Topnews

Der BRF ist wie die AS Eupen: Beide am Kehrweg, beide 80 Jahre und beide Nummer 1 in der Region

Am 1. Oktober 1945 fing alles an: BRF-Direktor Alain Kniebs bei der Vorstellung des Festprogramms zum 80-jährigen Bestehen des BRF. Foto: Helmut Koch

Was haben der BRF und die AS Eupen gemeinsam? Jeder in Ostbelgien kennt sie, für viele Ostbelgier sind sie Teil ihres täglichen Lebens, vor allem aber haben beide ihren Sitz am Eupener Kehrweg – und was noch wichtiger ist: Beide feiern in diesem Jahr ihr 80-jähriges Bestehen.

Am 26. August 1945 bestritt die AS Eupen ihr allererstes Spiel. Gut einen Monat später, am 1. Oktober 1945, sendete der Belgische Rundfunk, der sich anfangs noch BHF nannte, in Brüssel die erste „Sendung in deutscher Sprache für die Bewohner der belgischen Ostkantone“.

80 Jahre später sind beide immer noch die Nummer 1 in ihrer Branche, die AS unter den ostbelgischen Fußballclubs und der BRF unter den hiesigen Radio- und Fernsehsendern. Trotzdem müssen beide hart kämpfen, um die Nummer 1 zu bleiben. Und das kostet viel Geld.

Der für Medien zuständige DG-Minister Gregor Freches bei der Vorstellung des Festprogramms zum 80-jährugen Bestehen des BRF. Foto: Helmut Koch

BRF-Direktor Alain Kniebs sagte bei der Vorstellung des Programms zum 80-jährigen Bestehen: „Gemeinsam mit unseren Nutzern wollen wir auf 80 Jahre Radio und Fernsehen in Ostbelgien zurückblicken. Als Sprachrohr der deutschsprachigen Belgier hat der BRF seit der Nachkriegszeit unsere Gemeinschaft geprägt – wie keine andere Institution im Land. Auch heute verbinden wir mit unseren Angeboten, geben Halt und Orientierung. Kurzum: Wir schaffen Gemeinschaft in einer immer komplexeren Welt. 80 Jahre BRF: Das ist ein Meilenstein, aber vor allem ein Auftrag, unseren öffentlich-rechtlichen Rundfunk und unsere digitalen Angebote kontinuierlich weiterzuentwickeln – immer nah an den Menschen und ihren Bedürfnissen.“

Zum 80-Jährigen öffnet der BRF erstmals sein Archiv. Die Nutzer begeben sich unter brf.be/zeitreise auf eine digitale Zeitreise durch acht Jahrzehnte (ost-)belgischer Geschichte. Dabei gibt es Lustiges, Bemerkenswertes und Wissenswertes in Bild und Ton zu entdecken.

Von Ende April bis Ende September ist im BRF-Funkhaus die Schallplattenausstellung „80 Jahre BRF – Acht Jahrzehnte Musikgeschichte“ zu sehen. Eröffnet wird die Ausstellung mit einer Oldieshow Spezial auf BRF1 live aus dem Funkhaus-Foyer, zu der die Hörer eingeladen sind, vorbeizukommen und ihre Lieblingsplatte mitzubringen. Anfang Oktober ist die Ausstellung während zwei Wochen im Triangel St. Vith zu sehen.

Jenniges Thomas derwahl engels NEU

Das waren noch Zeiten: Freddy Derwahl (M) als Rundfunkredakteur beim BHF mit den Kollegen Peter Thomas (l) und Hans Engels (r). Foto: BRF

Der BRF präsentiert Konzerte verschiedener Genres (Klassik, Pop/Rock und Jazz) in Eupen und St. Vith. Im Juni steht die BRF-Jubiläumsente im Vordergrund: Sie schwimmt und watschelt quer durch Ostbelgien und ist bares Geld wert.

Am 29. Juni lädt der BRF zum großen Tag der offenen Tür im Funkhaus am Kehrweg in Eupen ein. Neben Studio-Führungen und Kinderanimation werden auch Live-Sendungen und Konzerte im Festzelt geboten. Die Lieblingsmoderatoren hautnah erleben, einen Blick hinter die Kulissen werfen, an Gewinnspielen teilnehmen und Erinnerungen an der Fotobox festhalten: Auf all das und manches mehr dürfen sich unsere Besucher freuen.

Rund um den Geburtstag am 1. Oktober wird es eine offizielle Feierstunde im Funkhaus sowie eine Veranstaltung im ehemaligen Funkhaus Flagey in Brüssel geben. Auch im BRF-Programm bildet die 80-jährige Geschichte des Senders in diesem Zeitraum einen Schwerpunkt. (cre)

30 Antworten auf “Der BRF ist wie die AS Eupen: Beide am Kehrweg, beide 80 Jahre und beide Nummer 1 in der Region”

    • Junger Bursche, dass die jungen Leute zum BRF abgewandert sind, kann ich mir nicht vorstellen. Vielleicht zu Radio Contact Ostbelgien Now, der die Frequenz 96,7 MHz erhalten hat, oder zu Radio Sunshine.

