene Abteile für Frauen in Bussen eingerichtet werden, wie das in Saudi-Arabien der Brauch ist? Sollte das Heiratsalter für Mädchen auf zwölf Jahre gesenkt werden, wie es in Iran der Fall ist? Oder für Ehebruch die Todesstrafe durch Steinigen eingeführt werden, wie es die Scharia verlangt? Was könnte der Westen noch unternehmen, um seinen Respekt vor der kulturellen Identität der islamischen Länder zu bekunden? Würde es reichen, Horst-Eberhard Richter von Fall zu Fall darüber entscheiden zu lassen, ob der Tatbestand der Provokation erfüllt ist, zum Beispiel dann, wenn in Herne ein Wet-T-Shirt-Contest stattfindet, durch den sich gläubige Muslime in Haiderabad erniedrigt und gedemütigt fühlen könnten?

    Die Diskussion darüber, welche Provokationen WIR unterlassen sollten, damit SIE sich nicht gekränkt fühlen, führt zwangsläufig in das Reich des Absurden.
    …..

  15. Der "echte" Krowpöngel

    Hier die Liste der anstößigen Verkleidung.
    -Lederhose oder Dirndl provoziert Bayern und Tiroler
    -Augenklappe provoziert echte Piraten und Parteiangehörige
    -Cow-boykostüm (ohne Pferd) provoziert den Reitverein
    -Cow-boykostüm (mit Pferd) provoziert die Tierschützer
    -Torreros provozieren die Basken und die Katalanen
    -Strassenanzug provoziert die Politiker
    -Mädchen in Fussballtshirts provozieren richtige Fans
    -Männer in Strumpfhosen provozieren Schönheissalonbesitzer
    -Ölscheichkostüm provoziert Ölscheichs
    -Kein Kostüm provoziert die Wallonen
    – usw, usw,usw
    Ach ja, und es darf kein Wagen von HINTEN geschoben werden.

  16. Johann Klos

    “Wir wollen schon darauf achten, dass es keine provozierenden Kostüme oder Schriftzüge gibt”

    Frage: auf welcher Grundlage beurteilt –WER? – wie provozierendes auszusehen hat und nur bezogen auf „Das“ eine Thema oder generell?

    Um es mit Worten für einen Präsidenten eines hiesigen kleinen Fußballvereins zu sagen: dieser vereinte Fallrückzieher hiesiger Verantwortlicher versinnbildlich den Zustand auch unserer ostbelgischen Gesellschaft. Kleinmütige Feigheit dominiert gegenüber vielleicht berechtigte Ängste.

    Oder um ungefähr Voltaire zu zitieren: willst du wissen wer das Sagen hat, dann überlege dir wen du nicht kritisieren darfst.

    Was ist aus dem hochtrabenden Begriff der Meinungsfreiheit nur geworden. Die Adelung von Zivil-Courage verkümmert zu einem Lippenbekenntnis. Entscheidungen dieser Arten, so banal sie auch sind, sind Gift für die Demokratie und einer weltoffenen, toleranten Gemeinschaft unwürdig.

    Politiker und andere müssen sich die Frage stellen in wieweit sie sich damit für eine karnevalskonforme Demokratie entschieden haben.

    Ist das vorsetzten des Narrenspiegels nicht der Inbegriff dieses Volksfestes. Muss Kritik immer seichte sein und noch höfisch artig dazu?

    Bestehen die Merkmale des neuen Demokratieverständnisses aus bereitwilligem Gehorsam und Zensur?

    Sind wir zu fett, zu faul und zu träge geworden um uns für einen demokratiekonformen Karneval stark zu machen?

    Sicherlich gilt, das unsere Politiker und andere auch für das Leben anderer verantwortlich zeichnen.

    Nur mündige Bürger wissen auch, das klassische Weichziele wie Zuschauermassen schwer zu schützen sind und nur, weil wir im Gegensatz zu unseren Vorfahren, das bisschen Freiheit geschenkt bekommen haben, sollte dies nicht so ausgelegt werden als wäre uns dieser Begriff nichts mehr wert.

    Meinungsfreiheit, Frieden und Solidarität hat es zu keiner Zeit für „lau“ gegeben.

    Vergessen wir das nie.

