Politik

Eine heikle Frage, die heute gestellt werden darf und muss: Ist US-Präsident Donald Trump verrückt?

09.04.2025, USA, Washington: US-Präsident Donald Trump spricht, während er im Oval Office des Weißen Hauses Anordnungen unterzeichnet. Foto: Uncredited/Pool/AP/dpa

Gleich zwei belgische Tageszeitungen – Sudpresse und „La Dernière Heure“ – werfen am heutigen Freitag eine Frage auf, die noch vor der Eidesleistung von Donald Trump als 47. Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika am 20. Januar 2025 kaum jemand, geschweige denn eine Tageszeitung, zu stellen gewagt hätte: Ist Donald Trump verrückt?

Sudpresse schreibt dazu: „Trumps Kehrtwende bezüglich der Zölle, die Episode im Oval Office mit Selenskyj, seine Reaktion nach dem Attentatsversuch, seine obszönen Gesten… Ist Trump verrückt?“

Die Redaktion von Sudpresse stellte die Frage Stephan Van den Broecke, Professor für politische Psychologie an der UCLouvain.

Eingangs wollte Sudpresse wissen, wie der große Unterschied im Verhalten von Donald Trump in seiner zweiten Amtszeit im Vergleich zu der ersten von 2017 bis 2021 zu erklären sei. Dazu meint Van den Broecke: „Auf jeden Fall hat sich etwas sehr Wichtiges geändert: Heute hält niemand mehr Trump zurück oder ist da, um ihn zu beruhigen! Er hat sich mit Menschen umgeben, die für seine Sache eingenommen sind, Menschen, die es nicht wagen, nein zu ihm zu sagen. Das verstärkt den ‚Groupthink-Effekt‘: In einer kleinen Gruppe von Gleichgesinnten bestärkt man sich gegenseitig. Du denkst auch so wie ich, also habe ich Recht, so zu denken usw.“

04.02.2025, USA, Washington: US-Präsident Donald Trump zeigt ein von ihm unterschriebenes Dokument im Oval Office des Weißen Hauses. Es ist die Durchführungsverordnung zum Austritt aus dem Menschenrechtsrat der Vereinten Nationen. Foto: Evan Vucci/AP/dpa

Laut Van den Broecke gibt es in dieser zweiten Amtszeit sogar eine Gefahr, die noch größer sei als Trumps Persönlichkeit selbst: „Es ist die mangelnde Widerstandskraft der Gegenmächte. Ich hoffe, dass es der Legislative, selbst wenn sie eine republikanische Mehrheit hat, gelingt, seiner diktatorischen Tendenz entgegenzuwirken.“

Am deutlichsten sei Trumps Persönlichkeit im Oval Office mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj am 28. Februar 2025 zu erkennen gewesen. Trump habe sich dabei sehr aggressiv und narzisstisch gezeigt: „Trump präsentiert sich als der wichtigste Präsident der Vereinigten Staaten in der Geschichte, als die wichtigste Persönlichkeit der Welt. In der Serie über die Zollgebühren hat er zwar eine Kehrtwende gemacht, aber letztendlich sagt er: Ich entscheide. Ich erhöhe die Einfuhrzölle, ich senke sie, ich schiebe sie auf, ich entscheide.“

Auf die Frage, wie Trumps Narzissmus zu erklären sei, antwortete der Professor für politische Psychologie an der UCLouvain: „Es hängt oft mit einem Problem zusammen, das in der Jugend aufgetreten ist. Das Buch von Mary Trump, der Cousine von Donald Trump, die Psychologin ist, beschreibt eine relativ unglückliche Jugend in Donald Trumps Leben. Sein Vater, ein Geschäftsmann, war nicht sehr warmherzig zu ihm und zwang ihn, erfolgreich zu sein.“

Allerdings habe Trump Erfolg in der Wirtschaft und in der Politik gehabt, erwidert Sudpresse. Darauf reagiert Van den Broecke wie folgt: „In der Wirtschaft? Das ist zu überprüfen. Er hat vor allem das Vermögen und die Geschäfte seines Vaters geerbt. Ich bin mir nicht sicher, ob er viel von Wirtschaft versteht. Nur wenige Ökonomen werden Ihnen sagen, dass seine Entscheidungen Sinn machen… Trump macht nicht den Eindruck, intelligent zu sein. Er ist ein wenig kindlich und unreif. Von Ländern zu sprechen, die ihm „in den Arsch kriechen‘, um diejenigen lächerlich zu machen, die versuchen, über Zölle zu verhandeln, zeugt wirklich von einer unreifen Persönlichkeit.“