  1. So schauts aus

    „Der BRF ist wie die AS Eupen: Beide am Kehrweg, beide 80 Jahre und beide Nummer 1 in der Region“

    Toller Vergleich! Die AS von Kataris unterstützt und doch finanziell auf wackligen Füssen, und der BEH-ÄR-ÄFF vom Steuerzahler finanziert, trotzdem nicht auf Rosen gebettet.
    Der lustigste Vergleich allerdings: : der Sender ist „die Nummer 1 der Region“. Na klar, es gibt ja keinen anderen „Öffentlich-Schmerzlichen,“ pardon: Öffentlich-Rechtlichen“ in der Region! Demnächst kommt vermutlich wieder die übliche“ Beliebtheitsumfrage“, natürlich ,vom BRF selbst in Auftrag gegeben. Das Ergebnis, welchen „Meinungsforschungsinstitutes“ auch immer, wird dann publiziert, nach dem bewährten Grundsatz : „wessen Brot ich ess‘, dessen Lied ich sing“…

    • @So schauts aus.

      Natürlich gIbt es noch andere öffentlich rechtlich Radiosender in der Region. Ich höre, auch dank DAB, unterwegs sehr oft die RTBF und seltener die VRT. Die sind allerdings nicht in deutscher Sprache, aber auch beim Zuhören kann man seine Sprachkenntnisse erweitern.

  2. Freddy Derwahl

    Ich war drei Jahrzehnte Journalist beim BHF in Brüssel sowie beim BRF in Eupen:. Am liebsten war mir der früh verstorbene Hubert Jenniges: bestens informiert, tolerant und über die wichtigen Dinge, die er verschwieg, ein diskretes Lächeln verbreitend. Eine sympathische Mischung aus Heimatliebe und Geheimdienst.

      • Der andere Pipin

        Martin STEINS war nicht nur sozialistisch angehaucht, sondern als ehemaliger Lehrer in der belgischen Kolonie Kongo mit ganz anderen Sympathien vertraut. Als Wissenschaftler von Rang waren die ländlichen Nachrichten im BRF für ihn nur eine Zwischenstation zu einer Hochschulberufung. Seinem Streit mit Kollege Freddy Derwahl hat der couragierte „Report“ damals sogar eine Titelgeschichte gewidmet.

  3. delegierter

    Frage : Was hat die AS noch mit Ostbelgien zu tun ?
    Ich bin selber und auch später mit den Söhnen des Öfteren dahin. Damals spielten noch hiesige Jungs und auch nicht schlechter als heute. Den Einzigen den ich heute noch kenne, ist der Caterer.

  4. Lieber Freddy, Deine schmeichelnden Worte, mit denen erweichst Du den trotzigsten Ochsen, nichts verlernt! Mein liebster war der Herr Heeren, wenn er unter den Tiefstrahlern des Kehrwegs verweilte! Das waren noch Zeiten, waa!? Wenn man den Sender heute sieht und hört, man kann bekanntlich geteilter Meinung sein! Ein kl Vergleich mit dem Nachbach Verein ARD sei uns gegönnt, da sind gleich ü ein halbes Dutzend an Töchter dabei,horrend vieles Personal, fast nur viele Wiederholungen, jede Menge an Turismus Sendungen usw, richtige Filme kennen die nicht, es kommt vor das sogar zwei Sender das gleiche senden. Aber das wichtigste, alle in Führungspositionen beziehen Fürstliche Löhne und Renten danach! Beim BRF sind ja auch massig Leute dabei, gleich 2 Radio Programme, sogar mehr wie das Saarland, und TV auch noch! Wer das wohl schauen mag? Ich glaube ganz wenige?

  5. Ming Sching sind fing

    Der Hausfrauen-Sender soll mal bitte seine Frequenzüberschreitungen und Sendestärke in den Griff bekommen.
    Hier in Eupen strahlt er mit hoher Leistung in den weit entfernten Sendebereich von CLASSIC 21 der bei 95.6MHZ sendet.
    Daher mein Wunsch für die nächsten 80 Jahre :
    Bleibt bitte bitte mit eurem Alpengedudel , Helene Berg und Andrea Fischer auf 94,8 MHz, und nicht meilenweit entfernt.
    Denn merke : Sendeanlagen kann man einstellen, es gibt dort einen Regler der nennt sich Trennschärfe.
    Gruß von einem genervten Anwohner

    • Ming Sching sind fing, ist nicht das Belgische Institut für Postdienste und Telekommunikation für die Frequenzen zuständig? Vor Jahrzehnten glaube ich erfahren zu haben, dass zur Frequenzfestsetzung damals dit RTT einen Quartz zur Verfügung stellte, der in die Sendeanlage eingebaut wurde. CLASSIC 21 ist mein Lieblingssender und ich habe auf 95,6 MHz nie, nie Störungen durch irgendeinen anderen Sender erlebt. Stimmt nicht ganz, manchmal störte L1 (Maastricht) auf 95,3 MHz (Valkenburg), aber nur auf einen 08/15-Empfänger.