    Alaaf

    • Sehr geehrter Herr Klos,

      Ich bin froh das Sie nicht in Verantwortung stehen. Wie viele Menschenleben ist Ihrer Meinung nach die Meinungsfreiheit wert?
      Für meine Meinung stehe ich gerne gerade aber ich finde es unakzeptabel wenn für meine Meinung Unschuldige sterben (Die meisten Besucher der Rosenmontagszüge sind Kinder). Hier liegt die Grenze. Es hat nichts mit Zivilcourage zu tun wenn ich, vom sicheren Rathausbalkon aus zusehe wie der Hass auf die Meinung anderer pervertiert wird. Auch unangebrachte Witzchen wie „Ich bind’ mir ‘nen Sprengstoffgürtel um und halt’ nach Jungfrauen Ausschau.“ werden weder dem Problem noch den Ereignissen gerecht. Ein bisschen mehr Respekt für die Leute die eine solche Entscheidung, wohl wissend das sie dafüer aus allen Richtungen mit Dreck beworfen werden, getroffen haben wäre angebracht.

      • Hurra, wir kapitulieren

        Die Frage, die sich stellt ist nicht, „wieviele Menschenleben uns die Freiheit wert ist“, denn dies würde ja bedeuten, dass wir irgendeinen Einfluss auf die krankhaften Gewaltexesse verblendeter Religionsfanatiker hätten. Hätten alliierte Soldaten im 2. Weltkrieg nicht ihr Leben aufs Spiel gesetzt, um dem Nazi-Terror ein Ende zu setzen gäbe es diese Freiheit, um die es uns geht heute vielleicht nicht.
        Die Frage, die gestellt werden muss lautet: „Was ist uns unsere Freiheit wert ?“ Durch Apeasement konnte der 2. Weltkrieg und die ermordeten 6 Millionen Juden nicht verhindert werden. Und durch Apeasement werden auch keine islamistischen Terroristen aufgehalten. Gründe finden sich immer, um seinem Hass ein Ventil zu geben.
        Nein, ich habe keinen Respekt vor politischen Verantwortungsträgern, die die Umtriebe hiesiger Karnevalisten argwöhnisch beobachten und ihnen auf die „Finger schauen“ statt diejenigen zu beobachten, von denen die Gefahr ausgeht. Dies und nichts anderes ist pervertiertes Denken und die Kapitulation vor dem islamistischen Faschismus.
        Die größte Gefahr, der Kinder beim Rosenmontagszug ausgesetzt sind ist, von einem Karnevalswagen angefahren, einem Pferd getreten, von Bierflaschen getroffen zu werden oder zu lernen, dass lustig sein untrennbar mit dem Genuss von Alkohol verbunden ist.
        Etwas höher in einem Post von DAX ist ein Link zu dem 2006 erschienenen Buch von Henryk M. Broder „Hurra, wir kapitulieren !“. Wie Recht er hat.
        Wenn es irgendwann wieder heißt, „Ja, aber das haben wir doch nicht gewusst“ wird es zu spät sein und dann haben auch ihre Kinder nichts mehr zu lachen. Weder im Karneval noch sonst ! Wehret den Anfängen !

        • @ Hurra ……

          Der Unterschied zwischen dem Naziterror und dem Islamischen ist die Kenntnis von Ort und Personen. Die alliierten Soldaten des zweiten Weltkrieges hatten ein klar definiertes Ziel und einen genau erkennbaren Feind.

          Heute wissen wir zwar von wem die Gefahr ausgeht aber wir wissen nicht wo die Gefährder sitzen. Es ist nicht an den Bürgermeistern Mut zu beweisen, wobei der Schritt vom Mut zur Dummheit ein ganz kleiner ist, sonder hier ist die „Weltgemeinschaft“ gefragt. Verbote sind auch keine wirksame Waffe, im Gegenteil, solange ich die Safisten nicht verbiete kann ich sie beobachten. Werden sie verboten tauchen sie in den Untergrund ab und sind noch schwerer zu kontrollieren.

          Die von Ihnen geschilderten Gefahren beim Rosenmontagszug trafen zu bevor im Internet die Bauanleitung für Bombengürtel und in den Moscheen „Hassprediger“ aufgetaucht sind. Im übrigen ist Herrn Boders „Machwerk“ genauso dumm wie die geistigen Ergüsse des Herrn Sarazin.