28.02.2025, USA, Washington: US-Präsident Donald Trump (Mitte r) trifft den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj (Mitte l) im Beisein von US-Außenminister Marco Rubio (r) und US-Vizepräsident JD Vance (2.v.r) im Oval Office des Weißen Hauses. Foto: Mystyslav Chernov/AP/dpa

Auf die Frage, ob Trump dem russischen Präsidenten Wladimir Putin oder anderen Persönlichkeiten ähnlich sei, antwortet Van den Broecke: „Putin und Trump haben die gleiche Soziopathie. Beiden fehlt es an Empathie, sie kümmern sich nicht um andere, können sich nur schwer in andere hineinversetzen und sind sich nicht bewusst, welche Auswirkungen ihre Entscheidungen für andere haben. Beide haben auch ein sehr gutes Selbstbild. Es gibt auch Ähnlichkeiten mit Silvio Berlusconi, der ebenfalls davon überzeugt war, dass er der beste Geschäftsmann sei, mit dem Unterschied, dass der Cavaliere weniger extrem und intelligenter als Trump war. Es gibt auch Ähnlichkeiten mit Erdogan, der ein sehr hohes Selbstwertgefühl hat, ein Imperium schaffen will und unnachgiebig gegenüber denen ist, die ihm nicht treu ergeben sind, wie ein Benyamin Netanyahu.“

„Ich sage nicht, dass Trump verrückt ist oder nicht verrückt ist. Nicht alles ist schwarz oder weiß. Er hat einige Persönlichkeitsmerkmale, die problematisch und als Präsident der Vereinigten Staaten nicht wünschenswert sind“, betont der Professor für politische Psychologie an der UCLouvain zum Schluss des Interviews mit Sudpresse. (cre)

58 Antworten auf “Eine heikle Frage, die heute gestellt werden darf und muss: Ist US-Präsident Donald Trump verrückt?”

  1. Hugo Egon Bernhard von Sinnen

    Wer von den staatsober Räubern hat keinen Vogel 🐦? Es braucht sich niemand von den angesprochenen zu melden, denn wer noch keinen hat, wird wahrscheinlich bald einen entwenden.

  2. Gruselmonster

    Nein, er ist nicht verrückt.
    Börse in den Keller, seine Kumpanen kaufen uns verkaufen, Gewinn einmal 2,5 Milliarden, der nächste 900 Millionen USD.
    Nur blanke Selbstbereicherung, der Bürger bezahlt die Zeche, Netanjahu war auch letzte Woche da, muss ja seine Krieg gegen den Iran finanzieren

  3. Trump darf man sowas fragen….Deutsche Politiker darf man sowas nicht fragen. Sonst blüht Knast…das ist der kleine aber feine Unterschied zwischen der amerikanischen und der europäischen Demokratie….😉 Vance hat es schon mal näher erläutert….

  4. Robin Wood

    „Beiden fehlt es an Empathie, sie kümmern sich nicht um andere, können sich nur schwer in andere hineinversetzen und sind sich nicht bewusst, welche Auswirkungen ihre Entscheidungen für andere haben.“

    Trifft auch auf ein paar europäische Politiker zu.
    Sobald jemand etwas tut, was nicht der Norm entspricht, ist er dumm, verrückt, undemokratisch usw.

  5. DerNörgeler

    Nun,verrückt würde ich ihn nicht bezeichnen.
    In meinen Augen,ist er ein sehr intelligenter Mensch.
    Er ist aber auch ein vorlauter Clown,der gerne im Mittelpunkt steht und stehen will. Dabei verliert er seine eigentliche Ziele aus den Augen und es geht mit ihm“durch“. Es mag auch Kalkül von ihm dahinter stehen,diese unberechenbarkeit widerzugeben. Glaube aber er wird sich im jüngsten Konflikt mit China die Finger verbrennen. Spannend wird es ,wenn China jetzt mit Taiwan ernst macht.

  6. Gerd Henkes

    Er weiß ganz genau was er macht. Er möchte den Leitzins runterbekommen, egal was es wolle (Crash der Börse). Zudem versucht er durch die Erhöhung der 10jahres Anleihen ebenfalls Druck auf die FED auszuüben. Es fließt eine enorme Globalliquidität in den Markt und genau das will er.

      • Gerd Henkes

        In dem er Unruhe reinbringt, z. Bsp mit den Zöllen. China ist der zweitgrößte Inhaber von amerikanischen Staatsanleihen. Da diese in einer Deflation sind, sind sie fast gezwungen, die Anleihen zu verkaufen um an Geld zu kommen und damit steigt der Prozentsatz der Anleihen. Das ist u.a. sein Voodoo-Plan, lieber Peter, insofern du das ganze verstehst natürlich!!! Was ich ehrlich anhand deines Kommentars stark bezweifle.

