Im Januar und Anfang Februar halten Institutionen, Parteien, Vereinigungen und Gemeinden ihren traditionellen Neujahrsempfang ab. Letztere vergeben zu diesem Anlass regelmäßig Ehrentitel. In jüngster Zeit waren es besonders viele.
Bereits im Herbst 2019 war in Raeren der frühere Bürgermeister Hans-Dieter Laschet zum Ehrenbürgermeister der Töpfergemeinde ernannt worden.
Im St. Vither Rathaus wurden der langjährige Bürgermeister Christian Krings und die beiden früheren Schöffen Herbert Felten und Christine Baumann-Arnemann mit Ehrentiteln ausgezeichnet. Sie dürfen sich damit als Ehrenbürgermeister bzw. als Ehrenschöffen bezeichnen.
Beim Neujahrsempfang der Stadt Eupen im Alten Schlachthof Anfang Januar 2020 zeichnete Bürgermeisterin Claudia Niessen vier Personen mit einem Ehrentitel aus.
Der ehemalige Schöffe Bernd Gentges wurde zum Ehrenschöffen ernannt. Anneliese Schumacher-Piel wurde in den Rang eines Ehrengemeinderatsmitglieds gehoben. Auch Christoph Hennen darf sich jetzt Ehrengemeinderatsmitglied nennen. Einen Ehrentitel bekam auch der frühere Generaldirektor René Bauer zuerkannt. Bauer ist jetzt Ehrengeneraldirektor (siehe „Kleines Ehren-Lexikon“ unten).
Anfang Februar 2020 wurde in Amel dem langjährigen Gemeindeoberhaupt Klaus Schumacher in Anwesenheit von DG-Ministerpräsident Oliver Paasch der Titel des Ehrenbürgermeisters verliehen.
Am vergangenen Freitag verlieh die Gemeinde Bütgenbach sogar fünf Ehrentitel. Emil Dannemark wurde Ehrenbürgermeister. Er erhielt die Urkunde aus den Händen von Ministerpräsident Paasch. Erwin Franzen, Paul Hermann und Edgar Fink wurden Ehrenschöffen. Albert Schugens wurde als Ehrenpräsident des ÖSHZ ausgezeichnet.
Ebenfalls am vergangenen Freitag wurden auch in der Gemeinde Burg-Reuland Ehrentitel verliehen. Joseph Verheggen darf sich ab jetzt Ehrengemeinderatsmitglied nennen, während Joseph Maraite auf seine Visitenkarten den Titel Ehrenbürgermeister drucken darf, der ihm von Ministerpräsident Paasch verliehen wurde.
Die Frage ist, ob diese Ehrentitel heutzutage noch zeitgemäß sind. Schließlich handelt es sich nicht um Ehrenämter, sondern um gut bzw. sehr gut bezahlte Funktionen, für deren Ausübung man obendrein unter Umständen noch andere Privilegien in Anspruch nehmen konnte. (cre)
Kleines „Ehren-Lexikon“
EHRENBÜRGERMEISTER: Der Titel wird vom König verliehen. Der geehrte Bürgermeister muss einen einwandfreien Lebenswandel vorweisen und bei Amtsniederlegung mindestens 10 Jahre lang Bürgermeister oder mindestens 6 Jahre lang Bürgermeister und vorher entweder 6 Jahre lang Schöffe oder 12 Jahre lang Stadtverordneter gewesen sein.
EHRENSCHÖFFE: Der Titel „Ehrenschöffe“ wird vom Gemeinderat verliehen. Der geehrte Schöffe muss einen einwandfreien Lebenswandel vorweisen und bei Amtsniederlegung mindestens 10 Jahre lang Schöffe oder mindestens 6 Jahre lang Schöffe und vorher 12 Jahre lang Stadtverordneter gewesen sein. Die Zeit, in der der Geehrte vor dem Schöffenamt das Amt eines Bürgermeisters oder eines Präsidenten des ÖSHZ bekleidet hat, kann auch geltend gemacht werden.
EHRENGENERALDIREKTOR: Der Titel wird vom Gemeinderat für besondere und langjährige Verdienste in dieser Funktion verliehen.
