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Dominic Musa Schmitz in Kettenis: „Ich war ein Salafist“ [VIDEO]

Dominic Musa Schmitz, ehemaliger Salafist, zu Gast in der ARD-Talkshow "Maischberger" am 11. Mai 2016 in Köln. Foto: dpa

Am 20. Juli findet um 20 Uhr in der Galerie “Vorn und Oben” in Kettenis eine moderierte Lesung mit dem ehemaligen Salafisten Dominic Musa Schmitz statt. Dieser stellt sein Buch „Ich war ein Salafist“ vor und spricht über sein Leben als Insider und Aussteiger.

In seinem Buch erzählt Dominic Musa Schmitz, warum ein radikaler Islam für junge Menschen attraktiv ist, wie er die Zeit in Salafisten-Kreisen erlebte – geprägt von Hass, bigotter Heuchelei und dem unbedingten Willen zum Gehorsam.

Dieser hochaktuelle Bericht eines ehemaligen deutschen Salafisten zeigt dem Leser aus nächster Nähe, was junge Erwachsene dazu bewegt, sich zu radikalisieren, und wie das gefährliche Salafisten-Netzwerk – mitten unter uns – funktioniert.

Dominic Schmitz wuchs in Mönchengladbach auf: „Sein Werdegang klingt wie ein Klischee: Scheidungskind – Kiffer – Schulschwänzer – Salafist“, schrieb die FAZ.

Durch einen marokkanischen Freund kam Schmitz in Kontakt zum Islam und konvertierte im Alter von 17 Jahren. Er nahm den Namen Musa Almani an und heiratete eine ihm zugedachte Ehefrau, die er nur wenige Male gesehen hatte. Er lernte den islamistischen Prediger Pierre Vogel kennen und arbeitete als rechte Hand des bekannten Salafisten Sven Lau.

Domenic Musa SchmitzFür Lau drehte Dominic Musa Schmitz Propagandavideos und pilgerte mit ihm nach Mekka. Lau wurde im Dezember 2015 wegen Unterstützung einer ausländischen terroristischen Vereinigung verhaftet.

Ab 2010 bekam Dominic Musa Schmitz zunehmend Zweifel an der radikalen Salafismus-Bewegung: „Irgendwann 2010 habe ich realisiert, dass alles, was mich als Mensch ausmacht, nicht mehr vorhanden ist. Dass der Salafismus mir das Denken, das Handeln und das Fühlen abnimmt. Als ich das richtig realisiert habe, als mir das so bewusst wurde, so klar, habe ich mir selber Angst gemacht, weil ich dadurch faschistische Züge hatte.“

2013 stieg er endgültig aus der Szene aus. Seitdem macht er Präventionsarbeit in Schulen, klärt in einem eigenen YouTube-Kanal auf und schrieb das Buch „Ich war ein Salafist“.

Weil er die Öffentlichkeit suchte, wurde er mehrfach von Islamisten bedroht, und der Konvertit Bernhard Falk wünschte ihm öffentlich: „Möge Allah solchen Typen das Handwerk legen!“

Die Lesung findet statt am 20. Juli 2016 um 20 Uhr in der Galerie „Vorn und Oben“, Katharinenweg 15 a in Kettenis. Der Eintritt ist frei, die Anzahl Sitzplätze begrenzt. In der Galerie gibt es vom 16. Juli bis 31. Juli 2016 eine Sonderausstellung: Michael Hooymann „ethik und mehr“ Bilder, Textbilder und Morde (Altersfreigabe ab 18 Jahren).

Diese Veranstaltung findet im Rahmen des Jugendstrategieplans 2016-2020 und des interkulturellen / interreligiösen Dialogs in der Deutschsprachigen Gemeinschaft statt.

Im nachfolgenden VIDEO spricht Dominic Musa Schmitz über die Drohungen gegen ihn und über sein Buch:

https://m.youtube.com/watch?v=iC-4-VIXUKA

8 Antworten auf “Dominic Musa Schmitz in Kettenis: „Ich war ein Salafist“ [VIDEO]”

  1. Eupenmobil

    Mit Aussteigern habe ich so meine Probleme. Ein Aussteiger war ja auch mal mittendrin. Und das ist meiner Meinung nach schlimm genug. Ich bringe auch niemanden um, sitze einige Jahre im Knast und schreibe danach ein Buch „Ich war Häftling“.

    • ChickChack

      Lieber aussteigen als weitermachen oder?
      Und wie kann man das eine, so mit dem anderen vergleichen? Es ist nie zu spät, sagt man.
      Er klärt mit seinem Buch einige junge Leute auf, die vielleicht genau so denken oder gedacht haben.
      Respekt.

  2. Ein Opfer mehr

    Gestern noch Salafist, heute Lesungen als Buchautor. Natürlich, für den guten „Zweck“, damit keine weiteren potentielle, für den Wahnsinn anfällige „Opfer“ rekrutiert werden. Und wie wäre es mit mehr Härte, weniger Kuschelpädagogik und Null-Toleranz seitens der Behörden? Gerade in Belgien!

  3. „Weil er die Öffentlichkeit suchte, wurde er mehrfach von Islamisten bedroht“
    Wer mit kegelt, muss mit aufsetzen!
    Heul jetzt nicht rum Du Held! Wenn Du einen Ars.. in der Hose hast, bekommst Du das auch ohne Hilfe hin! Vor solchen Kneifern wie Dir, hat niemand Respekt!!!

  4. Der Typ reitet voll und wahrscheinlich gegen Honorar die Islamistensau. Wenn ich jetzt ein Buch mit dem Titel „Ich war nie Salafist“ schreibe, hätte ich dann nicht viel mehr Vorbildcharakter für Jugendliche als dieser Milchbubi? Ich wette, der wurde immer als letzter ausgesucht, wenn in der Turnstunde Gruppen gewählt werden sollten.

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