        • Peter S.

          Dass China der zweitgrößte Inhaber amerikanischer Staatsanleihen ist, stimmt. China ist auch Nähe an einer Deflation, aber wieso sollte sich das Problem lösen lassen, wenn China amerikanische Staatsanleihen abstößt? Dadurch würde der Yuan gegenüber dem Dollar ansteigen und die Deflationsgefahr nicht kleiner, sondern größer. Henkes, Sie haben vielleicht auch sonst Probleme, vorne und hinten zu unterscheiden und vor allem sind wir nicht per du.

          • Es stimmt auch das Europa von der EU an George Soros und Bill Gates für ihre menschlischen Experimente verkauft worden ist…Und das du Probleme hast um überhaupt irgendwas zu unterscheiden kann man aus deinen generell saudummen Komentaren schliessen, aber genau solche dumme Elemente bezahlt ja die EU Kommision um EU Kritiker mundtod zu machen und um ihre Propaganda zu verbreiten….

  7. Ein Narzisst wie er im Buche steht! Widerlich ohne Manieren, egoistisch und selbstverliebt! Trump ist in meinen Augen gefährlicher als Putin, da er tatsächlich meint, ihm gehöre die Welt, und wenn er sagt „springt“, hat der Rest der Welt nur zu fragen „wie hoch?“
    Hinzu kommt seine mangelnde Intelligenz! So einen Menschen in einer solchen Machtposition zu haben,ist gefährlich

  8. FBI-Ostbelgien

    Donald ist nicht Duck.
    Der ältere Herr mit der Schmachtlocke wird Ende des Jahres seine „Joyeuse Entrée“ in Brüssel halten und im Hilton noch vor den Krevetten aus La Panne und Rehrücken aus dem Hertogenwald bei einem Fläschchen „Orval“ das Zimmermädchen vernaschen.
    Einmal gut geduscht, küsst er grinsend Madame von der Leyens leere Pfote.

    • Ein wesentlicher Unterschied zwischen Waschmaschinen, die in Europa oder Amerika hergestellt werden, und jenen aus China liegt im Preis: Geräte aus China sind deutlich günstiger. Der Grund dafür ist einfach – viele der in Europa oder den USA geforderten Standards, wie zusätzliche Sicherheitsfunktionen oder soziale Leistungen, sind in chinesischen Produkten nicht enthalten. Diese Einsparungen machen die Geräte im Endeffekt preiswerter.
      In unseren Regionen werden solche Standards erwartet und gesetzlich vorgeschrieben. In China hingegen gelten solche Anforderungen nicht in gleichem Maße. Um diesen Wettbewerbsnachteil auszugleichen, halte ich es für gerechtfertigt, Zölle auf Importe aus Ländern wie China zu erheben.
      Zudem zeigt sich, dass Europa insgesamt ein Handelsdefizit aufweist: Es exportiert zwar mehr Waren in die USA, importiert aber gleichzeitig weniger. Die daraus entstehende Lücke wird in hohem Maße durch chinesische Käufe geschlossen. Auch aus diesem Grund erscheint es sinnvoll, Zölle zu erheben – sowohl zum Schutz der heimischen Wirtschaft als auch zur Herstellung eines faireren Gleichgewichts im globalen Handel.

  9. Boah nee...

    Dieser „großartigste“ und rechtmäßig gewählte Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika ist nicht verrückt, sondern ein Narzisst durch und durch!
    Verrückt 🤷‍♂️🤦‍♂️🤡waren wohl eher Diejenigen, welche so einen Kotzbrocken (🤢🤮) gewählt haben.

          • Hugo Egon Bernhard von Sinnen

            Der Häuptling wurde wenigstens offiziell gewählt. Bei uns in Europa läuft das anders.
            Hier hat sich die Oberrudelführerin, heimlich von ihren Wölflingen wählen lassen.
            Und der Normalbürger durfte daraufhin, nur noch dumme Grimassen schneiden.
            Europäische Demokratie eben.

            • Falls Sie mit „offiziell“ eine Direktwahl meinen:
              der Präsident in den USA wird genauso wenig direkt gewählt, wie der Bürgermeister in Eupen, der Premier in Belgien, der Kanzler in der BRD oder der Kommissionspräsident der E.U.
              Der Unterschied zu den meisten Ländern ist nur, dass in den USA der Häuptling den Kammern aufgezwungen wird. Trotzdem ist es keine Direktwahl, wie in Frankreich. Es kann bis zu 52 Mal geschummelt werden 😉

        • Boah nee...