      • Johann Klos

        SEhr geehrter ………alias Edi G

        Ein bisschen mehr Respekt für die Leute die eine solche Entscheidung, ………

        Ich muss mich doch wundern. Vielleicht zitieren Sie mir den einen oder anderen Absatz in meinen Stellungnahmen der ihre angedeutete Respektunterlassung untermauert.

        • Werter Herr Klos,

          Die Replik auf mangelnden Respekt bezog sich zwar auf Leute die diese Situation nutzen um sich mit dümmlichen Scherzen zu profilieren. Wenn Sie aber denjenigen die eine solch schwere Entscheidung zu treffen haben mangelnde Zivilcourage vorwerfen ist das von Respektlosigkeit nicht weit weg.

  17. 4701Kettenis

    Stimmt es denn dass das AGK beim Zugweg dieses Jahr Neu-Tchetchenien bzw. die Neustrasse meidet, wegen Eier und Flaschenwerfern aus den Vorjahren?

    Bitte Herr Cremer jetzt sind Sie gefragt….

  18. Geronimo

    Würde den Karnevalisten dringend empfehlen mit Trauerflor zu feiern, aus Protest der Einflussnahme.
    In den Achtziger hat man Gendarmerie aufgelöst, dann der Polizei die finanziellen Mittel gekürzt. Nur die Politik hat sich aufgebläht wie ein Wasserkopf, und „diverse“ brauchten ihre importierte Wählerschaft, jetzt haben wir den Salat

  19. Bernd Keller

    Sind „christliche Würdenträger “ als Kostüm eigentlich auch verboten?

    So aus Respekt und Toleranz und so?

    Fragen über Fragen…

    Darf man an das Nonnenkostüm einen Klo-Rollen-„Sprengstoffgürtel“ tackern – so als „christlicher Gotteskrieger“?

    Könnte ein Ritterkostüm nicht an die Kreuzritter erinnern und das Clownkostüm an eine schlechte amerikanische Bürgerbude?

    Könnten alkoholische Getränke und Wurstbrötchen auch provozieren?!

    Wie soll man sich als tolerant bis zum brechen eigentlich überhaupt verkleiden?

  20. ist doch so!

    demnächst haben wir das ganze jahr über Karneval. frau Merkel besorgt uns das schon: Albanien….mazedonien…kos… rücken nach. es braucht sich um die Vielfalt der Kostüme keiner mehr Gedanken machen…. oder doch?

  21. stratege

    Menschenrechte beinhalten auch Plichten u.a. Meinungsfreiheit. Super wenn all unsere Oberpolizisten der Gemeinden, sprich Bürgermeister , wo einige mit Parolen gegen Ausländer , den Wahlkapampf geführt, nun so tief in die Knie gehen ,dass sie ohne zu bücken …

  22. Eduard Khil

    Hey Stratege, haste den Kommentar mit Schaum vorm Mund geschrieben?

    Ich geh als Terrorist oder Karl Heinz Schwensen, beides sollte unsere Gotteskrieger nicht provozieren… Terroristenkostüm kennen die Andersgläubigen ja und Kalle Schwensen hat noch nie die Contenance verloren!

  23. Back-to-the-Future

    Wem unsere Art & Weise des Leben nicht passt oder tollerieren kann, dem ist es freigestellt wieder zu gehen…..Warum weiter diskutieren und sich den Mund fuselig reden? Es reicht!!! Das Fass ist übergelaufen! Ich persönlich habe keinen Bock mehr auf dieses ewige Generve mit „respektvoll agieren“…wem’s nicht passt = back home pls, thank you for the visit!

  24. nach hause

    genau, wem es nicht passt sollte sich schleunigst vom Acker machen, oder von unserer Staatsgewalt ausgewiesen werden.
    Jeden Woche kommt irgendein neuer Mist wo es heisst WIR sollten Rücksicht nehmen. Das DIE sich anpassen oder abhauen sollen, auf diese Idee kommt anscheinend bei der Obrigkeit in Eupen und Brüssel keiner.

    • gerhards

      Denke lieber einmal wie man mit uns bis fast in die 80ern umgegangen ist. Wir waren belgische Kolonie. Dann hat zum Glück ein umdenken stattgefunden. Kulturelle Freiheit und Sonderregelungen für uns „deutsche“ wurden eingeführt und jetzt gibt es bis auf wenige fast niemand der sich nicht als Belgier bekennt. Vielleicht hinkt der Vergleich aber mit totaler Ablehnung kommen wir auch nicht weit.