    • @Min sching sin fing

      Ich habe es oben schon einmal erwähnt. Es lebe DAB Radio …digital und in bester Qualität. Nachdem ich die Erfahrung im Auto gemacht habe, habe ich mir ebenfalls einen Empfänger für zu Hause angeschafft.

  6. Über 35Jahre treuer Zuhörer des BRF.
    Seitdem man dort das Duzen eingeführt, bin ich raus! Wollen krampfhaft einen auf coolen Jugendsender machen, obwohl die meisten Zuhörer Ü50 sind…

    • bernard Ramscheid

      Ja, Beldog, da bin ich voll bei Ihnen. Ich hatte der Redaktion eine Mail geschrieben, die sie bis heute nicht beantwortet hat. Auch ich habe den Brf-Sprechern das „DU“ nicht angeboten. Was mich weiter noch an den Sprechern stört ist die schlechte Aussprache des Französischen. Ich kenne keinen belgischen Fußballverein mit Namen „Schtandart“. Auch Städte wie „Schpa“ oder „Schtavelo“ sagen mir nichts.

      • Gelinde Andlerberg

        Oha, da ist aber einer besonders kleinlich. Ich finde die Sprache und die Sprecher super. Ich weiss gar nicht was Sie wollen. Für Sie ‚müsste nochmal Krieg kommen‘., sagte meine Oma immer.

  7. Ming Sching sind fing

    @ toll und WK
    Wir wohnen im Hypothekenhügel, recht nahe am Sender. Meine beiden Empfänger sind ein Harmann-Cardon und ein JBL. Also alles andere als 08/15 Geräte.
    Natürlich kann ich über DAB+ oder Internet empfangen, aber nicht jeder hat diese Möglichkeit.

    • Ming Sching sind fing, was Sie beschreiben, ist ein Phänomen in unmittelbarer Nähe des Senders, wenn ich mich nicht irre. DAB+ hat seine eigenen Mankos. Von Internet-Empfang denke ich überhaupt nichts Gutes, da man uns andererseits zum Heizen Wärmepumpen vorschreibt.

      • Ming Sching sind fing

        Auch hier gilt:
        Stellen Sie eine Metallwanne aus Zink, eine in der wir als Kinder gebadet haben in den Garten,
        Und richten Sie dies auf die Sendeanlage des Belgischen Richtfunk und Sie hören Volksmusik.
        So auch geschehen in verschiedenen Gefängnissen der USA wo die metallenen Kloschüsseln in den Zellen die Lokalsender wiedergaben.

    • Wenn man so im Internet liest besteht das Wunschdenken den FM in Belgien im Jahre 2030 abzuschalten. Ob das gut oder schlecht ist lass ich mal jeden für sich entscheiden. Für mich ist DAB jedenfalls eine gute Lösung. Digital bedeutet hier, entweder man hat Empfang oder man keinen Empfang. Dazwischen gibt es nichts mehr, auch kein Rauschen. Für die Küche gibt es Empfänger schon ab 40 €…..nach oben sind den Preisen keine Grenzen gesetzt….

      • toll, DAB+ ist ganz sicher toll, wenn man im Auto durch einen Funkschatten fährt. In UKW und Mittelwelle hätte man dann schlechten Empfang, könnte aber oft noch verstehen, was gesagt wird. Zuhause sind dann, wenn Ihre Wohnung in einem Funkschatten steht, ein Dutzend Programme weg. In der Installationsanweisung eines DAB+ Radios steht, die Antenne so nah an ein Fenster zu stellen wie möglich. Klar, man kann auch wieder mit Dachantenne arbeiten wie für das Fernsehen. DAB+ benutzt nämlich den Frequenzbereich des abgeschalteteten analogen Fernsehens. Außerdem gibt es das Stottern bei Mehrwegempfang. Das sollte beim Übergang von DAB nach DAB+ verschwinden. Ein Bekannter hat das aber noch in seinem Festradio, dann auch wieder für einen ganzen Block (ca. 12 Programme).

        Bezüglich der Empfänger: Das ist eine Entscheidung der EU (mit welcher Berechtigung?). Es gehen dann Hunderte Millionen EURO nach Asien. Wir haben’s ja.

        • Hugo Egon Bernhard von Sinnen

          Alles der Kontrolle dienlich.
          Im Kriegsfall muss man sich nach 2030 nicht wundern, wenn das DAB radio verstummt und die FM Sendeanlagen aus den Kellern der Radiosender wieder installiert werden .
          Hoffentlich haben dann noch einige einen UKW oder Mittelwelle und Langwelle Empfänger.
          Eine Überprüfung von Informationen, aus anderen Quellen als dem Internet, beziehungsweise dem digitalen, schadet sicherlich nicht.

Antworten

Impressum Datenschutzerklärung
Desktop Version anfordern