          Mit Herbert G. überhaupt keins, aber mit seiner Ansicht und Reaktionen bei Kritik an seinem heiß geliebten Großkotz, dem großartigenundnrechtmäßiggewähltenPräsidentenderVereinigtenStaatenvonAmerika
          umso mehr.
          Mittlerweile bin ich aber zu der Ansicht gelangt, dass Herbert G. nur provozieren will was ihm, zugegebenermaßen, einige Male gelungen ist. 😉

  10. Der Alte

    „Er hat sich mit Menschen umgeben, die für seine Sache eingenommen sind, Menschen, die es nicht wagen, nein zu ihm zu sagen. Das verstärkt den ‚Groupthink-Effekt‘: In einer kleinen Gruppe von Gleichgesinnten bestärkt man sich gegenseitig. Du denkst auch so wie ich, also habe ich Recht, so zu denken usw.““.
    Beschreibt Herr Professor Van den Broecke da etwa die europäischen Maintream_Redaktionskonferenzen ? Nee, kann nicht sein, dass ich den Balken im eigenen Auge sehe ist unmöglich.
    „Putin und Trump haben die gleiche Soziopathie. Beiden fehlt es an Empathie, sie kümmern sich nicht um andere, können sich nur schwer in andere hineinversetzen und sind sich nicht bewusst, welche Auswirkungen ihre Entscheidungen für andere haben. Beide haben auch ein sehr gutes Selbstbild.“
    Wer mal mit Wirtschafts-Topmanagern in Kontakt gewesen ist, weiß, dass dies wohmöglich für 80 % der sogenannten Führungspersönlichkeiten von Großbetrieben ebenfalls der Fall ist. Um sich auf der Karrierelieter durchzusetzen bedarf es eines Selbstbildes und eines Verhaltens, dass andere Menschen als Zeichen leichter Geistesstörung titulieren.

  11. Bäderkönig Eduard

    Ob er verrückt ist, kann ich nicht sagen aber fest steht das Napoleon, ganz klar im Kopf war und über eine hohe Intelligenz verfügte. Mit Russland hätte er sich allerdings besser nicht anlegen sollen.

  12. Kapitän Ahab

    Wer Trump nicht für verrückt hält ist selbst verrück .
    Seit so vielen Jahren will er den Weißen Wal erlegen und jetzt glaubt er sich am Ziel.
    Wir wissen wie die Geschichte ausgehen wird.

  13. Zuhörer

    Also, ganz sauber tickt Trump bestimmt nicht. Wenn man sich auf einem Wirtschaft Gipfel vor allen versammelten Staatsvertretern drängelt, da sieht man doch wie der tickt. Dafür braucht man nicht Psychiater zu sein.
    Ich vordere hier nochmals, dass alle wichtigen Ämter, nur von Personen besetzt werden, die ein psychologisches Gutachten besitzen.
    Ich habe Angst davor, dass Tramp und Putin sch Mal in die Wolle kriegen. Dann stehen wir in Europa mitten im Kreuzfeuer.
    Friedrich Merz glaubt auch er wäre der größte. Wenn dem jemand die Wahrheit am Kopf wirft, lacht er nur, Nach dem Motto: mir kann keiner was. Der hatte uns auch noch gefehlt.

  14. Anfangsdemenz

    Ja glaubt denn einer das Fritz Merz der alleinige Herr seiner Sinne ist, erst macht er ein seltsames Manöver mit den Stimmen der AFD und ganz kurz nach der Wahl ist die von ihm stets hoch heilig vorgetragene Schuldenbremse keinen Cent mehr wert.

  15. Mir sagte einmal ein mir bekannter Manager folgenden Satz, welcher durch Studien und Gutachten belegt würde :
    „Das Persönlichkeitsprofil eines Top-Managers oder eines Top-Politikers sei, in den meisten Fällen, das gleiche wie das eines psychopathischen Serienmörders“ …

    • Der Alte

      Nun ja, Serienmörder vielleicht nicht aber bereit für sein Fortkommen seine Mutter samt Grabstein zu verkaufen ganz sicherlich. Und wenn es nicht reicht seine Kinder 8n Zahlung zu geben.

  16. Guido Scholzen

    Was ist verrückter?
    1. Ein Trump, der seine politischen Vorstellungen probiert zu realisieren mit Methoden eines knallharten Geschäftsmann auf Teufel-komm-raus?
    oder aber
    2. als Alternative eine linke Kamala Harris, die die USA ebenso vergendern und vergrünen will wie ihre Artgenossen in Europa, und die ansonsten nicht mehr Konzepte haben will als die political correctness es erlaubt?

    Ja, Trump als Präsident mag ein wenig ‚verrückt‘ sein, aber Kamala Harris im Weissen Haus wäre auf jeden Fall x-mal blöder.

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