      • …und soviel zum Thema ‚Meinungsfreiheit“…kopfschüttel…da muss ich mein ach so geliebtes Scheich-Kostüm wohl einmotten, schade, versteckte es doch so schön meine „Pölsterchen“ :-)

      • nach hause

        Damals war nicht alles schlecht, viele Ämter gab’s nur im französischsprachigen Raum und wir hatten hier meist unsere Ruhe.
        Heute sitzen in Eupen und St. Vith viel zu viele Büros voll mit Hampelmännern und -Frauen die glauben den Staat retten zu können in dem Sie Ottonormal Bürger auf den Sack gehen

        • Genau das ist das Problem in Ostbelgien. In Belgien mag vieles falsch laufen in Politik und Verwaltung, aber es wird auch viel laufen gelassen. In der DG sitzen viele kleine Verwaltungsnazis, die belgischen Schwachsinn mit deutscher Gründlichkeit umsetzen und dabei die Bevölkerung schikanieren und aussaugen.

  25. AntiChrist

    Ich habe mir schon mehrere Jahre Sorgen bei Karnervalsumzügen gemacht,
    Es liegt nicht an den Themen, die dort vorgetragen werden, sondern eher um die Wirkung, die durch einen Anschlag ausgelöst würde.
    Was will die ISIS denn überhaupt? Angst und Terror weltweit verbreiten.
    Diese radikalen religiösen Menschen werden wohl Anhänger, die dazu bereit sind im eigenen Land Selbstmordattentate zu verüben, nicht davon abhalten.
    Dieses Jahr wird es nötig sein besondere Aufmerksamkeit walten zu lassen.

    Meine Meinung.

  26. ist doch so!

    nach haus, damals wurde das, was heute die dg ist, vom „commissaire d’arondissement eupen-malmedy-st.vith, henri hoen und seine Mannschaft, bestritten. heute müssen wir eingestehen, dass die gesellschat sich zum negativen verändert, schlichtweg: die Gesellschaft baut sich ab.

  27. Baudimont

    Aus dem Recht auf Leben

    Zur Terrorabwehr ist ihnen einfach das nackte Überleben zu sichern, indem man keine Waffen tragen darf, muss man sich von irgendwelchem Gesindel widerstandslos abknallen lassen.

    Die Polizei kann gar nichts (z. B.:Israel -Polizei und Militär, die besten Sicherheitskräfte trotzdem viele Opfer, viel Leid und viele Attentate)
    Einfach dem Recht zum Tragen von Waffen
    fordern !

      • Auf Wahrheitssuche

        Die Waffen sind dafür gegeben um sich selbst zu verteidigen und In Selbstverteidigungssituationen können nicht-tödliche Waffen eingesetzt werden.

        Eine „nicht-tödliche“ Waffe soll zwar keinen dauerhaften Schaden anrichten, aber dennoch eine Person schnell, wirkungsvoll und im besten Fall auf Distanz kampfunfähig machen.z.B. Druckluft-Narkosegewehr

  28. Ex-Eupener

    Um “ Provokationen “ zu vermeiden sollten die Polizisten in Zivil auftreten oder sie leihen sich die Jacken der Karnevalspolizei , die haben den Zugverlauf sowieso im griff und in der Uniform passiert den Polizisten auch nichts .
    PS : es sind noch Jacken da !

  29. Waldvogel

    Das ist einfach unglaublich, dass wir uns in der westlichen Welt durch ein paar radikale Idioten so beeinflussen läßt. Nicht nur die Züge in unserer Gegend werden auf „anstößige Motive“ kontrolliert, selbst Köln und Düsseldorf machen dies. Ich bin völlig sprachlos, dass wir unsere schwer erkämpfte Meinungsfreiheit durch einige wenige so beschneiden lassen. Ich hätte nie geglaubt dass so etwas in unserer Zeit möglich wäre.
    Ach übrigens – ich bin Christ – ich verbitte mir in Karnevalsumzügen Kostüme von Nonnen und Priestern!!!!!!
    Ich wünsche allen einen schönen, Meinungsfreien Karneval

Antworten

Impressum Datenschutzerklärung
Desktop Version anfordern