Darüber hinaus gibt es EHRENBÜRGER, EHRENPOLIZEIKOMMISSARE und EHRENSTADTRENTMEISTER. Der Titel eines „Ehrenbürgers“ wird vom Gemeinderat verliehen an Personen und Institutionen, die sich besonders für die Gemeinde und ihre Bürger eingesetzt haben. Der Titel „Ehrenbürger“ ist die höchste Auszeichnung für Verdienste um die Gemeinde, die unabhängig ist von einem Mandat oder einer beruflichen Funktion. (Quelle: Stadt Eupen)
Zitat OstbelgienDirekt: „Die Frage ist, ob diese Ehrentitel heutzutage noch zeitgemäß. Schließlich handelt es sich nicht um Ehrenämter, sondern um gut bzw. sehr gut bezahlte Funktionen, für deren Ausübung man obendrein noch andere Privilegien in Anspruch nehmen konnte“.
Genau! Die Inflation mit diesen Titeln ist recht beschämend. Ein Arbeiter, der 40 Jahre seine Knochen hingehalten hat und nicht von einem Empfang zum anderen gepilgert ist und seine Taschen beiläufig füllte, erhält am Ende seiner Karriere „nüüscht“! Dann wundern sich diese Schmalspurpolitiker, wenn sich allerorts Politikverdrossenheit auftut und Bürger extremer werden.
Einfach unanständig, das ganze Gedöns!
Fass ohne Boden, doch, da gibt es was in der Sozialgesetzgebung für 25 Jahre Berufszugehörigkeit. Der Arbeiter muss den Antrag stellen. Die Personalchefs versuchen aber, sich da herumzudrücken, sie erinnern nicht daran. Für sie ist das nicht mehr zeitgemäß, genau wie sie die goldene Uhr, die bei 25-jähriger Betriebszugehörigkeit traditionsgemäß dann geschenkt wird, nur missmutig überreichen.
@Fass ohne Boden
Sie scheinen ja ein ganz schlauer zu sein. Sie wollen alles wissen, aber sie wissen überhaupt nichts. Aber morgen wieder unter einem anderen Pseudonym ihren Senf zum besten geben, da sind sie augenscheinlich Spitze.
Hilfreich wäre es bei diesem notwendigen Bericht auch die Höhe und Arten der Einkünfte und Sonderprivilegien zu nennen.
Der kleine Mann soll wenigstens wissen, was ihm die Honoratioren kosten.
Hans im Glück, also eine Pension oder einmalige Zahlung hängt nicht am Ehrentitel. Vielleicht haben sie dann Zugang zu Empfängen usw.
Vielleicht sollte man die Rahmen für die Urkunden en gros in China bestellen??
nö
Na ja, sehen wir es einmal positiv, während die Politiker Ehrentitel verleihen können sie keinen Schaden anrichten; das ist doch auch schon mal was….
Warum diese Geheimniskrämerei? Die Höhe der Entschädigungen kann man bei den Gemeinden erfragen. Im Artikel selbst hätte man ohne weiteres die Einkünfte und die mit dem Ehrentitel verbundenen Entschädigungen und anderen Privilegien, die damit verbunden sind, veröffentlichen können.
@Mithörer
Richtig, der vollständigkeitshalber fehlt hier etwas. Aber so hat der Artikel seinen Zweck im Sinne des Verfassers erfüllt.
Es ist richtiger Schwachsinn.
Warum soll ein Politiker, der mehr als gut bezahlt worden ist, noch einen Titel erhalten.
In meinen Augen muss eine Person, die einen kranken Menschen pflegt, einen Titel erhalten.
Das ist sinnvoll.
Bundeskanzler Helmut Schmidt hat stets Orden und Auszeichnungen abgelehnt. Nur eitle und wenig kluge Köpfe nehmen solchen Mumpitz überhaupt an, so sind Credo.
Na,die Einschätzung passt doch zum Ost-Belgischen Politzirkus….
Zeitgemäß? Ist Ansichtsache.
Es gibt Personen, die gieren nach Ehrungen und entsprechenden Titeln. Denn je mehr Titel ihnen zu Lebzeiten verliehen wurden, desto länger sind später die Todesanzeigen.
Manche würden sich am liebsten im Sarg, 2 m unter der Erde, noch über ihre eigene Beerdigung informieren lassen – wenn es möglich wäre.
@Karli Dall
Die Titelgeilen – früher gab es einige Flaschen Wein, 1 Kg Schinken und 10 geräucherte Würste.
man gönnt sich ja sonst nichts:
– ex-EZB-chef mario draghi erhielt demletzt das bundesverdienstkreuz.
– die politisch korrekte europäische honoratiorenschaft verleiht sich auch regelmäßig den karlspreis.
…und in ostbelgien wird die ehemalige polit-prominenz ausgezeichnet von denjenigen, die in 10 oder 20 jahren ausgezeichnet werden und dann von denen, die jetzt politisch herangezogen werden.
da „vivant“ irgendwie nicht in diesen DG-klüngel hineinpasst, müssen die sich dann gegenseitig den ‚vennthaler‘ verleihen. ?
eine solche high-society-lobhudelei erinnert mich an eine alte doku über den ehemaligen sowjetischen staats-chef leonid breschnew. der hatte sich 4x selber (!) den höchsten lenin-orden verliehen, und das 3x an seinem geburtstag. ????
ABER man merke: der unterschied besteht darin, dass unsere politiker immer noch demokratisch gewählt wurden.
ok, dann sollen se feiern, aber nicht zuviel auf unsere kosten.
wer bezahlt den ganzen quark?
Was ist denn an diesen Ehrungen so schlimm? Viele Einrichtungen, Vereine, Betriebe, … ehren ehemalige Mitarbeiter. Geld oder Entschädigungen erhält niemand. Eine Urkunde und einen warmen Händedruck.
Vielleicht wird Herr Cremer von OD auch mal geehrt. Er bekäme ja auch kein Geld dafür.
Also was sollen die unwahren Kommentare. Schwachsinn!
„EHRENBÜRGERMEISTER: Der Titel wird vom König verliehen. Der geehrte Bürgermeister muss einen einwandfreien Lebenswandel vorweisen …“
Das ist also eine Bedingung. Aber was ist ein einwandfreier Lebenswandel?
Falsches Parken, überhöhte Geschwindigkeit beim Autofahren, Alkohol am Steuer, … gehört das zum einwandfreien Lebenswandel?
Was denkt wohl eine Krankenschwester die ihr Leben lang im Schichtdienst bis zur völligen Erschöpfung, Patienten auf einer Station gepflegt hat, wenn sie solch eine schleimige Ehrenveranstaltung sieht.
Wenn ich ein Amt ausübe und dafür bezahlt werde, brauch ich keine Ehrungen. Aber in Eupen ist kein Umdenken. Was kann man mit der Ehrung machen? Menschen, die irgendwo ihre Arbeit machen, bekommen auch keine Ehrung. Eigentlich müssen die Menschen eine Ehrung oder Wertschätzung bekommen, die im Gesundheitswesen tätig sind. Diese Menschen halten die Krankenhäuser und Seniorenheime am laufen, obwohl sie nicht wirklich nicht der Verantwortung entsprechend bezahl werden.
Am Ende sind wir alle wieder gleich . Im Karnevalslied heißt das so = Der letzte Wagen ist immer ne Kombi und du liegst hinten in der Kist = Alaaf
Hiermit muss radikal Schluss sein! Diese Leute werden gut bezahlt für ihr Tun! Das ist schon zuviel! Schluss mit lustig! Die Pensionen darüber sind mehr als übertrieben gegenüber denen derer die sie bezahlen müssen!
Die Ehrenamtlichen Leute die noch am Abend Thekendienst und Putzarbeiten verrichten bekommen auch kein Ehrentitel!?
Unsere Politiker sollte selber dem Lachhaften Gedöhns ein Ende bereiten! Da lässt sich der MP noch durch die Gegend kutschieren um ein Stück Papier mit aufgedrucktem eingehüllt in einer Plastikfarde
von Eupen nach Thommen und mit Chauffeur!?
Doppelte Komik!? Wo bleibt da die Realität,
Wie so oft bei der Politik!? Dimmensionen sind da total verrutscht und verfälscht worden!
Von den Empfängern dieser Dreigroschen Orden!
Zeigt deren Grösse und nix im Bügel ,äfer all jot drob!
Dreimal Alaaf!
NB:versetzt euch mal in der Lage des Normalos, des Arbeiters, der Putzfrau und Steuerzahlers! Die Vivant Partei macht es euch vor!
Die steht an der Seite der Bürger, und ihr steht ganz oben auf den Gipfeln! Wo keiner euch mehr sieht, besser noch: sehen will!
Es regnet regelrecht „Ehrentitel“ zur Zeit! Ramschware sagt man zu sowas.
Wenn der Bürger die „Leistungen“ schon nicht würdigt, feiert man sich halt selber; wollte dieser Servaty aus Kalterherberg nicht auch mal was in die Richtung machen?
https://ostbelgiendirekt.be/charles-servaty-sp-wuenscht-sich-mehr-ehrentitel-195816
Wers nötig hat…
Nicht nur dieser Servaty fühlt sich als ein extra auserkorener aufgeschwollener Breitmacher , nein zur genüge kreisen auch in der südlichen Ecke ausgediente Politclowns , die es nicht nur auf Ehrentiteln abgesehen hatten , sondern ebenfalls wie Aasgeiern nach Steuergeldern süchtig waren und noch sind .
Den Beitrag, in dem er sich mehr Ehrentitel wünscht, kannte ich noch nicht und ich bin wirklich entsetzt. Gewisse Herr(schaft)en bekommen den Hals wohl nicht voll.
Stichwort voller Hals, da fällt mir ein, lebt der Herr Servaty eigendlich in Marthas Kneipe?
Besagte Kneipe ist Charlys Elternhaus! Er besucht seine Mama.
Da hätte ich noch ein paar Vorschläge:
Ehrenpräsident des Ausschusses der Regionen: bekommt der Präsident, welcher in seiner Amtszeit die meisten Länder der EU besucht hat.
Ehrensenator: bekommt der Senator, der an allen Sitzungen des Senats teilgenommen hat.
Ehrenregierungsbildner: bekommt der vom König Beauftragte, der die längste Zeit ohne Föderalregierung hinbekommt.
Ehrenminister: bekommt der Minister, welcher die meisten Karnevalsfeiern mitgemacht hat.
Ehrenoberehrer: bekommt der Amtsinhaber, welcher die meisten Ehrentitel übergeben durfte.
In diesem Sinne ein 3 x kräftiges Ehrentitel Alaaf.
Für Beschäftigte des öffentlichen und privaten Sektors gibt es auch Ehrentitel.
Für weitere Informationen bitte auf die Homepage des „Institut Royal des Elites de Travail“.
Nur das sind Ehrentitel. Haben in der täglichen Berufspraxis kaum Bedeutung.
@ Ostbelgien Direkt
Schlecht recherchiert. In Lontzen wurden im Januar auch Ehrentitel verliehen und wofür?. Die haben sie wohl vergessen?
Interessant, und an wen wurden die Ehrentitel vergeben? Gruß
Eine wahre Flut von Ehrentiteln, besonders in den Gemeinden! Man sollte fast meinen die suchte diese Posten, um dann nach 2 Perioden den Orden umgehängt zu kriegen? Früher gab es die Mode nicht, da wurde all dies mit Ehrenamt und Herzblut gemacht! Heute ist nur noch die Gier zum Geld das diese Leute dahin treibt. Die Ordenfabrikanten kommen mit der Produktion nicht mehr nach. Und der MP sollte einen Stellenaufruf um einen Referenten zu Ordensverleihung zu suchen. Der würde dann wieder einen Referenten in Deko und Rahmen suchen müssen, damit das goldene Papier nicht in leppischer Plastikhülle überreicht wird!
Die Ebbe ist schon da! Unser Land, ohne Regierung, versinkt in Schulden und wieder Schulden!
Aber die Macher werden mit Orden dekoriert, die waren allemal sehr gute Leute, steht im Redeskript! Viel Einsatz und was noch alles fürs Vaterland!
Toll was?